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review 2019-11-06 09:03
Ansteckende mystische Schnitzeljagd
The Raven Boys - Maggie Stiefvater

Maggie Stiefvater ist eine Frau vieler Talente: Autorin, Künstlerin, Musikerin, Rennfahrerin, Ehefrau, Mutter. Sie besaß stets das Selbstbewusstsein, jede ihrer Leidenschaften auszuleben, doch ihre vermutlich älteste Passion ist das Schreiben. Sie begann bereits als Kind, Geschichten zu schreiben und schickte ihre Manuskripte erstmals mit 16 Jahren an Verlage. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Reihe „The Wolves of Mercy Falls“. Ihr Name ist mir schon lange geläufig; sie tanzte jahrelang durch meine Peripherie, bis ich entschied, sie endlich kennenlernen zu wollen. Ich wählte „The Raven Boys“ aus, Auftakt der Tetralogie „The Raven Cycle“, die Kritiken zufolge anspruchsvoller ist als „The Wolves of Mercy Falls“.

 

Dein Kuss wird den Tod deiner wahren Liebe besiegeln – ihr ganzes Leben verfolgt die 16-jährige Blue diese düstere Prophezeiung. Also entschied sie, sich einfach niemals zu verlieben. Am Markustag hält sie wie jedes Jahr Totenwache für die armen Seelen derjenigen, die in den nächsten 12 Monaten sterben werden. Bisher konnte Blue die Toten nicht sehen, dieses Mal erscheint ihr jedoch der Geist eines Jungen in ihrem Alter, der die Uniform der schicken privaten Aglionby Academy trägt. Er sagt, sein Name sei Gansey. Blue weiß, dass seine Manifestation nur zwei Gründe haben kann: entweder, sie ist für seinen Tod verantwortlich oder er ist ihre wahre Liebe. Normalerweise hält sie sich bewusst von den sogenannten Raven Boys fern. Sie bedeuten Ärger. Verstört flüchtet sie zurück in ihren Alltag – bis Gansey plötzlich lebendig vor ihr steht. Er und seine drei Freunde Ronan, Adam und Noah sind keine normalen Schüler der Academy. Sie sind auf der Suche: nach Macht, nach Energie, nach Antworten. Schon bald ist auch Blue von ihrer mystischen Mission fasziniert. Und das Schicksal nimmt seinen vorbestimmten Lauf …

 

Schriftsteller_innen fantastischer Literatur lieben die Theorie der Ley-Linien. Die Annahme, dass bestimmte Landmarken wie Steinkreise, Kirchen und prähistorische Kulturstätten systematisch über Kilometer hinweg auf geraden Linien angeordnet sind, lädt zu wilden Spekulationen ein und dient immer wieder als Inspirationsquelle für magische Geschichten. Ich schließe mich der Faszination freudig an. Es interessiert mich nicht, dass es keine statistischen Beweise für ihre Existenz gibt, ich sehe Ley-Linien als prickelndes Geheimnis, das andeutet, dass unsere Welt vielleicht etwas zauberhafter ist, als sie wirkt. Maggie Stiefvater mag das ähnlich betrachten, denn „The Raven Boys“ basiert auf der Hypothese, dass Ley-Linien nicht nur existieren, sondern magisch-energetische Strömungen darstellen. Hätte ich das vor der Lektüre gewusst, hätte ich wahrscheinlich viel eher begonnen, „The Raven Cycle“ zu lesen. Der Reihenauftakt ist eine ansteckende und manchmal angenehm gruselige mystische Schnitzeljagd, die mich fesselte und mir großen Lesespaß bereitete. Die Geschichte beginnt mit Blue, die aus einer Familie von Wahrsagerinnen stammt und herausfindet, dass ihr Schicksal an vier Jungs geknüpft ist, die die örtliche Aglionby Academy besuchen. Diese vier, Gansey, Ronan, Adam und Noah, sind ihrerseits auf der Suche nach den Ley-Linien. Es handelt sich dabei jedoch nicht um den naiven Zeitvertreib privilegierter, gelangweilter Söhne oder um ein unschuldiges Abenteuer, nein, die Jungs haben alle sehr individuelle, komplizierte Gründe für ihre Suche, komplexe Motivationen, die viel tiefer gehen, als ich jemals erwartet hätte. Stiefvater konzipierte jede Figur gewissenhaft und überzeugend lebendig. Ich hatte bei allen das Gefühl, dass sie über reiche, detaillierte Biografien verfügen, die ihre Verhaltensweisen in der Gegenwart konsequent beeinflussen. Dadurch fand ich sehr schnell in die Handlung von „The Raven Boys“ und ehe ich mich versah, fieberte ich atemlos mit. Ich wollte die Ley-Linien und das, was sich besonders Gansey von ihnen erhofft, ebenfalls finden. Seine Leidenschaft infizierte mich, ich wurde jedoch auch von der Atmosphäre elektrisiert. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass unter der Oberfläche wesentlich bedeutendere Mächte am Werk sind; als sei es vorbestimmt, dass Blue den Jungs begegnet. Diese rätselhafte, beklemmende, schicksalhafte Aura zeichnete eine diffuse tragische Melancholie vor, die nicht unbedingt ein Happy End verspricht. „The Raven Boys“ schließt mit einem befriedigenden Erfolgserlebnis, Stiefvater lässt allerdings keine Zweifel aufkommen, dass es sich dabei lediglich um ein Zwischenziel handelt, das die erste Etappe der Geschichte beendet. Ich bin sicher, dass der weitere „Raven Cycle“ für die Figuren eine Menge Schmerz und Kummer bereithält und sie schwerwiegende Opfer erbringen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Selbstverständlich werde ich sie auf ihrem steinigen Weg begleiten; die unausgesprochene, aber unbestreitbare Düsternis der Reihe ist einfach reizvoll.

 

Es ist schade, dass ich so lange gewartet habe, um Maggie Stiefvater kennenzulernen. Hätte ich geahnt, wie viel Talent die Autorin besitzt, wie mühelos sie eine erregende Geschichte erzählt, deren verschlungene, geheimnisvolle Kraft beinahe unbemerkt die Grenze zwischen Leser_in und Geschehen überwindet, hätte ich „The Raven Boys“ schon viel eher aus dem Regal befreit. Neben den schockierend realistischen Charakteren hinterließ vor allem die melancholische, sehnsuchtsvolle Atmosphäre starken Eindruck bei mir. Stiefvater setzt dieses nonverbale Mittel hervorragend ein, um die düstere Ernsthaftigkeit ihrer Geschichte zu transportieren. Die Suche nach den Ley-Linien ist kein Spiel und ihre Bedeutung für die Figuren ist es ebenso wenig. Einem fantastischen Thema in einem Young Adult – Roman so viel Gewicht zu verleihen und es unmissverständlich als Folge der inneren Dämonen der Figuren darzustellen, ist bemerkenswert. Aber… auf ein Happy End für den „Raven Cycle“ darf ich trotzdem hoffen, oder?

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/11/06/maggie-stiefvater-the-raven-boys
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review 2019-07-24 09:55
Kamera, Licht, Tod
Dark Wood: Horrorthriller - Thomas Finn

Es ist erstaunlich, wie viele deutsche Fantastik-Autor_innen ihre Wurzeln in dem populären Pen-&-Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge sehen. Thomas Finn ist einer von ihnen. Seit 1984 ist er ein begeisterter Fan und arbeitete nach einigen beruflichen Umwegen sogar als Redakteur für den Herausgeber, den Schmidt-Spiele Verlag. Bis heute bemüht er sich, sich einmal die Woche mit Freunden zu einem Rollenspielabend zu treffen. DSA hatte erheblichen Einfluss auf seine literarische Laufbahn, weil ihn die Position als Spielleiter „das komplette Handwerkszeug der Dramaturgie“ lehrte, ihm beibrachte, wie man eine Zielgruppe spannend unterhält und ihn auf Auftritte vor Publikum (z.B. bei Lesungen) vorbereitete. Außerdem ist ein fantastisches Rollenspiel selbstverständlich hervorragender Nährboden für Romanideen. So basiert auch sein Horror-Thriller „Dark Wood“ auf einem Rollenspiel-Abenteuer.

 

Worauf haben sie sich da nur eingelassen? Drei Tage in der norwegischen Wildnis, allzeit umgeben von Kameras. Riskante Aufgaben, die ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen sollen. Eine Produktionsfirma, die von ihnen publikumswirksames Drama sehen will. Stünde die Hamburger Werbefirma STUDIO Alsterblick nicht am Rande des Bankrotts, hätten sich die sechs Angestellten Dagmar, Gunnar, Sören, Lars, Bernd und Katja niemals dazu überreden lassen, an der TV-Reality-Show SURVIVE teilzunehmen. Das Preisgeld von 500.000 Euro kann das Fortbestehen der Firma sichern – und demzufolge auch ihre Jobs. Fest entschlossen, das Geld einzustreichen, ohne sich manipulieren zu lassen, treten die sechs die Reise in die düsteren, einsamen Wälder Norwegens an. Doch kaum sind sie dort angekommen, beginnt die Situation außer Kontrolle zu geraten. Nicht alle sind an der Rettung der Agentur interessiert. Streit, Lügen und Geheimnisse vergiften die Stimmung, sodass das Team zu spät bemerkt, dass sie nicht allein sind. Sie werden beobachtet – und schon bald müssen sie tatsächlich um ihr Überleben kämpfen…

 

Wie bringt man sechs Menschen dazu, sich so richtig schön an die Gurgel zu gehen? Man setzt sie in der norwegischen Wildnis aus, richtet Kameras auf sie, zerrt ihre dunkelsten Geheimnisse ans Licht und konfrontiert sie mit einer unheimlichen Bedrohung. „Dark Wood“ war eine atemlos aufregende Lektüre, die mich auf verschiedenen Ebenen äußerst gut unterhielt. Wir mögen das Reality-TV belächeln und als geschmacklos kritisieren, aber niemand kann angesichts der Einschaltquoten leugnen, dass das Prinzip funktioniert. Dieses erfolgreiche Prinzip macht sich Thomas Finn für seinen Thriller hervorragend zu Nutze. „Dark Wood“ ist eine mitreißende Mischung aus voyeuristischer Reality-Show und unheimlichem Horrorstreifen. Sechs Angestellte sollen in Norwegens Wäldern ihre Hamburger Werbeagentur vor dem finanziellen Ruin bewahren und sich dabei im Fernsehen möglichst effektvoll zum Affen machen. Anfangs schwören sie alle, die psychologischen Mechanismen der Show durchschaut zu haben und keinesfalls auf die Manipulationen der Produktionsfirma hereinzufallen. Sie geloben Zusammenhalt für den guten Zweck – nur um dann in „vertraulichen“ Einzelinterviews bei der kleinsten Provokation vor laufenden Kameras pikante Firmeninterna und ernste Anschuldigungen auszuplaudern. So weit her ist es mit der Harmonie zwischen ihnen nämlich nicht und die Zukunft der Firma kümmert sie maximal sekundär. Sie alle bringen ihre persönliche Agenda mit, was ihre Gruppendynamik maßgeblich beeinträchtigt. Dadurch entstand von Beginn an eine reizbare Atmosphäre von Misstrauen und Unfrieden, die sich verhängnisvoll mit der finsteren, überzeugenden Ausstrahlung des Settings verband und der ich mich nicht entziehen konnte. Ich fragte mich ständig, was an den gegenseitigen Vorwürfen dran ist und fieberte mit einer gehörigen Portion Sensationslust neuen Enthüllungen entgegen. Tatsächlich empfand ich die allzu menschliche Tendenz des Teams, unter Stress schmutzige Wäsche zu waschen, prickelnder als die äußeren Gefahrenquellen, die ihnen Finn zusätzlich aufhalst. „Dark Wood“ verfügt sowohl über historische als auch über paranormale Aspekte, die der Autor glaubwürdig und selbstbewusst händelt. Bizarre Wesen, Wikingerartefakte und Überbleibsel aus der NS-Zeit sorgen für abwechslungsreichen Nervenkitzel, meine Angstfantasien sprachen sie aber leider nicht an. Ich gruselte mich nicht, möchte dies jedoch als rein subjektiven Kritikpunkt festhalten. Horror ist stets sehr individuell und intim und es ist nicht Thomas Finn anzukreiden, dass er bei mir daneben lag. Dennoch fand ich, dass er seinen Leser_innen sehr früh verrät, welche Kreaturen dort im Wald lauern. Mir hätte es besser gefallen, wenn er meine Fantasie etwas länger sich selbst überlassen hätte, denn nichts ist schauriger als die eigene Vorstellungskraft. Trotz dessen gebe ich gern zu, dass er mich am Ende noch mal gewaltig überraschte. Ich muss ziemlich verdattert dreingeschaut haben – mit dieser Wendung hatte ich absolut nicht gerechnet!

 

„Dark Wood“ bescherte mir packende Lesestunden. Es ist ein guter, fesselnder mystischer Thriller, der sich erfrischend leicht liest. Mir gefiel vor allem die Analogie zu TV-Reality-Shows. Ich beobachtete fasziniert, wie die gleichen Abläufe, die ich in bestimmten Fernsehformaten ohne zu zögern verteufeln würde, in diesem Buch bei mir griffen und mich gierig Seite um Seite verschlingen ließen. Doch auch abgesehen vom bissigen Kleinkrieg der Figuren fand ich „Dark Wood“ wirklich unterhaltsam und souverän konzipiert. Obwohl sich die Geschichte aus recht vielen Komponenten zusammensetzt, wirkt sie nicht überfrachtet, denn Thomas Finn balanciert sie mühelos aus. Ich schätze das Buch als die perfekte Urlaubslektüre für Leser_innen ein, die es in den Ferien nervenaufreibend und kurzweilig mögen. Nur wer Urlaub in Norwegen macht, sollte vielleicht lieber darauf verzichten. ;-)

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/07/24/thomas-finn-dark-wood
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review 2018-10-16 15:35
Sie waren nie für einander bestimmt
The Killing Dance - Laurell K. Hamilton

Laurell K. Hamiltons Urban Fantasy – Reihe „Anita Blake“ war stets als Mehrteiler konzipiert. Nach dem College las sie viele Krimis und fand, dass Frauen dort grundsätzlich weniger taff als Männer auftraten. Sie wünschte sich eine Heldin, die in allen Bereichen mindestens ebenso gut wie Männer war. Sie entschied, in der Welt dieser Heldin parallel ihre Vorliebe für Folklore und Mythologie auszuleben. Die Idee zu „Anita Blake“ war geboren. Sobald dieser Ansatz gefestigt war, wusste sie, dass sie keinen Einzelband schreiben würde. Ihr war damals hingegen nicht klar, wie stark Romantik die Geschichte beeinflussen würde. Erst mit dem vierten Band „The Lunatic Cafe“ gestand sie sich ein, wie wichtig diese Ebene für „Anita Blake“ ist. Diese Erkenntnis war meiner Meinung nach die Voraussetzung für den sechsten Band „The Killing Dance“.

 

Es gibt schlimmere Schicksale als den Tod. Als der Vampir Sabin Anita Blakes Büro betritt, muss sie sich sehr zusammenreißen, um ihren Ekel zu verbergen: Sabin verfault bei lebendigem Leib. Er bittet um ihre Hilfe als mächtige Nekromantin. Anita ist nicht sicher, wie und ob sie seine Erkrankung heilen kann, ist jedoch bereit, es zu versuchen. Wären da nur nicht all die anderen Probleme, die ihre Aufmerksamkeit erfordern. Irgendjemand hat ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Mit Edwards Unterstützung bemüht sie sich redlich, allen Auftragskillern aus dem Weg zu gehen und zu ermitteln, wer sie diesmal tot sehen will, aber sie kann sich nicht völlig aus der Schusslinie heraushalten. Eine zeremoniell hingerichtete Vampirleiche, Ärger in Richards Werwolfsrudel und ihr eigenes, chaotisches Liebesleben halten sie fleißig auf Trab. Anita ist so beschäftigt, dass sie nicht bemerkt, dass ihr die Gefahr bereits näher ist, als sie glaubt…

 

„The Killing Dance“ erwischte mich kalt. Ich habe das Buch schon einmal auf Deutsch als „Tanz der Toten“ gelesen, ordnete meine Erinnerungen an die Handlung allerdings späteren Bänden zu. Ich war nicht darauf vorbereitet, bereits so früh im Rahmen meines Rereads mit einem der traurigsten, tragischsten Bände der Reihe konfrontiert zu werden. Mein Herz blutet. Es war unglaublich schmerzhaft, Anita und Richard dabei zu beobachten, wie sie sich permanent gegenseitig verletzen. Dennoch mochte ich „The Killing Dance“ sehr, weil ich den akuten Fall trotz mehrerer Komponenten im Vergleich zu „Bloody Bones“ erfreulich klar strukturiert, rund und in sich geschlossen fand und er bezüglich der übergreifenden Geschichte sehr aufschlussreich ist. Laurell K. Hamilton etabliert einige der Hauptkonflikte der Reihe, gewährt tiefe Einblicke in die von Dominanz geprägte Hierarchie eines Werwolfsrudels und erklärt Anitas belastete Beziehungen zu verschiedenen Figuren, darunter sie selbst, Jean-Claude, Dolph, Edward (von jeher mein liebster Nebencharakter) und eben auch Richard. Ihr betrübliches Drama trägt entscheidend zum Verständnis von Anitas Persönlichkeit bei und bot mir reichlich Gelegenheit zur Analyse. Die Anziehungskraft und die Gefühle, die Richard und Anita füreinander empfinden, stehen außer Frage, doch sie harmonieren einfach nicht. Liebe allein reicht eben nicht aus. Ich glaube, sie sind hauptsächlich in die Idee voneinander verliebt, die mit der Realität ihrer Beziehung katastrophal kollidiert. Zwischen Anita und Richard geht es stets darum, wer das furchteinflößendere Monster ist. Sie können einander nicht so akzeptieren, wie sie sind, weil sie sich selbst nicht akzeptieren können. Sie lehnen die inhumane Brutalität, die in ihnen beiden schlummert, sowohl in sich selbst als auch im jeweils anderen ab. Richards Wolf erzeugt eine Resonanz mit Anitas Düsternis; Anitas Bereitwilligkeit, zu töten, die sie sogar dominant in sein Rudel integriert, erinnert ihn an die kompromisslose Skrupellosigkeit seiner animalischen Seite. Er verlangt von ihr, sein Tier zu umarmen, kann es aber selbst nicht. In „The Killing Dance“ entscheidet er, ihr seinen Wolf in voller Pracht zu präsentieren und wählt dafür den krassesten Augenblick, der überhaupt möglich war. Extremer konnte er den Kontrast zwischen Wolf und Mensch gar nicht betonen. Das riecht nach Sabotage, denn er hätte Anitas ersten Kontakt mit seinem tierischen Ich durchaus schonender gestalten können. Ich werfe Anita nicht vor, dass sie Schwierigkeiten hat, diese traumatische Situation zu verarbeiten und kann nachvollziehen, dass ihr Jean-Claude, mit dem sie die Illusion, er wäre ein Mensch, deutlich leichter aufrechtzuerhalten vermag und der weder seine noch ihre Natur verleugnet, automatisch attraktiver erscheint. Ich denke mittlerweile, dass Richard und Anita nie füreinander bestimmt waren. Sie sind nicht fähig, die Wunschvorstellungen voneinander zu erfüllen und hadern mit den daraus resultierenden Implikationen: einen weißen Gartenzaun kann es für sie niemals geben.

 

Ich weiß, dass meine Rezension den Eindruck vermitteln könnte, „The Killing Dance“ hätte außer Herz-Schmerz-Drama wenig zu bieten. Das stimmt nicht. Es ist ein wirklich aufregender, spannender und atemloser Band, der mich auch neben meiner Lieblingsbeschäftigung, Anita zu analysieren, sehr gut unterhalten und einige Male überrascht hat. Für andere Leser_innen sind Elemente wie das Kopfgeld oder der abstoßende Vampir Sabin vielleicht präsenter, aber ich konzentriere mich gern auf Anitas Liebesleben, weil die Entwicklung ihres Charakters, die sich darin spiegelt, für mich der interessanteste Aspekt der Reihe ist. Sie ist der Grund, warum ich diesen Mehrteiler sogar im Rahmen der von Stereotypen geplagten Urban Fantasy als einzigartig ansehe. Vampire, Werwölfe, Nekromanten – alles schon da gewesen, doch Anita ist ein echtes Original. Nehmt es mir also nicht übel, dass es mir so viel Spaß bereitet, ihre Persönlichkeit zu entschlüsseln und mich lang und breit darüber auszulassen. Irgendwo muss ein Fangirl ihren Gedanken ja freien Lauf lassen können. ;-)

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/10/16/laurell-k-hamilton-the-killing-dance
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review 2016-01-20 16:23
Heiß, Heißer, am Heißesten - Georgia & Logan
Wild - Atemlos vor Glück (Ivy Chronicles 3) - Sophie Jordan,Gisela Schmitt

Reihe:                Ivy Chronicles
Originaltitel:  Wild
Verlag:              mbt
Format:            Taschenbuch, EBook
Umfang:           304 Seiten
Erschienen:    10. Dezember 2015


Inhalt: 
Georgia hat genug davon, immer nur die brave Vorzeigestudentin zu sein. Höchste Zeit für einen Imagewechsel! Wo könnte der besser stattfinden als im geheimen Sex-Club des Colleges? Allerdings geht es dort ausschweifender zu als sie sich das vorgestellt hat. Und dann stolpert sie auch noch über den unwiderstehlichen Logan. Er mag jünger sein als sie, was erotische Erfahrungen betrifft, ist er ihr Lichtjahre voraus. Noch nie ist Georgia so geküsst worden. Noch nie hat ein Junge sie derart verrückt gemacht. Doch sie kann sich unmöglich mit jemandem einlassen, der noch auf der Highschool ist, oder? Aber so leicht kann sie Logan nicht loswerden. Und er hat weit mehr zu bieten als sinnliche Lippen …

 
Meine Meinung:
Nach Foreplay und Tease kommt hier nur der 3. und wohl letzte Teil der Ivy Chronicles. Nach einen fulminanten Start und einen schwächeren 2. Band kommt hier ein abschließendes Feuerwerk. 
 
Georgia ist die 3. der Mädelsgang und nach 2 Büchern die letzte die noch Single ist. Im ersten Band hatte sie nocheinen sehr langweiligen ruf. Mit ihren langweiligen Highschool-Freund auf der Uni, studiert sie auch noch ein recht "langweiliges" Fach und macht nie etwas wirklich aufregendes oder nur spannendes. Als der langweilige Harris im 2. Band mit ihr Schluß maccht, versucht sie sich jetzt selbst zu finden.
 
Logan ist Reese kleiner Bruder, den wir im 1. Band als männliche "Hure" kennen lernen durften. Obwohl noch im letzten Highschooljahr, hat der den Ruf weg, alles an Frauen umzulegen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. 

Eigentlich ist dieses Konstellation ziemlich unmöglich und wie die Autorin in ihren Nachwort  zugibt, war sie nicht von Anfang an geplant. Ich würde dazu jetzt einfach mal sagen - wie das Leben so spielt - und - Gegensätze ziehen sich an -. Und die Chemmie zwischen den beiden Protagonisten lässt die Buchseiten Feuerfangen. Haben wir schon gedacht, das Reese und Pepper ein heißes Paar sind, so zeigt sie hier, das Grenzen auch noch oben verschiebbar sind. Und während die Beiden die Luft zum brennen bringen, zeigt sie außerdem, das auch Protagonisten nicht in Stein gemeißelt sind. Und so erleben Georgia und Logan beinahe eine 180°-Wandlung und das ohne einmal dabei von einem Realitätsverlust zu sprechen ist. Das ist schon eine echte Leistung. 

Normalerweise wird eine Reihe mit jedem Buch immer schlechter. Doch das hier ist eine Wahnsinns Ausnahme. Denn irgendwie hat WILD sogar FOREPLAY geschlagen. Damit hat haben sich die Ivy Chonicles einen Platz unter meinen Favs gesichert.

Fazit:  WILD setzt schon zu Jahresbeginn die Messlatte für New Adult verdammt hoch an. Das Buch ist ein Must Read - mit der genau richtigen Mischung aus süß, sexy, romantisch und heiß.
Source: schnuffelchensbuecher.blogspot.de/2016/01/sophie-jordan-wild-atemlos-vor-gluck.html
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text 2014-11-19 17:11
[Lesetipp] Neue Buchempfehlung "Küss mich atemlos"
Küss mich atemlos! Erotischer Roman - Anna Loyelle

Hallo Ihr Lieben,

seit einigen Tagen ist ein neues eBook von Anna Loyelle beim Klarant Verlag erschienen.

Erotisch, sexy, aber auch sehr gefühlvoll ...

Klappentext: 
Ann ist süchtig nach Aarons Körper, seiner sexuellen Hingabe und den erotischen Momenten, die beide zusammen verbringen. Trotz seiner Ehe mit Kelly ist die Sünde zu verlockend: Er begibt sich in eine lüsterne Welt voller Begierde mit Ann, die ihre weiblichen Reize gekonnt ausspielt. Aaron gefällt die Abwechslung und entscheidet sich nicht zwischen den Frauen. Doch Ann weiß genau, was und wen sie will – Aaron… 
 
Das Buch hat 121 Seiten und kostet 3,99 Euro. Es ist in denverschiedensten Onlineshops vorrätig und wartet auf Euch. 
 
Ich finde dieses Buch sehr interessant, weil es zeigt, wie ein Mann, der Frau und Kind hat, fremdgeht. Ann ist so von Aaron besessen und gierig nach ihm, dass sie alles daran setzt, dass er seine Frau verlässt. Ich finde das Thema sehr interessant, weil man von beiden Seiten zu sehen bekommt, wie man sich fühlt. 
Ob es schön ist was Aaron tut bleibt dahingestellt. 
 
Ich habe eine Stelle im Buch herausgesucht, die Euch bestimmt auch gefällt und Ihr vielleicht Lust bekommt es sich zu kaufen: 
[...]Ann schaltete den Laptop aus und kuschelte sich nackt unter die Decke ihres französischen Bettes. Sie schlief schnell ein, wälzte sich aber schon bald wieder unruhig hin und her. Schuld daran war Aaron, der sie in ihren Träumen plagte. Einmal rief er sie zu sich und küsste sie voller Leidenschaft, einmal stieß er sie von sich und beschimpfte sie. Dann überraschte er sie wieder mit einem Strauß roter Rosen, den er ihr nackt in ihrer Küche überreichte.  Mit einem lauten Stoßseufzer wachte Ann schließlich auf. Sie war schweißgebadet und zutiefst erregt. Aaron. Was machst du mit mir? Sie leckte sich über die Lippen und stellte sich vor, dass er neben ihr lag. So, wie sie es sich jede Nacht vorstellte, seit sie ihn wiedergetroffen hatte.  Ihre Hände verwandelten sich jetzt in seine. Begannen ihre Brüste zu streicheln. Zärtlich. Verlangend. Zupften spielerisch an ihren aufgerichteten Nippeln, kniffen sie, drehten, zwirbelten, liebkosten sie. Anns Herzschlag beschleunigte sich. Hitze loderte in ihrem Schoß auf. Wäre Aaron jetzt wirklich hier, wäre sie bereit, seinen Penis tief in sich aufzunehmen und seine Stöße euphorisch zu erwidern.  Seufzend spreizte sie die Beine ein bisschen. Nur so weit, dass zwei Finger dazwischen passten. Mühelos glitten sie über die pulsierende Klitoris, zwischen die feuchten Schamlippen und wieder zurück. Ann leckte sich über die Lippen und hob das Becken an. Leise stöhnend öffnete sie die Schenkel weit und verwöhnte ihre Weiblichkeit mit beiden Händen. Die Erregung stieg rasend an. Fast wäre sie zu weit gegangen und einem Orgasmus erlegen. In letzter Sekunde bremste sie sich. Schnell atmend schob sie die Bettdecke beiseite und zog die Nachttischschublade auf. Blind tastete sie nach dem kleinen Etwas, das ihr die letzten Minuten vor der sexuellen Erlösung doppelt versüßen sollte. Sie fand es glücklicherweise sofort, schaltete es ein und brachte es in Position. Vorsichtig ließ sie den einen Teil des u-förmigen Vibrators tief in sie gleiten, während sie den anderen Teil auf ihrer Klitoris positionierte. Es hielt von allein, sodass sie beide Hände frei hatte, um sich ihren Brüsten zu widmen.  Sie schaltete eine Stufe höher und begann das Becken zu bewegen. Auf, ab, vor, zurück, kreisend, stoßend. Jedes Mal, wenn sie an ihren Nippeln zog, durchfuhr sie neue Erregung wie ein Blitz. „Nein, warte“, sagte sie laut, schaltete die Vibration ab und richtete sich keuchend auf. Ihr war so heiß. Das Blut pulsierte in ihren Adern. Nach kurzer Pause kniete sie sich auf das Bett, zog das Zierkissen zwischen die Beine und stellte die Vibration wieder an. Mit weit gespreizten Schenkeln ließ sie sich auf das Kissen sinken und hielt sich mit beiden Händen am Bettpfosten fest, während sie sich ekstatisch zu bewegen begann. In ihrer Fantasie saß sie auf Aarons Schoß und ritt ihn. Tatsächlich fühlte es sich fast so an, als würde sein Penis an ihrer Lustperle reiben. Wieder und wieder, bis sie sich kaum mehr zurückhalten konnte. Stöhnend warf sie den Kopf zurück, schob ihre Brüste zusammen und packte die Nippel. Grob, fest, bestrafend. Es tat gut, Schmerz und Erregung gleichermaßen zu fühlen. Es tat gut, sich so gehen zu lassen. „Aaron“, keuchte sie, „gleich komme ich. Mach langsam, bitte,nicht, ich …“ Aber es war zu spät, sie konnte sich nicht mehr bremsen. Der Orgasmus kam in energischen Stößen, die sie bis in den Bauchraum spürte. Zweimal, dreimal, viermal. Die Vibration stoppte nicht, reizte auch ihren inneren Lustpunkt und zwang sie noch einmal zu fühlen, zu genießen, zu träumen. Wimmernd suchte sie die Austaste, drückte sie, und sank vor seliger Erschöpfung zusammen. Ein entspanntes Zittern durchrieselte sie. Langsam ebbte der Gefühlssturm ab. Sachte zog sie das durchnässte Kissen weg und ließ sich stöhnend auf die Seite fallen. Das Pulsieren in ihrer Klitoris dauerte noch an. Vorsichtig entfernte sie den kleinen Vibrator und legte ihn achtlos in die Schublade zurück. Ihre Stirn fühlte sich heiß an. Aber nicht so heiß, wie ihr Schoß. Nicht so heiß, wie die Sehnsucht nach Aaron.
 
Seht Ihr, wie stark die Sehnsucht ist und was sich Ann wünscht. Wer weiß, wie es endet. 
 
Ich wünsche Euch genauso viel fantastische Lesefreude, wie ich sie hatte.
 
Eure Beate  
Source: beatelovelybooks.blogspot.de/2014/11/lesetipp-neue-buchempfehlung-kuss-mich.html
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