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review 2018-05-03 08:06
Schrittweiser Abstieg ins Dunkel
Ich will dich nicht töten - Dan Wells,Jürgen Langowski

Dan Wells wollte High Fantasy-Autor werden. Er schrieb jahrelang Bücher und Kurzgeschichten, ohne sich selbst als Vertreter des Horror-Genres zu verstehen, obwohl all seine Werke einen düsteren Unterton enthielten. Wir verdanken es Brandon Sanderson, dass Wells dieser Düsternis eines Tages nachgab. Ja, DER Brandon Sanderson. Sie sind befreundet, führen gemeinsam den Podcast „Writing Excuses“ und leben beide in Utah. Es wundert mich etwas, dass Wells bisher nicht auf die naheliegende Option zurückgriff, um High Fantasy und Düsternis zu verbinden: Grimdark. Allerdings wäre er in diesem Subgenre vielleicht niemals veröffentlicht worden und ich könnte euch nicht vom dritten Band der „John Cleaver“-Reihe, „Ich will dich nicht töten“, berichten, also war seine Entscheidung für Horrorliteratur möglicherweise Schicksal.

 

Wie provoziert man eine Dämonin? Man erklärt ihr am Telefon, dass man zwei ihrer Freunde umgebracht hat. Seit John Niemand anrief und sie herausforderte, nach Clayton zu kommen, lauert er darauf, dass sie sich zeigt. Er ist im Nachteil – er hat keine Ahnung, wie sie aussieht oder über welche Kräfte sie verfügt. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als ihren ersten Zug auszuharren. John wartet auf eine Leiche. Als das erste Opfer gefunden wird, kann er es kaum glauben: der ermordete Pfarrer trägt die unverwechselbare Handschrift des Handlangers, eines berüchtigten Serienmörders. John ist überzeugt, dass Niemand die Handlangerin ist und der spektakuläre Mord eine Botschaft für ihn war. Fieberhaft beginnt er, Beweise zu analysieren, um ihre Identität aufzudecken. Von Ehrgeiz erfüllt ist er blind für den riskanten Pfad, den er einschlägt und ignoriert die Warnzeichen, dass er die Menschen, die ihm am meisten bedeuten, in Gefahr bringt…

 

In der Rezension zum letzten Band „Mr. Monster“ habe ich mich beschwert, dass dieser nicht genug Abwechslung bietet. Dieses spezielle Schräubchen hat Dan Wells eindeutig nachjustiert. „Ich will dich nicht töten“ ist meiner Meinung nach deutlich spannender als der Vorgänger, weil der Protagonist mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert wird. Nicht, dass sich an der Dämonenjagd, mit der ich mich erfolgreich arrangiert habe, etwas geändert hätte. Nein, John ist noch immer fleißig dabei, die dämonische Brut vom Antlitz der Erde zu tilgen. Bisher war er dabei jedoch allein. Im dritten Band erhält er Unterstützung von Marci, ein Mädchen aus seiner Schule, die einen kleinen Narren an ihm gefressen hat. Ich mochte ihre Dynamik und die Entwicklung ihrer Beziehung sehr, weil dadurch eine Seite an John zum Vorschein tritt, die ich ihm nicht zugetraut hätte. John kann ein Freund sein. Er bewerkstelligt einen nahezu normalen Umgang mit Marci – ein enormer Fortschritt, bedenkt man seine lang anhaltende Besessenheit von Brooke. Was ist an Marci anders? Nun – alles. Marci initiiert ihre Freundschaft. Sie war nie Teil seiner düsteren Fantasien, wodurch John nicht in die Verlegenheit gerät, seine Vorstellung von ihr mit der Realität in Einklang bringen zu müssen. Sie behandelt ihn offen und tolerant, lässt sich nicht einschüchtern. Daher kann John ebenfalls ein gewisses Maß an Offenheit zulassen, was für ihn ungemein wichtig ist, um den Druck, sich verstellen und anpassen zu müssen, zu lindern. Bei ihr kann er loslassen, sich entspannen. Das freut mich für ihn und ich mochte Marci auf Anhieb. Ich wünschte nur, ihr positiver Einfluss hätte weitreichendere Folgen. Ich kann mich nicht dazu durchringen, John zu mögen. Ich finde ihn nicht unsympathisch und es tauchen durchaus Momente auf, in denen ihm mein Herz zufliegt. Meist dann, wenn er intensiv mit sich selbst kämpft und schier übermenschliche Kraft aufbringt, um ein guter Mensch zu sein. Nichtsdestotrotz sind seine Gedanken häufig lebensverachtend und grausam, worüber ich nicht hinwegsehen kann. Als er die Dämonin Niemand herausforderte, wusste er, dass im Zuge seiner Jagd Menschen sterben würden. Obwohl er versucht, Gutes zu tun, ist sein Verhalten moralisch im besten Fall grenzwertig, im schlimmsten Fall skrupellos. Außerdem verlagert er in „Ich will dich nicht töten“ all seine negativen Emotionen auf die Jagd, was – natürlich – in eine alles beherrschende Obsession mündet, die wie eine Mauer zwischen uns stand. Es ist erstaunlich, wie gut seine Strategie für ihn funktioniert, denn er wird nicht mehr von Gewaltfantasien gequält und erwähnt keine Albträume, doch deshalb ist diese noch lange nicht gesund. Beim Lesen empfand ich starkes Gehetztsein, das nicht mir selbst entstammte oder durch eine dichte Handlung entstand. Das Gefühl kam von John. Die Dämonenjagd mutiert langsam zu seinem Lebensinhalt, für den er bereit ist, gefährlich viele Grenzen zu überschreiten. Seine Entwicklung bereitet mir Unbehagen. Ich fürchte, dass er am Ende genau das werden wird, was er so vehement zu vermeiden versucht: ein Serienmörder. Dass seine Opfer (bisher) Dämonen sind, ist nur sekundär von Bedeutung. Was zählt, ist, dass er seinen pathologischen Trieb auslebt. Was wird er tun, wenn keine Dämonen mehr da sind?

 

Meiner Ansicht nach sind die „John Cleaver“-Romane keine Horrorliteratur. Für mich sind sie mystische Thriller, denn sie bespielen die Ängste der Leser_innen maximal am Rande. Dan Wells konzentriert sich auf die Ausarbeitung seines Protagonisten, indem er John regelmäßig vor neue Herausforderungen stellt und dessen Reaktionen erforscht. Obwohl ich seine Entwicklung mit Sorge betrachte und zu zweifeln beginne, ob die Reihe ein Happy End haben kann, verstehe und teile ich Wells‘ Faszination für seinen Hauptcharakter. Ich möchte herausfinden, welche Hürden er in den Folgebänden überwinden muss und wie sich diese auf seine Persönlichkeit auswirken. Ich wappne mich für seinen schrittweisen Abstieg ins Dunkel, aber ich möchte dabei sein. „Ich will dich nicht töten“ öffnete eine beunruhigende Tür – doch da sie einmal offen ist, werde ich an Johns Seite auch hindurchgehen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/05/03/dan-wells-ich-will-dich-nicht-toeten
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review 2016-06-27 09:06
Sommergeister: Roman - Mary Rickert,Birgit Reß-Bohusch

Ich bin Bay, ich bin 15 und lebe mit meiner Nana in einem kleinen Häuschen mit wunderbarem, zauberhaften Garten, welches etwas ausserhalb des Dorfes steht. Ich weiss auch was die Leute im Dorf über meine Mutter sagen, sie sagen sie sei eine Hexe, und dazu noch eine dunkle Vergangenheit. Doch das kann ich einfach nicht glauben. Man weiss ja wie man über Menschen spricht die nicht so sind wie alle anderen, sich nicht dem Druck beugen und ihren eigenen Weg gehen, sei der noch so absonderlich. Nein, meine Mutter ist keine Hexe. Nun, was soll ich sagen, ich konnte es nicht glauben, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, den an dem Tag als Nan's alte Freundinnen auftauchen, von denen ich zuvor nie was gehört habe, kommen mir gewisse Dinge schon etwas komisch vor...


Der Anfang...

    Im Laufe der Jahre warfen die Leute oft Schuhe auf das Hanggrundstück mit dem düsteren alten Haus in der Muir Glenn Road. Die einzige Bewohnerin des betagten voktorianischen Gebäudes zeigte keinerlei Unmut über das herumliegende Schuhwerk, sondern studierte die stinkenden Trittlinge so aufmerksam, als seinen es Kunstgegenstände, und trug sie dann nach drinnen, wo all die Stiefel, Sneakers, High Heels und Fussballschuhe eine Verwandlung in zauberhafte Pflanzengefässe erfuhren.


Meine Gedanken zum Buch
Als erstes möchte ich sagen, das mich das Buch positiv überrascht hat, aber es war ganz anders als das ich es erwartet habe. Und ich denke das ist den meisten Lesern eben auch so ergangen nur sie kamen dann zu einem leider anderen Schluss als ich, was ich sehr schade finde.

Aber erst mal zum Cover, es ist wirklich zauberhaft! So frisch, sommerlich und verträumt. Danke für dieses tolle Verpackung dieser tollen Geschichte. Der Titel... Tja, sicher nicht unpassend aber der originale Titel "The Memory Garden" klingt nicht nur viel schöner sondern find ich auch um einiges passender. Aber das ist nur ein kleines Detail.

Was den Schreibstil von Mary Rickert angeht, er ist sehr detailiert. Und ich glaube dies ist eins der Kriterien welche ausschlaggebend war, das man das Buch nicht gut fand. Aber dazu möchte ich etwas sagen, ich mag es auch nicht überall wenn der oder die Autor/In zu sehr ins Detail geht, aber bei dieser Geschichte ist es genau das, was die Geschichte eben ausmacht. Es gibt dem ganzen eine gewisse Ruhe, denn das Buch ist kein Aktion-Fantasy-Roman. Nichts mit rasanten Kampfszenen, gruseligen Geistermomenten. Hier spielt die Autorin mit den Worten, mit den Details, sie sind wichtig für die Geschichte, denn vieles muss man zwischen den Zeilen lesen. Aber was ich gar nicht verstehen kann ist der Vorwurf das der Schreibstil hochtraben sei. Das ist er wirklich nicht. Ich finde ihn schön zu lesen und man kann sich dank dieser Detail Liebe genau vorstellen wie alles ausschaut! Ja, er mag poetisch sein, aber genau dies ist es eben, was die Geschichte ausmacht.

Der nächste Punk der vielleicht wichtig ist zu wissen, auch wenn die Geschichte sich um Bay handelt, dem 15 jährigen Mädchen, die alleine bei ihrer "Mutter" lebt, abgeschieden vom Dorfleben, ist es kein Jugendroman. Denn, Bay ist hier eigentlich "nur" Beiwerk. Sie wird gebraucht um die Geschichte um Nana und deren Freundin zu erzählen. Es ist vielleicht sogar ein Buch für Frauen mit einem gewissen Alter, die genau nachfühlen können was die 3 alten Damen denken, fühlen und versuchen zu vergessen. Leider ist der Klappentext völlig falsch gewählt. Denn er ist es, welcher die Leser in die Irreführt. Das tat er nämlich auch bei mir, doch ich mag eben Bücher die besonders sind, nicht dem Mainstream folgen.Und ich bin wirklich glücklich das ich das Buch lesen konnte.

Um was es in der Geschichte wirklich geht? Nicht um Bay, na ja, nicht hauptsächlich sondern um ihre Nana und ihre Freundinnen. Diese 3 treffen sich nämlich nach über Jahrzehnte das erste mal wieder, denn Nana hat sie zu sich eingeladen. Aber dies nicht ohne Grunde, denn Nana muss jemanden finden dem sie Bay anvertrauen kann. Sie rechnet nämlich fest damit das sie bald schon nicht mehr für sie sorgen kann. Ein dunkles Geheimnis scheint nach all den Jahren ans Tageslicht gezerrt worden zu sein, so das es sich ihr unmöglichmacht weiter für Bay da zu sein. Nana hat ihre ganz genauen Vorstellung wie dieser Besuch ablaufen soll, doch wie das Leben so spielt, alles kommt ganz anders. Alte Wunden werden aufgerissen, Geheimnisse erst Todgeschwiegen dann doch auf den Tisch gebracht, gestritten, ausgewichen und dann doch genauer hin gesehen. Bay spielt dabei eigentlich nur eine Nebenrolle. Denn in der Geschichte geht es um Vergangenheit und deren Bewältigung, es geht um akzeptieren, anerkennen und Vergeben. Um loslassen, den Mut der  Vergangenheit und vor allem dem Alter ins Gesicht zu sehen, dem eigenen vergehen.

Und all das wird mit wirklich leisen Tönen aber mit viel Detail erzählt. Eine Geschichte die nicht nur Eve, die 4. im Bunde damals als Mädchen zerstört hat, sondern eigentlich auch ihre Freundihnen,Nana, Ruthie und Mavis. So lange Zeit haben sie mit der Schuld Leben müssen, die sie alle fast bis mit ins grab genommen hätten.

Was die einzelnen Charaktere angeht, mir haben sie alle wirklich gut gefallen. Nana ist mir natürlich ganz besonders ans Herz gewachsen. Aber auch die zickige, verschrobene Mavies und die kein Wässerchen trübende Ruthie mit ihren magischen Kochküsten.

Mary Rickert packt diese Geschichte in ein Fantasykleid. Magie spielt eine wichtige rolle, auch wenn die für das Thema an sich eigentlich gar nicht wichtig ist. Es ist nur eine Verpackung. Aber wie ich finde eine sehr gelungene. Denn die Kraft der Kräuter, Blumen und Pflanzen wird hier auf ganz tolle Weise beschrieben.

Mein Schlussfazit
Es ist eine wirklich tolle Geschichte um Liebe, Freundschaft, Schuld und den Mut sich dieser zu stellen. Eine Geschichte die zeigt das es wichtig ist auch vergeben zu können, am meisten sich selbst.

Ich kann jedem das Buch empfehlen der gerne leise Geschichten mag, Geschichten die man ab und an auch zwischen den Zeilen suchen muss, der nicht immer rasente Story brauch und vor allem, der es liebt, auch Geschichten jenseits des Mainstream zu lesen.

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review 2016-04-20 11:21
Das Graveyard Buch - Neil Gaiman

Zur Geschichte
Hallo. Meine Name ist Bod und ich hab eine erstaunliche Geschichte zu erzählen! Die Geschichte von meiner Familie und mir. Und zwar wurde meine erste Familie umgebracht, auch ich hätte nicht überleben dürfen doch ich konnte mich in der letzten Sekunde retten. Auf den Friedhof in unserer Nähe. Und da begegnete ich meiner neuen, zukünftigen Familie die sich herzlich und voller Liebe um mich gekümmert haben, bis jetzt, denn ich bin erwachsen geworden und alles hat sich verändert. Ihr wollt wiessen was ich alles so auf dem Friedhof erlebt habe, wer meine neue Familie wurde und meine einzigen Freunde? Dann setzt euch hin und ich werde es euch erzählen...

 

Der Anfang...

Eine Hand in der Dunkelheit, darin ein Messer. Das Messer hatte einen Griff aus poliertem schwarzen Knochen und eine Klinge, feiner und schärfer als jede Rasierklinge. Das Opfer, in das sie eindrang, spürte den Schnitt gar nicht, jedenfalls nicht sofort.
Das Messer hatte schon fast alles erledigt, weswegen es in dieses haus gekommen war. Klinge und Griff waren feucht davon.


Meine Gedanken zum Buch
Wie immer beginne ich mit dem Äusseren, das fällt einem schliesslich auch als erstes ins Auge. Und gehört für mich genau so dazu, darüber zu reden wie über alles andere. Und dieses Cover find ich wieder mal wirklich toll! Ich finde die Illustrationen von Chris Riddell eh speziell und hat mir schon beim Buch "Ada von Goth und die Geistermaus" so gut gefallen. Leider gibts nur in der englischen Ausgabe die illustrierte Version dieses Buches, was ich wirklich sehr schade finde. Da hätte man doch auch was machen können.


Was aber den Titel angeht, den find ich jetzt nicht grade glücklich. Denn in der Geschichte sucht man nach einem solchen vergebens, ausser man versteht das ganze Buch als das Friedhof Buch. Also die Geschichte über Bod und den Friedhof auf dem er lebt.

 

Was den Schreibstil von Neil Gaiman angeht, den mag ich wirklich sehr, auch wenn ich jedes mal beim Neueinstieg, erst wieder dran gewöhnen musste. Eigentlich ist er gar nicht so viel anders als andere Stile aber irgendwie halt doch. Jaja, ich weiss, sehr speziell *gg* Mir hat er auf alle Fälle gefallen und das ist das wichtigste.

Und was die Geschichte um Bod angeht, die fand ich einfach süss. Bods Familie fällt einem brutalen Mord zum Opfer, doch der Klein kann entkommen. Ganz alleine flüchtete er auf den nahe gelegenen Friedhof wo er als Findelkind von den Bewohnern des Friedhofs aufgenommen und ab diesem Zeitpunkt beschützt wird. Diese Bewohner sind aber keine Friedhofswärter oder Gärtner oder der gleichen, nein, es sind die verstorbenen die dort schon Jahrhunderte begraben liegen. Sie kümmern sich rührend um den Kleinen. Seine Ersatzeltern, die Owens, Silas, sein Vormund der schaut das er immer was zu essen und auch Kleidung hat, und viele andere die mit ihm spielen, ihn Unterrichten und beschützen, den der Mann der seine Familie kaltblütig ermordet hat, ist noch immer auf der Suche nach ihm.

 

Bod wird natürlich grösser, und obwohl er nie alleine ist, tolle Abenteuer erlebt und viele interessante Geschichten zu Ohren bekommt, sehnt er sich irgendwann nach lebenden Freunden, nach der Welt jenseits des Friedhofes und setzt sich so bei Silas durch und schafft es das er auf eine normale Schule gehen kann, was aber leider nicht lange ohne schwerwiegende Folgen bleibt.

 

Bods Leben ist von Anfang an ein Abenteuer, er kann Dinge die sonst keiner kann. Denn nur er sieht Geister, Gestaltwandler und kann durch Wände gehen und noch mehr. Er lernt viel durch all die tollen Geschichten der Friedhofbewohner, wie die Welt da draussen einmal war, aber eben nicht wie es heute ist. Und je älter er wird, je grösser wird sie Sehnsucht auch mal andere Dinge zu sehen, zu lernen. Diese Chance stellt sich in dem Moment als er die Schule besuchen kann, was aber leider nicht lange währt.

Es kommt die Zeit wo er nicht nur "frei" sein will, mehr vom Leben sehen möchte, sondern auch den Mörder seiner Familie finden will um sich zu rächen...

 

Mein Schlussfazit
Wie gesagt, mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Eine Geschichte über Familie, Freunde und Vertrauen. Aber wie das Leben eben so ist, es geht auch ums loslassen, seinen eigenen Weg finden und sich Gefahren stellen wenn sie einem in den Weg kommen. Und es geht natürlich auch darum, Entscheidungen zu treffen.

Ich bin mir aber nicht sicher ob das Buch schon ab 10 geeigent ist. Ich würde es wirklich erst ab 13 empfehlen, einfach weil es doch ziemlich komplex und nicht immer so einfach zum lesen ist.

 

Ich kann euch das Buch nur empfehlen. Es lohnt sich auf alle Fälle.

 

 

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review 2016-03-02 16:50
Weil du mich das Fliegen lehrst: Roman - Lina Wilms

Zur Geschichte
Mein Name ist Leyla und ich bin 17. Habe nur wenige Freundinnen und ich lebe, seid dem Tod meiner Eltern, bei meinen Grossenlterm. Ich bin nicht schüchtern noch bin ich eiskalt, und doch mag es für viele so aussehen die mich nicht kennen. Aber ich will einfach niemanden zu nah an mich ran lassen, darum habe ich auch keinen Freund, denn alle die ich Liebe gehen. Ich hab mir das vorgenommen, die Liebe soll nämlich nie mehr die Ursache von Leid sein in meinem Leben.

Ihr kennt das sicher! Da nimmt man sich was vor und dann kommt alles ander, auch mein leben nahm eines Tage eine total neue Wendung. Denn die Liebe kümmerte es überhaupt nicht was ich mir geschworen habe...

 

Meine Gedanken zum Buch
Wie schon gesagt, ich habe das Buch bekommen. Und ehrlich, ich hab mich riesig gefreut, denn nicht viele können von sich behaupten einen Autor persönlich zu kennen. Nun ja, vielleicht schon mal auf einer Lesung gesehen, vielleicht auch mal gequatscht mit einem aber nur wenige arbeiten wirklich mit welchen zusammen. Ich hatte das Glück. Und darum hab ich mich auch so gefreut ein Andenken zu haben. Eigentlich entspricht das Buch nicht so meinem Beuteschema, ich würde es in die Chick-Lit Schublade stellen, wobei es auch noch als Jugendroman durch gehen könnte.

Was das Cover angeht... Da gefällt mir die Printausgabe so viel besser. Es ist schlicht, aber nicht fad. Die Feder passt super zum Titel, der super zur Geschichte passt. Das Original ist halt so das typische Bild mit einem Pärchen drauf. Und da ich ja Menschen nicht um bedingt man auf Covers, find ich die Wahl der Feder von Lina Wilms, super.

Was den Schreibstil von Lina Wilms angeht, tja, da hatte ich beim Einstig echt mühe, nicht wegen der Geschichte, sondern weil sie in den ersten Kapiteln so viele Namens Wiederholungen hatte. Das hat mich wirklich Gennervt. Und ich dachte, wenn das so weiter geht, breche ich aber. Aber nach ca. 70 Seiten begann der Text wirklich zu fliessen und die ständigen Wiederholungen waren verschwunden.  Und dann machte das lesen auch wirklich Spass und ich wurde neugierig auf das Leben von Leyla. Was wäre ein Jugend- oder ein Chick-Lit-Roman ohne Liebe und einem Mann? Und natürlich tritt trotz aller Vorsicht und der penibel aufgebauten Mauer ein Mann in Leyla's Leben. Dero.

Dero ist ein Mysterium in der Klasse. Er hat kaum Freunde, ausser Phill und man hört so einiges was Frauengeschichten angeht. Er redet mit niemanden noch weiss wirklich jemand wer er ist. Denn auch Dero hat seine Mauern die er sorgfältig hochgezogen hat und die Frauengeschichten sind einfach eben nur dies, Geschichten denn lange ist er nie mit den Frauen zusammen, sie bedeuteten ihm nichts. Er spielt zwar nicht mit ihnen, denn er sagt jeder Frau wie er das sieht. Ein Abenteuer, mehr nicht.

Dero und Leyla sitzen in einer Klasse, keiner der beiden machte sich je etwas aus dem anderen, bis zu dem besagt Tag als die Liebe wie ein Blitz einschlug und beide nicht mehr wussten wie ihnen geschieht. Und so beginnt eine Zeit für die Beiden die so schön ist, aber eben so anstrengend und traurig. Denn beide haben ihre Vergangenheit, auch wenn sie erst 17 und 18 Jahre alt sind. Beide haben ihr Päckchen zu tragen die es ihnen nicht grade leicht macht sich dem anderen wirklich zu öffnen, zu vertrauen... doch beide merken das sie ohne einander nicht mehr können. Eine Liebesgeschichte wie es im Buch steht ;)

Die Geschichte um die beiden ist wirklich spannend. Und die beiden Teenager sind alles andere als oberflächlich, auch wenn man es auf den ersten Blick denken könnte. Schliesslich sind sie erst 17 und 18.  Doch durch ihre Erfahrungen sind sie erwachsener als andere in dem Alter. Und die beiden ihrer beider Leben passen gut zusammen, denn sie haben viel mehr gemeinsam als sie am Anfang dachten.

Mein Schlussfazit
Die Autorin hat mich wirklich überrascht, denn ich hatte was anders erwartet und doch hat das Buch 2 Schwächen. Der stotternde Anfang und in der Mitte einige Längen. Aber es war nicht so schlimm das ich das Buch hätte abbrechen wollen. Ich wollte wissen ob die beiden es schaffen, einen Weg finden miteinander um zu gehen, denn die ständige on-off Sache hat mich etwas Gennervt, passt aber vielleicht zum Alter. Was weiss ich schon *lach* Vielleicht ist das heute ja so. Nicht nur das die beiden Protagonisten mehr Schichten hatten als erwartet, die Geschichte mehr Tiefe, nein, auch mit dem Ende hat mich Lina Wilms kalt erwischt! Das Leben kann einem wirklich kalt erwischen. Eine wirklich tolle Geschichte mit Tiefgan, eine Geschichte wie das Leben schreibt...

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review 2015-12-12 11:15
Mit Hoodoo und Bullshit wird's schon gehen!
Aloha from Hell - Richard Kadrey

Richard Kadrey ist mein Lieblings-Urban-Fantasy-Autor. Er ist einfach der Beste, wenn es darum geht, harte, witzige, makabre Geschichten zu schreiben, die Magie und Übernatürliches in unsere Welt katapultieren. Bei ihm gibt es keine glitzernden Vampire, keine schmusigen Werwölfe und erst recht keine jungen Frauen, die sich in all ihrem Herzschmerz mit Wonne suhlen. Seine Welt ist die Welt von James Stark aka Sandman Slim, mäßig begabter Hexer, Nephilim und Ex-Höllengladiator. Er ist nicht nett, er hat ein Alkoholproblem und sein Motto lautet „Mit Hoodoo und Bullshit wird’s schon gehen“. Kurz gesagt: ich liebe ihn! „Aloha from Hell“ ist der dritte Band der Reihe und ich freute mich riesig auf ein Wiedersehen mit Stark, seinen Gefährten und seinen Feinden!

 

Wieder einmal regiert die Langeweile in Starks Leben. Das Golden Vigil ist zerschlagen und Luzifer kehrte in den Himmel zurück. Seit er Los Angeles abermals rettete, war Stark brav und arrangierte sich mit dem Engel in seinem Kopf. Aber Stark wäre nicht Stark, hätte er nicht noch ein paar offene Rechnungen, die beglichen werden wollen. Da sich Luzifer kurzerhand aus dem Staub machte, versinkt die Hölle dank Mason im Chaos. Das könnte Stark natürlich egal sein, hätte Mason sich nicht mit Aelita verbündet, die weiterhin der fixen Idee nachjagt, Gott zu töten. Gemeinsam planen sie, Himmel und Hölle zu zerstören und dabei auch gleich noch Stark zu beseitigen. Sie spielen seine größte Schwachstelle gegen ihn aus und entführen Alice aus dem Himmel. Stark hat keine Wahl. Er muss ein weiteres Mal in die Hölle hinabsteigen. Sandman Slim kehrt heim.

 

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein Buch aufschlagt, ein paar Sätze lest und es ist wie nach Hause kommen? So empfinde ich die Bände der „Sandman Slim“ – Reihe. Ich habe stets das Gefühl, Stark so gut zu kennen, als wäre er mein Freund, mit dem ich mich regelmäßig auf ein Bier treffe. Er erzählt mir von seinen Abenteuern und obwohl ich mir recht gut vorstellen kann, worauf seine Geschichten hinauslaufen, überrascht er mich doch jedes Mal mit den Details. Er ist ein Bastard, aber ein Bastard, den man einfach lieben muss. Manchmal vergesse ich, dass er nicht real ist, denn er ist so realistisch und greifbar gezeichnet, dass ich mich ihm ungeheuer nah fühle. Für mich ist es genau das, was die Reihe auszeichnet. In der Urban Fantasy bekommt man es oft mit Charakteren zu tun, deren Eindimensionalität durch eine actiongeladene Handlung vertuscht werden soll. Richard Kadrey hingegen vereint Action, fiesen Galgenhumor und einen psychologisch vielschichtigen Protagonisten zu einem stimmigen Gesamtbild. Stark ist unter seiner harten Schale noch immer verloren und ziellos. Daher habe ich mich über seine Rückkehr in die Hölle überhaupt nicht gewundert. Offiziell steigt er natürlich nur hinab, um Alice zu retten, aber inoffiziell war es lediglich eine Frage der Zeit, wann er das Leben auf der Erde nicht mehr ertragen würde. Stark findet keinen Lebenssinn. Die Arena und die Spielregeln der Hölle waren mehr als 10 Jahre seine Welt und so sehr er es auch zu leugnen versucht, diese Welt ist ihm vertrauter als unsere. Er ist noch immer nicht über Alice hinweg und kann nicht loslassen. Mir war gar nicht klar, wie unheimlich präsent sie all die Zeit über in seinen Gedanken war; das wurde mir erst bewusst, als er ihr in der Hölle begegnet. Sie hat nichts von all dem mitbekommen, was Stark jahrelang erlebt hat und erdulden musste – und doch war es für mich so, als wäre sie da gewesen, weil sie eben nie aus seinem (Unter-)Bewusstsein verschwunden ist. Dass Kadrey ihre emotionale Verbindung auf eine Weise herausarbeitete, die sogar mich vergessen ließ, dass Alice seit vielen Jahren tot ist, spricht von einem Talent, das wirklich beeindruckend ist.
Trotzdem sehe ich „Aloha from Hell“ nicht völlig unkritisch. Ich fand, dass Kadrey die Szenen in der Hölle zu schnell abhandelte. Im Vergleich zum Vorgeplänkel war mir dieser Part zu kurz und etwas zu unübersichtlich. Ich weiß zwar, dass Kadrey großen Spaß daran hat, seine Leser_innen vor vollendete Tatsachen zu stellen, sie zu schockieren und ihnen Haarsträubendes um die Ohren zu schlagen, ohne eine Erklärung abzugeben, aber da die Hölle für Stark ein Ort ist, mit dem er viele widerstreitende Gefühle verbindet, hätte ich mir mehr Tiefe in der Handlung gewünscht. Außerdem verschenkte Kadrey meiner Meinung nach einiges an Potential, indem er ein Zusammentreffen mit einer faszinierenden Persönlichkeit aus der Geschichte oberflächlich und beiläufig gestaltete.
Letztendlich hatte ich aber doch wieder eine Menge Spaß mit Stark. „Aloha from Hell“ ist vielleicht nicht perfekt, mein Lesevergnügen war jedoch enorm. Und darauf kommt es schließlich an.

 

Ich hoffe wirklich, dass Richard Kadrey nie aufhört, „Sandman Slim“ – Romane zu schreiben. In Kombination bieten Stark und seine übernatürliche Welt eine schier endlose Fläche zur Entwicklung, eine bunte Spielwiese, auf der jede noch so obszöne Idee ein Plätzchen finden kann. Ich hoffe, Kadrey schreibt sie alle auf. Ich möchte mich niemals von Stark verabschieden müssen. Irgendwann wird sich das vermutlich nicht vermeiden lassen, doch noch ist es nicht so weit.
Das Großartige an dieser Reihe ist, dass sie so unberechenbar ist, obwohl man vor dem Lesen genau weiß, worauf man sich einlässt. Stark ist ein Wirbelwind aus chaotischer Energie, der am Beginn einer Geschichte selbst nie weiß, wo er landen wird.
Kadreys Reihe ist eine Bereicherung für die Urban Fantasy – es ist eine Schande, dass sie so unbekannt ist. Darum kann ich euch nur einen Rat geben: geht los, kauft einen „Sandman Slim“ – Roman und lernt meinen Freund Stark kennen!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/12/12/richard-kadrey-aloha-from-hell
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