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review 2019-09-11 16:11
Dann doch lieber gleich Christoph Marzi
Ravinia: Roman - Thilo Corzilius

Thilo Corzilius‘ Debütroman „Ravinia“ erschien 2011, während seines Studiums der Evangelischen Theologie. Ein Jahr später erhielt er sein Diplom und war ein wenig verloren, denn er hatte entschieden, doch kein evangelischer Pfarrer werden zu wollen. Das Schreiben füllte die Lücke. Als freier Schriftsteller veröffentliche Corzilius bis 2017 Romane und Kurzgeschichten. Er war erfolgreich genug, um sein Leben zu finanzieren, aber was für andere die Erfüllung eines Traums darstellt, befriedigte den jungen Theologen nicht. Deshalb hängte er seine Vollzeit-Autorenkarriere 2017 an den Nagel, ließ sich zum alt-katholischen Priester weihen und wurde Vikar in Freiburg im Breisgau. Ich finde das interessant, denn normalerweise läuft es ja umgekehrt: aus dem Hobby wird ein Beruf. Ich bin gespannt, ob Corzilius zukünftig dennoch Bücher veröffentlichen wird.

 

Wieso schenkt jemand einer 16-Jährigen einen altmodischen Schlüssel? Natürlich ist Lara mit den gelegentlichen Verrücktheiten ihres Großvaters vertraut, aber dieses seltsame Geschenk ist selbst für ihn ungewöhnlich. „Victoria Street, Edinburgh“ ist in den Schlüsselkopf eingraviert. Neugierig beschließt Lara, den Schlüssel an der erstbesten Tür auszuprobieren, die ihr begegnet: ihrer Haustür. Sie staunt nicht schlecht, als der Schlüssel nicht nur passt, sondern die Tür zu ihrem Haus plötzlich auf die Victoria Street in Edinburgh führt. Unmöglich! Oder nicht? Dort angekommen, trifft sie den exzentrischen alten Schlüsselmacher Mr. Quibbes und seinen Gesellen Tom, die ihr seelenruhig erklären, dass ihr Schlüssel magisch und nicht der einzige seiner Art ist. Mr. Quibbes bietet ihr an, bei ihm in die Lehre zu gehen und sie in die Geheimnisse seiner Zunft einzuweihen. So lernt Lara Ravinia kennen, eine magische Welt, eine Zuflucht für alle mit besonderen Talenten. Doch Ravinia ist in Gefahr. Die Stadt droht, von einer Verschwörung in ihren Grundfesten erschüttert zu werden – und Lara ist die einzige, die sie aufhalten kann.

 

„Ravinia“ wird damit beworben, die ideale Lektüre für alle Fans von Christoph Marzi zu sein. Ich kenne Marzis Romane gut, sie begleiten mich bereits seit vielen Jahren und seine „Uralte Metropole“ eroberte sich einen dauerhaften Sitz in meinem Herzen. Thilo Corzilius ist nicht Christoph Marzi und ich finde nicht, dass ihm dieser Vergleich einen Gefallen erweist. Diese Behauptung kreierte eine bestimmte Erwartungshaltung, die Corzilius nicht erfüllen konnte und die meine Leseerfahrung negativ beeinflusste, weil ich nach Parallelen Ausschau hielt, statt die Geschichte eigenständig auf mich wirken zu lassen. Da ich von Beginn an mit der Nase darauf gestoßen wurde, musste mir auffallen, dass Corzilius‘ Schreibstil so sehr an Marzi erinnert, dass „Ravinia“ nicht mehr originell erscheint. Ich weiß nicht, ob die Ähnlichkeiten ein Zufallsprodukt sind oder beabsichtigt waren, aber ich hatte den Eindruck, dass Corzilius versuchte, Marzi zu kopieren und dabei kläglich versagte. „Ravinia“ reicht nicht mal ansatzweise an die Qualität der „Uralten Metropole“ heran und behandelt kaum den Schatten der Geschichte, den das Buch zu erzählen beabsichtigt. Sie hat keinen greifbaren Körper und fällt bei der kleinsten Nachfrage in sich zusammen wie ein Kartenhaus, denn jegliche Logik hängt am seidenen Faden. Die Handlung wurde durch nachlässige Oberflächlichkeiten, andauernde Geheimniskrämerei und das irritierende, erratische Verhalten der Figuren maßgeblich beeinträchtigt. Ich hatte fortwährend das Gefühl, die Geschichte nie ganz zu fassen zu bekommen und den Gedankengängen des Autors nicht folgen zu können. Corzilius inszenierte „Ravinia“ als ein gigantisches Mysterium, was mich furchtbar frustrierte, weil ich ihm Antworten auf meine zahllosen Fragen beinahe mit Gewalt entreißen musste. Er gefiel sich so gut in der Rolle des kryptischen Erzählers, dass er sich lieber in dubiosen Andeutungen verlor, die den Spannungsbogen sabotierten, statt eine stabile Kausalkette zu aufzubauen. Ich verstand die meiste Zeit nicht einmal, was er überhaupt schildern wollte und worum es in diesem Buch geht. Das Worldbuilding der losgelöst in einer Blase aus Zeit und Raum existierenden Stadt Ravinia, die Verschwörung, die Motivationen der einzelnen Charaktere, die Verwicklung der Protagonistin Lara – all das hielt Corzilius viel zu vage. Es mag sein, dass „Ravinia“ in seinem Kopf wunderbar Sinn ergab, ich sah darin jedoch nur eine lückenhaft zusammengekritzelte Skizze, der es an Nachvollziehbarkeit, Überzeugungskraft und Plausibilität mangelte. Ich verlor schnell die Lust daran, mich für diese wenig aufregende Obskurität anzustrengen. Wozu auch, ich wurde ja ohnehin nicht warm mit den Figuren oder Ravinia und fühlte mich nie an der Geschichte beteiligt. Literarische Magie verlangt eben mehr als träumerische Formulierungen und Wortneuschöpfungen wie „düstergolden“.

 

Ich bin nicht sicher, ob Thilo Corzilius in der Lage gewesen wäre, „Ravinia“ zugänglicher zu gestalten. Dank seiner permanenten Geheimnisklüngelei ist das schwer einzuschätzen, denn ich weiß nicht, welche Geschichte sich da in seiner Fantasie eigentlich abspielte. Ich weiß nur, dass mich dieses Buch ermüdete, nervte und ganz und gar unbefriedigt zurückließ. Da seine grundsätzliche Idee magischer (Handwerks-)Künste in einer geheimen Stadt nicht gerade die Spitze der Originalität darstellt, hätte sich Corzilius meiner Ansicht nach deutlicher darum bemühen müssen, die Handlung schlüssig und spannend aufzuziehen. Er hätte eine mitreißende Erzählung entwerfen müssen, die keine Zweifel an Logik und Vorstellbarkeit aufkommen lässt, um ihr dann seine ganz eigene Note zu verleihen. Stattdessen empfand ich „Ravinia“ als enttäuschenden Abklatsch der Romane von Christoph Marzi, der dem Vorbild nicht annähernd gerecht wird. Dann doch lieber gleich die „Uralte Metropole“ und garantiert nicht die Fortsetzung „Epicordia“.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/09/11/thilo-corzilius-ravinia
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review 2015-12-12 11:15
Mit Hoodoo und Bullshit wird's schon gehen!
Aloha from Hell - Richard Kadrey

Richard Kadrey ist mein Lieblings-Urban-Fantasy-Autor. Er ist einfach der Beste, wenn es darum geht, harte, witzige, makabre Geschichten zu schreiben, die Magie und Übernatürliches in unsere Welt katapultieren. Bei ihm gibt es keine glitzernden Vampire, keine schmusigen Werwölfe und erst recht keine jungen Frauen, die sich in all ihrem Herzschmerz mit Wonne suhlen. Seine Welt ist die Welt von James Stark aka Sandman Slim, mäßig begabter Hexer, Nephilim und Ex-Höllengladiator. Er ist nicht nett, er hat ein Alkoholproblem und sein Motto lautet „Mit Hoodoo und Bullshit wird’s schon gehen“. Kurz gesagt: ich liebe ihn! „Aloha from Hell“ ist der dritte Band der Reihe und ich freute mich riesig auf ein Wiedersehen mit Stark, seinen Gefährten und seinen Feinden!

 

Wieder einmal regiert die Langeweile in Starks Leben. Das Golden Vigil ist zerschlagen und Luzifer kehrte in den Himmel zurück. Seit er Los Angeles abermals rettete, war Stark brav und arrangierte sich mit dem Engel in seinem Kopf. Aber Stark wäre nicht Stark, hätte er nicht noch ein paar offene Rechnungen, die beglichen werden wollen. Da sich Luzifer kurzerhand aus dem Staub machte, versinkt die Hölle dank Mason im Chaos. Das könnte Stark natürlich egal sein, hätte Mason sich nicht mit Aelita verbündet, die weiterhin der fixen Idee nachjagt, Gott zu töten. Gemeinsam planen sie, Himmel und Hölle zu zerstören und dabei auch gleich noch Stark zu beseitigen. Sie spielen seine größte Schwachstelle gegen ihn aus und entführen Alice aus dem Himmel. Stark hat keine Wahl. Er muss ein weiteres Mal in die Hölle hinabsteigen. Sandman Slim kehrt heim.

 

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein Buch aufschlagt, ein paar Sätze lest und es ist wie nach Hause kommen? So empfinde ich die Bände der „Sandman Slim“ – Reihe. Ich habe stets das Gefühl, Stark so gut zu kennen, als wäre er mein Freund, mit dem ich mich regelmäßig auf ein Bier treffe. Er erzählt mir von seinen Abenteuern und obwohl ich mir recht gut vorstellen kann, worauf seine Geschichten hinauslaufen, überrascht er mich doch jedes Mal mit den Details. Er ist ein Bastard, aber ein Bastard, den man einfach lieben muss. Manchmal vergesse ich, dass er nicht real ist, denn er ist so realistisch und greifbar gezeichnet, dass ich mich ihm ungeheuer nah fühle. Für mich ist es genau das, was die Reihe auszeichnet. In der Urban Fantasy bekommt man es oft mit Charakteren zu tun, deren Eindimensionalität durch eine actiongeladene Handlung vertuscht werden soll. Richard Kadrey hingegen vereint Action, fiesen Galgenhumor und einen psychologisch vielschichtigen Protagonisten zu einem stimmigen Gesamtbild. Stark ist unter seiner harten Schale noch immer verloren und ziellos. Daher habe ich mich über seine Rückkehr in die Hölle überhaupt nicht gewundert. Offiziell steigt er natürlich nur hinab, um Alice zu retten, aber inoffiziell war es lediglich eine Frage der Zeit, wann er das Leben auf der Erde nicht mehr ertragen würde. Stark findet keinen Lebenssinn. Die Arena und die Spielregeln der Hölle waren mehr als 10 Jahre seine Welt und so sehr er es auch zu leugnen versucht, diese Welt ist ihm vertrauter als unsere. Er ist noch immer nicht über Alice hinweg und kann nicht loslassen. Mir war gar nicht klar, wie unheimlich präsent sie all die Zeit über in seinen Gedanken war; das wurde mir erst bewusst, als er ihr in der Hölle begegnet. Sie hat nichts von all dem mitbekommen, was Stark jahrelang erlebt hat und erdulden musste – und doch war es für mich so, als wäre sie da gewesen, weil sie eben nie aus seinem (Unter-)Bewusstsein verschwunden ist. Dass Kadrey ihre emotionale Verbindung auf eine Weise herausarbeitete, die sogar mich vergessen ließ, dass Alice seit vielen Jahren tot ist, spricht von einem Talent, das wirklich beeindruckend ist.
Trotzdem sehe ich „Aloha from Hell“ nicht völlig unkritisch. Ich fand, dass Kadrey die Szenen in der Hölle zu schnell abhandelte. Im Vergleich zum Vorgeplänkel war mir dieser Part zu kurz und etwas zu unübersichtlich. Ich weiß zwar, dass Kadrey großen Spaß daran hat, seine Leser_innen vor vollendete Tatsachen zu stellen, sie zu schockieren und ihnen Haarsträubendes um die Ohren zu schlagen, ohne eine Erklärung abzugeben, aber da die Hölle für Stark ein Ort ist, mit dem er viele widerstreitende Gefühle verbindet, hätte ich mir mehr Tiefe in der Handlung gewünscht. Außerdem verschenkte Kadrey meiner Meinung nach einiges an Potential, indem er ein Zusammentreffen mit einer faszinierenden Persönlichkeit aus der Geschichte oberflächlich und beiläufig gestaltete.
Letztendlich hatte ich aber doch wieder eine Menge Spaß mit Stark. „Aloha from Hell“ ist vielleicht nicht perfekt, mein Lesevergnügen war jedoch enorm. Und darauf kommt es schließlich an.

 

Ich hoffe wirklich, dass Richard Kadrey nie aufhört, „Sandman Slim“ – Romane zu schreiben. In Kombination bieten Stark und seine übernatürliche Welt eine schier endlose Fläche zur Entwicklung, eine bunte Spielwiese, auf der jede noch so obszöne Idee ein Plätzchen finden kann. Ich hoffe, Kadrey schreibt sie alle auf. Ich möchte mich niemals von Stark verabschieden müssen. Irgendwann wird sich das vermutlich nicht vermeiden lassen, doch noch ist es nicht so weit.
Das Großartige an dieser Reihe ist, dass sie so unberechenbar ist, obwohl man vor dem Lesen genau weiß, worauf man sich einlässt. Stark ist ein Wirbelwind aus chaotischer Energie, der am Beginn einer Geschichte selbst nie weiß, wo er landen wird.
Kadreys Reihe ist eine Bereicherung für die Urban Fantasy – es ist eine Schande, dass sie so unbekannt ist. Darum kann ich euch nur einen Rat geben: geht los, kauft einen „Sandman Slim“ – Roman und lernt meinen Freund Stark kennen!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/12/12/richard-kadrey-aloha-from-hell
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review 2013-06-26 00:00
Gefährlich begabt
Gefährlich begabt - Simone Olmesdahl Die Fingerless sind eine alte, mächtige Magierfamilie. Menschliche Gefühle sind ihnen fremd - von Hass, Eifersucht, Mordlust und Machtgier einmal abgesehen. Schon seit Ewigkeiten stehlen sie begabten Menschen heimtückisch ihre magischen Talente, indem sie deren Vertrauen erschleichen und sich dann in ihrem Testament als Erben der Gabe einsetzen lassen... Und sie dann umbringen, wonach sie als "Visitenkarte" einen Finger des Opfers abschneiden.

Sebastian, der vielleicht Skrupelloseste der Familie, erlangt auf diese Weise die Gabe der Empathie: er kann jetzt die Gefühle anderer Menschen spüren. Was er sich nur als Erweiterung seiner Macht und praktisches Hilfsmittel für seine künftigen Morde gedacht hat, stellt sich als zweischneidiges Schwert heraus - das erste Mal in seinem langen Leben spürt er durch den Kontakt mit Anderen positive Gefühle wie Zuneigung und Liebe.

Anna ist die Erbin ihrer Tante, die als Medium Kontakt mit der Welt der Toten aufnehmen kann. Eigentlich will sie diese Gabe gar nicht! Aber es bleibt ihr keine Wahl, denn die Fingerless müssen gestoppt werden und vielleicht kann nur sie dabei helfen.

Als Anna Sebastian kennenlernt hat sie keine Ahnung, wer er wirklich ist. Sie fühlt sich direkt zu ihm hingezogen, was sie vor ihm natürlich nicht verbergen kann (und was ihr unheimlich peinlich ist). Sie hat ja keine Ahnung, wozu er in der Vergangenheit fähig war...

Pro:
Die Autorin hat ein paar erfrischend neue, originelle Ideen einfließen lassen! Das ganze Erbsystem in der magischen Welt - die Gabe wird nicht unbedingt an Kinder oder Blutsverwandte weitervererbt, sondern der Begabte kann sich frei aussuchen, wer sein Erbe sein soll - habe ich so noch in keinem anderen Roman gelesen. Auch die Idee, dass der Preis der Magie völlige Gefühllosigkeit ist, fand ich sehr interessant. Wie reagiert Jemand, der schon seit einer halben Ewigkeit lebt, wenn er das allererste Mal echte und vor Allem schöne Gefühle erlebt? Ein spannendes Thema!

Anna ist ein glaubwürdiger Charakter. Sie ist noch ein Teenager, man kann verstehen, dass ihr der Gedanke, mit der Welt der Toten kommunizieren zu können, eher Angst als Freude einjagt und sie gelegentlich etwas zickig reagiert. Aber nach anfänglicher Auflehnung hält sie sich tapfer und bemüht sich, ihre Gabe beherrschen zu lernen. Nur für ihr fieses Verhalten gegenüber ihrer Stiefmutter hat sie bei mir ein paar Sympathiepunkte verloren - mir kam die von Anfang an nicht halb so schlimm vor, wie Anna sie darstellt! Sie betitelt Sally als geldgeil und oberflächlich, aber beides kommt mir gar nicht so vor. Aber das Verhältnis der Beiden entwickelt sich noch etwas, was ich sehr gut fand. Ich hoffe, dass Sally auch im nächsten Band wieder vorkommt!

Sebastian... Ja, der ist so eine Sache für sich! In der Vergangenheit war er ein eiskalter Mörder, da gibt's kein Schönreden. Da stellt sich einem als Leser die Frage: ist sowas überhaupt verzeihlich, auch wenn Sebastian sich ändern sollte? Oder kann man einem Menschen ohne Emotionen gar keine Schuld zusprechen? Auf jeden Fall ist er ein interessanter Charakter, der zunehmend gegen seine eigene Natur ankämpft.

In den ersten Kapiteln hat mich die Geschichte noch nicht wirklich gepackt, sie nahm dann aber relativ schnell Fahrt auf und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Es geht eben nicht nur um die Liebesgeschichte, sondern auch um Sebastians innerlichen Kampf, eine Prophezeiung, den Beirat der Begabten, die Mordfälle der Familie Fingerless und darum, wie man sie stoppen kann. Dabei wird die Handlung immer komplexer und dichter.

Das Cover steht irgendwo zwischen Pro und Contra: an sich gefällt es mir gar nicht so schlecht und ich kann mir vorstellen, dass es für die Zielgruppe durchaus ansprechend ist. Aber für die z.T. doch ziemlich düsteren Themen, die in dem Buch angesprochen werden, fand ich es ein wenig zu pink und mädchenhaft.

Kontra:
In den ersten Kapiteln werden viele Dinge, die der Leser wissen muss, einfach hier und dort dazwischen geschoben statt natürlich und flüssig in eine Szene integriert. Das hat mich etwas gestört und gelegentlich verhindert, dass ich in die Geschichte richtig eintauchen konnte. Z.B. stellt Annas Tante ihr in einer Szene die Frage, ob sie später zum Lagerfeuer geht - dann wird auf einmal ein paar (Kindle-)Seiten lang erklärt, dass Annas Eltern sich haben scheiden lassen, dass sie jetzt beim Vater lebt und dessen neue Freundin nicht leiden kann - was ja mit dem Lagerfeuer rein gar nichts zu tun hat. Dann geht der Dialog einfach weiter, als sei er nie unterbrochen worden.

Anfänglich fand ich den Schreibstil etwas holprig und verwirrend. Beides bessert sich aber deutlich im Laufe des Buches, und dann gefiel mir der Schreibstil sogar ziemlich gut! Gelegentlich fand ich ihn zwar etwas zu bemüht lustig, und die ein oder andere Metapher ein bisschen merkwürdig, aber dafür ist die Sprache der Autorin frisch und bildreich und lässt sich unterhaltsam und flüssig lesen.

Ein paar Phrasen wiederholen sich etwas zu oft. Tränen verlieren sich aus den Augenwinkeln, lösen sich aus den Augenwinkeln, schleichen sich aus den Augenwinkeln, stehen heimlich in den Augenwinkeln, perlen aus den Augenwinkeln...

Oh, eine Kleinigkeit: das Kindle-Buch enthält das falsche Cover, nämlich das von "Engelsjägerin" von Kira Licht, was aber ja nicht weiter schlimm ist.

Zusammenfassung:
Trotz meiner Einstiegsschwierigkeiten habe ich das Buch im Endeffekt doch gerne gelesen. Der Schreibstil ist nicht perfekt, aber trotzdem durchaus ansprechend, und die Geschichte war interessant und ungewöhnlich genug, um mich bis zur letzten Seite bei Stange zu halten. Den zweiten Band werde ich bestimmt auch lesen.
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review 2013-05-25 22:58
Für Fans von Paranormalem ein "Must Read"
Gefährlich begabt - Simone Olmesdahl

"Nach dem Tod ihrer Tante erbt die 17-jährige Anna ein besonderes Talent: Von nun an kann sie als Medium Kontakt ins Totenreich aufnehmen.

Sogleich gerät sie in einen Strudel gefährlicher Verstrickungen, denn skrupellose Erbschleicher ziehen durchs Land, um allen begabten Menschen ihr Talent zu rauben und sie danach zu beseitigen. Die Hexe Marla nimmt sich Annas an und bringt ihr bei, mit der neuen Gabe umzugehen. Als sich Anna ausgerechnet in Marlas Ziehsohn verliebt, den charmanten, aber todbringenden Empathen Sebastian, weiß sie noch nicht, dass eine uralte Prophezeiung bald von ihr verlangen wird, ihn umzubringen …"
©Bookshouse

 

 

In einem Satz: für Fans von Paranormalem ein "Must Read" 


Das Cover: 
gefällt mir  sehr gut; überwiegend in zartem Pink gehalten mit einem hübschen Mädchen und Jungen im Vordergrund und mit zwei schönen blauen Schmetterlingen

 

Zitat:

»Darf ich dich anfassen?«, fragte Anna und sah ihm in die Augen. Er griff nach ihrer Hand und legte sie auf seine nass geschwitzte Brust. »Himmel, wenn wir jetzt nicht die Welt retten müssten, würden mir hundert Dinge einfallen, die wir stattdessen tun könnten.«

Rezension:
Wie jeden Sommer verbringt die siebzehnjährigie Anna die Ferien bei ihrer Tante Eva an der Nordsee. Ihre Tante ist mit einem besonderem Talent gesegnet, sie ist ein sogenanntes Medium das den Kontakt mit den Toten aufnehmen kann. Ein Talent das sie nach ihrem Tod einmal an Anna weitervererben will. Als Eva bei einer Seance hinter die finsteren Pläner der gefährlichen Magierfamilie Fingerless stößt wird sie ermordet und Anna erhält das Talent.

Zunächst kann sich Anna damit nicht besonders anfreunden, sie fürchtet die Gabe und wendet sich schliesslich an Marla, eine Hexe und gute Bekannte ihrer verstorbenen Tante. Marlas Mann ist ebenfalls Opfer der Magierfamilie und Anna erkennt allmählich das sie sich ihrem Talent stellen muss. Ihre Welt gerät erneut aus den Fugen als ihr Vater wieder neu heiraten will und da ist noch Sebastian in den sie sich Hals über Kopf verliebt.

Anna hat es nicht leicht, ihre Eltern sind getrennt die Freundin ihres Vaters mag sie nicht , dafür versteht sie sich umso besser mit Tante Eva. Das konnte ich gleich gut nachvollziehen und mir gefiel auch Eva`s Art wie sie Anna Mut gemacht hat. Richtig mitgefühlt habe ich mit Anna als Eva gestorben ist, und auch ihre Emotionen als sie Sebastian ( oh wow was für ein Sahneschnittchen- dunkle Haare und diese unheimlich schönen Eisblauen Augen*schwärm*) , das erstemal gegenüber gestanden ist. Ich glaube MIR wäre es genauso gegangen wie ihr.

Die Charaktere fand ich ohnehin alle super gut gelungen. Sebastian ist nicht nur Äusserlich ein Hingucker, man lernt ihn auch von einer ganz anderen Seite kennen, als die die er zu Anfang des Buches zeigt. Da mochte ich ihn nämlich überhaupt nicht. Auch die anderen Figuren zB. Marla haben mir gut gefallen.

Zur Handlung selber kann ich eigentlich nur mein WOW wiederholen. Ich bin jetzt noch überrascht wie viel Liebe, Gefühl, Spannung und Paranormales vorgekommen ist und wie perfekt Frau Olmesdahl Charaktere, Stimmung und Handlung miteinander verwoben hat.
Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch verschlungen.


Der Schreibstil ist geprägt von schönen Formulierungen und macht wirklich Spaß beim Lesen und ist für junge und ältere Leser gleichermaßen geeignet.

Wie der Titel schon vermuten lässt handelt es sich bei Gefährlich begabt - Talent 1 um den Auftakt einer Buchreihe deren Fortsetzung ich schon jetzt mit Spannung erwarte. Der erste Teil endete mit einem "Clifhänger" und macht Lust auf mehr. Da ich Hexen, Engel und Dämonen und Co mag, freue ich mich schon darauf.


Fazit: Für Fans von Hexen, Geistern ua. ein Must Read. Hier stimmt von den Charakteren, dem Sprachstil bis zur Handlung einfach alles. Eine eindeutige Kaufempfehlung von mir!!

auch auf: http://aliyna1.blogspot.de

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review 2013-04-27 23:22
Für Fans von Paranormalem ein "Must Read"
Gefährlich begabt - Simone Olmesdahl

"Nach dem Tod ihrer Tante erbt die 17-jährige Anna ein besonderes Talent: Von nun an kann sie als Medium Kontakt ins Totenreich aufnehmen.

Sogleich gerät sie in einen Strudel gefährlicher Verstrickungen, denn skrupellose Erbschleicher ziehen durchs Land, um allen begabten Menschen ihr Talent zu rauben und sie danach zu beseitigen. Die Hexe Marla nimmt sich Annas an und bringt ihr bei, mit der neuen Gabe umzugehen. Als sich Anna ausgerechnet in Marlas Ziehsohn verliebt, den charmanten, aber todbringenden Empathen Sebastian, weiß sie noch nicht, dass eine uralte Prophezeiung bald von ihr verlangen wird, ihn umzubringen …"
©Bookshouse

 

 

In einem Satz: für Fans von Paranormalem ein "Must Read" 


Das Cover: 
gefällt mir  sehr gut; überwiegend in zartem Pink gehalten mit einem hübschen Mädchen und Jungen im Vordergrund und mit zwei schönen blauen Schmetterlingen

 

Zitat:

»Darf ich dich anfassen?«, fragte Anna und sah ihm in die Augen. Er griff nach ihrer Hand und legte sie auf seine nass geschwitzte Brust. »Himmel, wenn wir jetzt nicht die Welt retten müssten, würden mir hundert Dinge einfallen, die wir stattdessen tun könnten.«

Rezension:
Wie jeden Sommer verbringt die siebzehnjährigie Anna die Ferien bei ihrer Tante Eva an der Nordsee. Ihre Tante ist mit einem besonderem Talent gesegnet, sie ist ein sogenanntes Medium das den Kontakt mit den Toten aufnehmen kann. Ein Talent das sie nach ihrem Tod einmal an Anna weitervererben will. Als Eva bei einer Seance hinter die finsteren Pläner der gefährlichen Magierfamilie Fingerless stößt wird sie ermordet und Anna erhält das Talent.

Zunächst kann sich Anna damit nicht besonders anfreunden, sie fürchtet die Gabe und wendet sich schliesslich an Marla, eine Hexe und gute Bekannte ihrer verstorbenen Tante. Marlas Mann ist ebenfalls Opfer der Magierfamilie und Anna erkennt allmählich das sie sich ihrem Talent stellen muss. Ihre Welt gerät erneut aus den Fugen als ihr Vater wieder neu heiraten will und da ist noch Sebastian in den sie sich Hals über Kopf verliebt.

Anna hat es nicht leicht, ihre Eltern sind getrennt die Freundin ihres Vaters mag sie nicht , dafür versteht sie sich umso besser mit Tante Eva. Das konnte ich gleich gut nachvollziehen und mir gefiel auch Eva`s Art wie sie Anna Mut gemacht hat. Richtig mitgefühlt habe ich mit Anna als Eva gestorben ist, und auch ihre Emotionen als sie Sebastian ( oh wow was für ein Sahneschnittchen- dunkle Haare und diese unheimlich schönen Eisblauen Augen*schwärm*) , das erstemal gegenüber gestanden ist. Ich glaube MIR wäre es genauso gegangen wie ihr.

Die Charaktere fand ich ohnehin alle super gut gelungen. Sebastian ist nicht nur Äusserlich ein Hingucker, man lernt ihn auch von einer ganz anderen Seite kennen, als die die er zu Anfang des Buches zeigt. Da mochte ich ihn nämlich überhaupt nicht. Auch die anderen Figuren zB. Marla haben mir gut gefallen.

Zur Handlung selber kann ich eigentlich nur mein WOW wiederholen. Ich bin jetzt noch überrascht wie viel Liebe, Gefühl, Spannung und Paranormales vorgekommen ist und wie perfekt Frau Olmesdahl Charaktere, Stimmung und Handlung miteinander verwoben hat.
Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch verschlungen.


Der Schreibstil ist geprägt von schönen Formulierungen und macht wirklich Spaß beim Lesen und ist für junge und ältere Leser gleichermaßen geeignet.

Wie der Titel schon vermuten lässt handelt es sich bei Gefährlich begabt - Talent 1 um den Auftakt einer Buchreihe deren Fortsetzung ich schon jetzt mit Spannung erwarte. Der erste Teil endete mit einem "Clifhänger" und macht Lust auf mehr. Da ich Hexen, Engel und Dämonen und Co mag, freue ich mich schon darauf.


Fazit: Für Fans von Hexen, Geistern ua. ein Must Read. Hier stimmt von den Charakteren, dem Sprachstil bis zur Handlung einfach alles. Eine eindeutige Kaufempfehlung von mir!!

auch auf: http://aliyna1.blogspot.de

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