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review 2017-05-03 16:05
Rezension | Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans von Mackenzi Lee
Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines G... Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans - Mackenzi Lee,Gesine Schröder

Beschreibung

Der 18-jährige Sir Henry Montague liebt es das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dazu gehören jede Menge Alkohol, Liebschaften und die Abenteuer mit seinem besten Freund Percy. Bevor der Ernst des Lebens beginnt, steht für Monty, seine Schwester Felicity und Percy jedoch noch eine Bildungsreise, auch Cavaliersreise genannt, an.

 

Wie könnte es anders sein? Auf der Cavaliersreise ist Monty die meiste Zeit über betrunken und tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Außerdem verliert die junge Reisegesellschaft durch einen Überfall durch Wegelagerer auch noch ihren Hofmeister und jegliche Aussicht auf eine vergnügliche und bequeme Reise. Monty, Percy und Felicity stehen dafür jede Menge Abenteuer und Kämpfe bevor. Die offensichtlichen Kämpfe gegen Wegelagerer und Piraten sind dabei nicht immer die schwerwiegendsten, der Kampf gegen ihre Gefühle füreinander treiben Monty und Percy immer weiter auseinander…

 

Meine Meinung

 

Mit dem Jugendroman „Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans“ ist zum ersten Mal ein Roman der Autorin Mackenzi Lee in deutscher Sprache erschienen. In ihrem Roman behandelt die Schriftstellerin das Thema der Bildungsreise, auch „Grand Tour“ oder „Cavaliersreise“ genannt, die für die Söhne des damaligen europäischen Landadels üblich war und vor allem kulturelle Ziele in Mitteleuropa, Italien und Spanien hatte.

 

"Es hat sich nichts verändert, und doch ist nichts, wie es war." (Seite 196)

 

Ich liebe Romane in denen historische Fakten und Details mit einem fiktiven Plot zu einer lebendigen Geschichte verwoben werden. Genau dies ist Mackenzi Lee mit ihrer „Cavaliersreise“ hervorragend gelungen! Hinzu kommen zudem noch ein wahnsinnig mitreisender und erfrischender Schreibstil, der das Buch mit Witz und gelungenem Spannungsbogen zu einem richtigen Pageturner macht. Also VORSICHT, wenn du zu diesem Buch greifst solltest du genügend Zeit haben, denn einmal begonnen wirst du es nicht mehr aus der Hand legen können.

 

Besonders geschickt verleiht die Autorin ihren Figuren während des Handlungsverlaufs den nötigen Feinschliff. Ohne es richtig zu bemerken wachsen einem Monty, Percy und Felicity immer mehr ans Herz. Monty (Spitzname von Sir Henry Montague) ist zuerst ein wahrer Unsymphat mit seinem übermäßigen Alkoholgenuß und seinem fehlenden Verantwortungsbewusstsein. Doch je mehr ich über Monty laß, seine Entwicklung und Vergangenheit mit erlebte, desto mehr mochte ich ihn. Ähnlich erging es mir mit Montys Schwester Felicity, die zuerst ziemlich blass erscheint, mit fortlaufender Zeit aber immer mehr Reiz gewinnt. Sehr beeindruckend fand ich, dass Felicity ohne mit der Wimper zu zucken ihre Frau steht, und im Vergleich zu ihren männlichen Reisebegleitern um einiges reifer wirkt. Percy war für mich immer der ausgleichende Ruhepol in dieser Dreierkonstellation, der sich trotz des Päckchens das er zu tragen hat, selbst zurücknimmt.

 

Mehr Diversity kann man sich in diesem Roman kaum vorstellen. Die Autorin Mackenzi Lee hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, möglichst viele Themen anzuschneiden die im 18. Jahrhundert gegen die gesellschaftlichen Gepflogenheiten verstoßen haben. Monty fühlt sich zu Frauen und Männern hingezogen und verliebt sich schließlich in seinen allerbesten Freund. Felicity ist eine starke Frau die sich von der dominierenden Männerwelt nicht unterbekommen lässt und sich gegen die damaligen Regeln Wissen auf eigene Faust aneignet, um einen Beruf ausüben zu können. Percy hat eine dunkle Hautfarbe und wird zwar von seiner Familie, bestehend aus Onkel und Tante, akzeptiert – in der Gesellschaft ist er allerdings nicht gerne gesehen. Von dem ein oder anderen wird er als Angestellter oder gar Sklave angesehen.

 

"Und so endete der Abend, der mit Poesie und Feuerwerk begann, in dem peinlichsten Schweigemarsch nach Hause, den je zwei Menschen gemeinsam absolvieren mussten." (Seite 58)

 

Für mich ist „Cavaliersreise“ eine rundum gelungener Roman der keine Wünsche offen lässt. Der Plot bietet reichlich Action mit historischen Einflüssen, aber auch die emotionale Seite wird mit einer hinreißenden Liebesgeschichte abgedeckt, die jedes Herz zum schmelzen bringt. Die liebevoll gezeichneten Charaktere runden die ganze Geschichte ab.

 

Fazit

 

Ein Roman zum mitfiebern, lachen und Tränen vergießen. Das alles vor dem mitreisenden historischen Hintergrund einer Bildungsreise im 18. Jahrhundert. Das muss man unbedingt gelesen haben!

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-cavaliersreise-die-bekenntnisse-eines-gentlemans-von-mackenzi-lee
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review 2017-03-09 04:20
Rezension | Peter Pan von James M. Barrie
Peter Pan - James M. Barrie

Beschreibung

 

Die Kinder der Familie Darling wachsen in einem behüteten Elternhaus auf und werden von dem tierischen Kindermädchen Nana auf das Herzlichste umsorgt. Alles geht seinen gewohnten Gang bis die Kinder eines Tages Bekanntschaft mit Peter Pan, dem Jungen der nie erwachsen werden möchte, schließen. Gemeinsam mit Peter und seiner Fee Tinker Bell reist Wendy mit ihren jüngeren Brüdern John und Michael ins Nimmerland um Abenteuer zu erleben, den verlorenen Jungen Geschichten zu erzählen und ihnen eine Mutter zu sein.

 

Meine Meinung

 

Das Kinder- und Jugendbuch „Peter Pan“ von James M. Barrie gehört wahrlich zu den Klassikern des frühen 20. Jahrhunderts. Es gibt wohl kaum ein Kind das nicht die Geschichte des jungen Peter Pan kennt, der von Zuhause fortgelaufen ist um niemals erwachsen zu werden. Seine Heimat ist das märchenhafte Nimmerland in dem er Anführer der „Verlorenen Jungs“ ist und es vor Abenteuern nur so wimmelt.

 

Gemeinsam mit Wendy, John und Michael treten wir eine farbenfrohe Reise an, sehen ungewöhnliche Orte und machen Bekanntschaft mit Nixen, Indianern, Piraten und natürlich den verlorenen Jungen. Besonders faszinierend ist das unterirdische Heim der verlorenen Jungen, die Bucht der Nixen und die Jolly Rogers, das Schiff des berüchtigten Captain Hook.

 

Die Figur des Peter Pan trat zum ersten Mal in einem Theaterstück ins Rampenlicht dieser Welt und verzaubert seither die Menschen. Egal ob auf der Bühne oder als weit verbreiteter Disney Filmklassiker – Peter Pan erobert die Herzen von jungen Menschen die niemals erwachsen werden wollen ebenso wie Erwachsene die sich durch die Gesichte wieder jung fühlen. Auch ich kann mich diesem Sog nicht entziehen – schon der Disney Film hat mich in meiner Kindheit verzaubert, und das Broadway Musical „Finding Neverland“ (welches die Entstehungsgeschichte Peter Pan’s erzählt) hat mich sogar zu Tränen gerührt. Doch das Originalbuch zur Peter Pan Geschichte kannte ich bisher noch nicht!

 

Diese wunderschöne bibliophile Ausgabe des Kinderbuchklassikers aus dem Hause Coppenrath ist ein Genuss für Auge und Herz und bietet die wunderbare Möglichkeit endlich die Originalgeschichte von Peter und Pan in der deutschen Übersetzung zu erobern. Durch diverse Extras wie Landkarten, Zeitungsausschnitte und Drehscheiben wird die märchenhafte Welt des Nimmerlands greifbar und zu einem ganz Besonderen, interaktiven Leseerlebnis für Groß und Klein. In jeder Seite steckt so viel Liebe fürs Detail, dass auf jeder Seite erneut eine spannende Entdeckungstour lockt.

 

Nach den vielen phantastischen Abenteuern, die die Kinder mit Peter Pan erleben, schleicht sich eine tief gehende Nachdenklichkeit in den Vordergrund. Wendy möchte mit ihren Brüdern zurück zu ihren Eltern, da begreifen auch die verlorenen Jungen, was sie schon die ganze Zeit sehnlichst vermissen – Ihre richtigen Eltern, sowie das größte Abenteuer des Lebens, erwachsen zu werden. Zurück bleibt ein immerwährend junger Peter Pan…

 

Diese Lektüre weckt das Kind in mir, so dass ich einfach nur klatschen und laut ausrufen möchte: Ja, ich glaube an Feen!

 

Über den Autor

 

James M. Barrie wurde am 9. Mai 1860 in Schottland geboren und schloss 1882 sein Studium als Master of Arts an der Universtität Edinburgh ab. Er arbeitete als Journalist und schrieb Theaterstücke. Berühmt wurde er 1904 mit dem Stück/Buch „Peter Pan“.

Fazit

 

 

Diese wunderschöne Peter Pan Ausgabe verbindet einen literarischen Klassiker mit modernen und interaktiven Details, die mein Leseherz deutlich schneller schlagen lassen!

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-peter-pan-von-james-m-barrie
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review 2016-03-23 10:10
Kannibalistische Motorradgangs, Piraten und tanzende Zombies am Ende der Welt
Don't Eat the Glowing Bananas - David D. Hammons

Habt ihr schon gehört, dass Netgalley nach Deutschland kommt? Ja, es gibt nun eine deutsche Version, über die deutsche Buchtitel angefragt werden können. Mich freut das sehr, denn das Prinzip ist großartig. Wo sonst können Rezensent_innen so unkompliziert mit Verlagen und Autor_innen in Kontakt treten, um genau die Bücher zu lesen und zu besprechen, die sie interessieren? Ich habe mit dem amerikanischen Original bisher ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt und kann euch nur empfehlen, die deutsche Variante auszuprobieren. Ohne Netgalley wäre mir „Don’t Eat the Glowing Bananas“ von David D. Hammons vermutlich niemals begegnet. Das verführerisch schlichte Cover und der verrückte Titel zogen mich magisch an. Der Klappentext versprach eine ebenso verrückte Geschichte, der ich nicht widerstehen konnte. Ich bewarb mich und wurde akzeptiert.

 

Die Welt verabschiedete sich mit einem Knall. Was der nukleare Fallout nicht auslöschte, veränderte und verdrehte er. Aber das bedeutet ja noch lange nicht, dass man in den Überresten der Erde nicht ein wenig Genuss finden kann. Henry Rosetta, der sich stets als Hank Rose vorstellt, ist ein Foodie der Postapokalypse. Zwischen zerstörten Highways und Städten probiert er, was immer seinem anspruchsvollen Gaumen angeboten wird und verteidigt eine Mahlzeit notfalls auch gegen nomadische Kannibalen. Radioaktive Speisen sind seine Leidenschaft, doch was Hank tatsächlich antreibt, ist die Frage, warum die Bomben fielen. Angeblich wartet die Antwort in New Dallas, eine Stadt, die von einem Tyrannen regiert wird. Seite an Seite mit dem grünhäutigen, tentakelarmigen Mutanten Lewis und der rachedurstigen Attentäterin Zoe kämpft sich Hank durch Scharen von Fast-Food-Soldaten, Piraten und tanzenden Zombies um endgültig herauszufinden, wieso die Welt ausradiert wurde.

 

Ich schätze, ich sah beim Lesen von „Don’t Eat the Glowing Bananas“ ziemlich dämlich aus, weil mir ständig der Mund offenstand. Dieses Buch ist so witzig, abgedreht und bizarr, dass ich teilweise fast nicht glauben konnte, was ich da las. Die Ideen der Geschichte sind dermaßen absurd, dass ich sie nicht mal hätte träumen können. Stellt euch eine zerstörte Welt vor, voller von der Wucht des nuklearen Einschlags verformten Trümmern und Wrackteilen. Denkt an Staub und flirrende Hitze, an eine unbarmherzige Sonne und eine ausgestorbene Landschaft. Habt ihr das Bild? Gut, dann bevölkert es nun mit kannibalistischen Motorradgangs, die neben ihrer eigenen Art auch problemlos Stahl und Holz verspeisen, Menschen, die gerade so noch sprechen können und versuchen, Suppe mit einem Schraubenzieher zu löffeln, einer Armee, die während eines Angriffs „Möchten Sie Pommes dazu?“ brüllt und einem freundlichen Mutanten, dessen Blut zwar ätzend ist, der sich aber nichts mehr als Freunde wünscht. Das Ergebnis eurer Fantasie kommt vermutlich nicht ganz an „Don’t Eat the Glowing Bananas“ ran, doch es sollte euch einen Eindruck davon vermitteln, welch ein wunderbar charmantes Chaos das Buch zu bieten hat. Ich habe mich scheckig gelacht. Diese Reise durch eine Welt der Ruinen ist erfrischend, überraschend und völlig unglaublich. Ich durfte darüber schmunzeln, wie Menschen auf ihre grundlegendsten Triebe und den unbedingten Willen zum Überleben reduziert wurden. Der Protagonist Hank setzt die eher begrenzte Intelligenz seiner Artgenossen in das richtige Verhältnis, da er sich Eloquenz und Kultiviertheit bewahrte. Er begegnet der Verrücktheit seiner Umgebung mit einer kühlen, amüsierten Distanz, die es mir erleichterte, die Absurdität der Szenen überhaupt erst richtig zu erfassen. Ich wusste nie, was hinter der nächsten Biegung auf mich und die Figuren warten würde, denn David D. Hammons bietet so gut wie keine Erklärungen an, sodass es mir unmöglich war, vorauszuahnen, was als nächstes passieren würde, fühlte mich aber nie unsicher oder verwirrt. Ich ließ den Wahnwitz der Geschichte auf mich einstürzen und hatte köstlichen Spaß daran, Hammons Postapokalypse auf eigene Faust zu entdecken. Ich sprang kopfüber hinein in die Action, ritt auf den rasanten Wellen der sich schnell entwickelnden Handlung und dank Hanks Suche nach Antworten erschloss sich mir seine Welt dabei beiläufig und unkompliziert. Trotzdem musste ich natürlich vieles einfach hinnehmen ohne zu hinterfragen, wie zum Beispiel mein absolutes Highlight des Buches: die tanzenden Zombies. Wer denkt sich sowas aus?
Ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich euch eröffne, dass Hank die Antwort auf die Frage, warum die Bomben fielen, tatsächlich findet. Diese Antwort ist ganz und gar unbefriedigend, dafür aber auch ganz und gar menschlich. Ich kann mir absolut vorstellen, dass das Ende der Welt so ablaufen könnte. Die dargestellte Sinnlosigkeit der globalen Zerstörung lässt auf einen aufmerksamen Beobachter der Realität schließen, der angesichts dessen, was er sieht, jedoch nicht in Melancholie verfällt, sondern erst recht Gründe zum Lachen sucht. David D. Hammons ist ein Autor, der die reellen düsteren Zukunftsaussichten der Menschheit mit Leichtigkeit in einen fiktiven bunten Zirkus verwandelt. Für diesen verspielten Optimismus bewundere ich ihn zutiefst.

 

Ich kann euch „Don’t Eat the Glowing Bananas“ nur wärmstens empfehlen, denn es ist wirklich lustig und verrückt. Natürlich muss man für ein Buch wie dieses in der Stimmung sein, doch wenn euch danach ist, herzhaft zu lachen, liegt ihr mit dieser abgedrehten Postapokalypse genau richtig. David D. Hammons‘ Zukunftsvision mag bedrückend sein, doch seine Handlung vermittelt eine fröhliche Leichtigkeit, die für sich allein bereits zum Grinsen einlädt. Das Ganze ist mit liebevoll ausgearbeiteten Charakteren garniert, die man gern begleitet und schnell ins Herz schließt. Falls ihr also Lust habt, einem Foodie zum Ende der Welt zu folgen, nur zu. Aber nicht vergessen: Finger weg von leuchtenden Bananen!

 

Vielen Dank an Netgalley und Curiosity Quills Press für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/03/23/david-d-hammons-dont-eat-the-glowing-bananas
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review 2015-06-03 13:18
Bruderschaft der Küste: Gay Historical Romance - Chris P. Rolls

 



 

 

 


 

In einem Satz: Mir hat es super viel Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen - mehr davon
 
Bruderschaft der Küste erhält 5 von 5 Herzchen
 
 
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review 2015-02-14 12:12
Marine, Piraten, Magie und die See - was will man mehr?
Unter schwarzen Segeln - Christoph Hardebusch

In dem Gefecht vor der illegalen Sklavenkolonie Hequia mussten viele tapfere Seeleute ihr Leben lassen. Die Freiheit der Sklaven hatte einen hohen Preis und darüber hinaus konnten Kapitän Deguay und die Maestra Tereisa auf der Todsünde entkommen, mit der Totwey und ihrer seltsamen, magieschluckenden Ladung im Schlepptau. Jaquento und Roxane bringen die befreiten Sklaven nach Lessan, wo sie der Thaynrischen Marine Bericht erstatten müssen. Die Besprechung verläuft nicht gut – Jaquento wird festgenommen und Roxane erhält den Befehl, ihn nach Thaynric zu bringen, um sich gemeinsam mit ihm vor einem Kriegsgericht zu verantworten. Doch die launischen Winde halten auf ihrer Reise einige Überraschungen bereit. Die Jagd nach der Totwey ist noch nicht vorbei.
Währenddessen beauftragt die Thaynrische Marine den bereits pensionierten Admiral Aomas Thyrane, die Vorkommnisse auf der Insel Hequia zu untersuchen. Der Seewolf, wie er genannt wird, soll herausfinden, inwiefern die Thaynrisch-Koloniale Handelscompagnie in den Transport der Ladung der Totwey verwickelt ist. In Lessan trifft Thyrane auf Sinao und Manoel, die der Gerichtsbarkeit der Thayns entgehen konnten. Schnell wird deutlich, dass die Händler mächtig Dreck am Stecken haben.
Ein Beben zieht sich durch die Welt, ausgehend von der Ladung der Totwey. Mächtige Magie ist am Werk und droht, alle Beteiligten mit Haut und Haaren zu verschlingen.

 

Ich empfand „Unter schwarzen Segeln“ als würdige, logische Fortsetzung der Sturmwelten-Trilogie. Es bietet mehr Action als der erste Band „Sturmwelten“, zeichnet sich aber trotz dessen durch dieselbe, beruhigende Ausstrahlung aus. Hardebuschs Darstellung der spannenden Abenteuer auf See ist und bleibt unwiderstehlich; ich konnte mich erneut völlig in seiner Welt verlieren. Mit seinem besonderen, eingängigen Schreibstil erschafft er einen Sog, der mich mit seiner fantastischen Bilderflut die Realität vergessen ließ. Ich liebe die Sturmwelt, mit all ihren Wundern und der Magie, der See, den Schiffen und den verwegenen Charakteren, die in ihrer Unterschiedlichkeit so real und lebendig wirken.
Gleich zu Beginn des Buches lernen die LeserInnen eine neue Figur kennen: den Admiral Aomas Thyrane. Mal davon abgesehen, dass ich seinen Vornamen sehr schön finde, hat er mich auch von der ersten Seite an für sich gewonnen und ansatzlos immer mehr Sympathiepunkte gesammelt. Er ist ein alter Sturkopf, der in seinem Leben schon so manchen Kampf gegen die Obrigkeit ausgefochten hat. Einige hat er gewonnen, andere verloren, doch was ihm blieb, ist die Erkenntnis, dass Gerechtigkeit in der Politik oft keine Rolle spielt. Trotzdem gab er nie auf, er kämpft noch immer. Ich mag ihn sehr, denn Hardebusch konnte mich sofort davon überzeugen, dass Thyrane ein guter Mensch ist. Ich habe mich auf die Kapitel aus seiner Sicht richtig gefreut. Das lag unter anderem auch daran, dass Thyrane wundervoll mit Sinao und Manoel umgeht. Er behandelt sie nicht als minderbemittelte Wilde wie all die anderen Offiziellen der Marine, sondern nimmt sie ernst. Ich denke, vor allem für Sinao war diese Erfahrung ungemein wichtig, weil sie UniformträgerInnen bisher nur als grausam und ungerecht erlebte. Kein Wunder, dass sie niemandem außer Manoel richtig vertraut. Ich hatte übrigens recht: die Beziehung von Magie und Religion wird in diesem Band endlich erläutert. Hardebusch nutzt dafür elegant das Schülerinnen-Lehrer-Verhältnis von Sinao und Manoel; während Manoel Sinao geduldig die Geschichte von Hardebuschs Welt erklärt, lauschen auch seine LeserInnen seinen Worten und begreifen so die Hintergründe.
„Unter schwarzen Segeln“ hat darüber hinaus eine politische Ebene, die am deutlichsten durch den Poeten Franigo sichtbar wird. Eingeführt wurde er bereits im ersten Band, doch erst jetzt beginnt er, richtig in die Geschichte zu passen. Wie auch der Pirat Jaquento stammt er aus Hiscadi, eine Nation, die seit Jahren unterdrückt und besetzt ist. Ohne es zu wollen gerät Franigo im Laufe seiner Reise in eine Rebellion, die sich gegen die Besatzung richtet. Es war wirklich interessant zu beobachten, wie diese Revolution immer größer wurde und quasi ein Eigenleben entwickelte, bis zu dem Punkt, an dem Franigo jeden Einfluss verlor, obwohl er zu Beginn eine Art Gallionsfigur war. Zusätzlich ist der Poet tatsächlich derjenige, der den LeserInnen erste Hinweise auf Jaquentos Vergangenheit und Herkunft verschafft, was meine Neugier zwar nicht vollständig befriedigte, aber immerhin weiter anfachte. Selbstverständlich entwickelt sich auch der Handlungsstrang zwischen Roxane und Jaquento weiter; es bleibt angenehm prickelnd und teilweise sogar ein bisschen verrucht. Ich hoffe, dass sie trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft eine Zukunft haben. Ich habe das Gefühl, im Gegensatz zu mir wissen die beiden noch gar nicht, wie gut sie eigentlich zusammen passen.

 

„Unter schwarzen Segeln“ ist eine wunderbare Fortsetzung der Sturmwelten-Trilogie. Christoph Hardebusch behält seine ausgeglichene Schreibweise bei und lässt sich auch im zweiten Band nicht hetzen. Trotzdem ist eine Entwicklung erkennbar; ich hatte nie das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Ich bin jetzt über die Maßen gespannt auf das große Finale „Jenseits der Drachenküste“, denn bisher kann ich noch nicht vollständig absehen, wohin Hardebusch mit mir möchte. Bis jetzt sind bereits so viele verschiedene Handlungsstränge begonnen und/oder weitergeführt worden, dass ich einfach erleben möchte, wie er sie am Ende alle zusammenführt. Ich freue mich sehr darauf.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/02/14/christoph-hardebusch-unter-schwarzen-segeln
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