Und dies ist die Geschichte
In dieser Geschichte geht es vor allem um Susanna, Susa genannt. Ihr Leben ist in Ordnung, sie liebt ihre Adoptiveltern, ihren Job als Meeresbiologin, ihre Schwester und seit neustem auch ihren neuen Freund und deren Kinder. Alles scheint ganz Nomal zu sein, bis zu dem Sag als sie einen Brief vom Jugendamt bekommt und ihr mitteilt das ihre Mutter gerne mit ihr in Kontakt treten würde.
Susa überlegt etwas, bis sie sich dann entscheidet der Mutter eine Mail zu senden. Zwar sagt sie sich das sie sich da keine grossen Hoffnungen macht noch spezielle Erwartungen an diese Person stellt, doch so einfach scheint es dann doch nicht zu sein. Auch sonst verändert sich das Leben von Susanna drastisch, und all das hat Einfluss auf sie selber und ihre Umgebung. Wird sie es schaffen alles unter einen Hut zu bringen?
Die Geschichte
Ehrlich, ich habe etwas anderes erwartet, mehr Geschichte um die Adoption und die Mutter die sich unverhofft meldet und das drum herum. Aber nicht umbedingt eine allgemeine Familiengeschichte. Wobei diese gar nicht schlecht war. Wichtig ist mir das die Geschichte in sich stimmig und das war sie auch und so hab ich an sich nichts gegen die Umsetzung zu mäkeln, auch wenn der Klappentext was andere impliziert.
Fehler konnte ich keine feststellen dennoch fand ich das Buch streckenweise langweilig. Was aber wahrscheinlich auch damit zusammen hing das ich es schade fand das sie nicht ausreichend auf das Thema Adoption einging. Eben nur kurz am Anfang und dann gegen Schluss wieder, das war mir dann doch zu wenig.
Auch der Schreibstil von Annette Mingels ist sehr gewöhnungsbedürftig und machte mir nicht nur den Einstieg schwer. Lange hab ich gedacht das ich wohl das Buch abbreche, hab mich aber wirklich durchgebissen, auch wenn ich mich nie ganz mit dem Schreibstil anfreunden konnte. Spannung kam nicht auf, das lag nicht nur an der Geschichte an sich sondern auch an dem mühsamen Schreibstil, der bremste mich nämlich wirklich aus. Ob der Schreibstil zur Geschichte gepasst hat? Hm… kann ich so nicht sagen den er war so anders als sonst das es echt schwierig ist das zu beantworten.
Was den Schluss angeht, ja, auch so ne Sache, der war mir dann doch etwas zu abgekürzt. Alles zog sich so in die Länge, Susa brauchte echt lange um diesen Schritt zu wagen und dann wars auch schon fast wieder zu ende. Irgendwie unbefriedigend.
Prota- und Antagonisten & Co
Als Protagonistin haben wir hier sicher Susa, um sie geht es eigentlich auch wenn andere Charaktere wie ihre Schwester, ihre Adoptiveltern und ihr Mann eine wichtige Rolle spielen. Doch eigentlich geht es Susa und ihr Leben und Erleben. Es ist schwierig zu sagen wie ich sie gefunden habe, denn ich bekam nicht wirklich einen Zugang zu ihr, das lag aber unteranderem am Schreibstil der Autorin. Aber auch daran das ich eben was anderes erwartet habe. So hab ich ständig gewartet bis die Geschichte mal die Richtung einschlägt die ich erwartet habe. Doch das passierte nicht wirklich. Sie war streckenweise echt anstrengend in ihrer Art, dann wieder sehr herzlich und Liebevoll, aber eine Zugang zu ihren Emotionen fand ich nicht wirklich.
Ich hab schon gemerkt das sie Veränderungen durchmachten, schliesslich wäre es andersrum unglaubwürdig gewesen denn in Krisen wandelt sich jeder auf irgend eine Weise, und genau diese konnte man bei ihr sehen aber die hatten nicht perse was mit der Adoption zu tun noch mit dem auftauchen der leiblichen Mutter. Sondern mit anderen Ereignissen in ihrem Leben und die betreffen wohl alle die in die selbe Situation kommen.
Leider konnten ich auch die Emotionen der Geschichte nicht wirklich berühren, was aber auch wieder am Schreibstil lag. Ja, auf diesen komm ich nachher gleich noch zu sprechen denn der ist wirklich sehr stark dafür verantwortlich das ich mit dem Buch nicht so viel anfangen konnte.
Ich liebe dich, sage ich, sage es gerade,als Henryk Peters Haufen mit einer der braunen Tüten aufhebt, die sich überall in unseren Taschen finden, und Henryk sagt mit melodischem Timbre: Die Hand voll Scheisse, das Herz voll Glück.
S. 66 – Susa
Die Sache mit dem Text
Ja, so kommen wir dann nun zu dem Teil mit dem Txt an sich. Ich will nicht sagen das der Schwierigkeitsgrad nicht dem Genre entspricht oder der Alter der Zielgruppe, aber es ist so anders und wirklich anstrengend. Angefangen in den Kapiteln die sehr lange sind, es gibt an sich 4. Der Text dazwischen ist einfach nur durch Absätze unterteilt. So muss man wirklich genau gucken wo man dann aufhört zu lesen damit man den faden auch gleich wieder findet wenn es dann weiter gehen sollte.
Was es aber wirklich schwierig macht, sind die manchmal ellenlangen Sätze und Schachtelsätze. Dazu wird das gesprochene nicht wirklich gekennzeichnet. Es wird einfach mittels Kommas, zum Beispiel, eingebaut. Das ist sowas von anstrengend. Manchmal fühlt sich ein Satz dann einfach komisch an, dann liest man ihn noch mal und merk das dazwischen ja gesprochenes zu finden ist, also betont man es dann anders.
Diese 3 Elemente hemmen nicht nur den Lesefluss sondern auch manchmal das Verständnis. Man muss manchmal 2 mal den Satz lesen. Der Wortschatz ist an sich leicht zu verstehen aber das hilft hier aber gar nichts.
Ich weiss nicht was die Autorin damit bezwecken wollte. Ob es ihre normale Art zu schreiben ist. Darum kann ich euch dazu nichts sagen. Sollte es einfach mal ein Experiment sein, oder ist das für sie normal und ihre ganz besondere Eigenart. Ehrlich, sollte es wirklich ihre Art des Schreibens sein, könnte ein weiteres Buch noch so interessant sein was das Thema anginge, ich würde es mir nicht noch einmal an tun.
Und sonst noch
Das Cover ist einfach wunderschön, da hat der Knaus Verlag einfach ein Händchen für, find ich. Der Titel, ja, der passt doch auch ganz gut, auch wenn ich mir den nie merken konnte. Ich vertauschte die Reihenfolge der Worte immer. Macht aber nichts, es passt schon.
Aber wie gesagt, ich hab was anderes erwartet, auch wenn die Geschichte um Susa sicher interessant war, das Thema ist aktuell, nicht nur das mit der Adoption sondern die Frage was bedeutet Familie, Frau, Karriere und Mutterschaft in einem, seine Wurzeln finden und so auch sich selber. Ich fand die Geschichte ganz gut. Wenn alles andere eben nicht wäre, dann hätte es sicher anders ausgesehen, für mich auf alle Fälle. Wer aber gerne mit speziellen Schreibstilen experimentier, dem könnte das Buch sicher gefallen. Solange das Thema Interesse weckt.
Leider blieben mit die meisten Charaktere auch ziemlich fremd, und so fühlte sich das ganze auch eher so als würde man was vom hören sagen mit bekommen. Wenigstens konnte die Handlung soweit überzeugen das ich das Buch dann doch fertig gelesen habe. Aber ich denke kaum das ich noch mal etwas von der Autorin lesen werde.
Vielleicht gefällt es euch ja besser, solltet ihr euch dazu entscheiden das Buch zu lesen, oder habt ihr es gelesen, dann würde es mich freuen wenn ihr mir verratet wie es euch mit dem Buch gegangen ist. Ist es euch ähnlich ergangen wie mir oder fandet ihr das Buch viel besser als ich?