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review 2015-12-04 10:00
Solide, aber leidenschaftslos
Götter der Rache: Roman - Giles Kristian,Wolfgang Thon

„Götter der Rache“ von Giles Kristian habe ich beim Bloggerportal von Random House angefragt, weil die Lektüre ein neuer, weiterer Versuch mit einem historischen Roman sein sollte. Bisher habe ich weder den richtigen Zeitabschnitt noch die richtige Region für mich gefunden, obwohl dieses Genre unheimlich vielfältig ist. Da ich die Kultur der Wikinger faszinierend finde und darüber hinaus ein riesiger Fan der Serie „Vikings“ bin, beschloss ich, es darauf ankommen zu lassen und es mit „Götter der Rache“ zu versuchen. Ich hoffte, mir mit diesem Buch die Wartezeit bis zur Veröffentlichung der vierten Staffel in Deutsch verkürzen zu können und freute mich auf Männer und Frauen, die Stahl in den Venen haben.

 

Sigurd, jüngster Sohn von Jarl Harald, wünscht sich nichts sehnlicher, als sich endlich im Kampf beweisen zu können. Er ist zornig auf seinen Vater, weil dieser ihm diese Ehre verwehrt. Sigurd muss sich damit begnügen, die ruhmversprechende Seeschlacht an der Seite von König Gorm gegen den ambitionierten Jarl Randver aus der Ferne zu beobachten. Er konnte nicht ahnen, dass die Entscheidung seines Vaters sein Leben retten würde. Die Schlacht ist eine Falle. Hilflos muss Sigurd zusehen, wie der gierige König seinen Vater verrät und die tapferen Krieger gnadenlos von Jarl Randvers Männern abgeschlachtet werden. Auf einen Schlag verliert Sigurd alles, was in seinem Leben von Bedeutung ist. Nun kennt er nur noch einen Gedanken: Rache. Lediglich eine Handvoll treue Kämpfer begleiten ihn bei seinem Vorhaben, doch ihr Hass brennt heißer als die Sonne. König Gorm und Jarl Randver werden den Tag verfluchen, an dem sie sich gegen Jarl Harald wandten, denn Sigurd und seine Männer werden Blut in Strömen vergießen…

 

Wisst ihr, was mir beim Lesen von „Götter der Rache“ gefehlt hat? Leidenschaft. Objektiv betrachtet hat dieser Roman von Giles Kristian alles, was ein spannendes Buch ausmacht: einen Rachefeldzug, viele Kämpfe, sympathische Charaktere und eine stabile Atmosphäre. Und doch hatte ich nicht den Eindruck, dass der Autor wirklich Spaß beim Schreiben hatte. Es fühlte sich nicht so an, als würde ihn die Welt seiner fiktiven Figuren tatsächlich begeistern. Dadurch gestaltete sich die Lektüre zugegebenermaßen etwas schwierig für mich. Ich hatte Probleme, mich mit Kristians distanziertem Schreibstil anzufreunden, weil dieser stark mit der Handlung kontrastiert, die sehr blutig, sehr brutal und sehr explizit ist. Eine Jugendwarnung auf dem Cover wäre durchaus berechtigt. Ich bin wahrlich nicht empfindlich und kann gewalttätigen Szenen eine Menge abgewinnen, aber selbst mir war es fast zu viel. Nicht, weil ich mich geekelt hätte, sondern weil ich der Meinung bin, dass die Geschichte rund um Sigurd und seine tapferen Mannen hinter all den Kämpfen etwas dünn geraten und dadurch nur mäßig packend ist.
Darüber hinaus konnte ich mich nicht gut in Sigurd hineinversetzen. Kristian ließ mich nicht an der Planung seiner Rache an König Gorm und Jarl Randver teilhaben, weswegen ich seine Entscheidungen nur selten nachvollziehen konnte. Ich fühlte mich vor vollendete Tatsachen gestellt und ausgeschlossen. Ich hatte keine Chance, Sigurd wirklich nahe zu kommen und muss gestehen, dass ich ihn von allen auftretenden Charakteren am unsympathischsten fand. Seine Truppe hingegen hat einige interessante Persönlichkeiten zu bieten. Die meisten der Krieger sind recht einfach gestrickt, erschienen mir mit ihrer derben Rauheit und ihrem Hang, genau das auszusprechen, was sie denken, allerdings äußerst bodenständig und auf brachiale Weise liebenswert. Sie sind genau so, wie man sich Wikinger vorstellt: unanständig, laut und niemals um einen Kampf verlegen. Das Problem mit dieser Charakterisierung, so sympathisch sie auf den ersten Blick sein mag, ist die Klischeehaftigkeit. Ich konnte nicht anders, als mich während des Lesens zu fragen, ob Wikinger zu ihrer Zeit wohl tatsächlich so waren. Eigentlich ist es paradox, dass mich diese Gedanken umtrieben, denn schließlich wollte ich ein typisches Wikinger-Abenteuer erleben. Ich denke, hätte mich die Geschichte an sich mehr überzeugt, hätte mich ein wenig Schubladendenken nicht gestört, aber da mich Sigurds Rachefeldzug nicht voll und ganz mitriss, hatte mein Kopf die Zeit, an dem Roman herumzukritteln. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch, das will ich nicht ausschließen. Durch „Vikings“ bin ich hinsichtlich der Wikinger-Thematik absolut verwöhnt – ich habe freilich gehofft, dass „Götter der Rache“ ähnlich dramatisch, subtil und perfide ist. Ich liebe Verrat, Intrigen und Geheimnisse einfach. Giles Kristian hat einen direkteren Handlungsverlauf gewählt. Diese Wahl akzeptiere ich und möchte sie ihm unter keinen Umständen ankreiden.

 

„Götter der Rache“ war ein Ausflug in eine Welt, die mich seit jeher fasziniert und in ein Genre, mit dem ich bisher nicht richtig warm werden konnte. Leider fand ich dieses Buch von Giles Kristian nicht so grandios, dass ich nun meine unsterbliche Liebe zu den historischen Romanen entdeckt hätte. Es ist solide, doch der große Knall blieb aus. Ich wünschte wirklich, ich hätte mehr Hingabe seitens des Autors spüren können.
Es fällt mir schwer, die Qualität von „Götter der Rache“ einzuordnen, weil ich so gut wie keine Erfahrung mit dem Genre habe. Vielleicht ist Giles Kristian DIE Autorität in Sachen Wikinger-Romane? Ich weiß es nicht. Ich denke, wenn ihr euch für die Kultur der Wikinger begeistern könnt, ist „Götter der Rache“ eine naheliegende Wahl. Bei einem schwachen Magen würde ich euch allerdings davon abraten. Spritzendes Blut, gebrochene Knochen und abgetrennte Gliedmaßen sind eben nicht für jede_n etwas. ;)

Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/12/04/giles-kristian-goetter-der-rache
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review 2013-08-15 12:26
Nach der Werbekampagne hatte ich mir mehr versprochen
Untot: Lauf, solange du noch kannst - Kirsty McKay

Auf keinen Fall wird sie aus diesem Bus aussteigen. Bobby hasst ihre neuen Mitschüler und der Skiausflug war die totale Vollkatastrophe. Da wartet sie lieber mit Bad Boy Smitty, bis die anderen aus dem Café zurückkommen. Aber die anderen kommen nicht. Die anderen sind tot – Alice hat es genau gesehen und dreht vollkommen durch. Schöne Scheiße! Sie müssen hier weg und zwar schnell. Denn plötzlich kommen die Toten auf sie zu und sie sehen verdammt hungrig aus. Doch draußen ist es einsam und dunkel, der Schneesturm tobt und die Handys funktionieren auch nicht. Und eigentlich weiß man aus jedem guten Horrorfilm, dass man sich niemals in so eine Situation begeben darf.

 

Auf dieses Buch hatte ich mich tierisch gefreut. Das lag vor allem an der wirklich großartigen Werbecampagne, die dafür gefahren wurde. Obendrein bin ich ja Zombiefan. Also habe ich so sehr auf das Buch hin gehibbelt wie schon lange nicht mehr. Und ja, die Erwartungen waren entsprechend hoch. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach dem Lesen jetzt doch etwas enttäuscht bin.
Wobei ich der Geschichte an sich nicht einen einzigen Vorwurf zu machen habe. Natürlich ist der Verlauf schon sehr klassisch: plötzlich verwandeln sich die Menschen auf unerklärliche Weise in Zombies. Nur eine kleine Gruppe -hier vornehmlich Teenager- wurden durch einen Zufall verschont. Nun gilt es, um das Überleben zu kämpfen und den Zombies möglichst zu entkommen.
Ich mag es, nur mit einer überschaubaren Anzahl Charaktere zu tun zu haben. Da behalte ich leichter den Überblick und bin entsprechend mehr bei der Sache und schneller gefesselt, als wenn Charaktere und somit vielleicht auch die Schauplätze wechseln. In der Hinsicht war “Untot” genau nach meinem Geschmack.
Ebenso hat es mir gefallen, dass es -für ein Jugendbuch- nicht gerade zartfühlend zur Sache geht. Zombies sind hier Zombies, gefährlich und tödlich. Und es hilft nun mal nichts anderes als sie endgültig ihres untoten Lebens zu berauben. Gerne auch mit einer gewissen Brutalität. Auch wenn es also ein Buch für jüngere Leser ist, wird hier nichts beschönigt. Es wird ein gewisses Maß an Blutspritzerei und Metzelei nicht überschritten, aber doch bis zum Letzten ausgereizt.
Und zuletzt möchte ich noch den Funken Humor loben, der hier mitschwingt. Alleine die Idee, wie das Zombievirus in das Diner kam, hat mich herzlich lachen lassen. Ein köstliche Vorstellung, im wahrsten Sinne des Wortes! ;)
Mit dem Aspekt Humor hängt allerdings auch das größte Manko für mich zusammen. Denn speziell Bobby versucht in fast jedem Satz den coolen Teenager raushängen zu lassen. Alle naselang flapsige Sprüche und auch sonst hat sie eine ausgesprochen lockere Erzählweise. Darüber werden jugendliche Leser vielleicht lachen können, für mich hat das aber der Geschichte jeden Grusel und viel Spannung genommen. Schaudernde Atmosphäre hat einfach keine Chance, wenn selbst der bedrohlichste Angriff mit flapsigen Sprüchen und im coolsten Ton geschildert werden. So konnte ich Bobby nie wirklich glauben, dass sie tatsächlich Angst hat und / oder sich über die Gefahr im Klaren ist, in der sie und ihre Freunde schweben. Ich habe über Bobby wirklich oft einfach nur den Kopf geschüttelt und sie nicht als die sympathischste Heldin empfunden. Anfangs dachte ich noch, das würde sich irgendwann legen, aber es blieb bis zum Schluss so. Da waren mir Rebell Smitty und Klugschwätzer Pete sehr viel lieber, die zusammen mit Bobby um ihr Leben ringen.
Ich könnte mir “Untot” prima als Computerspiel vorstellen. Mit dem geradlinigen Verlauf, den regelmäßigen Kämpfen und Aufgaben, die die Teenager zu bewältigen haben, sowie den markanten Schauplätzen eignet es sich meiner Meinung nach gut dafür. Und ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass ein Spiel wenigstens entwas gruselig sein könnte. Alleine, weil dafür sicher eine Menge Text eingespart würde, der das untergraben könnte.

 

Dank dieser lockeren Erzählweise liest sich “Untot” weg wie nichts. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, so werden die halbwüchsigen Leser sicher leicht mit dem Buch zurechtkommen. Mit 368 Seiten ist das Buch ja schon etwas dicker. eine coole Idee sind die Blutflecken, die hier und da die Seiten zieren.

 

Das Cover fand ich solange klasse bis ich das des englischen Originals gesehen habe. Ich habe hier mal mit eingebunden. Zumindest aber wirkt die rote Schrift des deutschen Covers wirklich gut vor dem weißen Hintergrund. Und diese Farbgestaltung kann man mit etwas Phantasie sogar auf die blutigen Ereignisse in winterlicher Landschaft der Geschichte beziehen.

 

Fazit: Mir ist schon klar, dass “Untot” ein Jugendbuch ist, und dass es deshalb nicht so richtig zur Sache gehen kann / darf, wie in Geschichten für erwachsene Leser. Aber ich denke schon, dass Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren (der Alterempfehlung nach) durchaus Spannung und Grusel von einer Zombiegeschichte erwarten, und keine flapsig erzählte Story, der es deshalb an der nötigen Atmosphäre fehlt. Ich fand  “Untot” nur ganz nett, hier und da witzig, aber gegruselt habe ich mich kein Stück. Stattdessen habe ich mich oft über Bobby und ihre Erzählweise geärgert.

Source: leserattz.wordpress.com/2013/01/12/rezension-untot-lauf-solange-du-noch-kannst-kirsty-mckay
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review 2013-08-15 12:07
Guter Start, später überladen
Weiß ist die Unschuld - Susanne Mischke

“Seit die neue Familie ins Nachbarhaus eingezogen ist, wird Leonie von Lotta verfolgt. Nur will das niemand so wirklich erkennen. Lotta ist eben anders, deshalb muss man besonders nett zu ihr sein. Aber Lotta klebt wie eine Klette an Leonie und macht ihr das Leben zu Hölle. Als sie dann auch noch beim Waldausflug auftaucht, beschließt Leonie, sich an ihr zu rächen, mit unerwartet schrecklichen Folgen.”

 

Dies ist mein zweiter Mini Thriller, und auf den hatte ich mich so richtig gefreut. Seitdem mich Susanne Mischkes “Röslein stach” so begeistert hatte, wollte ich unbedingt noch mehr von ihr lesen.
Es ließ sich auch gar nicht schlecht an.
Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand der so “anders” ist wie Lotta, Unsicherheit auslöst. Vielleicht auch Angst, weil sie sich häufig seltsam und ab und zu bedrohlich benimmt. Und ich kann ebenso verstehen, dass man auf  stur stellt, wenn man obendrein noch immer gesagt bekommt, zu jemandem wie Lotta müsse man besonders nett sein. So konnte ich Leonie gut verstehen und war gespannt, in welche Richtung sich der Thriller mit diesem ungleichen Pärchen nch entwickeln würde. Und natürlich, ob Lotta tatsächlich noch Finsteres mit Leonie anstellen würde.
Doch leider verfranste sich die Story nach dem vielversprechenden Start. Auf mich wirkte die Handlung danach plötzlich schlicht überladen. Erst nur Leonies Problem mit Lotta, dann Leonies Interesse an Mikke und somit eine kleine Liebesgeschichte, das Geschehen im Camp, Leonies Freundin Finja, die ihr dabei hilft, Lotta aus dem Weg zu gehen, und schließlich die verhängnisvolle Nachtwanderung mit einer großen Rettungsaktion. Das ist für meinen Geschmack einfach zu viel für eine Geschichte auf 90 Seiten.
Dafür habe ich aber wenigstens etwas von dem bissigen und manchmal bösen Humor angetroffen, den ich an “Röslein stach” so mochte. Immerhin! Da habe ich Susanne Mischke wiedererkannt.

 

Insgesamt haben sich auch diese 90 Seiten sehr flott gelesen. Dazu hat auch wieder die recht groß wirkende Schrift beigetragen. Etwas länger als für “In den Schatten siehst du mich” habe ich trotzdem gebraucht, da es hier weniger getrennte Absätze gibt. Auf diesen 90 Seiten gibt es eindeutig mehr Text zu lesen.

 

Die weißen Schneeglöckchen passen gut zum Titel. Meine Thriller-Blumenwiese wächst erfreulich schnell ;)

 

Fazit:  “Weiß ist die Unschuld” startete vielversprechend und ich konnte Leonie gut verstehen. Später wirkte die Geschichte auf mich aber zu überladen für ihre Kürze. Dabei blieb die anfängliche Spannung auf der Strecke. Deshalb hat mir dieser Mini Thriller leider nicht wirklich gefallen. Susanne Mischke bekommt aber noch weitere Chancen. Nur halt mit den regulären Arena Thrillern.

Source: leserattz.wordpress.com/2012/12/14/rezension-weis-ist-die-unschuld-susanne-mischke
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