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review 2019-07-30 09:02
Geschmackssache
Das magische Portal - Aileen P. Roberts

Aileen P. Roberts war das Pseudonym der deutschen Fantastik-Autorin Claudia Lössl, die tragischerweise im Alter von 40 Jahren am 05. Dezember 2015 verstarb. Sie hinterließ ihren Ehemann Stephan, mit dem sie unter dem Sammelpseudonym C.S. West ebenfalls fantastische Romane verfasste, und ihre Tochter. Die Schriftstellerin litt unter einer schweren Krankheit, wovon offenbar nicht einmal ihr Verlag Goldmann Kenntnis hatte. Die Nachricht ihres Todes überraschte Fans wie Verleger gleichermaßen. Ich möchte ihrer Familie an dieser Stelle mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Ich wusste nicht, dass sie nicht mehr unter uns weilt, als ich „Das magische Portal“, den ersten Band der „Weltennebel“-Trilogie, las. Durch ihre Bücher bleibt sie auf ewig in Erinnerung.

 

Was hat die unscheinbare Mia bloß an sich, dass sich Darian zu ihr hingezogen fühlt? Weder entspricht sie seinem Typ, noch verkehrt sie in denselben sozialen Kreisen. Er ist beliebt und wohlhabend, sie hingegen wird von allen „die Vogelscheuche“ genannt. Als sie sich auf einer Studienreise nach Schottland näherkommen, erkennt Darian, dass sein Interesse an Mia über eine harmlose Schwärmerei hinausgeht. Sie verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: sie ist kein Mensch. Sie stammt aus einem magischen Land namens Albany, dessen königliche Familie vor 25 Jahren Opfer einer heimtückischen Verschwörung wurde. Nur der jüngste Prinz überlebte und wurde durch den Weltennebel in Sicherheit gebracht. Von Verzweiflung getrieben offenbart sie Darian die Wahrheit: er ist Albanys verschollener Prinz, der Thronerbe und muss schnellstmöglich zurückkehren, um sein geknechtetes Volk zu erlösen. Obwohl Mias Geschichte verrückt klingt, glaubt Darian ihr. Doch die Reise nach Albany fordert Opfer und schon bald muss Darian einsehen, dass er in seiner Heimat vielleicht nicht willkommen ist…

 

„Das magische Portal“ ist wohl Geschmackssache. Ich fand den ersten Band der „Weltennebel“-Trilogie nicht schlecht, doch leider war er überhaupt nicht meins. Als glühender High Fantasy – Fan sind Crossgenre-Vertreter wie dieser Roman für mich ein Glücksspiel, weil mich die fiktive Welt, die sie vorstellen, weit mehr interessiert als die Ereignisse in unserer Realität. Das heißt, sowohl der Übergang in diese Welt muss gelungen sein als auch das Wordbuilding selbiger, das dann wiederum die Handlung bestimmt. „Das magische Portal“ überzeugte mich in allen drei Punkten nicht. Anfangs war ich überrascht, wie schnell sich das Geschehen entwickelt: Darian erfährt früh, dass er der verlorene Prinz Albanys ist und entscheidet ungeachtet der Konsequenzen sofort, seinen Thron in Besitz zu nehmen. Seine Entschlussfreudigkeit sagte mir zu, schließlich wollte ich Albany kennenlernen. Während Mia und Darian darum kämpfen, die Reise in die Tat umzusetzen, beschlichen mich jedoch Zweifel. Wollte Darian nicht viel zu wenig über das Land, das er zu regieren gedachte, wissen? Natürlich stellt er Mia die grundlegendsten Fragen, wichtige Themen wie Politik und Wirtschaft hingegen streift er lediglich. Ich begann, seine Kurzentschlossenheit als überstürzt und naiv zu interpretieren. Mir schwante Übles für das magische Reich und sobald Darian in Albany eintraf – natürlich nicht ohne Verluste – bestätigte sich meine Vorahnung. Darian ist unverantwortlich schlecht auf seine neue Position vorbereitet und wird vollkommen allein gelassen, was ich als Folge der gravierenden Lücken des oberflächlichen Worldbuildings auslege. Albany erschien mir wie ein zweidimensionales Gemälde. All die kleinen Details, die eine fiktionale Welt trotz fantastischer Elemente real wirken lassen, fehlen dort. Territoriale Grenzen sind diffus und inkonsequent, die Beziehungen zwischen den Völkern schwer nachzuvollziehen, politische und ökonomische Gegebenheiten und Gesetze maximal grob umrissen. Für mich fühlte sich das Land wie eine Spielwelt an, die Aileen P. Roberts erschuf, um ihren verträumten Vorstellungen eines parallelen, verzauberten Universums Gestalt zu verleihen, ohne sich ernsthaft um Realismus oder Logik zu bemühen. Ich fand das sehr schade, denn Albany hat definitiv Charme. Unglücklicherweise langweilte mich die Handlung allerdings so sehr, dass ich die bezaubernden Facetten des Settings nicht schätzen konnte. Es passiert einfach zu wenig. Von Trauer gelähmt lässt sich Darian um seinen Thron betrügen und gerät in eine qualvolle Spirale aus Verzweiflung und Selbstekel. Er versinkt in einer hübschen, ausgewachsenen Depression, die ihn daran hindert, seine Situation zu ändern. Mich berührte sein Schmerz überhaupt nicht, weil ich sein Verhalten als egoistisch empfand. Sein Volk braucht ihn. Derweil er sich ausgiebig im Selbstmitleid suhlt, leiden sie unter horrend hohen Steuern und einer herzlosen Politik der Willkür. Das konnte ich ihm nicht verzeihen, obwohl er zum Ende von „Das magische Portal“ eine vollständige Läuterung durchläuft. Es war zu spät – meiner Auffassung nach hatte er sein Anrecht auf den Thron längst verspielt.

 

Über die Toten soll man nur Gutes reden, besagt ein altes lateinisches Sprichwort. Deswegen fiel mir diese Rezension zu „Das magische Portal“ ziemlich schwer, denn der tragisch frühe Tod von Aileen P. Roberts alias Claudia Lössl löste in mir den reflexhaften Wunsch aus, alle Kritik an ihrem Trilogieauftakt zu verschweigen. Aber das wäre unehrlich. Ich glaube, dass man den Toten Respekt erweist, indem man ihr Vermächtnis aufrichtig beurteilt. „Das magische Portal“ bot mir zu wenig Abwechslung, kränkt meiner Meinung nach am schemenhaften Worldbuilding und war zu sehr auf die emotionale Ebene fokussiert. Leser_innen, die feminine, magische Liebesgeschichten mögen und zugunsten der Gefühle weniger Wert auf ein konsequentes Weltendesign legen, sind hier sicher besser aufgehoben. Ich bin nicht das richtige Publikum für die „Weltennebel“-Trilogie und kehre Albany demzufolge den Rücken.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/07/30/aileen-p-roberts-das-magische-portal
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review 2017-10-26 10:01
Schuldig oder unschuldig?
Im Traum kannst du nicht lügen: Roman - Malin Persson Giolito,Thorsten Alms

Auf „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito wurde ich durch den Newsletter der Lesejury von Bastei Lübbe aufmerksam. Die Mail pries den Thriller, der als bester Kriminalroman Schwedens 2016 ausgezeichnet wurde, für eine Leserunde an. Meine Erfahrungen mit Leserunden waren bisher eher negativ, doch der Klappentext weckte meine Neugier. Ich gab der umfangreichen Leseprobe eine Chance. Die ersten 60 Seiten nahmen mich gefangen. Ich wollte überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen und schoss all meine Zweifel spontan in den Wind. Für dieses Buch würde ich die Leserunde in Kauf nehmen. Ich bewarb mich und erhielt etwa 2 Wochen später die Zusage. Was machte ich für Augen, als ich in meinem Briefkasten kein Buch, sondern ein echtes Manuskript vorfand, das extra für mich gedruckt worden war! Mühsam geduldete ich mich bis zum vorgegebenen Termin, um die Lektüre gemeinsam mit allen anderen zu beginnen.

 

Als die Polizei das Klassenzimmer in Stockholm stürmte, saß die 18-jährige Maja Norberg in der Mitte des Raumes. Überall war Blut. Um sie herum lagen die regungslosen Körper ihrer besten Freundin Amanda, ihres Lehrers Christer und ihrer Mitschüler Samir und Dennis. Auf ihren Schoß hatte sie den Kopf ihres Freundes Sebastian gebettet. Sebastian, der Sohn des reichen Unternehmers Claes Fagermann. Sebastian, der langsam kalt wurde. In der Luft hing der Geruch nach faulen Eiern und Pulverrauch. In ihrer Hand hielt Maja eine Waffe. Sie war unverletzt.
Jetzt, Wochen später, muss sich Maja vor Gericht verteidigen, während ganz Schweden von ihrer Schuld überzeugt ist. Doch was ist wirklich in dem Klassenzimmer geschehen? Wie kam es zu dem Massaker, das mehrere Menschen das Leben kostete? Ist Maja eine Mörderin?

 

Was ist das wichtigste Element eines guten Thrillers? Wenn ihr mich fragt, ist es der Spannungsbogen. Ein Thriller darf weder langweilig, noch zu vorhersehbar sein, er sollte den Leser_innen aber trotz dessen die Möglichkeit bieten, mitzurätseln. „Im Traum kannst du nicht lügen“ stellt meiner Meinung nach die geschickteste Konstruktion eines Spannungsbogens dar, die mir in diesem Genre jemals untergekommen ist. Das Buch ist überwältigend. Es lebt von der Frage, was geschehen ist, ob Maja, die eigentlich Maria heißt, tatsächlich in der Lage war, ein Blutbad anzurichten. Die Spannung wird die ganze Zeit aufrechterhalten, flaut niemals ab und riss mich mit. Ich ahnte bereits nach der Leseprobe, dass dieser Thriller außergewöhnlich sein könnte und ich behielt Recht. Malin Persson Giolito lässt ihre Leser_innen grübeln, mitfiebern, abwägen, zweifeln, mutmaßen und hoffen. Die nichtlineare, bruchstückhafte Erzählweise der Protagonistin Maja, der die Autorin erlaubt, ihre Geschichte selbst in Ich-Perspektive zu schildern, wirkt ungemein realistisch und erzeugt eine enorme Nähe, die sich stetig steigert, bis sie im letzten Viertel des Romans sogar die vierte Wand durchbricht und die Leser_innen direkt anspricht. Wir treffen Maja zu Beginn ihres Prozesses und das erste, was mir an ihr auffiel, war die unbändige Wut ihrer kalten, harschen Worte. Sie erschien distanziert, genervt, nahezu desinteressiert am Verlauf ihrer eigenen Verhandlung. Obwohl sie sich dadurch nicht gerade als Sympathieträgerin qualifizierte, hatte mich Malin Persson Giolito auf diese Weise sofort am Haken. Ich wollte wissen, warum Maja so zornig ist und begriff bald, dass sich unter ihrem Zorn ein Meer der Resignation, Schuld und Verzweiflung verbirgt, das mir beinahe das Herz brach. Ihr Charakter, ebenso wie die Chronologie der Ereignisse, die zu dem Massaker im Klassenzimmer führten, schälen sich absichtlich sehr langsam heraus. Ich lernte sie in ihrem eigenen Tempo kennen und entwickelte Stück für Stück Sympathie und Mitgefühl für sie, wodurch sich der emotionale Sog ihrer Erzählung graduell verstärkte. Maja stammt zwar aus einem gut situierten Elternhaus, wofür sie in der sensationslüsternen schwedischen Presse wiederholt angegriffen wird, doch Geld schützt eben nicht vor Schmerz und Kummer. In den Monaten und Wochen vor der Bluttat war sie verloren, überfordert, einsam. Ich sehe euch jetzt bereits wissend mit dem Kopf nicken. Vermutlich ergeht es euch ähnlich wie mir: ihr neigt dazu, zur naheliegenden Schlussfolgerung zu springen und Maja vorzuverurteilen. Haltet ein. So einfach ist es nicht. Diese Geschichte ist viel komplizierter, als sie anfangs erscheint und ich musste tatsächlich den Schlussakt abwarten, um endlich herauszufinden, ob Maja eine Mörderin ist. Für mich steht fest, dass „Im Traum kannst du nicht lügen“ eine Tragödie ist; nicht nur aufgrund des grauenvollen Massakers, sondern auch, weil sie eigentlich nicht ihre Tragödie ist. Schuldig oder nicht – Maja ist ein Opfer.

 

Mein Leseerlebnis mit „Im Traum kannst du nicht lügen“ war fantastisch. Einerseits ist das Buch ein hervorragender Thriller, in dem Malin Persson Giolito munter und unberechenbar mit der Erwartungshaltung der Leser_innen spielt und das brillante, glaubhafte und einfühlsame Bild einer verzweifelten Jugendlichen zeichnet, andererseits gefiel mir auch die Leserunde der Lesejury erstaunlich gut. Ich empfand den Austausch mit anderen Leser_innen als wertvoll, da ich früh einsehen musste, dass ich viele meiner Überlegungen und Theorien in dieser Rezension nicht würde verwenden können, ohne heftig zu spoilern. Die Ungewissheit während des Lesens hält Spannung und Geschichte am Leben; sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Romans, der Neugier schürt und zu eigenen Hypothesen einlädt. Diese Erfahrung möchte ich niemandem nehmen, weshalb ich versucht habe, so vage wie möglich von „Im Traum kannst du nicht lügen“ zu berichten. Meiner Ansicht nach steht der Autorin eine schillernde Karriere bevor und ich bin froh, dass mir Bastei Lübbe die Möglichkeit einräumte, an ihrem Anfang dabei zu sein. Malin Persson Giolito ist ein Name, den man sich unbedingt merken sollte.

 

Vielen Dank an die Lesejury und Bastei Lübbe für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/10/26/malin-persson-giolito-im-traum-kannst-du-nicht-luegen
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review 2017-01-04 14:16
Trust me
TRUST ME - Verloren in dir (Heartbeat-Lo... TRUST ME - Verloren in dir (Heartbeat-Love-Stories 1) - Jolie Fox

Worum es geht:
Eve Dumont lebt auf der Insel Mahe Island und führt ein erfolgreiches Wellness Resort. Sie hat Spaß an ihrer Arbeit und hat gute Freundinnen, die sie von Kind auf kennt und die Ihr immer zur Seite stehen. Es wird jedoch von Anfang an deutlich, dass sie sich in der Arbeit verlieren möchte, um nicht an ihre Vergangenheit mit ihrem Exfreund und dem schweren Unfall erinnert zu werden.
Sie blockiert ihre Gefühle bis zu dem Zeitpunkt, dass sie Nicolas Leblanc kennen lernt. Dieser ist Pilot und reißt wöchentlich berufsbedingt nach Mahe Island. Zunächst sind die beiden sich nur sympathisch, beide merken jedoch schnell, dass mehr zwischenein Ihnen ist und es kommt zum unvermeidlichen; sie kommen sich näher. Dabei gibt Eve am Anfang nur sehr wenig von sich preis und versucht ihre Gefühlsbarrieren aufrecht zu halten. Gelingt es Nicolas diese Barrieren zu durchbrechen oder sind es am Ende seine Geheimnisse, die alles zerbrechen lassen könnten?

Was ich sage:
Nach dem Lesen des Booklets wollte ich direkt wissen, was der Frau so grausames zugestoßen ist, dass sie ihr Herz verschließen musste und sich in die Arbeit stürzte. Zudem will man natürlich wissen in wie weit dieser Pilot ihr verschlossenes Herz erobern kann und welchen tiefen Geheimnisse wir von ihm erwarten können. In beiden Fällen erwarte ich einen kleinen Rückblick in deren Vergangenheit um uns darüber Klarheit zu verschaffen. Natürlich hofft man am Ende auf ein Happy End und dass beide ihre große Liebe finden.

Nach dem Lesen des Buches bin ich durchweg zufrieden, da meine Erwartungen und Fragen rundum beantwortet wurden, denn sowohl die Vorgeschichte von Eve als auch die Geschichte von Nicolas wird uns detailliert beschrieben. Durch die ganzen Hürden, die Eve und Nicola alleine als auch miteinander durchleben mussten, wussten beide am Ende wie sie ihr Leben führen wollen. (Ob es zum Happy End kommt, verrate ich hier natürlich nicht.)

Eve Dumont ist die Protagonistin dieser Geschichte. Sie ist auf Mahe Island aufgewachsen und führt ein erfolgreiches Wellnessresort auf dem Grundstück, dass ihrer Großmutter ihr vererbt hat. Ihre Arbeit bedeutet ihr viel und sie ist stolz da drauf, was sie erreicht hat. Selbst sicher arbeitet sie sowohl bei den Massagen als auch in der Rezeption, wenn es sein muss, denn sie ist sich für diesen Traumjob für nichts zu schade. Wenn es jedoch drauf ankommt, dann kann sie auch ihrer Mitarbeiter anweisen in die Gänge zu kommen. Sie vergräbt sich jedoch auch in Arbeit, um ihren Gefühlen zu entkommen. Seit dem Unfall ist sie nicht mehr dieselbe und verschließt sich vor jeglichen Liebesgefühlen. Sie glaubt die Hoffnung auf Liebe verloren zu haben.

Nicolas Leblanc lernen wir als weiten Protagonisten kennen. Dieser arbeitet als Pilot und ist wie Eve auf Mahe Island aufgewachsen, sodass er mit der Mentalität und allen mythischen Bräuchen der Insel und seiner Bewohner konform ist. Um Pilot zu werden ist er jedoch nach Frankreich gezogen und hat dort geheiratet. Die Ehe war jedoch unglücklich, was ihn dazu brachte, sich in die Arbeit zu stürzen und ferne Orte und Landschaften zu erkunde, wo er in diesem Fall Eve kennen lernt. Er wird als sehr charmant, hilfsbereit und freundlich beschrieben.  Er ist zunächst irritiert von der Anziehung zu Eve, lässt sie jedoch schneller zu als sie.
Die Autorin beschreibt sehr gut, wie behutsam er mit Eve umgeht um sie nicht zu  bedrängen. Obwohl er weiß was er möchte, lässt er ihr die Zeit und den Freiraum bis zu einem gewissen Punkt. Dabei wirkt er ehrlich und verständnisvoll, wobei er akzeptiert, dass jeder Mensch einen Teil der Vergangenheit hat, über den man nicht sprechen möchte. Zudem entwickelt er auch eine gewisse Hoffnung, dass er für sich glücklich werden kann und entscheidet sich für eine Scheidung, um wieder von vorne beginnen und ein Leben mit Eve führen zu  können.
Durch sein Wissen für den mystischen Kult wirkt er in der Geschichte noch interessanter und wir wollen mehr darüber erfahren, wie er zu diesem Wissen gekommen ist.  Am Ende wird er als strahlender Ritter in der weißen Rüstung beschrieben, in einer Liebesgeschichte, die gar nicht so eine typische Liebesgeschichte ist.

Die Idee der Geschichte ist für mich der Glaube an die Liebe, egal was passiert und sich selber in dieser Liebe finden. Dies wird im Buch sehr deutlich und ausführlich dargestellt.

Diese aufregende Liebensgeschichte spielt in einer wunderschönen malerischen Landschaft. Die Autorin schafft es uns an diesen Ort mit den weißen Stränden, blauen Meer und grünen Wäldern zu verzaubern. Detailliert beschreibt sie Kulissen der einzelnen Handlungen, sodass es uns sehr leicht fällt in diese Welt hinein zu schlüpfen. Zudem beschreibt sie den mystischen Glauben der Inselbewohner und wie sich dieser nicht nur auf das alltägliche Leben auswirkt, sondern auch auf die einzelnen Protagonisten und ihre Handlungen. Dabei schafft sie es, dass wir uns selber fragen, ob es Magie in der heutigen Zeit wirklich gibt oder alles nur reiner Aberglaube ist. Außerdem beschreibt die Autorin die Charaktere und deren Gefühle so deutlich, dass wir uns in die Protagonisten direkt hineinversetzten können. Auch hat mir der Spannungsaufbau in der Geschichte selbst gefallen, da die Liebesgeschichte, obwohl fiktiv, sehr realistisch dargestellt wird. Denn Liebe braucht Zeit sich zu entwickeln und die Personen müssen sich über einen längeren Zeitraum kennen lernen. Dies wird in der Geschichte gut dargestellt, indem Zeitangaben, wie “vor drei Monaten” oder “Wochen später”, erwähnt werden.

Fazit:
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses Buch zum einen sehr unterhaltsam ist und zum anderen zum Nachdenken anregt. Denn es wird nicht nur die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten erzählt, sondern auch das “sich selber finden und wissen was im Leben für einen das wichtigste ist” wird uns sehr deutlich vor Augen geführt. Außerdem gefällt mir der mystische Handlungsstrang, da dieser eigentlich im Kontrast zum realen Leben stehen sollte, aber in diesem Fall wird beides realistisch miteinander verbunden. Der Schreibstil ist sehr offen und Detail bezogen. Besonders gelungen sind die Beschreibungen von den Landschaften und den Charakteren. Dadurch fühlte ich mich direkt an Ort und Stelle versetzt und war sofort in der Geschichte drin. Für alle, die eine Geschichte mit Spannung, Leidenschaft, Liebe aber auch Ehrlichkeit, Verletzlichkeit und Hoffnung lesen wollen ist es ein gutes und aufregendes Buch mit keiner typischen Liebesgeschichte.
Ich vergebe 5 von 5 Punkte.

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review 2016-06-23 20:44
Durchschnittlicher Chick-Lit Roman
Herz verloren, Glück gefunden: Roman - Christiane von Laffert

Die 39jährige Victoria ist verheiratet und Mutter von zwei tollen Kindern. Doch wirklich glücklich ist sie trotzdem nicht. Ihr Mann nörgelt ständig an ihr herum und als sie sich dann auch noch mit ihm streitet, packt sie die Gelegenheit am Schopf und flieht mit ihrer besten Freundin Emily zum Arlberg um dort für ein Society-Magazin die Clubs zu testen. Da sie sich unter den Schicki-micki-Leuten fehl am Platz fühlt, erfindet sie ein Alter-Ego: Kati König, die erfolgreiche PR-Beraterin, und experimentierfreudiger Single. Doch dann bleibt sie mit Constantin im Aufzug stecken und merkt plötzlich, was ihr alles in ihrer Ehe fehlt. Constantin könnte der Mann ihres Lebens sein, aber er kennt sie nur als Kati König und nicht als Victoria und ihr Ehemann und ihre Kinder sind ja auch noch da.

 

Das Cover gefällt mir leider nicht sehr. Zu viele Gegenstände, die willkürlich ausgewählt wirken und nur wenig Bezug zur Story haben.

 

Victoria ist Anfangs ein sehr sympathischer und authentischer Charakter. Ich fand es auch sehr erfrischend, mal wieder ein Buch über eine Frau zu lesen, die näher an meinem eigenen Alter ist und mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist etwas moppelig und findet sich nicht wirklich attraktiv. Victoria hat auch ein Talent dafür kein Fettnäpfchen auszulassen und springt mit Anlauf direkt hinein. Ich konnte mich zu Beginn gut in sie hineinversetzen. Das hielt leider nicht allzu lange an. Später hat sie auf mich dann sehr egoistisch gewirkt und mit ihrem Selbstmitleid hat sich mich dann auch etwas genervt. Sie hat es immer sehr gestört, dass ihr Ehemann vorschnell über andere urteilt und tut es dann selbst. Etwas unglaubwürdig wirkt auch, dass sie solange unglücklich, aber treu verheiratet war und jetzt plötzlich mehrere Männer anziehend findet und über Beziehungen mit ihnen nachdenkt.

 

Mit Victorias Freundinnen bin ich von Anfang an nicht klar gekommen. Wirkliche Freundschaft sieht für mich anders aus und ich fand etwas unglaubwürdig, dass Victoria aus allen Wolken fällt, als die beiden ihren wahren Charakter zeigen, da sie die beiden ja angeblich schon so lange kennt.

 

Die WG, in die Victoria mit ihrem Kindern zieht, hat mir sehr gut gefallen. Vier verschiedene Charaktere unter einem Dach und doch kommen alle sehr gut miteinander aus. Kristian ist der Ruhepol und hält die anderen zusammen, ihn mochte ich sehr gerne.

 

Der Anfängliche und vielversprechende Humor nahm leider immer weiter ab und die Geschichte plätscherte nur noch vor sich hin. Zum Ende kam der Humor dann zurück und lies mich ein paar Mal schmunzeln.

 

Fazit: Durchschnittlicher Chick-Lit Roman, ohne große Höhen und Tiefen. 3 von 5 Sternen.

Source: biluma-buecher-blog.blogspot.de/2016/06/herz-verloren-gluck-gefunden-von.html
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review 2016-04-30 11:20
Herz, Gefühl und viel Humor!
Herz verloren, Glück gefunden: Roman - Christiane von Laffert

Inhalt:

 

Victoria dachte immer, dass sie eine traumhafte Ehe führen, wundervolle Kinder großziehen und glücklich bis ans Ende ihrer Tage sein wird. Doch die Realität hat ihr anderes gelehrt. Als Hausfrau und Mutter führt sie ein beschauliches Leben in einen noblen Vorort Hamburgs, immer darauf bedacht den guten Ruf zu wahren, denn ihr beruflich erfolgreicher Ehemann aufgebaut hat. Doch wer denkt an sie und ihre Wünsche? Hubertus hat sich sein Leben rund um die Bank aufgebaut, findet bei jeder Gelegenheit etwas an Victoria auszusetzen und ihre beiden Kinder tanzen ihr auf der Nase herum. So kommt es der sonst so schüchternen Victoria recht gelegen, als ihre beste Freundin Emily mit einer abenteuerlichen Idee um die Ecke kommt – Ein Kurztrip in einen angesagten Ski-Resort, getarnt als Society-Reporterin. Als ungebundene Jetsetterin genießt sie die neu gewonne Freiheit weit weg von den Nörgeleien ihres Ehemannes.  Doch Lügen haben kurze Beine und kommen irgendwann ans Tageslicht! Genau dies muss auch Victoria schmerzlich feststellen als im Fahrstuhl des Luxushotels unverhofft auf den gutaussehenden Constantine trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Wären da nicht ihre Lügen, die ihr im Weg stehen und die Realität, die in Hamburg auf ihre Heimkehr wartet…

 

Wie soll Victoria ihr eigenes Gesicht wahren und aus der Misere herauskommen? Aber noch mehr fragt sie sich, was sie wirklich will im Leben?

 

Meine Meinung:

 

Zu dem Buch fällt mir eigentlich nur ein Wort ein, nämlich „WOW!“  Getarnt als typischer Liebesroman mit Leidenschaft, Drama und einer bewegenden Geschichte, entpuppte sich dieser Roman zu einer wirklichen Überraschung. Dabei ist die Geschichte nicht neu erfunden und gibt es in vielfältigen Varianten, sondern die Hauptprotagonistin macht diesen Roman so einzigartig.

 

Victoria war mir sofort super sympathisch. Wirkt sie so unglaublich schüchtern und absolut nicht selbstbewusst. Ordnet sich ihrem Mann unter, steckt seine Nörgeleien anscheinend locker weg und kümmert sich liebevoll um ihre Kids, so verbirgt sich hinter dieser Fassade eine lustige, selbstsichere und liebevolle Frau der Ende 30ziger. Tollpatschig stolziert sie durch den Ski-Resort, versucht ihre neue Identität zu bewahren und doch bleibt bzw. ist sie immer noch sie selbst, und genau diese Eigenschaft zieht den charmanten Geschäftsmann Constantin wie magisch an. Was ihr Mann als negativ an ihr betrachtet, sieht Constantin als wahre Größe an und liebt es an ihr. Kein Wunder, dass Victoria sich zwischen den Beiden nicht entscheiden kann und sich wie magisch von der Bewunderung angezogen fühlt.

 

Der Schreibstil von Christiane Laffert macht die Handlung zu einem phänomenalen Lesevergnügen. Locker, stilvoll und voller Humor präsentiert er die Geschichte von Victoria und lässt den Leser tief in die Geschichte eindringen. Durch seine flüssige Art huscht man nur so durch die Seiten und man möchte das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen.

 

Das Cover ist verspielt, romantisch und hat einen leichten Girlietoutch. Ich finde es sehr ansprechend gestaltet und mit seinen zahlreichen Details lädt es auf eine Entdeckungsreise ein.

 

Der Roman wird aus der Perspektive von Victoria erzählt und bringt ihn und seine Charaktere dem Leser so unglaublich greifbar und sehr realistisch näher.

 

Fazit:

 

Ein Buch zum Wohlfühlen, fallen lassen und schmunzeln, und ein unbeschreibliches Lesevergnügen!

Source: www.randomhouse.de/Taschenbuch/Herz-verloren,-Glueck-gefunden/Christiane-Laffert/Goldmann-TB/e490015.rhd
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