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review 2020-07-05 17:28
#BlackLivesMatter: Eine Geschichte vom Überleben // When They Call You a Terrorist: A Black Lives Matter Memoir
#BlackLivesMatter: Eine Geschichte vom Überleben (German Edition) - Patrisse Khan-Cullors,Henriette Zeltner,Asha Bandele

german and english review

Netgalley ebook

warning: this review is written in my angry voice

 

Inhalt: Wie viel ein schwarzes Leben zählt. Black Lives Matter ist die neue große Bürgerrechtsbewegung in Amerika. Als im Sommer 2013 der Feuerwehrmann George Zimmerman freigesprochen wurde, der den 17-jährigen schwarzen Schüler Trayvon Martin erschossen hatte, entstand unter dem Hashtag #BlackLivesMatter die neue Bürgerrechtsbewegung. Jetzt erzählt die Mitbegründerin ihre Geschichte.


In diesem Buch erzählt Patrisse Khan-Cullors von einer Kindheit in Angst und Armut. Und sie schildert auf bewegende Weise, wie sie sich dank Literatur und Kunst aus der Hoffnungslosigkeit befreien konnte und welche Verpflichtungen zu einem Engagement für Freiheit und Gerechtigkeit daraus erwachsen sind – in einem Amerika, dessen Minderheiten immer stärker unter Druck geraten.


Je lauter diese neue Bürgerrechtsbewegung ihre Rechte einfordert, desto kritischer wird sie betrachtet. Im Jahr 2016 bezeichnen Politiker und konservative Medien die Mitglieder von Black Lives Matter erstmals als Terroristen. Genauso wie Angela Davis vor 50 Jahren von Präsident Nixon genannt wurde. Aber sie sind keine Terroristen, sie sind Überlebende, wie die Künstlerin und Aktivistin Patrisse Khan-Cullors in ihrem Buch schreibt.


Wie viele Schwarze in den USA blickt sie auf eine Familiengeschichte zurück, die von Demütigungen und Ausweglosigkeit geprägt ist. Sie wächst während der Reagan-Jahre in einem Getto von Los Angeles auf – immer wieder stürmen Polizisten die Wohnung und suchen nach Drogen und Verdächtigen, während sie und ihre Geschwister stocksteif vor Angst auf dem Sofa sitzen. Im Alter von zwölf Jahren wird sie zum ersten Mal festgenommen und ins Gefängnis gebracht.

 

Meine Bewertung: Das Buch MUSS man einfach lesen!!!

 

Ich finde, dass ist eins der Bücher, die man gelesen haben sollte. Als jemand der wirklich hinter der #BlackLivesMatter Bewegung steht und wirklich versucht um sie auf unterschiedliche Arten zu unterstützen ist es nur noch eine weitere Erinnerung, warum die Bewegung so verdammt wichtig ist und warum sie so viel Unterstützung von uns bekommen sollte.

 

Das Buch empfehle ich auch denen, die den #BlackLivesMatter Hashtag mit #AllLivesMatter kontern, weil ja alle Menschen gleich sind und blah blah blah...lest dieses Buch und sagt mir, dass ihr findet, dass es wirklich Gerecht in der Welt zu geht. In diesem Buch werden Situationen beschrieben, in denen wir uns als Weiße NIEMALS sehen werden, in die wir uns nie reinversetzen können weil sie für uns keine Gefahr darstellen. Diese Erfahrungen müssen wir uns anhören oder durchlesen, ohne am Ende mit einem "Aber" zu kontern. Einfach Klappe halten, zu hören, darüber nachdenken und helfen die Welt ein bisschen besser zu machen.

 

Das Buch hat in mir alle möglichen Gefühle geweckt, da war Freude, da war Leid, Herzschmerz, Frust...und einfach so viel Wut, weil wir in einer Welt leben in der so viele solcher Dinge passieren und es immer noch Leute gibt, die behaupten es wäre alles besser geworden und inzwischen werden alle gleichbehandelt und jeder hat die gleichen Möglichkeiten. SHUT UP, ich wünschte so würde die wirkliche Welt funktionieren, aber das tut sie nicht!!!

 

***

 

Summary: A poetic and powerful memoir about what it means to be a Black woman in America—and the co-founding of a movement that demands justice for all in the land of the free.

Raised by a single mother in an impoverished neighborhood in Los Angeles, Patrisse Khan-Cullors experienced firsthand the prejudice and persecution Black Americans endure at the hands of law enforcement. For Patrisse, the most vulnerable people in the country are Black people. Deliberately and ruthlessly targeted by a criminal justice system serving a white privilege agenda, Black people are subjected to unjustifiable racial profiling and police brutality. In 2013, when Trayvon Martin’s killer went free, Patrisse’s outrage led her to co-found Black Lives Matter with Alicia Garza and Opal Tometi.

Condemned as terrorists and as a threat to America, these loving women founded a hashtag that birthed the movement to demand accountability from the authorities who continually turn a blind eye to the injustices inflicted upon people of Black and Brown skin.

Championing human rights in the face of violent racism, Patrisse is a survivor. She transformed her personal pain into political power, giving voice to a people suffering in equality and a movement fueled by her strength and love to tell the country—and the world—that Black Lives Matter.

When They Call You a Terrorist is Patrisse Khan-Cullors and asha bandele’s reflection on humanity. It is an empowering account of survival, strength and resilience and a call to action to change the culture that declares innocent Black life expendable.

 

My review: This book is a must read!!!

 

I truly think that this is one of those books that you just have to read. As someone who supports the #BlackLivesMatter movement and looks for all the ways to support them, this book is just such a reminder why this movement is so damn important and why it needs all the support.

 

This book is also something that people should read that just can't help themselve to answer the #BlackLivesMatter Hastag with #AllLivesMatter, since everyone is equal and blah blah blah...read this book and tell me that you truly think that the world is fair. There are situations described in this book that we as white people NEVER gonna experience, that we can never relate to cause they aren't a threat to us. Those experiences we have to listen to or read about, without retorting with a "but". Just shut up, listen, think about it, and find ways to help change the way the world works for the better.

 

This book gave me all the feels, there was joy, there was pain, heartbreak, frustration...and just so much anger cause we live in a world where all this shit is happening and people still talking about how much things have changed and how every person is equal and that everyone has the same opportunities. SHUT UP, I wish this was how the real world works, but it doesn't!!!

 
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review 2019-05-21 10:05
Es ist die große Liebe
Bloody Rose (The Band #2) - Nicholas Eames

„The Band“ von Nicholas Eames ist keine traditionell fortlaufende Buchreihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und erzählt eine eigenständige Geschichte. Was sie dennoch verbindet, neben Setting und wiederkehrenden Charakteren, ist das Thema Musik. Die ursprüngliche Idee, High Fantasy und Rock zu kombinieren, überfiel Eames, während er inspiriert von „Ready Player One“ die Band Rush hörte, die in ihrem 70er Jahre Progressive Rock fantastische Motive verarbeitete. Er drehte den Spieß um und schrieb „Kings of the Wyld“ – ein hervorragender High Fantasy – Roman und eine Liebeserklärung an Rockbands der 70er wie Led Zeppelin oder Pink Floyd. Der zweite Band „Bloody Rose“ brauchte demzufolge ebenfalls einen Bezug zur Musik. Eames entschied sich für 80er Jahre Rock. Denkt an Guns N‘ Roses, Journey und natürlich Cyndi Lauper, denn Girls just want to have fun!

 

Tam wird sterben. Vor Langeweile. Wenn sie nicht bald aus Ardburg rauskommt, wird sie eingehen und einfach vertrocknen, vollkommen egal, wie vielen berühmten Söldnerbanden sie im Cornerstone Bier serviert. Wie gern würde sie dazugehören, Abenteuer erleben, in den Arenen stehen, Jungfrauen retten. Ein Mädchen braucht Spaß! Deshalb überlegt sie nicht lange, als sich ihr eine einmalige Chance bietet. Fable ist in der Stadt! Bloody Rose und ihre Bande suchen einen neuen Barden, weil der letzte… nun ja, mit Söldnern zu reisen ist eben gefährlich. Tam schnappt sich ihre Laute, beweist, dass sie das musikalische Talent ihrer Mutter erbte und ist plötzlich Mitglied der populärsten Bande im ganzen Heartwyld! Sie kann ihr Glück kaum fassen. Kopfüber stürzt sie sich in das aufregende Leben einer Monsterjägerin – und muss feststellen, dass die Realität weit weniger glamourös ist als all die Lieder behaupten…

 

Aaaaaawwwhhhhh, es ist soooooo großartig! „Bloody Rose“ rockt gewaltig! Ich bin unfassbar glücklich, dass ich auf die Reihe „The Band“ aufmerksam wurde! Eigentlich will ich gar keine Rezension schreiben, ich will einfach kräftig fangirlen! Das Schöne ist, im Kontext dieses Buches habe ich das Gefühl, dass das absolut erlaubt und sogar erwünscht ist, denn Fankult ist eine Nuance der Geschichte, die mich als Leserin, die Protagonistin Tam und den Autor Nicholas Eames verbindet. Deshalb ist diese Besprechung länger als üblich: ich möchte alles aufschreiben, was mich an diesem sensationellen Buch begeistert!

 

Wir treffen die 17-jährige Tam in ihrer Heimat Ardburg, wo sie mit ihrem Vater lebt und als Kellnerin arbeitet. Ihr eintöniges Leben ödet sie an, sie wünscht sich Abenteuer und ist daher sofort Feuer und Flamme, als sie die Gelegenheit erhält, der Söldnerbande Fable als Bardin beizutreten. Der Reiz der fahrenden Monsterjäger ist in „Bloody Rose“ noch genauso frisch wie im ersten Band. Es ist ein aufregendes, abwechslungsreiches Konzept, das jede Menge Action, ein vielfältiges Bestiarium und mitreißende Schlachtszenen garantiert. Die Handlung ist rasant, witzig und unglaublich spannend. Ich fand es ein bisschen schade, dass Nicholas Eames dieses Mal kein Abstecher in den Heartwyld involviert, wurde dafür jedoch mit Expeditionen in andere Ecken des Universums entschädigt, da der zweite Band Fables letzte Tour und ihren letzten großen Auftrag thematisiert.

 

Fable ist eine gänzlich andere Truppe als Saga. Wer sich an „Kings of the Wyld“ erinnert, weiß, dass Fable von Bloody Rose angeführt wird, Gabriels Tochter. Es handelt sich um die nächste Generation Söldner, die als Bande eine andere Dynamik vermitteln. Dennoch verkörpern sie sehr ähnliche Werte und eine bedingungslose Freundschaft, die mich wieder tief bewegte. Als Tam zu ihnen stößt, verhält sie sich erst wie ein euphorisches Fangirl. Sie ist eine wunderbare Bezugsperson, die zuverlässig durch die Geschichte führt, weil das Söldnerleben neu für sie ist und sie all ihre Erfahrungen sowie ihre beeindruckende Weiterentwicklung nahbar mit den Leser_innen teilt. Es gelang Nicholas Eames hervorragend, sich in seine weibliche, jugendliche Protagonistin hineinzuversetzen. Sein Frauenbild begeistert mich vorbehaltlos. Frauen sind in seinem Universum voll ausgearbeitete Persönlichkeiten, keine funktionalen Rollen und er zeigt keine Berührungsängste mit Homosexualität, was meiner Meinung nach für das Genre ungemein wichtig ist. Die High Fantasy tut sich mit Abweichungen von der Heteronormativität noch immer schwer.

 

Auf ihren Reisen mit Fable begreift Tam, dass ihre romantischen Vorstellungen des Söldnerberufs und ihrer Idole der Realität nicht standhalten. Fable ist eine der wenigen Banden, die tatsächlich noch durch die Wildnis ziehen, Aufträge erfüllen und nicht ausschließlich in Arenen zur Unterhaltung kämpfen. Es gefiel mir außerordentlich, dass Eames die Berechtigung ihrer Profession hinterfragt. Die Welt hat sich gewandelt, eine echte Bedrohung durch Monster existiert kaum noch und aus den fragwürdigen Arenakämpfen, für die Kreaturen häufig entführt und gefoltert werden, ergibt sich ein moralisches Dilemma, das den Mitgliedern von Fable schmerzhaft bewusst ist: ist es gerecht und akzeptabel, Vertreter_innen anderer Spezies als Publikumsattraktion abzuschlachten, nur, weil sie als gefährlich gelten und eine gute Show versprechen?

 

Figuren, die in diesem Maße zur Selbstreflexion fähig sind, können selbstverständlich keine blassen Stereotypen sein. Ich fand sie lebendig und facettenreich. Eames reproduziert nicht nur die Charaktere, die Saga ausmachten, er präsentiert eine neue bunte Mischung überzeugender Individuen, die über einzigartige Biografien verfügen und mit ihren ganz persönlichen Dämonen kämpfen. Meine Favoritin ist die Tintenhexe Cura. Ich liebe ihre spezielle Magie, die ihre Tattoos zum Leben erweckt. Das ist dermaßen cool! Dabei handelt es sich allerdings um eine hauchdünne Präferenz. Die anderen – Rose, Freecloud, Brune und Roderick – sind alle mindestens genauso faszinierend und liebenswürdig. Tam wirbelt ihre Gruppe ziemlich durcheinander, weil sie einen Blickwinkel einbringt, der den Stammmitgliedern mittlerweile abhandenkam. Sie sieht, wie außergewöhnlich das Leben ist, das sie führen und versprüht ein fröhliches Staunen, das Fable dringend braucht. Sie lernen voneinander, sie wachsen aneinander, was mich wirklich berührte. Ich denke, mehr als alle anderen Aspekte ist es diese emotionale Wärme, die „Bloody Rose“ und „The Band“ auszeichnet. Ach, ich habe schon wieder Pipi in den Augen.

 

Vergleiche ich Nicholas Eames mit anderen High Fantasy – Autor_innen, sticht er für mich hervor, weil er eine einmalige Beziehung zu seinen Geschichten zu haben scheint. Es ist, als wäre da überhaupt keine Distanz, keine professionelle Barriere, die ihn vom Geschehen trennt. Ich habe immer den Eindruck, er ist selbst der größte Fan seiner Figuren, seines Universums – nicht auf eine arrogante Art, sondern im Sinne von „Oh mein Gott, ich kann nicht fassen, dass ich dabei sein darf!“. Er ist kein nüchterner Chronist, er ist mittendrin. Alle Charaktere bedeuten ihm unheimlich viel, er erträgt es kaum, sie sterben zu lassen und jeden Verlust betrauert er intensiv und ehrlich. Deshalb finde ich ihn so sympathisch, dass ich ihn am liebsten ganz fest drücken würde. Seine Wärme, seine Leidenschaft und seine Hingabe zeichnen ihn aus und übertragen sich beim Lesen seiner Bücher voll auf mich. Ich habe mich während der Lektüre von „Bloody Rose“ mehr als einmal wie ein peinliches Fangirl gefühlt, das die Geschichte einfach nur feiert. Ihr hättet mich sehen müssen, als die alten Knacker von Saga ihren Gastauftritt hatten. Totale Eskalation. Die Dreiecksliaison zwischen mir, Eames und seinen Büchern ist magisch. Es ist perfekte Harmonie. Er ist für mich eine DER Entdeckungen der letzten Jahre. Ich hoffe, dass er niemals seinen Schreibstil ändert, niemals seine Begeisterungsfähigkeit verliert und niemals das Universum von „The Band“ verlässt. Ich freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung, für die es bisher leider weder Titel noch Erscheinungsdatum gibt. Wenn es soweit ist, bin ich die Erste, die das Buch kauft. Abhalten kann mich nur das Ende der Welt.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/05/21/nicholas-eames-bloody-rose
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review 2018-12-06 16:14
Rezension | Das Gold der Krähen von Leigh Bardugo
Das Gold der Krähen - Leigh Bardugo

Beschreibung

Kaz Brekker und seiner bunt gemischten Truppe ist zwar ein spektakulärer Coup gelungen und es kommt einem Wunder gleich, dass sie alle mit dem Leben davon gekommen sind. Doch der listige Krämer hat sie schlussendlich verraten und sie um ihre hart verdiente Belohnung betrogen. Durch seine List geriet das Phantom Inej in Gefangenschaft und Kaz setzt nun alles daran, seinem Namen »Dirtyhands« alle Ehre zu machen. Denn nicht nur Inej will befreit werden, auch der Krämersohn Wylan möchte Gerechtigkeit für sich und seine Mutter und Jesper muss unbedingt den Hof seines Vaters retten. Außerdem ist da auch noch eine Rechnung zwischen Kaz und seinem Erzfeind Pekka Rollins offen…


Meine Meinung

Leigh Bardugo legt mit “Das Gold der Krähen” den zweiten und somit auch den Abschlussband ihrer Fantasy-Dilogie um den schlauen Bandenchef Kazz Brekker und seine Krähen vor. Bereits mit dem ersten Band “Das Lied der Krähen” konnte die Autorin mein Herz für ihre High Fantasy Welt um die Grischa insbesondere um die authentische Hintergrundkulisse Ketterdams gewinnen.

Ich habe wirklich lange überlegt, wie ich meine Empfindungen für diesen äußerst spannungsgeladenen und lebendigen Abenteuerroman, der eher einem explosiven Actionfilm gleichkommt, in Worte fassen kann und dabei der Geschichte gerecht werde. Nun gut ich werde es mit den folgenden Zeilen probieren.

"Das ist das Problem mit Ketterdam, dachte Jesper, als sie ungeschickt druch die Dunkelheit stolperten. Dem Falschen zu vertrauen, kann tödlich sein." (Das Gold der Krähen, Seite 96)

Bereits die optische Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut – durch die warmen herbstlichen Orangetöne und dem farbigen Buchschnitt ist das Buch ein schöner Blickfang. In der Klappbroschur ist eine detaillierte Karte von Leigh Bardugos Fantasywelt abgedruckt und man kann somit immer genau mitverfolgen, an welchem Schauplatz sich die Ereignisse zutragen.

"Sie dachte an Jesper, wie er mit den Revolvern spielte, an Nina, die das Leben mit nur einer Geste aus einem Mann herausquetschte, an Kaz, der ein Schloss knackte, die Hände in den schwarzen Handschuhen. Verbrecher. Diebe. Mörder. Und alle mehr wert als tausend Van Ecks." (Das Gold der Krähen, Seite 65)

Wie bereits im ersten Teil erzählt die Autorin ihre Geschichten gleich aus mehreren Perspektiven. Als Leser schlüpft man somit in die Rollen aller Hauptprotagonisten und bekommt einen umfassenden Einblick. Es hat mir wahnsinnigen Spaß bereitet mit Kaz Brekker und seinen Krähen durch Ketterdam zu ziehen und gebannt habe ich mitverfolgt welche hinterlistigen Gemeinheiten die gegnerischen Mitspieler in Petto haben. Aber am meisten spannte mich Kaz mit seiner eigenen Strategie auf die Folter, denn diese blieb die meiste Zeit über recht undurchsichtig. Der Spannungsbogen bleibt also bis zum endgültigen Showdown erhalten.

“Das Gold der Krähen” hat mich aufgrund mehrerer Faktoren faszinieren und begeistern können. Zum einen hat Leigh Bardugo lebendige Charaktere gezeichnet die sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt haben und sich durch die verschiedenen Beziehungsverflechtungen hervorragend ergänzen, zum anderen ist die Hintergrundkulisse der Grischawelt so authentisch skizziert, dass man das Gefühl bekommt, selbst in den Gassen Ketterdams entlang zu spazieren. Leigh Bardugo krönt ihre Fantasywelt dann mit einigen Filmreifen-Szenen, die darauf hoffen lassen, dass sich schleunigst jemand die Filmrechte an der Krähen-Dilogie sichert.

Der Abschluss lässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Die pulsierende Energie der Krähen hätte locker noch für weitere Abenteuer ausgereicht, doch das Ende dieser Dilogie war schlicht und ergreifend passend gewählt.

"Sein Herz schmerzte. Sein Kopf schmerzte. Schuld und Liebe und Verbitterung waren in ihm zu einem Knäul verheddert, und jedes Mal, wenn er versuchte, den Knoten in seinem Magen zu entwirren, wurde es nur noch schlimmer." (Das Gold der Krähen, Seite 374)

Fazit

Mitreißende Fantasy – meisterhaft erzählt!

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-das-gold-der-kraehen-von-leigh-bardugo
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review 2017-06-06 10:24
Älter, härter, besser!
Kings of the Wyld - Nicholas Eames

Wisst ihr, wie ich auf „Kings of the Wyld“ von Nicholas Eames aufmerksam wurde? Auf dem Cover steht „The Boys Are Back In Town“. Ich dachte sofort an den berühmten Thin Lizzy – Song. Assoziationen von Sex, Drugs and Rock’n‘Roll schwirrten wild durch meinen Kopf und als ich las, dass die Geschichte von einer gealterten Söldnertruppe handelt, die sich auf eine letzte selbstmörderische Mission durch ein monsterverpestetes Land begibt, kannte ich kein Halten mehr. Ich bestellte das Buch, zählte die Stunden bis zu seinem Eintreffen, riss das Paket auf (vielleicht waren Zähne im Spiel) und begann die Lektüre, ohne auch nur daran zu denken, es auf meinen SuB zu legen.

 

Clay Cooper ist alt geworden. Seine Knie schmerzen, seine Blase treibt ihn peinlich oft aus dem Bett und er wird dafür bezahlt, tagein tagaus als Wache auf der Stadtmauer die Berge anzustarren. Früher, ja früher, war er ein Mitglied der besten und berüchtigtsten Söldnerbande im Heartwyld: Saga. Seite an Seite kämpfte er mit Gabriel, Arcandius Moog, Ganelon und Matrick Skulldrummer. Legenden, allesamt. Doch das ist so lange her, dass er sich nicht mehr erinnern kann, wie er all ihre irrwitzigen, mörderischen Abenteuer eigentlich überlebte. Die Erinnerung überfällt ihn eines Abends, als Gabriel persönlich auf seiner Türschwelle hockt. Sein alter Freund ist ein abgerissenes, verdrecktes Häufchen Elend. Vom Glamour vergangener Tage keine Spur. Verzweifelt bittet er Clay um Hilfe: seine Tochter Rose ist in der schwer belagerten Stadt Castia eingeschlossen. Castia wird nicht standhalten. Eine Rettungsmission wäre dumm, gefährlich, vollkommen aussichtslos – und genau Sagas Stil. Es ist Zeit, die Jungs zusammenzutrommeln, eine letzte Tour durch den Heartwyld zu unternehmen und dem Alter den Mittelfinger zu zeigen.

 

Ich habe mich unheimlich auf die Rezension zu „Kings of the Wyld“ gefreut. Ich konnte es kaum abwarten, euch endlich von diesem phänomenalen Buch vorzuschwärmen. Ich bin verliebt! Meiner Meinung nach hat Nicholas Eames‘ Erstling alles, was ein hervorragender High Fantasy – Roman braucht: Herz, Humor und jede Menge Action. Eames‘ Schreibstil erinnert mich an Joe Abercrombie, doch seine Geschichte ist leichter, lockerer, weniger grimmig. In seiner Essenz, unter all den Schichten aus Dreck, Monstern und Witzen, ist „Kings of the Wyld“ ein wundervolles Buch über Freundschaft, das eine subtile Tiefe aufweist, die vom Leben selbst geschrieben sein könnte. Im Mittelpunkt steht selbstverständlich die Söldnertruppe Saga, die ihre besten Zeiten eigentlich längst hinter sich hat. Ihre Mitglieder haben sich mehr oder weniger zur Ruhe gesetzt, sind alt, fett und bequem geworden. Trotzdem folgen sie Gabriels Ruf, als er sie braucht, um seine Tochter aus Castia zu befreien. Er wendet sich zuerst an Clay, weil dieser nicht nur sein bester Freund, sondern auch das Herz von Saga ist. Er hält sie zusammen. Er ist ihr moralischer Anker; der große, bescheidene, schweigsame Typ, der gar nicht bemerkt, dass sich alle nach ihm richten. Clay Cooper ist definitiv ein Mann, mit dem man befreundet sein möchte, obwohl das auf sie alle zutrifft. Harte Schale, weicher Kern, das ist Saga. Jeder für sich mögen sie Katastrophen sein, aber zusammen sind sie eine Macht, mit der man rechnen muss. Sie ergänzen sich perfekt. Daher ist es nicht überraschend, dass Nicholas Eames nicht die Rettungsmission an sich fokussiert, sondern die Interaktion seiner unheimlich liebenswerten, realistischen Figuren, die bis zum unbedeutendsten Nebencharakter lebendig ausgearbeitet sind. Die finale Schlacht am Ende des Buches ist nicht unausweichlich und im Grunde auch gar nicht so wichtig. Der Weg ist das Ziel. Die alten Herren sind seit Jahrzehnten Freunde, sie kennen sich in- und auswendig. Ihre Gruppendynamik berührte mich und weckte in mir den Wunsch, gemeinsam mit ihnen durch Eames‘ kreative, vielschichtige Welt zu ziehen und mich der originellen Flora und Fauna zu stellen. Sein Universum ist die reinste Freakshow. Denkt an ein Monster. Irgendeins. Im Heartwyld findet ihr es garantiert. Es gefiel mir, dass Eames sich offenbar kaum Gedanken darüber machte, wie er seine Welt bevölkern möchte, sondern einfach alles hineinstopfte, was ihm in den Sinn kam. Von den unsterblichen Druin, die Elben mit Häschenohren ähneln (hihi), über wandelnde Bäume bis hin zu Chimären, Trollen und Kobolden – jede Art hat ihren natürlichen Platz, ohne dass das Buch überladen wirken würde. Schließlich muss es einen Grund haben, dass Söldner dort wie Rockstars gefeiert werden.

 

„Kings of the Wyld“ ist genau wie seine Protagonisten: älter, härter, besser! Während der Lektüre war ich voll drin; ich lachte herzhaft, kicherte albern, kämpfte verzweifelt mit den Tränen und habe wahrhaft mitgefiebert. Ich wollte nicht, dass es endet. Leider muss jedes Buch irgendwann ein Ende haben, aber wisst ihr was? „Kings of the Wyld“ ist ein Reihenauftakt. Nicholas Eames wird in den Heartwyld zurückkehren, im zweiten Band von „The Band“, „Bloody Rose“, der die nächste Generation Söldner_innen beleuchten wird. Ich vermute anhand des Titels, dass Gabriels Tochter Rose eine zentrale Rolle spielen wird und freue mich bereits darauf, zu erleben, wie Eames sein ohnehin erfreulich variables, facettenreiches Frauenbild tiefer ausarbeitet und seinen Leser_innen weitere Ecken seines verrückten Universums zeigt. Hach, ich kann es kaum abwarten und möchte ungeduldig auf und ab hüpfen! Meine Begeisterung will sich verselbstständigen!
Ihr müsst „Kings of the Wyld“ lesen. Wirklich. Ihr müsst. Ich bete dafür, dass es irgendwann übersetzt wird und den deutschen Markt im Sturm erobert, weil dieses Buch den Erfolg einfach verdient. Es ist großartig, mitreißend, berührend und irrsinnig lustig. Ich sehe es schon auf dem Thron meines Jahreshighlights 2017 stehen, auf rotem Samt, von einem einzelnen Spot angestrahlt. Das würde den alten Knackern von Saga sicher gefallen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/06/06/nicholas-eames-kings-of-the-wyld
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review 2015-03-08 11:31
Kein Meisterwerk, aber kreativ
The Thorn and the Sinking Stone (Entangled Teen) - CJ Dushinski

„The Thorn and the Sinking Stone“ ist der Debütroman der kanadischen Autorin CJ Dushinski. Wie schon „Red“ von Alyxandra Harvey bekam ich auch diesen Roman als ARC von Entangled Teen zur Verfügung gestellt. Als ich den Klappentext las, sprang mir sofort die grundsätzliche Ähnlichkeit mit Shakespeares „Romeo und Julia“ ins Auge. Sie ist ja auch schwer zu übersehen. Obwohl dieser Stoff schon zur Genüge wieder und wieder verarbeitet wurde, war ich wild entschlossen, mich nicht davon stören zu lassen. „Romeo und Julia“ ist schließlich die Mutter aller Liebesgeschichten – wunderschön und herrlich tragisch. Wieso also nicht mal einer modernen Adaption eine Chance geben?

 

Seit Jahrzehnten wird Rain City von Bandenkriegen beherrscht. Rivalisierende Gangs bestimmen die Stadt und wachen eifersüchtig über ihre Territorien. Immer wieder fordern die Fehden hohe Blutzölle. Die Feindschaft zwischen den Black Roses und den Two Daggers ist legendär und besteht schon so lange, dass niemand mehr sicher ist, wie sie entstand. Sebastian Leold und Valencia Hara wurden in diesen Krieg hinein geboren. Er, der Dagger; sie, die Black Rose. Nachdem sowohl Valencias als auch Sebastians Vater von der jeweils anderen Gang ermordet wurden, ist es für sie undenkbar, nicht in ihre Fußstapfen zu treten, um den Krieg weiterzuführen. Als sie sich das erste Mal im Kampf gegenüber stehen, sind sie jedoch nicht von Rachegelüsten überwältigt, sondern von einer überraschenden Erkenntnis: sie kennen sich bereits. Die Umstände bringen sie einander näher, als sie es sich je träumen ließen. Doch wie kann zwischen all dem Blutvergießen Platz für Liebe sein?

 

Für mich las sich „The Thorn and the Sinking Stone“ schwerfällig. Es konnte mich nicht richtig fesseln. Ich habe einige gute Ideen und Ansätze erkannt, doch in der Umsetzung war spürbar, dass es sich um einen Erstling handelt. Ich fand es unausgereift. CJ Dushinski hat zwar auf das altbekannte „Romeo und Julia“-Motiv zurückgegriffen, ihr Weltenaufbau ist dafür jedoch recht kompliziert. Vielleicht zu kompliziert, um alles unter einen Hut zu bringen. Die schwierige Liebesgeschichte, die Gangs, die Dystopie… Sie hat sich möglicherweise etwas viel aufgebürdet.
Zu Beginn dachte ich noch, dass es sich bei diesem Roman um Young Adult Urban Fantasy handelt. Valencia ist nämlich „Verflucht“ (Cursed). Sie kann für ein paar Sekunden in die Zukunft sehen und weiß so, wie sich die Menschen um sie herum verhalten werden. Ziemlich praktisch im Nahkampf. Dies ist jedoch keine magische Fähigkeit, sondern das Resultat einer genetischen Mutation. Dementsprechend ist „The Thorn and the Sinking Stone“ eher als YA Dystopie einzuordnen. Dafür spricht des Weiteren, dass sich die LeserInnen anscheinend in der Zukunft befinden; nach einem verheerenden Krieg, der die Welt in Trümmern zurückließ. Hier endet mein Wissen allerdings auch schon, denn mehr gibt Dushinski nicht preis. Sie streift die Hintergründe ihres Universums nur. Natürlich ist es möglich, dass sie bewusst Informationen zurückhielt, die sie in den nächsten Bänden der Serie offenbaren möchte; ich war damit allerdings unzufrieden. Es war einfach etwas sehr dürftig. Darüber hinaus sehe ich auch andere Punkte ihres Weltenaufbaus kritisch. Laut Dushinski wird Rain City von vier verfeindeten Gangs regiert. Ich bin nicht sicher, wie sie das anstellen, denn das nötige Kleingeld für dieses Ausmaß an Macht hat wohl keine dieser Banden. Ich denke, wenn überhaupt jemand diese Stadt kontrolliert, dann sind es die Watchmen, eine Art Polizei. Der lange Arm einer Regierung, die leider niemals zur Sprache kommt. Alle Gangmitglieder kuschen vor ihnen. Gehörte Rain City tatsächlich den Gangs, hätten sie das nicht nötig.
CJ Dushinski hat ihren Erstling abwechselnd aus Sebastians und Valencias Perspektive geschrieben. Trotz dessen bin ich der Meinung, dass es eigentlich nur eine Protagonistin gibt: Valencia. Sie nimmt in der Geschichte wesentlich mehr Raum ein. Ich empfand sie als omnipräsent, denn Sebastian denkt an kaum etwas anderes. Valencia hier, Valencia da, Valencia überall. Das hat mich genervt, vor allem, weil Valencia nicht die großartige Kriegerprinzessin ist, als die CJ Dushinski sie wohl gern sieht. Weder verhält sie sich wie eine Kriegerin, noch rettet sie sich je selbst aus einer Situation. Mit meiner Vorstellung einer Kick-Ass-Heldin hat sie nicht viel gemein. Sie handelt meist völlig unüberlegt und unlogisch und kann keinen Schritt tun, ohne in Schwierigkeiten zu geraten.
All diese Punkte störten mich, doch meinen Lesefluss hätten sie vermutlich nicht behindert. Die Tatsache, dass Dushinski actiongeladene Szenen eher kurz hielt und diverse Gespräche dafür unglaublich streckte, allerdings schon. Langatmig schlachtete sie jeden Dialog aus, sodass sogar ein Gespräch über Schuhe mehr als eine Seite einnahm. Es fiel mir deswegen schwer, dranzubleiben.

 

„The Thorn and the Sinking Stone“ ist kein Meisterwerk. Es ist das Werk einer kreativen Autorin, der es meines Erachtens nach noch an Erfahrung fehlt. Besonders in den Kampfszenen hatte ich den Eindruck, dass CJ Dushinski sich unwohl und unsicher fühlte beim Schreiben. Vielleicht flüchtete sie sich deswegen in die Dialoge. Ich denke nicht, dass ich die Serie Thorn and Dagger rund im Sebastian und Valencia weiter verfolgen werde. Ich bin einfach nicht sonderlich neugierig auf die nächsten Bände. Ich könnte mir aber vorstellen, es in ein paar Jahren noch einmal mit CJ Dushinski zu versuchen.
Wie so oft bei 2-Sterne-Bewertungen ist eine Empfehlung für „The Thorn and the Sinking Stone“ schwierig. Vielleicht würde es euch besser gefallen als mir, vielleicht nicht. Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, es zu versuchen, würde ich euch raten, auf CJ Dushinskis Website vorbei zu schauen, um euch noch vor dem Lesen einen ersten Eindruck von Rain City zu verschaffen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/03/08/cj-dushinski-the-thorn-and-the-sinking-stone
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