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review 2019-06-05 09:53
Diese Bummelei könnte sich rächen
A Blade of Black Steel - Alex Marshall

Das erfreulich emanzipierte Frauenbild in der „The Crimson Empire“-Trilogie ist kein Versehen, sondern Absicht. Der Autor Alex Marshall konzipierte bewusst ein tolerantes Setting voller Diversität. Auf dem Stern gibt es keine Homophobie, keine Transphobie, keine sexualisierte Gewalt und bis auf eine Ausnahme auch keinen institutionalisierten Rassismus. Sein Ziel war, die Vielfalt der Realität zu repräsentieren und Diskriminierung durch deren Abwesenheit zu thematisieren. Er wollte beweisen, dass moderne Fantasy spannend und actionreich sein kann, ohne die Defizite unserer Gesellschaft zu reproduzieren. Ich finde, das ist ein mutiger Schritt, der dem Genre guttut. Umso mehr freute ich mich auf den zweiten Band „A Blade of Black Steel“.

 

Der Sieg der Kobalt-Kompanie war teuer erkauft. Zahllose Soldat_innen wurden von dem schwarzen Portal, das die Burnished Chain heraufbeschwor, verschluckt. Ji-hyeon und ihre Berater_innen müssen entscheiden, wie es für ihre stark dezimierten Truppen weitergehen soll. Eine erneute Offensive der königlichen Streitkräfte würden sie nicht überstehen. Doch nach dem unheilvollen Ritual sind die Fronten unklar. Es besteht die Chance, die gegnerische Generalin davon zu überzeugen, dass die Chain Pläne verfolgt, die die Autorität der Karmesinroten Königin gefährden. Um sich aus dem Patt zu manövrieren, müssen sie geeint auftreten – leider ist Maroto noch immer verschwunden und Zosia sucht von Rachedurst getrieben die Konfrontation mit ihrer Nachfolgerin. Streit und Intrigen lähmen die Kobalt-Kompanie. Gerade, als alle glauben, schlimmer könne es nicht kommen, erreichen sie Gerüchte, dass das Ritual der Chain weit bedeutendere Folgen hatte als nur ein neues Portal. Das Versunkene Königreich Jex Toth soll sich erhoben haben. Angeblich sammelt sich dort eine unmenschliche Armee, bereit, den Stern anzugreifen. Die Kobalts müssen wählen: werden sie helfen, den Stern zu schützen oder nutzen sie Gunst der Stunde für ihre eigenen Ziele?

 

Oh oh oh. Ob das noch was wird? Alex Marshall sollte wirklich an Tempo zulegen. „A Blade of Black Steel“ ist noch langatmiger und schwerfälliger als der erste Band „A Crown for Cold Silver“. Während ich die inhaltliche Trägheit des Auftakts verzeihen konnte, weil die Etablierung eines neuen Universums und neuer Figuren diese rechtfertigt, mache ich mir jetzt Sorgen, dass der Autor zu zaghaft vorgeht. Die Geschichte macht dermaßen langsam Fortschritte, dass ich nicht sicher bin, ob es ihm gelingen wird, die „The Crimson Empire“-Trilogie zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen. Meinem Gefühl nach gibt es noch unheimlich viel zu erzählen, doch statt im zweiten Band in die Vollen zu gehen, druckst Marshall herum. Ich hatte den Eindruck, dass die Handlung lange feststeckte, weil sich die Figuren einfach nicht vom Fleck bewegten. Die Dynamik stagnierte und büßte jeglichen Schwung ein. Nach der Schlacht gegen die 15. Kavallerieeinheit befindet sich die Kobalt-Kompanie in einer desolaten Zwickmühle. Sie können sich keinen weiteren Kampf leisten, es scheint jedoch, als sei eine erneute Konfrontation unvermeidbar, ob sie ihre Position nun halten oder verlassen. Sie können weder vor noch zurück. Ihr einziger Ausweg besteht darin, sich mit den royalen Regimentern gegen die Burnished Chain zu verbünden. Eine riskante Strategie, denn niemand versteht, was die Chain damit bezweckt, Jex Toth zurückzubringen. Ich übrigens auch nicht. Marshall bietet leider nur sehr vage Informationen zu den Glaubenssystemen des Sterns. Ich weiß nicht, was das Auftauchen des ehemals Versunkenen Königreichs bedeutet und inwiefern es die Pläne der Chain, die Karmesinrote Königin Indsorith vom Thron zu stürzen, unterstützt. Die allgemeine Ahnungslosigkeit führt dazu, dass die Kobalt-Kompanie Jex Toth weitgehend ignoriert und sich ihren akuten Problemen widmet. Der Generationskonflikt, der sich im Vorgänger bereits andeutete, tritt in „A Blade of Black Steel“ deutlich zu Tage. Ji-hyeon und Zosia streiten sich und werden sogar handgreiflich. Es gefiel mir, wie ernsthaft Marshall diese Auseinandersetzung gestaltet und dadurch abermals das emanzipierte Frauenbild seines Universums betont. Ich fühle mich als Frau in der „The Crimson Empire“-Trilogie gut repräsentiert. Die Prügelei zwischen Ji-hyeon und Zosia ist natürlich nicht die einzige actionreiche Szene. Obwohl das Buch generell eher zäh ist, schenkte mir der Autor eine der besten Schlachten meiner Literaturkarriere. Es ist ein Kampf mit einem riesigen, dämonischen Opossum. Ja, richtig. Ein Opossum. Diese Stelle war aufregend, herrlich freakig und erfrischend witzig. Marshalls Humor entschädigte mich für vieles. Er zeigt ein inspirierendes Gespür für Absurdität, Sarkasmus und die Ironie des Schicksals, das er nutzt, um die tiefliegenden Konflikte seiner liebenswürdigen Figuren ungezwungen zu thematisieren. Dennoch bezweifle ich, dass er ihnen erlauben wird, diese innerhalb der Trilogie zu überwinden. Sie haben schließlich nur noch ein Buch Zeit dafür.

 

„A Blade of Black Steel“ wartet nicht mit den inhaltlichen Fortschritten auf, die ich mir im zweiten Band der „The Crimson Empire“-Trilogie erhofft hatte. Teils ist das sicher der äußerst komplizierten politischen und religiösen Situation auf dem Stern geschuldet. Der Autor Alex Marshall trug jedoch ebenfalls seinen Teil dazu bei. Er manövrierte die Handlung in eine Sackgasse, wodurch ich lange das Gefühl hatte, dass rein gar nichts passierte und auch nichts passieren konnte. Erst gegen Ende der Fortsetzung involvierte er neue, externe Impulse, die die Geschichte aus ihrem Patt herauskatapultieren. Die alles entscheidende Frage lautet nun: wird Marshall diese Bummelei in „A Blade of Black Steel“ daran hindern, die Trilogie im Finale zufriedenstellend abzuschließen? Die Antwort werde ich erst in „A War in Crimson Embers“ finden, aber eines ist gewiss. Er muss zu Potte kommen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/06/05/alex-marshall-a-blade-of-black-steel
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review 2019-06-04 09:46
Das wahre Abenteuer ist Vasjas Wachstum
The Winter of the Witch - Katherine Arden

Nach dem College lebte die Autorin Katherine Arden drei Jahre in Vermont und zwei Jahre in Moskau. Kein Wunder, dass sie irgendwann genug von kalten Temperaturen hatte. Sie zog nach Hawaii, arbeitete auf einer Farm und wohnte in einem Zelt am Strand. Eine Farm weiter lebte ein 5-jähriges Mädchen. Sie hieß Vasilisa und war der letzte Funken Inspiration, der Arden fehlte, um endlich das Buch zu schreiben, das ihr im Kopf herumspukte. Dort, unter Palmen, entwickelte sie die Idee für die „Winternight Trilogy“ – die Ironie blieb ihr sicher nicht verborgen. Die ersten beiden Bände „The Bear and the Nightingale“ und „The Girl in the Tower” erschienen 2017 recht kurz nacheinander. Auf das Finale „The Winter of the Witch“ mussten Leser_innen, mich eingeschlossen, länger warten. Es erschien im Januar 2019.

 

Der Bär ist frei. Alle Mühen, die Vasja auf sich nahm, um seinen Einfluss auf die Sterblichen zu schwächen, sind vergebens, solange seine Einflüsterungen die Herzen der Menschen verführen. Er muss wieder angekettet werden, bevor er seine finsteren Pläne in die Tat umsetzen kann. Allein wird es Vasja nicht gelingen. Erneut braucht sie die Hilfe des Winterkönigs. Leider zahlte Morozko einen hohen Preis dafür, dass er Vasjas Leben rettete – erst in dem Flammenmeer, das Moskau zu verschlingen drohte, dann vor dem wütenden Mob, der sie als Hexe brennen sehen wollte. Er wurde im süßen Vergessen seiner Vergangenheit eingesperrt. Vasja muss ihn erwecken. Ihre Magie öffnet ihr die Pforte zu einem Ort, an dem weder Zeit noch Raum existieren. In Mitternacht lüftet sie das Geheimnis ihrer Wurzeln und findet unerwartete Verbündete. Doch ihr größter Kampf steht ihr noch bevor. Das Schicksal ihres Volkes ruht auf ihren Schultern. Wird sie sich dieser Bürde als würdig erweisen?

 

Ich lernte Vasilisa Petrovna am Tag ihrer Geburt kennen. Ich sah sie aufwachsen; von einem frechen, ungestümen Mädchen zu einer leidenschaftlichen, mutigen jungen Frau reifen. In „The Winter of the Witch“ überschreitet diese junge Frau die Schwelle zum Erwachsensein. Diese persönliche Entwicklung der Protagonistin ist meiner Ansicht nach das wahre Abenteuer der „Winternight Trilogy“. All die Magie, all die Prüfungen, die Vasja meistern musste, dienten als Meilensteine, die sie auf die Ereignisse des finalen Bandes der Trilogie vorbereiteten und sie letztendlich dazu befähigen, sich selbst zu akzeptieren und ihrer Rolle als Heldin gerecht zu werden. Deshalb empfinde ich „The Winter of the Witch“ als würdigen Abschluss ihrer Geschichte. Es ist ein düsteres Finale, das Vasja ihrer kindlichen Unschuld beraubt, sie allerdings auch lehrt, das Wesen der Welt anzunehmen und zu verstehen, dass Dualität eine simplifizierende Illusion ist. Die Realität besteht aus Grautönen und Ambivalenz lebt in uns allen. Gut und Böse bedingen einander. Diese Wechselwirkung verkörpern der Bär und der Winterkönig. Einzeln erscheinen sie wie gegensätzliche Pole – doch zusammen ergänzen sie sich. Sie sind eins, die zwei Gesichter der Menschheit: Chaos und Zerstörung, Güte und Liebe. Darum erzeugen beide Märchengestalten eine Resonanz in Vasja. Um ihre Identität zu entwickeln und ihr Volk zu schützen, muss sie beide Facetten als Teil ihrer selbst umarmen. Erkennt ihr, wie viel philosophische Tiefe folglich in „The Winter of the Witch“ verborgen ist? Der Trilogieabschluss qualifiziert sich erneut zweifellos als Märchen. Katherine Arden überzeugte mich mit der bezaubernden, träumerischen Atmosphäre des Buches, die sich vor allem in Mitternacht entfaltet. Mitternacht ist das atemberaubende Reich der Lady Mitternacht, ein magisches, beängstigendes Land, in dem Morozko in einer Blase der Vergangenheit gefangen ist. Vasja muss ihn finden und seine Erinnerungen entzünden. Es überraschte mich, dass sie während dieser Mission beiläufig das Geheimnis ihrer Herkunft lüftet. Ich hatte angenommen, dass dies der Kern des dritten Bandes sein würde. Ich kämpfte etwas mit der daraus resultierenden enttäuschten Erwartungshaltung, bin mittlerweile jedoch der Meinung, dass ihre Wurzeln absichtlich eine kleine Rolle spielen. Vasja ist wie sie ist aufgrund ihrer Erfahrungen, nicht aufgrund ihrer Vorfahren. Ardens Entscheidung, ihre Wurzeln lediglich als Nebenhandlungslinie zu thematisieren, unterstützt den Fokus auf ihre Entwicklung. So sehr mich Vasjas Wachstum begeistert, ich muss gestehen, dass der inhaltliche Verlauf von „The Winter of the Witch“ nicht mehr dieselbe mühelose Eleganz aufweist wie die Vorgängerbände. Ich fand es unruhig getaktet; es ist ein ständiges Hin und Her, in dem die Protagonistin von A nach B und wieder zurück reist. Dennoch mochte ich den Höhepunkt, die finale Schlacht, die ein wundervolles Symbol für das zukünftig vereinte Russland darstellt – in spiritueller wie in physischer Hinsicht.

 

Direkt nach der Lektüre von „The Winter of the Witch“ stellte ich widerstrebend fest, dass ich nicht denselben Zauber empfunden hatte. Ich schämte mich fast ein bisschen. Ich vermutete erst, es läge daran, dass ich Katherine Ardens Setting bereits kannte und wenig Raum für Überraschungen übriggeblieben war. Nun habe ich das Buch fröhlich seziert und entwickelte eine andere Theorie. Ich glaube, das Finale der „Winternight Trilogy“ konnte gar nicht denselben Zauber erzeugen. In diesem Buch geht es um das endgültige Erwachsenwerden der Protagonistin. Erwachsen zu sein bedeutet, kindliche Fantasien hinter sich zu lassen und die Welt so zu sehen, wie sie ist, sich Verpflichtungen zu stellen und das Richtige zu tun. Zauber hat da keinen Platz. Ich denke, das ist es, was Katherine Arden illustrieren wollte: die Verluste und Gewinne des Heranwachsens. Daher habe ich meine Bewertung von „The Winter of the Witch“ nachträglich hochgestuft. Arden mag mich nicht mehr im gleichen Maße bezaubert haben, doch dafür zeigte sie mir ihr ganzes Talent als Autorin. Sie schenkte mir ein fabelhaftes, reifes Buch voller Weisheit.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/06/04/katherine-arden-the-winter-of-the-witch
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review 2019-05-21 10:05
Es ist die große Liebe
Bloody Rose (The Band #2) - Nicholas Eames

„The Band“ von Nicholas Eames ist keine traditionell fortlaufende Buchreihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und erzählt eine eigenständige Geschichte. Was sie dennoch verbindet, neben Setting und wiederkehrenden Charakteren, ist das Thema Musik. Die ursprüngliche Idee, High Fantasy und Rock zu kombinieren, überfiel Eames, während er inspiriert von „Ready Player One“ die Band Rush hörte, die in ihrem 70er Jahre Progressive Rock fantastische Motive verarbeitete. Er drehte den Spieß um und schrieb „Kings of the Wyld“ – ein hervorragender High Fantasy – Roman und eine Liebeserklärung an Rockbands der 70er wie Led Zeppelin oder Pink Floyd. Der zweite Band „Bloody Rose“ brauchte demzufolge ebenfalls einen Bezug zur Musik. Eames entschied sich für 80er Jahre Rock. Denkt an Guns N‘ Roses, Journey und natürlich Cyndi Lauper, denn Girls just want to have fun!

 

Tam wird sterben. Vor Langeweile. Wenn sie nicht bald aus Ardburg rauskommt, wird sie eingehen und einfach vertrocknen, vollkommen egal, wie vielen berühmten Söldnerbanden sie im Cornerstone Bier serviert. Wie gern würde sie dazugehören, Abenteuer erleben, in den Arenen stehen, Jungfrauen retten. Ein Mädchen braucht Spaß! Deshalb überlegt sie nicht lange, als sich ihr eine einmalige Chance bietet. Fable ist in der Stadt! Bloody Rose und ihre Bande suchen einen neuen Barden, weil der letzte… nun ja, mit Söldnern zu reisen ist eben gefährlich. Tam schnappt sich ihre Laute, beweist, dass sie das musikalische Talent ihrer Mutter erbte und ist plötzlich Mitglied der populärsten Bande im ganzen Heartwyld! Sie kann ihr Glück kaum fassen. Kopfüber stürzt sie sich in das aufregende Leben einer Monsterjägerin – und muss feststellen, dass die Realität weit weniger glamourös ist als all die Lieder behaupten…

 

Aaaaaawwwhhhhh, es ist soooooo großartig! „Bloody Rose“ rockt gewaltig! Ich bin unfassbar glücklich, dass ich auf die Reihe „The Band“ aufmerksam wurde! Eigentlich will ich gar keine Rezension schreiben, ich will einfach kräftig fangirlen! Das Schöne ist, im Kontext dieses Buches habe ich das Gefühl, dass das absolut erlaubt und sogar erwünscht ist, denn Fankult ist eine Nuance der Geschichte, die mich als Leserin, die Protagonistin Tam und den Autor Nicholas Eames verbindet. Deshalb ist diese Besprechung länger als üblich: ich möchte alles aufschreiben, was mich an diesem sensationellen Buch begeistert!

 

Wir treffen die 17-jährige Tam in ihrer Heimat Ardburg, wo sie mit ihrem Vater lebt und als Kellnerin arbeitet. Ihr eintöniges Leben ödet sie an, sie wünscht sich Abenteuer und ist daher sofort Feuer und Flamme, als sie die Gelegenheit erhält, der Söldnerbande Fable als Bardin beizutreten. Der Reiz der fahrenden Monsterjäger ist in „Bloody Rose“ noch genauso frisch wie im ersten Band. Es ist ein aufregendes, abwechslungsreiches Konzept, das jede Menge Action, ein vielfältiges Bestiarium und mitreißende Schlachtszenen garantiert. Die Handlung ist rasant, witzig und unglaublich spannend. Ich fand es ein bisschen schade, dass Nicholas Eames dieses Mal kein Abstecher in den Heartwyld involviert, wurde dafür jedoch mit Expeditionen in andere Ecken des Universums entschädigt, da der zweite Band Fables letzte Tour und ihren letzten großen Auftrag thematisiert.

 

Fable ist eine gänzlich andere Truppe als Saga. Wer sich an „Kings of the Wyld“ erinnert, weiß, dass Fable von Bloody Rose angeführt wird, Gabriels Tochter. Es handelt sich um die nächste Generation Söldner, die als Bande eine andere Dynamik vermitteln. Dennoch verkörpern sie sehr ähnliche Werte und eine bedingungslose Freundschaft, die mich wieder tief bewegte. Als Tam zu ihnen stößt, verhält sie sich erst wie ein euphorisches Fangirl. Sie ist eine wunderbare Bezugsperson, die zuverlässig durch die Geschichte führt, weil das Söldnerleben neu für sie ist und sie all ihre Erfahrungen sowie ihre beeindruckende Weiterentwicklung nahbar mit den Leser_innen teilt. Es gelang Nicholas Eames hervorragend, sich in seine weibliche, jugendliche Protagonistin hineinzuversetzen. Sein Frauenbild begeistert mich vorbehaltlos. Frauen sind in seinem Universum voll ausgearbeitete Persönlichkeiten, keine funktionalen Rollen und er zeigt keine Berührungsängste mit Homosexualität, was meiner Meinung nach für das Genre ungemein wichtig ist. Die High Fantasy tut sich mit Abweichungen von der Heteronormativität noch immer schwer.

 

Auf ihren Reisen mit Fable begreift Tam, dass ihre romantischen Vorstellungen des Söldnerberufs und ihrer Idole der Realität nicht standhalten. Fable ist eine der wenigen Banden, die tatsächlich noch durch die Wildnis ziehen, Aufträge erfüllen und nicht ausschließlich in Arenen zur Unterhaltung kämpfen. Es gefiel mir außerordentlich, dass Eames die Berechtigung ihrer Profession hinterfragt. Die Welt hat sich gewandelt, eine echte Bedrohung durch Monster existiert kaum noch und aus den fragwürdigen Arenakämpfen, für die Kreaturen häufig entführt und gefoltert werden, ergibt sich ein moralisches Dilemma, das den Mitgliedern von Fable schmerzhaft bewusst ist: ist es gerecht und akzeptabel, Vertreter_innen anderer Spezies als Publikumsattraktion abzuschlachten, nur, weil sie als gefährlich gelten und eine gute Show versprechen?

 

Figuren, die in diesem Maße zur Selbstreflexion fähig sind, können selbstverständlich keine blassen Stereotypen sein. Ich fand sie lebendig und facettenreich. Eames reproduziert nicht nur die Charaktere, die Saga ausmachten, er präsentiert eine neue bunte Mischung überzeugender Individuen, die über einzigartige Biografien verfügen und mit ihren ganz persönlichen Dämonen kämpfen. Meine Favoritin ist die Tintenhexe Cura. Ich liebe ihre spezielle Magie, die ihre Tattoos zum Leben erweckt. Das ist dermaßen cool! Dabei handelt es sich allerdings um eine hauchdünne Präferenz. Die anderen – Rose, Freecloud, Brune und Roderick – sind alle mindestens genauso faszinierend und liebenswürdig. Tam wirbelt ihre Gruppe ziemlich durcheinander, weil sie einen Blickwinkel einbringt, der den Stammmitgliedern mittlerweile abhandenkam. Sie sieht, wie außergewöhnlich das Leben ist, das sie führen und versprüht ein fröhliches Staunen, das Fable dringend braucht. Sie lernen voneinander, sie wachsen aneinander, was mich wirklich berührte. Ich denke, mehr als alle anderen Aspekte ist es diese emotionale Wärme, die „Bloody Rose“ und „The Band“ auszeichnet. Ach, ich habe schon wieder Pipi in den Augen.

 

Vergleiche ich Nicholas Eames mit anderen High Fantasy – Autor_innen, sticht er für mich hervor, weil er eine einmalige Beziehung zu seinen Geschichten zu haben scheint. Es ist, als wäre da überhaupt keine Distanz, keine professionelle Barriere, die ihn vom Geschehen trennt. Ich habe immer den Eindruck, er ist selbst der größte Fan seiner Figuren, seines Universums – nicht auf eine arrogante Art, sondern im Sinne von „Oh mein Gott, ich kann nicht fassen, dass ich dabei sein darf!“. Er ist kein nüchterner Chronist, er ist mittendrin. Alle Charaktere bedeuten ihm unheimlich viel, er erträgt es kaum, sie sterben zu lassen und jeden Verlust betrauert er intensiv und ehrlich. Deshalb finde ich ihn so sympathisch, dass ich ihn am liebsten ganz fest drücken würde. Seine Wärme, seine Leidenschaft und seine Hingabe zeichnen ihn aus und übertragen sich beim Lesen seiner Bücher voll auf mich. Ich habe mich während der Lektüre von „Bloody Rose“ mehr als einmal wie ein peinliches Fangirl gefühlt, das die Geschichte einfach nur feiert. Ihr hättet mich sehen müssen, als die alten Knacker von Saga ihren Gastauftritt hatten. Totale Eskalation. Die Dreiecksliaison zwischen mir, Eames und seinen Büchern ist magisch. Es ist perfekte Harmonie. Er ist für mich eine DER Entdeckungen der letzten Jahre. Ich hoffe, dass er niemals seinen Schreibstil ändert, niemals seine Begeisterungsfähigkeit verliert und niemals das Universum von „The Band“ verlässt. Ich freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung, für die es bisher leider weder Titel noch Erscheinungsdatum gibt. Wenn es soweit ist, bin ich die Erste, die das Buch kauft. Abhalten kann mich nur das Ende der Welt.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/05/21/nicholas-eames-bloody-rose
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review 2019-04-03 09:29
Kein Zirkusspektakel
The Troupe - Robert Jackson Bennett

Hände hoch: wer hat schon einmal „Dinner for One“ gesehen? Ich stelle mir ein Meer erhobener Hände vor. Aber wusstet ihr, dass der Silvestersketch aus der US-amerikanischen Bühnenunterhaltungsform Vaudeville hervorging? Das Vaudeville war eine Vorstufe des Varietés im 19. Jahrhundert. Die Vorführungen bestanden aus mehreren in sich abgeschlossenen Nummern, die von Schauspiel, Gesang, Tierdressur, Bauchrednern bis zu Akrobatik und Tanz reichten. Die Theater, die eher an Schaubuden erinnerten, gehörten weitgehend zu großen Ketten, weshalb die Künstler_innen häufig durch das ganze Land tourten. Viele spätere Berühmtheiten wie zum Beispiel die Drei Stooges begannen ihre Karriere im Vaudeville. In seinem Roman „The Troupe“ entführt der Autor Robert Jackson Bennett seine Leser_innen in diese bunte, exotische Welt.

 

Der 16-jährige George Carole ist ein musikalisches Wunderkind. Sein Pianospiel ist beinahe magisch. Niemand versteht, warum er sich ausgerechnet im Vaudeville eine Anstellung suchte. Sein Talent könnte ihm die Türen der großen Konzerthäuser öffnen und seine Taschen füllen. Aber George interessiert sich nicht für Reichtum und Ruhm. Er hat nur einen Wunsch: er möchte seinen Vater kennenlernen. Dieser ist niemand geringeres als der berühmt-berüchtigte Heironomo Silenus. Die Shows seiner Truppe sind in Vaudeville-Kreisen legendär; sie gelten als einzigartig, mystisch, lebensverändernd. Als es George tatsächlich gelingt, Silenus auf sich aufmerksam zu machen und Teil seines Ensembles zu werden, steht ihm jedoch eine entsetzliche Offenbarung bevor. Die skurrile Künstlergruppe führt ein Leben auf der Flucht, im ewigen Krieg gegen die Dunkelheit, die droht, die Welt zu verschlingen. Sie sind die einzigen, die das göttliche Geheimnis kennen und sich dem abgrundtief Bösen entgegenstellen. George wird in einen uralten Kampf hineingezogen, der ihm mehr abverlangt, als er vielleicht zu geben bereit ist…

 

Robert Jackson Bennett veröffentlichte „The Troupe“ 2012. Damit erschien der Urban Fantasy – Roman zwei Jahre vor „City of Stairs“, dem ersten Band der „Divine Cities“-Trilogie, die ich begeistert feierte. Es ist immer ein bisschen ungünstig, sich rückwärts durch das Werk eines Autors oder einer Autorin zu lesen. Zwei Jahre erscheinen wenig, können in der Entwicklung eines schriftstellerischen Stils aber durchaus einen Unterschied machen. „The Troupe“ wirkte auf mich, als hätte Bennett seine individuelle Stimme damals noch nicht so ganz gefunden. Sein formidabler Schreibstil war noch nicht ausgereift, blitzt jedoch schon manchmal auf. Besonders das Ende des Einzelbands, das ein weiteres Mal beweist, was für ein Händchen der Autor für berührende, poetische Abschlüsse hat, zeichnet seinen zukünftigen Werdegang bereits vor. Zuvor las sich das Buch für mich hingegen etwas zäh und träge. Ich konnte lange nicht erkennen, worauf Bennett hinauswollte und war ein bisschen enttäuscht, dass „The Troupe“ meine Erwartungen nicht erfüllte. Als ich erfuhr, dass die Handlung im Rahmen des Vaudevilles spielen sollte (und den Begriff gegoogelt hatte), rechnete ich mit einer Art fahrender Freakshow voller bizarrer Figuren, die reihenweise groteske Auftritte absolvieren. Tatsächlich ist die Truppe, der der Protagonist George beitritt, wesentlich kleiner und unspektakulärer, als ich mir vorgestellt hatte. Sie besteht aus Heironomo Silenus, einer orientalischen Tänzerin namens Colette, dem Bauchredner Kingsley, der Starken Frau Franny und dem Cellisten Stanley. Die fünf sind zweifellos skurril, doch meinem Empfinden nach wurde ihre Ausstrahlung von der Tragik ihrer Biografien dominiert. Sie wirkten schnell nicht mehr faszinierend oder kapriziös auf mich, sondern wie ein ziemlich jämmerlicher Haufen, dem das Vaudeville kaum etwas bedeutet. Das Setting dient ihnen lediglich als Tarnung. Ihre Exzentrik und jeweilige Verbindung mit dem Übernatürlichen stehen nicht im Mittelpunkt der Geschichte, sondern ihre Mission: der Krieg gegen die abstrakte Bedrohung der Dunkelheit, den Bennett in den Kontext eines kreativen Schöpfungsmythos integriert, dessen schlichte, bezaubernde Schönheit eher an ein Märchen als an christliche Narrative erinnert. Die Truppe war anders, als ich angenommen hatte, sie überraschten mich dadurch allerdings sehr oft und verhielten sich unvorhersehbar, wodurch „The Troupe“ eine charismatische, charakterzentrierte Form der Spannung aufrechterhielt. Niemand ist in diesem Buch wirklich heldenhaft, nicht einmal George, den Bennett unverfälscht, ehrlich und erfrischend fehlbar portraitiert. Daher war ich fähig, meine Erwartungshaltung zu korrigieren und der hässlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen: der Kampf gegen das Böse ist nicht glorreich, sondern produziert kaputte Persönlichkeiten, die zu traumatisiert sind, um als Held_innen betrachtet zu werden und dennoch Hoffnung vermitteln.

 

Als ich „The Troupe“ ausgelesen hatte und das Buch zuschlug, dachte ich zuerst, wie unsagbar traurig diese Geschichte ist. Das ist sie definitiv. Wer auf einen bunten, schrillen, fröhlichen Roman hofft, wird enttäuscht werden. Robert Jackson Bennett ist kein Autor für seichte, oberflächliche Unterhaltung. Er skizziert in diesem Einzelband ein Bild exquisiter, ästhetischer Tragik, kein Zirkusspektakel. Ich war von dessen bedeutungsschwerer Tiefe selbst überrascht und versuche immer noch, das Gefühl der Trauer abzuschütteln, das mich überfällt, wenn ich über das Buch nachdenke. Daher fiel mir die Bewertung ziemlich schwer. Einerseits negierte „The Troupe“ beinahe alle Erwartungen, die ich vor der Lektüre entwickelt hatte. Andererseits habe ich viel mehr bekommen, als ich jemals vermutet hätte, nur auf eine andere Art und Weise. Deshalb vergebe ich vier Sterne. Euch rate ich, euch für eine emotional fordernde Erfahrung zu wappnen, solltet ihr „The Troupe“ lesen wollen. Dieses Buch sticht mitten ins Herz.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/04/03/robert-jackson-bennett-the-troupe
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review 2018-09-05 10:47
Harry, erobere mein Herz!
Fool Moon - Jim Butcher

Jim Butcher sieht für seine „Dresden Files“ etwa 20 Bände vor. Derzeit sind 15 vollwertige Bände und einige Kurzgeschichten um den Magier Harry Dresden erschienen. Zwei weitere Bände sind in Planung. 2015 war Butcher noch nicht sicher, wie viele Fälle sein Protagonist tatsächlich lösen wird, ob es 20 oder 21 werden, aber er plante, die Reihe mit einer bombastischen Trilogie abzuschließen. Ich konnte leider nicht herausfinden, ob dieser Plan heute noch aktuell ist. Ich hoffe es. Ich finde die Idee toll, weil mir ein dreibändiges Finale als würdiger Abschied von einer Figur erscheint, die viele Leser_innen jahrelang begleiteten. Ich selbst befinde mich in den „Dresden Files“ noch ganz am Anfang. Ende Mai 2018 habe ich den zweiten Band „Fool Moon“ ausgelesen.

 

Am Tatort finden sich Pfotenspuren. Die völlig zerfleischte Leiche weist grausige Biss- und Kratzwunden auf. Es ist Vollmond. Eindeutigere Hinweise kann es kaum geben. Harry Dresden, einziger übernatürlicher Privatdetektiv Chicagos, muss lediglich eins und eins zusammenzählen, um dahinterzukommen, was den armen Mann tötete: es war ein Werwolf. Harry muss jetzt nicht nur herausfinden, wer der Werwolf ist, er muss auch ermitteln, um welchen Typ es sich handelt. Seine Nachforschungen deuten darauf hin, dass er es mit einem Loup-Garou zu tun hat – natürlich die wildeste und gefährlichste Art. Einfach fantastisch. Aber irgendetwas stimmt nicht. Die Fakten passen nicht zusammen. Ein Loup-Garou tötet willkürlich. Es scheint allerdings, als seien einige Opfer bewusst ausgeschaltet worden. Es sind Johnny Marcones Männer. Nutzt jemand die Bestie, um Marcone zu bedrohen? Harry würde Chicagos mächtigem Untergrundboss keine Träne nachweinen, doch ein Loup-Garou kann nicht kontrolliert werden. Will er die Bevölkerung Chicagos schützen, muss er vielleicht Marcones Leben retten…

 

Keine Urban Fantasy – Reihe ohne Werwölfe. Irgendwann tauchen sie immer auf. Jim Butcher integriert die mondsüchtigen Pelzträger recht zeitig in „The Dresden Files“. Ich denke, er entschied sich für einen frühen Auftritt in „Fool Moon“, weil sein Bestiarium vergleichsweise umfangreich ist. In der alternativen Realität des Harry Dresden tummeln sich neben Werwölfen auch Vampire, Feen, Dämonen, Geister, Magier_innen und vermutlich viele weitere Spezies, die mir bisher noch nicht begegneten. Ich finde es nachvollziehbar, dass er erst einmal die Kreaturen vorstellt, die den Leser_innen bereits bekannt sind und sich später ausgefalleneren Exemplaren widmet. Werwölfe verleiten gern zu einer gewissen Faulheit. Da sie Liebhaber_innen des Genres bestens vertraut sind, tendieren UF-Autor_innen dazu, sich auf dem Wissensstand ihrer Leser_innen auszuruhen und kein Konzept für diese Spezies zu entwickeln. Nicht so Jim Butcher. Seine Herangehensweise an Gestaltwandler empfand ich als überraschend originell und kreativ. Es gibt verschiedene Typen, die sich je nach eingesetzter Magie, Art der Verwandlung und Gefährlichkeit unterscheiden. Auf diese Weise trägt Butcher den variierenden Legenden rund um Werwölfe Rechenschaft, was mir sehr gut gefiel. Ob es nötig war, Harry gleich im zweiten Band mit vier dieser Typen auf einmal zu konfrontieren, bezweifle ich hingegen. Meiner Meinung nach ist Butcher der Versuchung einer actionüberladenen Handlung erlegen, die sich durch zahlreiche Kampfszenen gestreckt und langgezogen anfühlte. Natürlich war es interessant, Harry öfter zaubern zu sehen, weil ich dadurch eine bessere Vorstellung davon gewann, wozu er fähig ist und wie sich seine Verbindung zur Magie gestaltet, doch ein paar Prügeleien weniger hätten es auch getan. Ich hätte mehr Ruhe definitiv bevorzugt, um Raum für intime Momente mit dem Protagonisten zu schaffen, die mir erlaubt hätten, Harry enger kennenzulernen. Zwar involviert Butcher einige neue Hinweise bezüglich seiner Vergangenheit, aber bisher ist es mir nicht gelungen, eine stabile Beziehung zu ihm aufzubauen. In „Fool Moon“ entpuppt er sich als Einzelgänger, der Angst hat, zu vertrauen und tiefere Bindungen einzugehen. Folglich kann ich mit den Nebenfiguren leider nicht viel anfangen. Trotz grundsätzlicher Sympathie, besonders für Murphy, hindert mich Harrys Distanz daran, sie ins Herz zu schließen. Auf irgendeiner Ebene ist ihm wohl klar, dass er dringend eine_n Vertraute_n bräuchte. Gegen Ende des Buches führt er ein Zwiegespräch mit seinem Unterbewusstsein, das ihn für seine Bindungsängste ermahnt. Obwohl ich diese Szene unterhaltsam fand, zeigt sie meiner Ansicht nach, dass Butcher zum Zeitpunkt des Erscheinens von „Fool Moon“ (2001) ein eher unerfahrener Autor war. Eine Diskussion mit sich selbst ist schriftstellerisch keine äußerst elegante Lösung, um einer Figur zu Erkenntnis zu verhelfen. Ich bin allerdings geneigt, ihm diesen plumpen Schnitzer zu verzeihen, weil ich damit rechne, dass er sich im Laufe der Reihe als Autor weiterentwickeln wird. Er steckte damals einfach noch in den Kinderschuhen.

 

„Fool Moon“ ist eine UF-Reihenfortsetzung, wie sie zu erwarten war. Im Vergleich zum ersten Band „Storm Front“ haben sich Tempo und Actionlevel deutlich gesteigert, die übergeordnete Handlung erzielt hingegen lediglich zaghafte Fortschritte, die sich hauptsächlich in durchschaubaren Andeutungen auf potentielle Entwicklungen in den nächsten Bänden äußern. Der akute Fall steht im Vordergrund. Ich muss zugeben, dass ich diesen niemals allein hätte lösen können. Das atemlose Chaos verschiedener Werwolf-Typen, die sowohl Harry als auch dem an Al Capone erinnernden John Marcone ans Leder wollen, war dann doch etwas zu verwirrend, um den Überblick zu behalten. Von mir aus hätte Jim Butcher „Fool Moon“ gern etwas gradliniger, dafür aber tiefgehender konzipieren können. Ich hoffe, dass ich nicht mehr lange gezwungen bin, an der Oberfläche herumzukratzen, bis es ans Eingemachte geht. Ich bin ungeduldig. Ich möchte endlich von Harry erobert werden.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/09/05/jim-butcher-fool-moon
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