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review 2018-11-20 10:39
Ein Buch wie der alte, bequeme Lieblingspulli
Ruin - John Gwynne

Mithilfe seiner Verbündeten gelang es Corban, seine Schwester Cywen aus den Fängen seiner Feinde zu befreien. Doch ihre schaurigen Pläne konnte er nicht durchkreuzen. Der Kessel befindet sich in Calidus‘ Besitz. Er entließ die grässlichen Kadoshim in die irdische Welt, die nun Angst und Schrecken säen und Corbans Rebellengruppe jagen. Diese ist jedoch längst nicht mehr wehrlos. Vom Krieg in die Verzweiflung getrieben schließen sich ihnen immer mehr Menschen an. Sie erringen Sieg um Sieg gegen die ambitionierte Königin Rhin, die mit Nathairs Beistand mehrere Reiche besetzt, darunter auch Ardan. Corban muss eine Entscheidung treffen: er könnte Meicals Rat folgen und seine Anhänger_innen nach Drassil führen, in die legendäre Stadt im Herzen des Waldes Forn, in der sich die Prophezeiung erfüllen soll – oder in seine Heimat reiten, um Edana zu unterstützen, ihren Thron zurückzuerobern. Edanas Widerstandsbewegung setzt Rhin schwer zu, die durch Nathairs und Calidus‘ Forderung, die Sieben Schätze ausfindig zu machen, abgelenkt ist. Corban empfindet es als seine Pflicht, an Edanas Seite zu stehen, aber er weiß auch, dass mehr von ihm abhängt als die Zukunft Ardans. Kann er es verantworten, seinen Lehnseid über das Schicksal der Verbannten Lande und all der Menschen, die an ihn glauben, zu stellen?

 

Im Gegensatz zu meiner Erfahrung nach der Lektüre von „Valour“ habe ich am Ende von „Ruin“ nicht gegrinst. Ich habe geheult wie ein Schlosshund. Die letzten Seiten des dritten Bandes der High Fantasy – Reihe „The Faithful and the Fallen“ münden in einen dramatischen Cliffhanger, der mich völlig zerstörte. Ich musste sofort mit dem vierten Band beginnen, sonst hätte ich mich nicht beruhigen können. Nun gibt es Leser_innen, die es nicht mögen, wenn sie ein Buch zum Weinen bringt. Ich hingegen feiere diese emotionale Intensität. John Gwynnes Epos wird besser und besser – nicht trotz, sondern gerade durch die moderate Originalität. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum es mich so gar nicht stört, dass Gwynne genretypische Motive verarbeitet und die Geschichte daher vorhersehbar ist. Es scheint paradox, aber ich glaube, ich fühle mich mit „The Faithful und the Fallen“ pudelwohl, eben weil ich die grundlegende Struktur kenne. Die Lektüre fühlt sich an wie nach Hause kommen, wie das Hineinschlüpfen in den alten, bequemen Lieblingspulli. Ich habe eine grobe Vorstellung davon, was inhaltlich geschehen wird, also kann ich auskosten, wie es geschieht, Überraschungen wertschätzen und mich voll auf die wunderbaren Figuren konzentrieren, über die ich bereits ausschweifend schwärmte. Ich möchte niemanden langweilen und mich wiederholen, aber ich möchte betonen, wie geschickt John Gwynne Perspektivwechsel einsetzt. Jeder Band von „The Faithful and the Fallen“ enthält neue, weise gewählte Charakterperspektiven, die sowohl der Geschichte als auch den Leser_innen einen echten Mehrwert bieten, weil sie die Gesamtheit des Konflikts zwischen Gut und Böse abbilden. Dadurch entsteht ein umfassender Eindruck der beteiligten Akteure und ihrer Motivationen. Diese facettenreiche Herangehensweise funktioniert allerdings nur, weil Gwynne keine Angst hat, Figuren sterben zu lassen. Als Leserin ist das natürlich manchmal schwierig, besonders, wenn es Charaktere trifft, mit denen ich viel Zeit verbrachte, aber ich erkenne, dass es notwendig ist und die emotionale Bindung stärkt. Um meine Lieblinge bangte ich mit vollem Einsatz. Es hilft, dass Gwynne Tode niemals kaltherzig inszeniert und ausschließlich dann einsetzt, wenn es unvermeidlich ist. Er nimmt niemanden zugunsten des Effekts klinisch aus der Geschichte. Ich denke, er trauert jedes Mal ebenso wie ich – wie könnte er auch nicht, bei diesen einnehmenden Persönlichkeiten? Einer der bewegendsten Momente in „Ruin“ war eine Szene, in der die Rebellen Corban die Treue schwören. Ich musste etwas weinen. Es gefällt mir außerordentlich, dass ein Eid in den Verbannten Landen niemals einseitig ist. Beide Parteien verpflichten sich. Die Verbundenheit, die in Bans Truppe herrscht, ist für mich nachvollziehbar, weil sie alle Menschen sind, die der Krieg zwischen Elyon und Asroth persönlich betrifft, da sie alle Verluste erlitten. Sie erleben eine gemeinsame emotionale Erfahrung, was eine gute Voraussetzung für unerschütterlichen Zusammenhalt ist. In Ban fanden sie eine inspirierende Führungsperson, mit der sie sich identifizieren können. Er teilt ihren Schmerz, ihren Rachedurst und ihre Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Durch ihren Glauben an ihn wuchs er in die Rolle des Leuchtenden Sterns hinein und kann sich mittlerweile als prophetischer Held akzeptieren. Er ist die Personifizierung aller Stärken der Menschheit: Rechtschaffenheit, Loyalität, Ehrlichkeit. Er verhält sich wie ein Held und weckt das Gute in seinen Anhänger_innen, daher ist es leicht, in ihm eine Person zu sehen, der es sich zu folgen lohnt und deshalb glaube auch ich an ihn. Corban wird die Verbannten Lande retten, davon bin ich fest überzeugt.

 

Mein Lesespaß mit „Ruin“ war unbeschreiblich hoch. Ich liebe das Buch und ich liebe „The Faithful and the Fallen“, obwohl es sich nicht um die ausgeklügeltste oder originellste Reihe der High Fantasy handelt. Ich befinde mich voll im Bann der Figuren und genieße das wohlig warme Gefühl, in perfektem Einklang mit der Geschichte und der Intention des Autors zu schwingen. Es betrübt mich ein wenig, dass ich nicht allen Handlungssträngen die gleiche Beachtung schenken kann. Es gibt so viele Charaktere, die Aufmerksamkeit verdienen und so viele Fragen, die nach Antworten verlangen, dass ich sofort mit dem vierten und finalen Band „Wrath“ beginnen musste. Ich lese Reihen selten hintereinander weg, aber in diesem Fall wollte ich eine Ausnahme machen, weil die Erfahrung einfach so schön ist. Es ist mir egal, dass John Gwynne die High Fantasy nicht revolutioniert. Mich macht er glücklich und mehr erwarte ich von einem Autor nicht.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/11/20/john-gwynne-ruin
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review 2017-07-26 13:17
Das grandiose, runde Finale eines politischen Idealisten

„Hass“ ist der letzte Band der „Opcop“-Reihe von Arne Dahl. Das ist zwar schade, allerdings finde ich es erfrischend, dass eine Reihe mal keine zweistellige Anzahl von Bänden erreicht. Außerdem ist Dahls neustes Projekt bereits verfügbar: „Sieben Minus Eins“ ist sein erster klassischer Ermittler-Thriller und der Auftakt der Reihe „Berger & Blom“. Ich bin ein bisschen skeptisch, weil dieser angeblich komplett ohne politische Einflüsse auskommt, werde dieses Experiment aber vermutlich trotzdem wagen, denn ich bin neugierig und möchte mich nicht von Dahl verabschieden. Schlimm genug, dass ich nun der Opcop-Gruppe Lebewohl sagen musste.

 

Am Grab von Donatella Bruno leisten Paul Hjelm und die Opcop-Gruppe einen Schwur: sie schwören, Donatellas Mörder zur Rechenschaft zu ziehen und Fabio Tebaldi und Lavinia Potorac zu retten. Zurück in Den Haag stürzen sie sich in die Arbeit und sichten das Material, das Donatella über die ‘Ndrangheta zusammentrug. Unglücklicherweise finden sich in den Unterlagen keinerlei konkrete Hinweise, weder zu Donatellas Verdacht, dass nicht die Mafia Tebaldi und Potorac entführte, noch zu ihrem mysteriösen Informanten. Die Ermittlung steckt in einer Sackgasse. Als Opcop zusätzlich mit einem neuen Fall betraut wird, entscheidet Paul Hjelm schweren Herzens, ihre Kräfte zu splitten. Ein schwedisches Biotech-Labor wurde Opfer eines Cyberangriffs. Die Spur der Industriespionage führt nach China – und zu einem alten Bekannten der Operativeinheit. Skrupellose, höchst unethische, gefährliche Experimente mit menschlicher DNA zwingen die Teams, sich auf der ganzen Welt zu verteilen und parallel zu arbeiten. Aber sie werden nicht aufgeben. Sie werden ihre verlorenen Mitglieder finden und rächen. Denn dieses Mal ist es persönlich.

 

Bisher haben alle Bände der „Opcop“-Reihe vier Sterne von mir erhalten. „Hass“ schafft es aus einem ganz bestimmten Grund auf eine Spitzenbewertung von fünf Sternen. Noch nie – und ich meine wirklich noch nie – hat mich ein Thriller zu Tränen gerührt. Ich hätte am Ende tatsächlich fast geheult, weil ich so ergriffen war. Falls einige von euch glauben, politische Thriller wären grundsätzlich kühl, trocken und emotional distanziert, sollte euch diese Erfahrung das Gegenteil beweisen. Ich habe alle Mitglieder von Opcop ausnahmslos ins Herz geschlossen. In den Rezensionen zu den vorangegangenen Bänden „Gier“, „Zorn“ und „Neid“ habe ich vielleicht nicht ausreichend betont, wie stark meine Bindung an die Charaktere ist, weil ich mich von meiner Schwärmerei über Arne Dahls herausragendes politisch-wirtschaftliches Verständnis ablenken ließ. Das muss ich offenbar nachholen. Arne Dahl ist nicht nur der Meister der Recherche und des politischen Thrillers allgemein, er versteht es unnachahmlich, seine komplizierten, anspruchsvollen Kriminalfälle mittels sympathischer, lebendiger Figuren und geschickter, ungezwungener Perspektivwechsel zu transportieren. Auf diese Weise gelingt es ihm, die internationalen Ermittlungen in „Hass“ als stimmiges, klares Gesamtbild darzustellen, das ich ohne Schwierigkeiten nachvollziehen konnte, obwohl der Fall – wenn überhaupt möglich – noch verzwickter und komplexer ist als die Fälle der Vorgänger. Dahl greift Handlungsfäden auf, die ich für längst abgeschlossen hielt und überraschte mich mit umfangreichen Informationen über die Geschichte, Funktionsweise und Hierarchie der kalabrischen Mafia ‘Ndrangheta. Er wagt sich über die Grenzen Europas hinaus und schickt die Opcop-Teams nach Amerika und China, versäumt es jedoch nicht, die Schönheit der europäischen Länder deutlich herauszuarbeiten. „Hass“ inspiriert Fernweh, eine Sehnsucht, den landschaftlichen Liebreiz Europas zu erkunden. Ich hatte den Eindruck, dass Dahl diese Ebene seines Romans sehr wichtig war, als wollte er betonen, dass Europa wundervoll ist, obwohl kriminelle Organisationen es als Spielwiese für ihre Zwecke missbrauchen. Außerdem denke ich, dass er im Finale der „Opcop“-Reihe unmissverständlich klarstellt, dass er an die Idee eines geeinten Europa glaubt. Zwischen den Zeilen positioniert er sich pro-Europa und zeigt sich als politischer Idealist, der das (ungenutzte) Potential der Europäischen Union erfasst. Ich fühle mich ihm diesbezüglich sehr verbunden, weil es mir ganz genauso ergeht. Die EU könnte so viel erreichen, wäre sie nicht von Egoismus, Neid und Gier geprägt. Zusätzlich hat sie ein ernsthaftes Image-Problem. Ich bin fest überzeugt, bereits jetzt leisten einige Politiker_innen dort hervorragende, beachtliche Arbeit, doch in die Nachrichten schaffen es lediglich Meldungen über Gurken und Glühbirnen. Es ist unfassbar tragisch, dass dadurch viele Menschen annehmen, diese zugegebenermaßen überflüssig erscheinenden Richtlinien wären alles, was die EU leisten könnte und würde. Ich bin froh, dass Arne Dahl ein anderes Bild vermittelt, das der Realität vermutlich näherkommt als die Berichterstattung der Medien.

 

„Hass“ ist ein grandioses, rundes Finale. Es lässt keine Wünsche offen und wird der vierteiligen „Opcop“-Reihe mehr als gerecht. Arne Dahl schenkt seinen Figuren genau den Abschluss, den sie sich mit harter Arbeit und großen persönlichen Opfern verdienten. Ich bin traurig, mich von ihnen verabschieden zu müssen, sehe aber ein, dass der Reihe ein Ende zustand.
Ich weiß nicht, ob es im Geheimen tatsächlich eine internationale operative Einheit gibt, die Europol untersteht und Verbrechen aufklärt, die an Heimtücke, Boshaftigkeit und Habgier kaum zu übertreffen sind, ohne jemals die Anerkennung der Menschen zu erhalten, die sie schützen. Ich hoffe es sehr, denn der Gedanke an eine Gruppe moderner, sehr realer Held_innen lässt mich besser schlafen. Unsere Welt ist schlecht, doch wenn Menschen wie die Opcop-Mitglieder versuchen, sie jeden Tag ein bisschen besser zu machen, habe ich noch Hoffnung. Danke Arne Dahl, dass Sie mir Hoffnung gaben und meinen Glauben an Europa bestärkten.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/07/26/arne-dahl-hass
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review 2016-10-26 10:18
Überwältigend
A Storm of Swords - George R.R. Martin

Meine Ausgabe von „A Storm of Swords“, der dritte Band der Reihe „A Song of Ice and Fire“ von George R.R. Martin, umfasst 1177 Seiten. Das gute Stück hat die Ausmaße eines soliden Ziegelsteins und ist inhaltlich so vollgepackt, dass ich beschlossen habe, meine üblichen Zeichenrichtlinien zum Schreiben einer Rezension ausnahmsweise in den Wind zu schießen. Es ist mir egal, ob dann keiner mehr Lust hat, meine Ausführungen zu lesen, denn letztendlich dienen meine Rezensionen nicht nur dazu, euch einen Eindruck eines Buches zu verschaffen, sondern sollen auch mir helfen, mit einer Geschichte abzuschließen. Ich habe sehr viel zu „A Storm of Swords“ zu sagen und da ich der Meinung bin, dass jeder dieser Gedanken wichtig ist (ja, ich bin so arrogant), werde ich mir selbst die Möglichkeit verschaffen, jeden einzelnen aufzuschreiben, solange es kein Spoiler ist. Bringt Sitzfleisch mit, lehnt euch zurück und genießt.

 

Der Krieg der Häuser forderte erste Opfer. Renly Baratheon ist tot; sein Bruder Stannis gedemütigt und geschlagen in der vernichtenden Niederlage gegen König Jeoffrey. Nun verfügt einzig Robb Stark als König des Nordens über die nötige Truppenstärke, um den Lannisters und ihren Verbündeten im Feld die Stirn zu bieten. Doch Kriege werden nicht allein durch Schlachten entschieden. In King’s Landing begreift Sansa Stark, dass sie ihren Feinden ohne Freunde schutzlos ausgeliefert ist. Lediglich ihr Titel hält sie am Leben, eine Lektion, die ihrer Schwester ebenfalls aufgezwungen wird. Arya Stark versucht, sich auf eigene Faust zu ihrer Mutter und ihrem Bruder in Riverrun durchzuschlagen, wird jedoch von den unberechenbaren Strömungen des Krieges erfasst und als Geisel gefangen genommen.
Währenddessen kämpft ihr Halbbruder Jon Snow mit den Konsequenzen des letzten Befehls von Qhorin Halfhand. Die Wildlinge trauen ihm nicht und stellen seine Schwüre auf die Probe. Er muss einen Weg finden, so schnell wie möglich unauffällig zu entkommen, um der Nachtwache von seinen Beobachtungen zu berichten und seine Brüder zu warnen, bevor die Wildlinge ihren Angriff auf die Mauer und das Reich beginnen.
Einen Angriff plant auch Daenerys Targaryen. Weit entfernt von Westeros versammelt sie eine Streitmacht, um ihr Geburtsrecht auf den Eisernen Thron einzufordern.
Allianzen und Vereinbarungen schmieden die Bande zum Sieg – wer sie bricht, riskiert alles.

 

In dieser Rezension möchte ich all die Lobhudelei auf George R.R. Martin beiseitelassen. Ich habe bereits in den Rezensionen der vorangegangenen Bände ausreichend beschrieben, wie begeistert ich von seinem Worldbuilding, seinem Schreibstil und seiner Charakterkonstruktion bin. Er ist brillant. Daran gibt es nichts zu rütteln und „A Storm of Swords“ erhält nicht grundlos volle 5 Sterne von mir. Ich möchte vermeiden, mich ständig zu wiederholen. Stattdessen habe ich entschieden, diesen Rahmen zu nutzen, um euch an meinen Gedanken zu den inhaltlichen Entwicklungen dieses dritten Bandes teilhaben zu lassen. Vor allem möchte ich das erste Mal über eine Figur schreiben, über die ich bisher noch kein Wort verloren habe. Ich möchte über Daenerys Targaryen philosophieren.

 

Ich habe lange über Dany nachgedacht. Ich habe überlegt, was sie von den anderen Charakteren der Reihe „A Song of Ice and Fire“ unterscheidet und warum sie trotz ihrer fragwürdigen Abstammung so furchtbar sympathisch ist. Die Antwort ist überraschend simpel: Dany ist sympathisch, weil sie ein guter Mensch ist. Keine lebensverändernde Erkenntnis, was? Banal. Offensichtlich. Naheliegend. Nun, die Tatsache an sich würde sie kaum hervorheben, schließlich kann wohl niemand bestreiten, dass sich auch Westeros durchaus gute Menschen tummeln. Danys Vorteil und ihr Alleinstellungsmerkmal sind in ihrer Isolation begründet.

 

Seht ihr, die Familien in Westeros sind vorbelastet. Sie können keine einzige Entscheidung aus dem Herzen oder dem Bauch heraus treffen. Sie können ja noch nicht einmal danach entscheiden, was richtig und falsch ist, weil diese Worte über die Jahrhunderte und schwelenden Konflikte hinweg für die Häuser ihre Bedeutung verloren haben. Meiner Ansicht nach ist die Perspektive der Häuser verschoben. Sie sind so auf ihre kleinlichen Fehden konzentriert, dass sie aus den Augen verloren haben, wo ihre Prioritäten liegen sollten. Es sollte niemals ihr Ziel sein, sich gegenseitig auszulöschen. Ihr Ziel sollte sein, das Beste für die Menschen zu erreichen, für die sie Verantwortung tragen: ihr Volk. Sie zwingen sich gegenseitig in einen tödlichen Tanz, der niemals enden kann und stets auf den Rücken der kleinen Leute ausgetragen wird. Wessen Felder werden verbrannt? Wessen Dörfer geplündert? Leider spielen diese sehr realen Verluste für die Mächtigen in Westeros nur auf dem Papier eine Rolle, als Symbol ihrer Herrschaft. Niemand vergießt eine Träne für den Bauern, dessen Frau vergewaltigt und zu Tode gefoltert wird.

 

Dany hingegen… Dany ist nicht nur ein guter Mensch, sie handelt auch entsprechend. Sie hat ein Herz für die Schwachen; ihre Verbindung zu ihnen ist echt und voller Leidenschaft. In „A Storm of Swords“ beginnt sie einen Kampf gegen die Sklaverei, der deutlicher Ausdruck ihrer moralischen Überzeugungen ist. Sie kann es sich leisten, nach Ethik und Moral zu agieren, weil sie keine Familie hat, der sie Rechenschaft schuldig ist oder deren Befindlichkeiten sie respektieren muss. Sie ist autonom. All die Ketten, die die Starks, Lannisters, Tullys usw. fesseln, greifen bei ihr nicht. Ich halte sie für eine gute Königin, weil sie wirklich das Beste für ihr Volk anstrebt und dafür bereit ist, selbst Opfer zu bringen. Trotzdem oder gerade deshalb möchte ich ihr zurufen, sich von Westeros fernzuhalten. Ich mache mir Sorgen, dass die festgefahrene Situation auf dem Kontinent ihr edles Wesen verdirbt. Sie hat keine Vorstellung davon, worauf sie sich einlässt, welche Schlangengrube sie dort erwartet.

 

Betrachten wir doch mal, mit wem Dany es zu tun bekommen wird, wenn sie Westeros eines Tages erreicht. George R.R. Martin präsentiert seinen Leser_innen in „A Storm of Swords“ eine neue Perspektive, er schildert die Ereignisse unter anderem aus der Sicht von Jaime Lannister.
Von außen betrachtet hat Jaime alles, was man sich nur wünschen kann: er sieht gut aus, er gehört zu einer reichen und mächtigen Familie, er hat einen prestigeträchtigen Posten als Mitglied der Königswache und eine beachtliche Reputation als Kämpfer und Soldat. Und doch ist Jaime nicht glücklich. Er trägt zwar eine Arroganz zur Schau, die ihresgleichen sucht, aber ich halte diese für Fassade. Er versteckt sich hinter seinem Hochmut, um sich vor der Verurteilung eines ganzen Reiches zu schützen. Er ist der Königsmörder, der Sündenbock für die Revolte gegen Danys Vater Aerys II Targaryen. Natürlich brach Jaime seinen Schwur, als er das Schwert gegen seinen König erhob, doch tat er nicht genau das, was erstens sowieso alle wollten und zweitens auch das Beste für das Reich war? Aerys war verrückt, das lässt sich kaum bestreiten. Ich finde es heuchlerisch, Jaime für etwas zu verdammen, was im Interesse aller war und was – seien wir ehrlich – ohnehin passiert wäre. Wäre Jaime nicht Mitglied der Königswache, würde man ihn als Held feiern, statt ihn Königsmörder zu schimpfen. Er muss den Kopf hinhalten für all diejenigen, die zu feige sind, sich mit ihrer eigenen Schuld auseinander zu setzen. Das Stigma des Eidbrechers wird ihn sein Leben lang begleiten. Das ist einfach nicht fair. Ich verstehe, dass Jaime verbittert und zynisch ist, weil niemand ihm jemals wirklich vertraut.
Ich habe nicht erwartet, Sympathie für ihn zu empfinden und war überrascht, dass in Jaimes Herzen das Potential zu einem großzügigen, gerechten und liebenswerten Menschen schlummert. Er ist seinem Bruder Tyrion sehr viel ähnlicher, als es den Anschein hat und ich wünsche ihm, dass er eines Tages erkennt, dass Cersei ihm nicht guttut. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass die Gesellschaft von Brienne von Tarth für ihn weit gesünder war, als es seine inzestuöse Beziehung zu seiner Schwester je sein könnte. Ihre gemeinsame Reise verändert sie beide. Brienne zeigt Jaime, dass Loyalität, Ehrlichkeit und Treue keineswegs überholte Werte sind, die Schwäche symbolisieren und Integrität eine erstrebenswerte Eigenschaft ist. Brienne hingegen lernt durch Jamie, dass die Welt niemals stur in schwarz und weiß untereilt werden kann. Sie wachsen aneinander. Ich hoffe, dass ihre Wege sich nicht zum letzten Mal gekreuzt haben und drücke Jaime von Herzen beide Daumen für seinen Versuch, sich selbst neu zu erfinden. Er verdient es, zu einer Person zu werden, die er beruhigt im Spiegel betrachten kann.

 

Die Freundschaft zwischen Brienne von Tarth und Jaime Lannister kann man getrost als seltsam bezeichnen; sie ist jedoch nahezu gewöhnlich, vergleicht man sie mit der Beziehung zwischen Arya Stark und dem Hund, Sandor Clegane.
Aryas Reise empfand ich als furchtbar frustrierend. Sie erschien mir vom Pech verfolgt, wird nach ihrer Gefangennahme zwischen den Mächten des Krieges hin- und hergeschoben, die alle kein Interesse an ihr selbst haben, sondern nur an ihrem Wert in harter, klingender Münze. Es kümmert niemanden, dass sie trotz ihrer rotzfrechen Art eigentlich nur ein junges Mädchen ist, das sich nach seiner Familie sehnt. Obwohl ich ihr das niemals ins Gesicht sagen würde, tat sie mir unheimlich leid, weil ich glaube, dass sich unter ihrer harten Schale ein verängstigtes Kind verbirgt, das dringend in den Arm genommen werden möchte. Nun, liebevolle Worte kann man vom Hund nicht erwarten, aber ich bin überzeugt, er ist nicht das Schlechteste, das Arya passieren konnte. Irgendwie passen die beiden zueinander. Irgendwie schafft es Arya, ihm fürsorgliche Gefühle abzuringen. Ich denke, Celgane imponieren ihr Mut und ihre Wildheit, möglicherweise sieht er in ihr die kleine Schwester, die er nie hatte. Sie zeigt ihm gegenüber auf jeden Fall mehr Courage als so manches Mitglied des Hofes.
Vielleicht interpretiere ich aber auch zu viel in sein Verhalten hinein. Ich habe bemerkt, dass ich den Hund trotz all seiner Fehler mag und ihn gern positiver beurteile, als er objektiv betrachtet ist. Ich möchte an das Gute in ihm glauben, ähnlich wie bei Jaime Lannister. Ich habe eine gewisse Schwäche für ihn, weil ich das Gefühl habe, ihn zu verstehen. Er hatte in King’s Landing nichts verloren, er ist viel zu ehrlich und direkt für das subtile Intrigenspiel am Hof. All das Stolzieren und Lügenspinnen sind ihm zuwider, weil er weiß, dass sich unter der glänzenden, achtungsheischenden Rüstung eines Ritters oft ein verdorbener Kern befindet. Erstaunlicherweise trifft diese Beschreibung auch auf Jeoffrey zu, dem er viele Jahre als Leibwächter diente. Ich wüsste furchtbar gern, wie er wirklich von Jeoffrey denkt.

 

Arya zusammen mit dem Hund zu erleben, bestätigte darüber hinaus meine Überzeugung, dass Sansa im letzten Band „A Clash of Kings“ mit ihm hätte gehen sollen. Er hätte sie sicher aus King’s Landing herausgebracht und an seiner Seite wäre es ihr auf der Straße bzw. auf der Flucht vermutlich auch nicht schlechter ergangen als am königlichen Hof. Leider ist Sansa ein naives, oberflächliches Ding und muss deshalb nun mit ansehen, wie ihr vollständig die Kontrolle über ihr Leben entrissen wird. Sie ist nicht länger eine Persönlichkeit mit Vorlieben, Ängsten, Stärken und Schwächen, sondern nur noch der personifizierte Anspruch auf Winterfell. Da ihr Bruder Robb jeder Zeit fallen könnte, umkreisen sie die Mächtigen des Reiches wie Geier, bereit, zuzuschlagen, sobald sich eine Gelegenheit bietet. Ausgerechnet die Lannisters finden eine Lösung für ihre Situation, die Sansa unglücklicherweise nicht als die Chance erkennt, die sie ist. Ihre Oberflächlichkeit steht ihr erneut im Weg. Meiner Meinung nach ist Sansa von allen Stark-Sprösslingen diejenige, die ihrem Vater am wenigsten ähnelt.

 

Ironischerweise ist ausgerechnet Jon Snow, der Bastard, charakterlich ein genaues Abbild seines Vaters Ned Stark. Ich habe festgestellt, dass ich mich auf die Kapitel aus Jons Sicht besonders freue. Seine Perspektive gefällt mir außerordentlich gut, nicht nur, weil er eine sympathische Figur ist, sondern auch, weil er meinem Empfinden nach eine spezielle, starke Stimme hat. Er ist überlegt und rational, lässt sich selten von Leidenschaft überwältigen und trifft in der Regel logische Entscheidungen. Damit hat er den meisten Figuren der Reihe einiges voraus und auf mich wirkt seine bedachte, verstandesbasierte Persönlichkeit beruhigend, er kühlt meine Aufregung angenehm herunter. Ich stelle ihn mir als einen jungen Mann vor, der niemals schreien muss und trotzdem gehört wird; einen Mann mit dem natürlichen Talent zur Autorität. Ich kann es kaum abwarten, die tragische Geschichte seiner Mutter zu erfahren. Ich weiß mittlerweile, wer sie war, aber was genau zwischen ihr und Ned Stark geschah, ist noch immer ein Geheimnis.
Obwohl ich es damals als furchtbar ungerecht empfand, bin ich nun dankbar, dass Jon ein Bruder der Nachtwache geworden ist. Ich denke, nirgendwo sonst hätte er eine Gemeinschaft gefunden, die ihn bedingungslos akzeptiert und nach seinen Taten und Fähigkeiten beurteilt. Wo auch immer er versucht hätte, sich ein Leben aufzubauen, als Bastard wäre er stets ein Außenseiter geblieben. Die Nachtwache besteht ausschließlich aus Außenseitern der verschiedensten Couleur. Es wundert mich nicht, dass Jon sich hier wohlfühlt und die gegenseitige Loyalität zwischen ihm und seinen Brüdern hat mich tief berührt.

 

Ich liebe die Geschichte von „A Song of Ice and Fire“. Ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Ich wünschte, ich könnte George R.R. Martin zwingen, sich mit dem Schreiben des sechsten Bandes etwas mehr zu beeilen, damit ich mein Lesetempo nicht länger zügeln muss. Ich versuche ja, Verständnis dafür aufzubringen, dass die Fortführung dieser epischen Reihe extrem viel Aufwand bedeutet, aber ich halte meine Ungeduld nur mit Mühe unter Kontrolle.

 

„A Storm of Swords“ ist ein fabelhaftes Buch und eine fantastische Fortsetzung. Bedeutende Tode und gelüftete Geheimnisse, Tragik, Intrigen, ungewöhnliche Freundschaften, brennender Hass und zarte Liebe – der dritte Band bietet all das und mehr. Niemals hätte ich diese überwältigende Vielfalt in eine normale Rezension mit durchschnittlicher Zeichenanzahl quetschen können. Ich will es auch gar nicht. „A Storm of Swords“ verdient eine detaillierte Besprechung; verdient es, nicht nur besprochen, sondern diskutiert zu werden. Wenn mich ein Buch zu so vielen eigenen Gedanken und Eindrücken inspiriert, wenn ich Charaktere analysiere, als wären sie reale Persönlichkeiten, wenn mich eine Welt so gefangen nimmt wie Westeros und die Sieben Königslande, ist eine genaue Beschreibung meiner Gefühle meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt. Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Methoden.
Mein besonderer Dank gilt all denjenigen, die tatsächlich bis zu diesem Punkt gelesen haben. Ich danke euch für eure Geduld und vielleicht, nur vielleicht, könnt ihr nun am Ende ja sogar verstehen, warum bezüglich „A Storm of Swords“ sämtliche Pferde und Zebras mit mir durchgegangen sind.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/10/26/george-r-r-martin-a-storm-of-swords
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review 2016-10-18 17:53
Grandioses Finale!
Spellcaster - Finsterer Schwur - Claudia Gray,Ira Panic

Inhalt:

 

Captive´s Sound steht vor dem Abgrund, denn der Herrscher der Unterwelt steht kurz vor der Auferstehung und plant alles den Erdboden gleich zu machen. Nadia hofft dieses Vorhaben zu verhindert und hat dem Herrscher der Unterwelt Treue geschworen. An der Seite von der schwarzen Zauberin Elizabeth dient sie Jenem dort unten und wird von ihr in die Mächte der dunklen Magie eingeführt. Statt standhaft an ihren Vorhaben festzuhalten und mehr über die bösen Pläne in Erfahrung zu bringen, verfällt Nadia immer mehr der Verlockung ihrer neugewonnenen Macht.

 

Leider birgt diese auch viele andere negativen Seiten, denn durch ihre Empfänglichkeit für die Dunkelheit, verliert sie immer mehr den Zusammenhalt zu ihren Freunden und ihrer Familie. Abgeschottet von allen die sie liebt, versucht sie für Gerechtigkeit zu sorgen, doch wem gilt am Ende ihre Loyalität – Gut oder Böse?

 

Meine Meinung:

 

Ich hasse Abschiede und doch lässt es sich leider nicht vermeiden. So heißt es auch hier wieder einmal Abschied von einer fulminanten und fesselten Trilogie zu nehmen, die mich mit ihrer Vielschichtigkeit, Magie und Spannung total begeistert hat!

 

Claudia Gray hat rund um ihre Protagonistin Nadia eine Handlung gestaltet, die mit vielen Elementen und tollen Charakteren ein absolutes Lesehighlight wurde. Die Trilogie baut super aufeinander auf und jeder die mitwirkenden Charaktere bekommt Gehör, Aufmerksamkeit und eigene Partei im Geschehen geschenkt, bei denen sie ihre Sicht der Dinge, Gefühle, Ängste und Hoffnungen mitteilen können. Es entsteht so eine innige Bindung zu den einzelnen Charakteren, auch wenn das Hauptaugenmerk immer auf Nadia zurückfällt, die die entscheidende Rolle in dieser Fantasy-Trilogie spielt.

 

Toll ist auch die Wahl der Cover, die einem im Verlauf begegnen. Auf jeden der drei Cover wird eine der drei weiblichen Charaktere dargestellt. War es bei Band eins Nadia selbst, so ist es beim zweiten Band Verlaine, die das Cover ziert. Den dritten Band zeigt nun die schwarze Zauberin Elizabeth, die dieses Mal viel zu berichten hat und man bekommt ein klares Bild von ihr geboten.

 

Die Handlung ist rasant, düster und magisch. Es macht richtig Spaß dem finale Entgegen zu fiebern und ist dennoch enttäuscht, wenn es eingetroffen ist. Dennoch bin ich froh ein Teil des sehr fulminanten Finale geworden zu sein und ich kann abschließend nur sagen: „Kaufen, Lesen und Genießen!“

 

Fazit:

 

Positiv wird mir auf jeden Fall die Entwicklung der einzelnen Charaktere in Erinnerung bleiben, aber auch der erst klassige und flüssige Schreibstil der Autorin, der diese Trilogie zu einem reinen magischen Abenteuer werden lässt.

Absolute Leseempfehlung für alle Fantasy- und Hexen-Fans, aber auch für die die es gerne noch werden wollen!

Source: www.harpercollins.de/buecher/young-adult/spellcaster-finsterer-schwur
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review 2015-02-02 12:46
[Rezension] Ela van de Maan - Into the dusk Band 1 "Schwur der Vergangenheit"
Schwur der Vergangenheit (Into the Dusk 1) - Ela van de Maan
Titel: Schwur der Vergangenheit
Serie: Into the dusk 1
Autorin: Ela van de Maan 
Verlag: Bookshouse
Erschienen: August 2013
Genre: Paranormale Romance
Seitenzahl: 234 Seiten
Ausgabe: eBook
 
ISBN: 9789963525829
Preis: 3,99 Euro 
 
 
Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar, dass ich im Rahmen einer Blogtour zur Verfügung gestellt bekommen habe. 
 
 
Klappentext: 
Jede Nacht quält Melanie der gleiche schwermütige Traum aus einer längst vergangenen Zeit - ihr geliebter Ritter reitet mit wehenden Fahnen seiner nächsten Schlacht entgegen und lässt sie hoffnungslos auf ihrer Burg zurück. 
Als sie im New York des 21. Jahrhunderts völlig überraschend genau diesem attraktiven Mann gegenübersteht, setzt sie alles daran, das Rätsel ihrer Träume zu lösen. Doch sie ahnt nicht, worauf sie sich einlässt ...
 
Die Autorin: 
© Ela van de Maan @bookshouse
 
Ela van de Maan wurde 1969 in einer Kleinstadt in Süddeutschland geboren. Seit sie lesen kann, wollte sie auch schreiben. Ihre frühe Leidenschaft waren Groschenromane in Heftform. Leider konnte sie sich nie kurz genug fassen, um die Geschichte auf den vorgegebenen sechzig Seiten unterzubringen. Nun schreibt sie halt ihre Geschichten so lang oder so kurz wie sie möchte; aber immer mit Happy End, denn tragisch ist das Leben selbst genug.
Im "reellen" Leben ist sie beruflich in allen möglichen Bereichen unterwegs, um ihrer Vorliebe für Abwechslung gerecht zu werden. Die meisten Tätigkeiten sind aber durchaus kreativer Natur.
 
Das Buch: 
"Ich werde Dich wiederfinden mein Geliebter - irgendwann werde ich Dich wiederfinden..."
Jede Nacht schließt Melanie ihren immer gleichen Traum mit diesem Schwur ab. Alles kommt ihr so vertraut vor-die Umgebung, die Stimmung, der unwiderstehlich charismatische Ritter, dem sie hoffnungslos hinterherblickt. Das einzige Problem dabei ist, der Traum spielt im Mittelalter und das ist eindeutig das falsche Zeitalter.
Als sie ihren Traummann plötzlich im New York ihrer Zeit gegenübersteht, glaubt sie ihren Augen kaum zu trauen. 
Wie ist das möglich?
Mühsam versucht sie, sein Geheimnis zu lüften, und sieht sich stattdessen immer neuen Rätseln gegenüber. Auch er fühlt sich zu ihr hingezogen, bis aus anfänglicher Neugierde Begehren wird. Ein Spiel mit dem Feuer beginnt. Denn was Melanie nicht ahnt - ihr Traummann ist nicht von ihrer Art und er hat einen mächtigen Feind, der auch ihr Leben bedroht ...
 
Grundidee der Handlung: 
Melanie kommt nach New York, da sie vor ihrem Exfreund Carlos flieht, den sie bei der Polizei verpfiffen hat. 
Sie ist Reporterin und recherchiert über die nächtlichen Parties, die in New York steigen. Durch ein Missgeschick läuft sie dem Mann in die Arme, von dem sie nächtelang träumt. 
Auch Alexandre, der Mann aus dem Traum, erkennt in Melanie eine Frau, die er einst geliebt und verloren hat. 
Er macht durch eine eher unkonventionelle Art mit ihr Bekanntschaft und hinterfragt viele Dinge aus Melanies Leben. Besonders interessiert ist er an ihrer Kette, die sie von ihrer Großmutter vererbt bekommen hat und sehr alt ist. 
Sie erwischt eines Abends Alexandre dabei, wie er mit einer Frau intim ist und sie beißt. Als Melanie erfährt, wer er eigentlich ist, und seine Freunde, die ihn immer begleiten, kann sie es erst gar nicht glauben. 
Er ist ein Vampir und lebt zusammen mit Amazonendrachen und Gestaltenwandler. Als Melanie in Gefahr gerät, nimmt Alexandre sie bei ihm auf. 
Sie ist unsterblich in ihn mittlerweile verliebt, doch er hat Angst seine Liebe zu ihr zu erwidern, da er sie womöglich beißen und töten könnte. 
Melanie geht seit dem Angriff nicht mehr alleine arbeiten. Amber, eine gute Freundin und Amazondrache, begleitet sie überall hin und auch Bodyguards von Alexandre sind immer in ihrer Nähe. 
Bei einem Interview mit einem vermeintlichen Superstar aus Skandinavien, stellt sich heraus, dass es viele Bekannte gibt, die in Melanie, die Frau sehen, die vor Hunderten Jahren gelebt und gefangen war. 
Es drohen neue Gefahren, denn plötzlich bricht ein Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren aus. 
War sie wirklich Elaine, die Frau, die Alexandre geliebt hat und hat sie genau die gleichen Kräfte wie sie? 
 
Charaktere: 
Ich habe jeden einzelnen Protagonisten geliebt, außer vielleicht Saphire, die in meinen Augen etwas biestiges hatte. 
 
Melanie ist eine taffe Frau, die vor nichts zurückschreckt. Als sie erfährt, dass sie womöglich die Seele von Elaine in sich trägt, macht es ihr Angst, merkt aber auch, dass sie Kräfte besitzt, die sie vorher nie bewusst wahrgenommen hat. 
Alexandre kam mir am Anfang sehr arrogant vor, obwohl er vor Jahrhunderten viel Leid erfahren musste. Als er Melanie kennenlernt, hat er Angst sie zu verletzten. Alexandre ist gutaussehend und sehr attraktiv. Er kann dominant, aber auch sehr liebevoll sein. Mit Melanie durchlebt er eine schöne Zeit mit viel Leidenschaft. 
 
Megan und Amber sind mir auch ans Herz gewachsen. Megan, ist nach außen eine taffe Geschäftsfrau. Sie ist eine Hexe mit einem ausgeprägten Geschäftssinn und kann bestimmte Dinge vorhersehen. 
Amber ist ein Amazonendrache, die eher einer jungen Erwachsenen ähnelt. Sie ist hilfsbereit und liebenswert und freut sich immer, wenn sie sich wie ein Mensch benehmen kann. 
 
Tom ist ein Vampir, der sich Alexandre angenommen hat, als er in Gefangenschaft war. Er passt auf alle auf. Auch er ist äußerst attraktiv und verliebt in Amber. 
 
Es gibt so viele Protagonisten über die ich reden könnte, aber dann würde ich zuviel verraten. 
 
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist so super. Sie schreibt fließend, so dass man im nu das Buch gelesen hat. Sie hält den Spannungsfaktor bis zum Ende sehr hoch. 
Ela van de Maan hat die Geschichte in der Ich-Form geschrieben, so konnte ich sehr gut die Gedankengänge von Melanie beobachten und verfolgen. 
 
Cover: 
Das Cover ist traumhaft. Mit New York im Hintergrund und den gut aussehenden  Mann im Vordergrund, bekommt man richtig Lust auf das Buch. 
 
Fazit: 
Das Ende war so geschrieben, dass man gar nicht anders kann, als direkt zum zweiten Band zu greifen. 
Ich fand die Geschichte von Melanie toll. Das Buch war voller Leidenschaft und großer Spannung. Ob mit Werwölfen, Vampiren oder Gestaltenwandler, es wurde nie langweilig, im Gegenteil, die Geschichte um Elaine war sehr berührend geschrieben. 
 
Meine Bewertung: 5/5

 

Source: beatelovelybooks.blogspot.de/2015/01/rezension-ela-van-de-maan-into-dusk.html
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