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review 2015-09-25 09:16
Mik & Zuzanas bezauberndes, magisches erstes Date
Night of Cake & Puppets - Laini Taylor

Nachdem ich den letzten Band der Daughter of Smoke & Bone – Trilogie „Dreams of Gods & Monsters“ ausgelesen hatte, war ich emotional nicht in der Lage, Laini Taylors wundervolle Geschichte bereits zu verlassen. Die Tränen auf meinen Wangen waren daher noch nicht einmal trocken, als ich ihre Kurzgeschichte „Night of Cake & Puppets“ auf meinen Kindle lud. Chronologisch ist „Night of Cake & Puppets“ zwischen dem zweiten Band „Days of Blood & Starlight“ und dem Finale der Trilogie einzuordnen, da es sich dabei aber eher um einen Zusatz handelt, wollte ich die Kurzgeschichte nicht dazwischen schieben.

 

Normalerweise ist Zuzana alles andere als schüchtern. Das kann sie sich mit ihrem elfenhaften Äußeren auch nicht erlauben, wenn sie ernst genommen werden möchte. Doch sobald es um Mik geht, den Violinisten des Prager Marionettentheaters in dem Zuzana arbeitet, ist sie einfach nicht sie selbst. Dieser Junge, der beim Violinspiel errötet, geht ihr unter die Haut. Trotzdem ist sie das Warten leid. Es wird Zeit, dass Mik sie bemerkt und endlich ihrem ganz speziellen Charme erliegt. Also plant Zuzana eine Nacht, die er nie mehr vergessen wird, eine Nacht der Marionetten und der Magie. Auf einer erfindungsreichen Schnitzeljagd führt sie Mik durch ganz Prag; in der Hoffnung, dass er den Schatz am Ende der Suche zu schätzen weiß: Zuzana selbst.

 

Awww, was für ein zauberhaftes erstes Date. Besser geht es nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt irgendjemand nach dieser Schnitzeljagd in der Lage gewesen wäre, zu Zuzana „Nein“ zu sagen. Diese kleine Geschichte ist einfach wundervoll und ich bin extrem dankbar, dass Laini Taylor mich an dem Beginn einer außergewöhnlichen Beziehung teilhaben ließ. Wisst ihr, mir war schon während der Daughter of Smoke & Bone – Trilogie klar, dass Zuzana und Mik etwas ganz Besonderes verbindet, aber da ich während ihrer Kennenlernphase nicht dabei sein konnte, fiel es mir doch etwas schwer, nachzuvollziehen, wie sich diese Verbindung entwickelt hat. Jetzt verstehe ich es. Zuzana und Miks Liebe mag nicht Zeiten und Welten überwinden, deswegen ist sie jedoch nicht weniger magisch. Ich bewundere Zuzana dafür, dass sie den Mut aufbrachte, diese perfekte Nacht für Mik zu planen, weil sie daran glaubte, dass er es Wert ist. Auf einer unterbewussten Ebene wusste sie, dass er der Richtige für sie ist. Die Liebe ihres Lebens. Das berührt sogar mein sonst eher unromantisches Herz, vermutlich auch deshalb, weil die Schnitzeljagd bezaubernd, aber nicht kitschig ist. Sie entspricht Zuzanas Wesen – dass sich Mik darauf einließ, beweist meines Erachtens, dass sie für einander geschaffen sind.
Die Atmosphäre in „Night of Cake & Puppets“ erinnerte mich sehr an den ersten Band „Daughter of Smoke & Bone“. Es ist diese spezielle verträumte Magie, für die ich Laini Taylor unheimlich schätze. Außerdem gefiel es mir sehr gut, dass sie die Erzählperspektive änderte und die Kurzgeschichte abwechselnd aus Zuzanas und Miks Ich-Perspektive schildert. Ich mochte sie ja beide vorher schon äußerst gern, aber jetzt haben sie sich wirklich einen Platz in meinem Herzen verdient. Zuzanas Gedanken hautnah zu erleben, war noch einmal eine ganz besondere Erfahrung, gerade auch hinsichtlich ihrer Gefühle für ihre beste Freundin Karou. Es macht sie traurig, dass sie Karou nicht in dem Maße unterstützen kann, wie sie gern würde, weil sie eben „nur“ ein Mensch ist. Der Wunsch, ihr zu helfen, ist so intensiv, dass sie darüber sogar am Abend ihres großen Dates nachdenkt. Diese Loyalität empfand ich nicht nur als überaus liebenswürdig, sie verleiht der Geschichte auch eine überraschende Tiefe. Sonst habe ich bei Kurzgeschichten oft das Gefühl, dass nicht alles gesagt wird, was es zu sagen gibt (wie zum Beispiel bei „Edward“ von Stephenie Meyer), doch bei „Night of Cake & Puppets“ war das überhaupt nicht der Fall. Sie ist die perfekte Ergänzung einer runden Geschichte, ein absoluter Leckerbissen.

 

Ich bereue nicht, mir „Night of Cake & Puppets“ bis zum Schluss aufgehoben zu haben. Das Ende von „Dreams of Gods & Monsters“ war unheimlich emotional, ich habe mich wirklich überwältigt gefühlt. Die Kurzgeschichte hat mir geholfen, mich wieder zu beruhigen und Laini Taylors wundervolles Universum mit einem guten Gefühl verlassen zu können.
Wenn ihr von der Daughter of Smoke & Bone – Trilogie ebenso begeistert seid wie ich, liegt ihr mit „Night of Cake & Puppets“ keinesfalls daneben. Fans von Zuzana und Mik wird dieser kleine Ausflug an den Anfang ihrer Beziehung natürlich besonders gut gefallen, aber ich denke, auch denjenigen, die bisher keine solide Verbindung zu den beiden aufbauen konnten, wird die Geschichte Spaß bereiten, weil sie eben hilft, beide Figuren besser kennenzulernen.
Ob ihr „Night of Cake & Puppets“ zwischen Band zwei und drei lest oder damit bis nach dem Ende der Trilogie wartet wie ich es getan habe, müsst ihr selbst entscheiden. Für mich war es richtig, die Kurzgeschichte ganz zum Schluss zu lesen, da ich bezweifle, dass ich den Abschied sonst gepackt hätte. Nun ist meine letzte Erinnerung an die Daughter of Smoke & Bone – Trilogie ein bezauberndes, magisches erstes Date, der Anfang einer wundervollen Liebesgeschichte. Dafür bin ich dankbar.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/09/25/laini-taylor-night-of-cake-puppets
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review 2015-09-23 07:56
Der perfekte Abschluss einer spektakulären Trilogie
Dreams of Gods & Monsters - Laini Taylor

Es ist ein nie gekannter Anblick in Eretz: Chimaera und Seraphim stehen Seite an Seite. In den verlassenen Höhlen der Kirin bilden Karou und Akiva eine Allianz ihrer Völker. Die Rebellionskämpfer der Chimaera und die Unehelichen vereinen ihre Kräfte, denn nur gemeinsam können sie die Armee der Seraphim unter der Führung Jaels daran hindern, die Erde zu erobern. Doch das Bündnis ist brüchig; tausend Jahre der Feindschaft können nicht einfach vergessen werden. Darüber hinaus weiß Karou, dass sie bereits ein winziger Fehler die Kontrolle über die Chimaera kosten könnte. Alles hängt von der Überzeugungskraft ihrer Täuschung ab, die die einzige Möglichkeit war, den grausamen Rachefeldzug des Weißen Wolfs zu beenden. Die Voraussetzungen für die Rettung der Erde sind denkbar schlecht; nur ein wahnwitziger Plan verspricht einen Schimmer Hoffnung.
Jaels geplantes Eindringen in die menschliche Welt ist jedoch nicht die einzige Bedrohung, die das fragile Bündnis auf die Probe stellt. Der Himmel selbst scheint verwundet; dunkle Flecken ziehen sich wie Blutergüsse über das Firmament. Welche Macht könnte dies zu Stande bringen?
Wenn zwei Welten auf dem Spiel stehen, ist die Zeit für Kompromisse vorbei. In einem Krieg zwischen Göttern und Monstern ist für die Liebe kein Platz – bedeutet er das Ende für Akivas und Karous Traum?

 

Ich habe geweint. Nein, das trifft es nicht. Ich habe Rotz und Wasser geheult. „Dreams of Gods & Monsters“ ist der perfekte Abschluss einer spektakulären Trilogie; bittersüß und unvergleichlich. Man müsste schon ein Herz aus Stein haben, um von diesem Finale völlig unbeeindruckt zu sein. Mich hat es aus der Fassung gebracht. Ich bin dahin geschmolzen, überwältigt von einer Achterbahn der Gefühle. Laini Taylor hat sich selbst übertroffen; jedes noch so kleine Handlungsfädchen aus den ersten beiden Bänden „Daughter of Smoke & Bone“ und „Days of Blood & Starlight“ wird aufgeklärt und abgeschlossen. Figuren, die fast vergessen in den hinteren Windungen meines Gehirns herumlungerten, tauchten plötzlich wieder auf und trugen entscheidend zur Handlung bei. So zum Beispiel Razgut, dessen Vergangenheit in diesem Band endlich enträtselt wird. Als ich das erste Mal las, dass er ein Gefallener ist, assoziierte ich damit automatisch die alte Geschichte: Luzifer, Gott, der Aufstand, der Fall. Ihr wisst, was ich meine. Diese Assoziation war vorschnell und unüberlegt; ich hätte eigentlich wissen müssen, dass Laini Taylor viel zu kreativ ist, um auf bereits existierende Mythen zurückzugreifen. Razguts individuelle Biografie ist eng mit der Geschichte Eretz‘ verknüpft. Mir war gar nicht bewusst, dass es mich so sehr danach verlangte, mehr über diese fantastische, magische Welt zu erfahren, doch Laini Taylor hat es anscheinend geahnt. Sie hat auf meinen Wunsch reagiert, noch bevor ich ihn für mich selbst ausformulieren konnte und präsentierte mir eine Geschichte, die schlicht ungeheuerlich ist. Das ist wahres schriftstellerisches Talent: die Bedürfnisse und Wünsche der LeserInnen zu kennen, bevor sie sie selbst kennen.
Darüber hinaus wird „Dreams of Gods & Monsters“ jedem liebgewonnenen Charakter der Geschichte mehr als gerecht. Sie alle erhalten genau das Ende, das sie verdient haben. Ich könnte nicht sagen, wann ich mich das letzte Mal so sehr für so viele Figuren auf einmal gefreut habe. Ich wünschte, ich könnte konkreter werden, doch ich möchte unbedingt vermeiden, zu spoilern. Auch ihr sollt die Chance erhalten, diese besonderen, teilweise überraschenden Momente purer Freude unvoreingenommen genießen zu können. Wenn ich daran zurück denke, ist es, als trüge ich eine kleine Sonne in meinem Herzen, die es wärmt und von innen erstrahlen lässt. Selbst das Schicksal einer Figur, von der ich niemals erwartet hätte, dass ich eine Verbindung zu ihr aufbaue, stimmte mich glücklich und hoffnungsvoll: Liraz. Liraz‘ Entwicklung ist grandios. Laini Taylor hauchte dieser harten, abweisenden Kriegerin so viel Leben und Persönlichkeit ein, dass sie eigentlich fast nicht mehr als Nebencharakter zählen kann. Sie ist mehr als nur Akivas Schwester, mehr als eine Soldatin. Sie hat ein Herz und eine Seele. Sie ist der unmissverständliche Beweis dafür, dass Laini Taylor jede einzelne ihrer Figuren wahrhaft liebt.

 

„Dreams of Gods & Monsters“ ist genau das Finale der traumhaften Daughter of Smoke & Bone – Trilogie, das ich mir erhofft habe. Und mehr. Die gesamte Trilogie ist ein magisches Meisterwerk voller Fantasie, Liebe und Hoffnung, das ich euch mit Inbrunst ans Herz legen möchte. Ich grübele immer noch darüber nach, wie Laini Taylor die Bände ihres Dreiteilers geschrieben hat, denn weder vermittelt sie den Eindruck, als hätte sie die Geschichte am Stück zu Papier gebracht und dann an einigermaßen logischen Punkten getrennt, noch sind strukturelle oder inhaltliche Cuts spürbar. Selbstverständlich gehören alle drei Teile zusammen und es ist nicht möglich, sie unabhängig voneinander zu lesen, doch irgendwie sind die Bände trotz dessen auf gewisse Weise eigenständig. Vielleicht liegt es daran, dass jeder Band seine ganz eigene Atmosphäre und sein eigenes Tempo aufweist, was ich persönlich einfach großartig finde.
Daughter of Smoke & Bone ist eine zauberhafte, wundervolle Young Adult Fantasy-Trilogie – sie gehört definitiv zu den besten, die ich je gelesen habe. Laini Taylor ist eine Autorin, die man sich unbedingt merken sollte; talentiert, originell und kreativ überzeugte sie mich mühelos. Ich bin sehr gespannt, wohin sie ihr weiterer Weg führen wird und freue mich bereits auf ihre nächsten Werke.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/09/23/laini-taylor-dreams-of-gods-monsters
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review 2015-08-20 09:22
Zurück auf dem harten Boden der Tatsachen
Days of Blood & Starlight (Daughter of Smoke and Bone) - Laini Taylor

Der Wunschknochen brachte Karou ihre Erinnerung zurück. An ihr Leben in Eretz, an ihr Leben unter den Chimaera. An ihr Leben als Madrigal und an die märchenhaften Wochen mit Akiva, in denen sie so glücklich war wie nie zuvor. Gemeinsam träumten sie von einer anderen Welt, einer besseren Welt ohne Krieg, Blutvergießen und Leid. Doch Akiva betrog diesen Traum. In seinem alles verzehrenden Schmerz brachte er Tod und Verderben über Karous Volk. Nur eine Handvoll der Chimaera überlebte das Massaker der Seraphim, darunter Ziri, der letzte der Kirin, aber auch Thiago, der Weiße Wolf. In einer Wüstenburg voller Staub und Sternenlicht lässt er Karou eine titanische Armee erwecken, um gegen die Engel zu rebellieren. Skrupellos verbreitet er Terror und hebt den Krieg auf eine neue Stufe der Grausamkeit. Karou muss entscheiden, wie weit sie zu gehen bereit ist. Ist Vergeltung tatsächlich die einzige Option?
In einer zerstörten Welt ist Hoffnung ein zerbrechliches und kostbares Gut. Können Akiva und Karou sie am Leben erhalten, um Eretz in eine bessere Zukunft zu führen?

 

„Days of Blood & Starlight“ funktioniert nach anderen Regeln als der Vorgänger „Daughter of Smoke & Bone“. Ich war überrascht, als ich zu lesen begann und schnell feststellen musste, dass die einzigartige Magie des Auftakts im zweiten Band ein wenig verloren gegangen war. Nein, seien wir ehrlich. Ich war enttäuscht. Ich begriff nicht, wieso Laini Taylor das Tempo der Geschichte drosselte und die zuvor actiongeladene Handlung kaum Fortschritte machte. Karou residiert in einer Burg aus Sand, umgeben von Chimaera, die sie ausnahmslos für eine Verräterin halten. Der Weiße Wolf isoliert sie (angeblich zu ihrem eigenen Schutz) und so bleibt Karou kaum etwas anderes als ihre Arbeit, um sich von ihren finsteren Gedanken und Gefühlen abzulenken. Ich empfand die Atmosphäre in „Days of Blood & Starlight“ daher als recht bedrückend. Ich konnte Karous Schmerz, ihre Scham, ihren Verlust und ihren Kummer spüren. Sie ist seelisch tief verwundet und lange Zeit nicht sie selbst. Die Realität ihrer Vergangenheit sowie der Gegenwart stürzt mit voller Wucht auf sie ein. Als ich das verstand, als mir klar wurde, in welcher Situation sich Karou befindet, begriff ich auch die Veränderung des Tempos und der Atmosphäre. „Daughter of Smoke & Bone“ ist ein Traum voller Magie und Wunder – in „Days of Blood & Starlight“ reißt Laini Taylor ihre Protagonistin und ihre LeserInnen gleichermaßen auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Die Chimaera befinden sich in einem Krieg, der bereits tausend Jahre andauert. Tausend Jahre des Kampfes, tausend Jahres des Blutvergießens, tausend Jahre des Sterbens. Nun stehen sie kurz vor ihrer Auslöschung. Sie sind dabei, zu verlieren. In dieser schonungslosen, brutalen Realität ist kein Platz für märchenhafte Momente. Die wohl durchdachte Handlungspause dieses Bandes ist Laini Taylors Geschenk an ihre Protagonistin. Karou braucht diese Pause. Sie muss sich sammeln und die Scherben ihrer beider Leben zusammen kehren, um die Kraft zu finden, erneut für ihren Traum von einer besseren, friedlichen Zukunft zu kämpfen. Obwohl sich diese Phase der Besinnung definitiv ein wenig auf meinem Lesespaß auswirkte, kann ich jetzt im Nachhinein absolut nachvollziehen, wie wichtig sie für den weiteren Verlauf der Geschichte war.
Außerdem möchte ich unbedingt darauf hinweisen, dass meine Kritik Jammern auf hohem Niveau darstellt. „Days of Blood & Starlight“ ist eine hervorragende Fortsetzung, die sehr viel Positives und Überraschendes für die LeserInnen bereithält. Allein die Erweiterung der Erzählperspektiven durch Zuzanas Blickwinkel hat in mir einen Begeisterungssturm ausgelöst, weil sie einfach eine eigene Stimme verdient. Sie ist eine großartige Figur: witzig, unabhängig, loyal und auf ihre ganz eigene, sympathische Weise skurril. Mir hat es unheimlich gut gefallen, durch ihre Augen zu sehen und in ihre Gedankenwelt einzutauchen.
Ein weiterer neuer POV-Charakter ist der Kirin Ziri, der mir die Chimaera und besonders Karous/Madrigals Volk ein ganzes Stück näher brachte. Ich schloss ihn sofort ins Herz; sein sanftes, ehrliches Wesen ist einfach liebenswürdig und seine Seele ist rein. Er ließ mich erahnen, wie wunderschön die Kirin in der Blüte ihrer Existenz waren, wild und ungezähmt. Ich trauere darum, dass dieses stolze Volk dem Krieg zum Opfer fallen musste.
Dieser Krieg bestimmt das Leben der Chimaera seit so langer Zeit, dass sie sich Frieden eigentlich gar nicht vorstellen können. Ich hatte das Gefühl, dass niemand von ihnen, nicht mal Thiago, tatsächlich daran glaubt, dass die Rebellion erfolgreich sein wird. Der Weiße Wolf versucht nur, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Er glaubt weniger an eine Zukunft für die Chimaera als Akiva. Der Seraphim ist es, der die Wahrheit über die Widerstandsbewegung lange vor den Chimaera und Karou erkennt: der Charakter der Rebellion wird entscheiden, ob es zukünftig in Eretz Chimaera geben wird oder nicht.

 

„Days of Blood & Starlight“ hat eine andere Dynamik als „Daughter of Smoke & Bone“, es ist bedeutungsschwerer und düsterer. Die Handlung entwickelt sich schwerfälliger, was meiner Meinung nach allerdings durchaus berechtigt und angemessen ist. Karou und Akiva müssen unmögliche Entscheidungen für eine ungewisse, beängstigende Zukunft treffen – kaum verwunderlich, dass das auf die Stimmung drückt. Ich rate euch, versetzt euch in ihre Lage; vergegenwärtigt euch besonders Karous Situation, dann werdet ihr verstehen, warum sich die Ereignisse in diesem Band nicht überstürzen können. Ich finde nicht, dass „Days of Blood & Starlight“ deswegen schwächer ist, ganz im Gegenteil. Ich finde, es war ein mutiger Schritt von Laini Taylor, der Handlung die Zeit zu geben, die sie braucht.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/08/20/laini-taylor-days-of-blood-starlight
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review 2015-08-19 10:28
Ein kostbares Juwel
Daughter of Smoke & Bone - Laini Taylor

Aquamarinblaue Haare, Unmengen Tattoos und ein Skizzenbuch voller Monster: das ist Karou. Niemand, nicht mal ihre beste Freundin Zuzana, würde vermuten, dass die Figuren, die sie zeichnet, nicht ihrer Fantasie entspringen, sondern dem entsprechen, was sie tagtäglich sieht. Niemand weiß von Karous geheimen Leben, das sie durch eine magische Tür in einem verwinkelten alten Laden in Prag an die exotischsten Orte dieser Welt führt, immer auf der Jagd nach Zähnen. Doch so aufregend ihr Leben ist, Karou spürt eine Leere in sich, die sich nicht füllen lässt. Woher kommt sie? Wieso wuchs sie bei Wesen auf, die eindeutig nicht menschlich sind? Das Rätsel, wer sie eigentlich ist, quält sie Tag für Tag. Als weltweit auf mystischen Türen schwarze, verbrannte Handabdrücke auftauchten und ihr die einzige Familie entrissen wird, die sie kennt, kommt sie der Lösung des Rätsels näher als je zuvor. Ausgerechnet ein Seraphim trägt die Antworten in seinem Herzen. In einem Sturm der Gefühle erinnert sich Karou an einen Krieg in einer anderen Welt, an Magie, Sternenlicht, Blutvergießen und Liebe, die die Grenzen von Zeit und Raum Lügen straft. Karou gehört nicht auf die Erde – findet sie einen Weg, in ihre Heimat zurückzukehren, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen?

 

Was mir beim Lesen von „Daughter of Smoke & Bone“ passiert ist, ist pure Magie. Von der ersten Seite an spürte ich eine intensive, außergewöhnliche Verbindung zur Autorin Laini Taylor. Wir harmonisierten auf einem Niveau, das ich nur sehr selten erreiche. Unsere Fantasie, unser Blick auf die Welt ist sich so ähnlich, dass ich unmittelbar eine Beziehung zu ihrer Geschichte aufbauen konnte. „Daughter of Smoke & Bone“ ist genau das, wonach ich bei meinen Streifzügen durch die literarische Welt suche; es ist der Grund, warum ich ein Buch nach dem anderen lese und niemals genug bekomme. Es ist die Magie zwischen AutorIn und LeserIn, die eine Geschichte aus der Masse hervorhebt, die sie besonders macht und ein Band entstehen lässt, das intim und schlicht einzigartig ist. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie froh ich bin, „Daughter of Smoke & Bone“ in meinem Herzen zu tragen. Dieses Buch ist ein kostbares Juwel, das ich bis ans Ende meiner Tage hüten und bewahren werde.
Bereits mit dem ersten Absatz zog mich Laini Taylor unaufhaltsam in ihren Bann und zeigte mir, was ich von ihrem Werk zu erwarten hatte. Ihr Schreibstil ist wundervoll; fantasievoll, poetisch und unaufdringlich romantisch richtet sie ihren Blick nicht nur auf das Außergewöhnliche, sondern auch auf die Schönheit des Alltäglichen. Vor meinem inneren Auge entstanden Bilder voll schillernder Farbenpracht, die einen mystisch-zauberhaften Rahmen für die Protagonistin Karou mit ihren aquamarinblauen Haaren bildeten. Ich liebe Karou, denn auch ihr fühlte ich mich sofort verbunden. Sie ist geheimnisvoll und stark; eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten, die trotz ihrer mysteriösen Ausstrahlung realistisch gezeichnet ist. Sie ist das Mädchen, das ich mit 17 sein wollte und bewegt sich auf einer Ebene der Realität, von der ich bis heute träume. Eine Tür, die sich zu jedem noch so weit entfernten Ort auf der Welt öffnet, in einem hutzeligen kleinen Laden, in dem die Magie der Wünsche wirkt? Oh mein Gott, wie sehr hoffe ich, dass ich eines Tages ein Geheimnis wie dieses entdecke. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es „Monster“ wie Karous beeindruckende Familie gibt. Wie kann man Brimstone, Issa, Yasri, Kishmish und Twiga nicht sofort ins Herz schließen? Sie sind Sagengestalten, einem Märchen entsprungen oder frisch von der Fantasie gepflückt. Es spielt keine Rolle, dass sie Menschen äußerlich nur teilweise ähneln, denn ihre Ausstrahlung ist so positiv, dass mir das Wort „monströs“ niemals in den Sinn kam. Speziell Brimstone hat es mir angetan, nicht nur, weil er mit Wünschen und Zähnen handelt, sondern auch, weil ich in ihm von Anfang an Karous Vaterfigur sah und die Antwort auf die Frage nach ihrer Herkunft vermutete. Dieses Rätsel faszinierte mich ungemein, sodass ich sehr viel darüber nachdachte und die unterschiedlichsten, teilweise haarsträubenden Erklärungen ersann. Die Auflösung durch den Seraph Akiva hätte ich allerdings niemals hervorsehen können. Weder die Art und Weise, wie Karou ihre Erinnerung wiederfindet, noch, wie diese aussehen. Ich klebte währenddessen am Buch und wäre vermutlich gewalttätig geworden, hätte man es mir wegnehmen wollen. Doch es waren nicht nur Karous Vergangenheit und Herkunft, die mir den Atem nahmen – es war auch die besondere Darstellung der Liebe, die darin enthalten war. Eine Liebe, die so tief, echt und unentrinnbar ist, dass sie Jahrzehnte, Welten und uralte Feindschaft überwindet, um von einer besseren Zukunft zu träumen. Sie ist der Inbegriff der Worte „vorherbestimmt“ und „schicksalhaft“, der Prototyp von Seelenverwandtschaft. Hochtrabende Formulierungen, die ich nicht leichtfertig verwende. Obwohl ich sonst kein übermäßig romantischer Typ bin, überzeugte mich Laini Taylor spielend und vorbehaltlos von der Authentizität dieser Gefühle. Sie ließ mich wieder daran glauben, dass es so etwas wie ewige Liebe, die den Tod überdauert, tatsächlich geben kann.

 

Alles ist möglich – das ist die Botschaft, die ich aus „Daughter of Smoke & Bone“ mitnehme. Dieser Trilogieauftakt von Laini Taylor ist fabelhaft und bezaubernd, weil er mich daran erinnerte, dass hinter jeder unscheinbaren Tür fantastische Wunder warten könnten. Es ist ein Buch tiefer Gefühle in märchenhafter, mythischer Atmosphäre, versprüht Witz und einen einzigartigen Charme und macht einfach Lust auf mehr.
Ich empfehle euch „Daughter of Smoke & Bone“ von ganzem Herzen, wenn ihr an die Macht der Magie, Wünsche und Wunder glauben möchtet. Mit diesem Buch ist es ein wenig wie mit dem Weihnachtsmann. Wir wissen, dass er nicht real ist – aber wäre es nicht großartig, wenn es ihn doch gäbe?

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/08/19/laini-taylor-daughter-of-smoke-bone
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show activity (+)
review 2015-02-23 17:20
Dreams of Gods & Monsters - Laini Taylor

Exceeded my expectations, only downside was too much focus on the attractiveness of physical features, but other than that it was a fun time!

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