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review 2019-10-24 11:09
Magie und Verschwörungen auf offener See
The Red Wolf Conspiracy (Chathrand Voyages, #1) - Robert V.S. Redick

Robert V.S. Redick hat einen Master in Tropenschutz. Während seines Studiums arbeitete er in Argentinien, an der Patagonischen Küste. Elf Tage verbachte er auf Valdés, einer kleinen Halbinsel mit atemberaubender Flora und Fauna. Eines Morgens ging er allein spazieren. Es war neblig. Er sah hinaus auf den Südatlantik und plötzlich überfiel ihn die Vision eines gigantischen Schiffes, das vor seinen Augen an den Klippen zerschellte. Einige Jahre später wurde er auf die Libertad eingeladen, ein Segelschulschiff der argentinischen Kriegsmarine. An Bord erinnerte er sich an seine Vision und legte den Grundstein für seine High Fantasy – Reihe „The Chathrand Voyage“, die mit „The Red Wolf Conspiracy“ beginnt.

 

Sechs Jahrhunderte war die IMS Chathrand das Juwel der arqualischen Schifffahrt. Ihre gigantischen Ausmaße waren legendär, sie erlebte Kriege und Piraterie, bereiste die entlegensten Ozeane Alifros‘ und legte unzählige Seemeilen zurück. Sie war die letzte ihrer Art, ein Relikt einer vergangenen Epoche. Ihr allein gebührte es, zu der vielleicht wichtigsten diplomatischen Mission ihrer reichen Geschichte aufzubrechen: bemannt von 800 Seelen sollte sie Frieden zwischen Arqual und Mzithrin stiften. Doch an Bord gingen seltsame Dinge vor sich. Soldat_innen und Assassinen mischten sich unter die Seeleute, in den Eingeweiden des Schiffes versteckte sich das verhasste Volk der Ixchel und ein Schiffsjunge namens Pazel erlebte Fluch und Segen seiner rätselhaften Sprachtalente. Magie, Intrigen und Verschwörungen brachten sie auf ihrer bedeutenden Fahrt vom Kurs ab, bis eines Tages keine Nachrichten mehr in ihrer Heimat eintrafen. Vor der Insel Talturi, nicht weit entfernt von der Küste Mzithrins, wurde das Wrack ihres Langbootes und die Leichen der Besatzung gefunden. Ganz Arqual fragt sich: was ist mit der Chathrand geschehen? Kann das gewaltige Schiff tatsächlich verschollen sein?

 

Ich liebe Seefahrtgeschichten. Deshalb hatte Robert V.S. Redick mit „The Red Wolf Conspiracy“ bei mir eigentlich von Anfang an leichtes Spiel. Tatsächlich verliebte ich mich sofort in die IMS Chathrand; in meiner Fantasie ist sie eine beeindruckende Schönheit kaum vorstellbarer Dimensionen. Sie ist ein Mysterium und eine schwimmende Stadt; uralt, weitgereist und aus mittlerweile versiegten oder vergessenen Rohstoffen erbaut. Vermutlich kennt niemand alle ihrer Ecken und Winkel, weshalb sie voller Geheimnisse steckt, die sie, einer Lady angemessen, diskret bewahrt. Ich tollte in Gedanken neugierig und aufgeregt wie ein Kind über ihre sieben Decks und hatte Spaß daran, stetig Neues zu entdecken. Mein Forschergeist wurde durch das Wissen, dass die Chathrand offiziell verschwunden ist, zusätzlich angeheizt. Diese Information erhalten Leser_innen noch vor Beginn der Geschichte durch einen Zeitungsartikel. Sie bleibt im Verlauf präsent, weil Redick sich einer überraschenden Mischung von Stilmitteln bediente, um den Anschein einer Beweismittelsammlung zu erwecken. Briefe und Tagebucheinträge, die teilweise sogar kommentiert sind, ließen mich nie vergessen, dass der Verbleib der Chathrand ungeklärt ist. Ich brannte darauf, herauszufinden, was mit ihr geschehen ist und inwiefern ihr Verschwinden mit der vertrackten politischen Lage zwischen Arqual und Mzithrin zusammenhängt. Obwohl Redick die Handlung von „The Red Wolf Conspiracy“ mit dem Setting der Chathrand räumlich stark begrenzte, erschien sie mir niemals als isoliertes Kammerspiel. Es ist eindeutig, dass alles, was an Bord passiert, eine Folge seines lebhaften Designs der Welt Alifros ist. Arqual und Mzithrin sind tonangebende Nationen, die einen Konflikt austragen, in dem Intrigen und Diplomatie beinahe gleichbedeutend sind. Die heikle Friedensmission, die die Chathrand erfüllen soll und die durch mehrere Verschwörungen sabotiert wird, schlägt allerdings Wellen, die über diese beiden Akteure hinausgehen und unter anderem auch die Ixchel betreffen. Ich bin von diesen etwa 20cm winzigen Krieger_innen begeistert und kann gar nicht verstehen, wieso solche Völker nicht häufiger in der High Fantasy auftreten. Redick überzeugte mich mit vielen dieser frischen Ideen, die „The Red Wolf Conspiracy“ zu einem Selbstläufer hätten machen sollen. Unglücklicherweise entpuppte sich der Reihenauftakt hingegen als eine schwierige Lektüre. Ich kam nicht voran und habe ewig gebraucht, weil mich die seltsame Taktung der Geschichte immer wieder ausbremste. Jedes Mal, wenn der Spannungsbogen einen Höhepunkt erreichte, nahm der Autor die entscheidende(n) Figur(en) aus dem Bild. Zum Beispiel wird der Protagonist Pazel genau dann von der Chathrand verbannt, als sich die Aufdeckung einer Verschwörung anbahnt, weshalb ich die folgenden Entwicklungen nicht mehr miterlebte. Dadurch ergaben sich große Handlungssprünge, die Interessantes ausklammerten und stattdessen weniger wichtige Nebendramen fokussierten. Ich hatte Mühe, dranzubleiben und musste mich zwingen, weiterzulesen.

 

Grundsätzlich mochte ich alles, was mir Robert V.S. Redick in „The Red Wolf Conspiracy“ servierte. Trotz dessen empfinde ich die Geschichte bisher noch als recht unübersichtlich. Es ist nicht ganz leicht, allen inhaltlichen Verknüpfungen zu folgen. Zukünftig sollte der Autor Prioritäten setzen und sich auf das Wesentliche konzentrieren, statt ausschmückendes Beiwerk zu schreiben, das die ohnehin kniffelige Lage in Alifros zusätzlich verkompliziert. Gelingt ihm das, sollte sich das Problem mit der Taktung ganz von selbst lösen. Ich bin gewillt, ihm mit der Fortsetzung von „The Chathrand Voyage“, „The Rats and the Ruling Sea“, eine weitere Chance einzuräumen, denn ich glaube durchaus an das Potential der Reihe und möchte mehr von Redicks faszinierender Welt sehen. Außerdem weiß ich noch nicht, was mit der Chathrand geschehen ist und dieses Geheimnis muss ich einfach lüften. Dumm sterben ist keine Option.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/10/24/robert-v-s-redick-the-red-wolf-conspiracy
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review SPOILER ALERT! 2017-01-05 17:50
Dem Ozean so nah
Dem Ozean so nah (Danny-Trilogie, Band 3... Dem Ozean so nah (Danny-Trilogie, Band 3) - Jessica Koch

9,99 €

 

 

 

Der Abschluss der Danny-Trilogie nach den Bestsellern «Dem Horizont so nah» und «Dem Abgrund so nah».

 

 

 

Eine Geschichte über die alles überwindende Kraft der Freundschaft.

 

 

 

Sie teilen das gleiche Schicksal und sind doch ganz verschieden: Danny ist erfolgreich und unabhängig, auch wenn er hart dafür kämpfen musste - nach einer Kindheit, die für ihn keine war. Tina hingegen hat die letzten Jahre auf der Straße verbracht. Als die beiden, denen das Leben nichts geschenkt hat, einander begegnen, spüren sie eine nie erlebte Nähe. Verzweifelt bemüht Danny sich, Tina zu zeigen, dass das Leben auch schöne Seiten hat. Hilft den beiden ihre Freundschaft, die Schatten der Vergangenheit endgültig abzuwerfen?

 

 

Meine Meinung:

 

Ich habe die ersten beiden Teile rund um Danny ja schon total durchgesuchtet: 

 

1.) Dem Horizont so nah

2.) Dem Abgrund so nah

 

Festgestellt hatte ich erst nach Abschluss des ersten Bandes, dass es sozusagen eine wahre Geschichte beinhaltet. Das hat es für mich noch authentischer gemacht. 

 

Ich habe mich sehr gefreut, als ich festgestellt habe, dass nun der 3. und abschließende Teil erschienen ist. 

 

Der Einstieg in das Buch ist mir wieder sehr leicht gefallen. Jessica Koch hat einfach einen so tollen flüssigen Schreibstil, dass die Seiten so verfliegen. 

 

In diesem Band geht es wieder um Danny als Erwachsenen. Im 2. Teil war ja seine extrem heftige Kindheit Thema, in diesem Teil geht es um die Zeit, bevor er Jessica kennen gelernt hat und viel Zeit mit der drogenabhängigen Tina verbringt.

 

Es hat mich nicht so extrem ergriffen wie die ersten beiden Teile, aber es ist für mich ein absolut würdiger Abschluss dieser Reihe. Ich kann diese Reihe einfach nur jedem ans Herz legen, ich habe bisher auch nur positive Meinungen über diese Reihe gehört. 

 

Alles in allem bekommt auch dieser Teil von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und ich hoffe sehr, dass die Autorin bald wieder ein Buch herausbringt. Die ersten beiden Teile hatten von mir 5 Sterne bekommen, dieser abschließende dritte Teil bekommt sehr gute 4 Sterne von mir. 

 

 

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review 2015-11-20 10:23
Ein Traum bittersüßer, behutsamer Melancholie
Golem und Dschinn - Eine Liebe nicht von dieser Welt: Roman - Annette Grube,Helene Wecker

„Golem und Dschinn“ von Helene Wecker habe ich als Rezensionsexemplar über das Bloggerportal von Random House angefragt. Diese Entscheidung war das Blogger-Äquivalent eines Spontankaufs, denn das Buch stand nie auf meiner Wunschliste. Der Klappentext hat mich einfach neugierig gemacht. Ich suche immer nach neuen Ideen in der Urban Fantasy und bisher habe ich noch kein Buch dieses Genres gelesen, in dem ein Golem und/oder ein Dschinn die Hauptrolle übernehmen. Ein wenig skeptisch war ich trotz dessen, da der Untertitel „Eine Liebe nicht von dieser Welt“ nicht gerade meinem Beuteschema entspricht. Doch was wäre das Lese-Leben ohne Risiken?

 

Chavas Leben beginnt mitten auf dem Ozean, auf der Überfahrt von Polen nach New York, als ihr Meister sie erweckt. Chava ist kein Mensch – sie ist ein Golem, geschaffen von einem unmoralischen Rabbi, um zu dienen und zu gehorchen. Doch ihr Meister verstirbt noch bevor sie New York erreichen. Ihrem Daseinszweck beraubt, spürt und hört sie die Wünsche, Sorgen und Sehnsüchte aller Menschen um sich herum. Allein in einer fremden Stadt muss sie lernen, sich zurecht zu finden, ohne aufzufallen. Nie hätte sie erwartet, eine verwandte Seele zu treffen; jemanden, der sich ebenso verloren, einsam und anders fühlt wie sie. Ahmad ist ein Dschinn, lebendiges Feuer. Vor Jahrhunderten wurden ihm von einem mächtigen Zauberer seine Kräfte genommen. Eingesperrt in einer Kupferflasche trägt ihn das Schicksal in das syrische Viertel in New York.
Zwischen Millionen von Menschen versuchen Chava und Ahmad, gegen einen gefährlichen Feind zu bestehen und Liebe, Freundschaft und ihren Platz in einer Welt zu finden, in die sie eigentlich nicht gehören.

 

„Golem und Dschinn“ ist Juwel; ein unentdeckter Diamant in einem Genre, das von bedeutungslosen, austauschbaren Geschichten regelrecht überflutet wird. Literatur wie diese ist selten und deswegen umso kostbarer. Meine Skepsis war überflüssig, denn das Buch ist weder kitschig, noch übertrieben oder billig. Helene Wecker verfolgt ihren ganz eigenen Stil und beweist, wie viel Originalität die Kategorie der Urban Fantasy für diejenigen zulässt, die sich trauen, abseits der Massenware zu schreiben. „Golem und Dschinn“ ist sanft, leise und zärtlich; es ist ein Traum bittersüßer, behutsamer Melancholie. Die Autorin pflegt einen poetischen, blumigen Schreibstil, mit dem sie ihre Leser_innen im Handumdrehen in eine Welt voller kleinerer und größerer Schicksale entführt, deren Verbundenheit sich erst nach und nach offenbart. Ihre Liebe zu Details, zu den zahllosen winzigen Facetten der Leben ihrer Figuren ist herzergreifend. Sie vereint Nähe und Distanz, indem sie mit den Blickwinkeln spielt, ohne die Erzählperspektive zu ändern. Durch Chavas und Ahmads Augen erlaubt sie sich und den Leser_innen, die Menschheit von verschiedenen Seiten zu betrachten. Sie sehen Schönheit, Reinheit, Absurdität und Leid im alltäglichen Wahnsinn – Kleinigkeiten, die wir selbst nicht wahrnehmen. Ich fand es faszinierend, sie bei dem Versuch zu beobachten, sich zu integrieren, denn eben diese Kleinigkeiten bereiten ihnen die größten Schwierigkeiten. Dabei gehen sie ganz unterschiedlich damit um. Während Chava sich versteckt und furchtbare Angst davor hat, dass ihre wahre Natur offenbart wird, liebt Ahmad das Risiko und flüchtet sich immer wieder in spontane, waghalsige Unternehmungen. Sie sind wahrhaft gegensätzlich, ergänzen sich aber genau deswegen perfekt. Die Beziehung dieser beiden unheimlich realistischen Persönlichkeiten ist rein, unschuldig und ehrlich, denn nur mit einander können sie tatsächlich sie selbst sein. Sie geben sich gegenseitig Halt. Ich bin Helene Wecker so dankbar, dass sie der Versuchung widerstand, Chava und Ahmad in eine klischeebeladene Liebesaffäre zu zwingen und das Wesen ihrer komplizierten Verbindung stattdessen differenziert herausarbeitete. Den deutschen Untertitel des Buches finde ich daher etwas irreführend, denn Liebe spielt in Weckers Geschichte nur sehr subtil eine Rolle. Alle Lebewesen suchen nach Liebe, ob Mensch oder nicht. Triefende, schwülstige Romantik hat damit nicht das Geringste zu tun. Ich denke, genau diese Einstellung hat „Golem und Dschinn“ für mich zu einer außergewöhnlichen Lektüre gemacht. Ihre Suche nach Liebe ist für die Figuren die wahre Herausforderung in ihrem Leben, der Grund, warum sie sich Tag für Tag abrackern und jeden Morgen aufstehen, selbst wenn ihr alltäglicher Kampf aussichtslos erscheint. Ich konnte mich hervorragend mit ihnen identifizieren, weil ich mich in den Hindernissen ihres Daseins wiederfinden konnte. Käfige sind vielfältig und nicht alle kann man sehen. Die vielen kleinen Geschichten geben dem Buch seine besondere Atmosphäre – nicht traurig, aber auf gewisse Weise schwermütig, wie ein Seufzer, der aus tiefstem Herzen kommt.

 

Ich fand „Golem und Dschinn“ überraschend und berührend. Es ist eine wundervolle Geschichte vom Leben, von der Liebe, von tiefer Freundschaft und von den Konsequenzen des freien Willens. Letzterer bringt uns manchmal an gute und manchmal an schlechte Orte – die Frage ist, was man daraus macht. Chava und Ahmad beweisen, dass jede_r ein Recht auf ein eigenes Schicksal hat, auf eigene Entscheidungen und dass es nicht ausschließlich unsere Herkunft oder Veranlagung ist, die uns definiert. Wir haben unser Leben in der Hand und können jeder Zeit über uns selbst hinauswachsen.
Ich möchte euch „Golem und Dschinn“ nachdrücklich und vehement empfehlen. Das Buch ist seit langem das Beste, was ich aus der erwachsenen Urban Fantasy gelesen habe: originell, kreativ und bezaubernd. Es ist ganz bestimmt keine Durchschnittslektüre, sondern herzerwärmend und einzigartig. Es ist eine Geschichte, die sich wie Balsam um die Seele legt.

 

Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/11/20/helene-wecker-golem-und-dschinn
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review 2015-08-16 15:51
Zurück bleiben gemischte Gefühle und Eindrücke....
Die Welt ist kein Ozean - Alexa Hennig von Lange

Inhalt:

Die 16 Jährige Franzi plant einen Befreiungsschlag aus dem über fürsorglichen Elternhaus, denn sie ist mittlerweile mehr als genervt. 

Als die Wahl ihres  zwei wöchigen Schulpraktikums ausgerechnet auf eine psychiatrische Klinik für Jugendliche fällt, sind ihre Eltern aber vor allem ihre Mutter alles andere als begeistert! 

Die kleine Rebellin merkt schnell, dass ihr kleines Abenteuer alles andere als einfach werden wird und als sie schließlich auch noch auf den stark traumatisierten Tucker trifft ist es um Franzi geschehen. Ihr Herz schlägt wie wild, droht fast aus ihrer Brust zu springen und eine Horde wild gewordener Schmetterlinge macht sich in ihrem Bauch breit. 

Jedoch gibt es einen riesen Haken an ihrem Traummann, denn dieser hüllt sich seit einem Jahr in Schweigen und niemand hat es bisher geschafft durch die Schutzmauer, die Tucker um sich errichtet hat, hindurch zu brechen und ihn heraus zu locken... 

 

Meinung:

" Die Welt ist kein Ozean " von Alexa Hennig von Lange ist eigentlich eine viel versprechende  Jugend-Romance aus der man so einiges hervor zaubern kann. Leider ist es der Autorin nicht 100 % gelungen und meine Erwartungen an dieses Buch vielleicht auch etwas zu hoch gesteckt. 

Fühlte ich mich zu Beginn richtig gut unterhalten und auch die Thematik richtig interessant, so war ich etwas enttäuscht als die unterschiedlichen Erkrankungen nur so angeschnitten wurden. Gerne hätte ich mir etwas Tiefgang gewünscht vor allem in Richtung Tucker, der einen hohen Stellenwert in der Handlung einnimmt. 

Geschockt hat mich auch der Umgang mit der " Bulimie " - Erkrankung einer jungen Patientin, deren Tod für mich eigentlich sehr dramatisch ist und eher wie ein beiläufiges Missgeschick abgetan wurde. Allein die Wortwahl: " Es sei der Wunsch des Mädchens zu sterben und dem wurde eben statt gegeben." (= mein eigener Eindruck des Geschehens) stieß mir säuerlich auf, denn ich denke in solch einer Klinik, dürfe es so etwas nicht geben oder anders für den Leser dargestellt werden. 

 

<< ... Der Tod ist der beste Freund der psychisch Kranken. Mit ihm kannst du dich an allen rächen, die du für deine Angst, deine Traurigkeit und Leere verantwortlich machst. Er zeigt ihnen, wie schlimm es dir wirklich ging. Wie groß die Qual ist, die du meinst in dir zu tragen. Für diesen kleinen, süßen Moment willst du sterben um zu triumphieren. Nur blöd, dass dir keiner sagt, dass es dann für deinen Triumph zu spät sein wird! " >> Zitat Seite 249-250

 

Ansonsten trifft man eine seicht dahinfließende und etwas außergewöhnliche Liebesgeschichte an, deren Weg alles andere als leicht ist und einige Hürden bietet, die es zu überwinden gilt.  

Franzi ist und bleibt für mich die möchtegern Rebellin mit zu großen Herzen. Sie muss schnell einsehen, dass man nicht jedem helfen kann, auch wenn man sich noch so dafür einsetzt. Sie wirkt sehr unerfahren auf dem Gebiet der Liebe und lässt sich leider zu gern von anderen beeinflussen. Doch damit soll ihrer Meinung nach jetzt Schluss sein und sie startet den Plan ihren eigenen Weg einzuschlagen. Dazu kann man nur sagen, mal klappt´s mal eher weniger. Sie wirkt recht authentisch und man kann eine angenehme Bindung zu ihr aufbauen, aber manchmal hatte sie für mich zu viele kindliche Züge an sich, dass sie an Glaubhaftigkeit verlor. 

Tucker ist ein Traummann schlecht hin mit dem kleinen Haken, dass er nach seinem traumatischen Erlebnis einfach aufgehört hat mit Reden. Fand ich es erst recht interessant welche kleinen Schritte er eingeht um Franzi näher zu kommen und ihr auch zu zeigen was so in ihm vorgeht, so ging mir seine weitere Entwicklung doch im Verlauf plötzlich zu schnell von statten. 

Ich hätte es mir in Bezug auf die Handlung mit etwas weniger  Tempo und greifbarer eher glaubwürdiger gewünscht. 

Der Schreibstil von Alexia Hennig von Lange ist leicht verständlich, nachvollziehbar, flüssig und dem angesprochenen Alter entsprechend angepasst. 

Das Cover ist so viel versprechend und hat mich sofort mit einer enormen Neugier meinerseits überrollt. Es greift viele Elemente der Handlung auf und zeigt Franzi unsere Hauptprotagonistin und die Sintflut an Gefühle,  die sie gerade zu überfluten. 

 

Fazit:

Für mich ein lockerer Jugendroman dem es etwas an Tiefgründigkeit fehlt, aber dennoch zu einer gefühlvollen und mitreißenden Unterhaltung beiträgt. 

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review 2015-02-14 12:12
Marine, Piraten, Magie und die See - was will man mehr?
Unter schwarzen Segeln - Christoph Hardebusch

In dem Gefecht vor der illegalen Sklavenkolonie Hequia mussten viele tapfere Seeleute ihr Leben lassen. Die Freiheit der Sklaven hatte einen hohen Preis und darüber hinaus konnten Kapitän Deguay und die Maestra Tereisa auf der Todsünde entkommen, mit der Totwey und ihrer seltsamen, magieschluckenden Ladung im Schlepptau. Jaquento und Roxane bringen die befreiten Sklaven nach Lessan, wo sie der Thaynrischen Marine Bericht erstatten müssen. Die Besprechung verläuft nicht gut – Jaquento wird festgenommen und Roxane erhält den Befehl, ihn nach Thaynric zu bringen, um sich gemeinsam mit ihm vor einem Kriegsgericht zu verantworten. Doch die launischen Winde halten auf ihrer Reise einige Überraschungen bereit. Die Jagd nach der Totwey ist noch nicht vorbei.
Währenddessen beauftragt die Thaynrische Marine den bereits pensionierten Admiral Aomas Thyrane, die Vorkommnisse auf der Insel Hequia zu untersuchen. Der Seewolf, wie er genannt wird, soll herausfinden, inwiefern die Thaynrisch-Koloniale Handelscompagnie in den Transport der Ladung der Totwey verwickelt ist. In Lessan trifft Thyrane auf Sinao und Manoel, die der Gerichtsbarkeit der Thayns entgehen konnten. Schnell wird deutlich, dass die Händler mächtig Dreck am Stecken haben.
Ein Beben zieht sich durch die Welt, ausgehend von der Ladung der Totwey. Mächtige Magie ist am Werk und droht, alle Beteiligten mit Haut und Haaren zu verschlingen.

 

Ich empfand „Unter schwarzen Segeln“ als würdige, logische Fortsetzung der Sturmwelten-Trilogie. Es bietet mehr Action als der erste Band „Sturmwelten“, zeichnet sich aber trotz dessen durch dieselbe, beruhigende Ausstrahlung aus. Hardebuschs Darstellung der spannenden Abenteuer auf See ist und bleibt unwiderstehlich; ich konnte mich erneut völlig in seiner Welt verlieren. Mit seinem besonderen, eingängigen Schreibstil erschafft er einen Sog, der mich mit seiner fantastischen Bilderflut die Realität vergessen ließ. Ich liebe die Sturmwelt, mit all ihren Wundern und der Magie, der See, den Schiffen und den verwegenen Charakteren, die in ihrer Unterschiedlichkeit so real und lebendig wirken.
Gleich zu Beginn des Buches lernen die LeserInnen eine neue Figur kennen: den Admiral Aomas Thyrane. Mal davon abgesehen, dass ich seinen Vornamen sehr schön finde, hat er mich auch von der ersten Seite an für sich gewonnen und ansatzlos immer mehr Sympathiepunkte gesammelt. Er ist ein alter Sturkopf, der in seinem Leben schon so manchen Kampf gegen die Obrigkeit ausgefochten hat. Einige hat er gewonnen, andere verloren, doch was ihm blieb, ist die Erkenntnis, dass Gerechtigkeit in der Politik oft keine Rolle spielt. Trotzdem gab er nie auf, er kämpft noch immer. Ich mag ihn sehr, denn Hardebusch konnte mich sofort davon überzeugen, dass Thyrane ein guter Mensch ist. Ich habe mich auf die Kapitel aus seiner Sicht richtig gefreut. Das lag unter anderem auch daran, dass Thyrane wundervoll mit Sinao und Manoel umgeht. Er behandelt sie nicht als minderbemittelte Wilde wie all die anderen Offiziellen der Marine, sondern nimmt sie ernst. Ich denke, vor allem für Sinao war diese Erfahrung ungemein wichtig, weil sie UniformträgerInnen bisher nur als grausam und ungerecht erlebte. Kein Wunder, dass sie niemandem außer Manoel richtig vertraut. Ich hatte übrigens recht: die Beziehung von Magie und Religion wird in diesem Band endlich erläutert. Hardebusch nutzt dafür elegant das Schülerinnen-Lehrer-Verhältnis von Sinao und Manoel; während Manoel Sinao geduldig die Geschichte von Hardebuschs Welt erklärt, lauschen auch seine LeserInnen seinen Worten und begreifen so die Hintergründe.
„Unter schwarzen Segeln“ hat darüber hinaus eine politische Ebene, die am deutlichsten durch den Poeten Franigo sichtbar wird. Eingeführt wurde er bereits im ersten Band, doch erst jetzt beginnt er, richtig in die Geschichte zu passen. Wie auch der Pirat Jaquento stammt er aus Hiscadi, eine Nation, die seit Jahren unterdrückt und besetzt ist. Ohne es zu wollen gerät Franigo im Laufe seiner Reise in eine Rebellion, die sich gegen die Besatzung richtet. Es war wirklich interessant zu beobachten, wie diese Revolution immer größer wurde und quasi ein Eigenleben entwickelte, bis zu dem Punkt, an dem Franigo jeden Einfluss verlor, obwohl er zu Beginn eine Art Gallionsfigur war. Zusätzlich ist der Poet tatsächlich derjenige, der den LeserInnen erste Hinweise auf Jaquentos Vergangenheit und Herkunft verschafft, was meine Neugier zwar nicht vollständig befriedigte, aber immerhin weiter anfachte. Selbstverständlich entwickelt sich auch der Handlungsstrang zwischen Roxane und Jaquento weiter; es bleibt angenehm prickelnd und teilweise sogar ein bisschen verrucht. Ich hoffe, dass sie trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft eine Zukunft haben. Ich habe das Gefühl, im Gegensatz zu mir wissen die beiden noch gar nicht, wie gut sie eigentlich zusammen passen.

 

„Unter schwarzen Segeln“ ist eine wunderbare Fortsetzung der Sturmwelten-Trilogie. Christoph Hardebusch behält seine ausgeglichene Schreibweise bei und lässt sich auch im zweiten Band nicht hetzen. Trotzdem ist eine Entwicklung erkennbar; ich hatte nie das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Ich bin jetzt über die Maßen gespannt auf das große Finale „Jenseits der Drachenküste“, denn bisher kann ich noch nicht vollständig absehen, wohin Hardebusch mit mir möchte. Bis jetzt sind bereits so viele verschiedene Handlungsstränge begonnen und/oder weitergeführt worden, dass ich einfach erleben möchte, wie er sie am Ende alle zusammenführt. Ich freue mich sehr darauf.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/02/14/christoph-hardebusch-unter-schwarzen-segeln
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