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review 2016-07-03 18:59
Mondschwinger
Mondschwinge - Die Nacht der Elemente 2 - Lia Haycraft

Titel: Mondschwinge - Die Nacht der Elemente

Autor: Lia Haycraft

Verlag: bookshouse

 

Worum es geht:
Es nährt sich nun bereits zum 40. Mal der Tag, an dem Kazumis Großmutter Analyn verschwunden ist. Eigentlich ist das die Zeit im Jahr, in der ihr Großvater ganz intensiv nach seiner verschwundenen Frau sucht. Dieser liegt jedoch im Krankenhaus und bittet nun Kazumi mit der Suche fortzufahren.
Noch bevor diese allerdings mit der Suche richtig beginnen kann, erhält sie eine Nachricht von Analyn. Was hat das zu bedeuten? Warum meldet sich Analyn bei ihr, die ihr noch nie begegnet ist, und nicht bei ihrem Großvater?
Hinter dem Spiegelsee hat Ivan ganz andere Probleme. Er wurde von Umbra von der Spiegelinsel verbannt, weil er Raja etwas mehr von Axion zeigen wollte. Wie soll er jetzt Raja von ihrer Mutter befreien, damit sie das Leben führen kann, das sie führen möchte?

Was ich sage:
Bei diesem Buch handelt es sich um das zweite Buch der Die Nacht der Elemente-Reihe. Gleich zu Anfang bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Bücher der Reihe – bis auf einige Charakteren – nichts miteinander zu tun haben. Also hatte ich auch nicht die Erwartung, dass dieses Buch sich nahtlos an jenes an davor anschließt. Vielmehr habe ich an dieses Buch einfach die gleichen Erwartungen wie an jeden anderen Fantasyroman auch gestellt. Ich möchte einen Spannungsbogen, der einen mitreißt.
Gerade der Anfang konnte diese Erwartungen leider nicht erfüllen. Meiner Meinung nach ist es ziemlich schwer, in die Geschichte rein zu kommen, da die Perspektiven ziemlich schnell zwischen Kazumi und Ivan hin und her springen. Das war auch der Grund, warum mir etwas die Motivation fehlte weiter zu lesen.

Bei den Charakteren, die schon aus dem ersten Buch der Reihe bekannt waren, habe ich versucht so objektiv wie irgend möglich ran zu gehen. Immerhin sollte es auch möglich sein, diese Geschichte als eigenständiges Buch zu lesen. Leider hat sich aber immer wieder der Eindruck aus dem vorherigen Buch eingeschlichen, was aber auch nicht weiter tragisch war.
Generell hatte ich den Eindruck, dass die Charakteren in diesem Buch durchdachter waren und man als Leser besser an sie ran kommt. Gerade zu Kazumi konnte ich einen Zugang aufbauen, der mich die meiste Zeit zum weiterlesen animiert hat.

Der Schreibstil ist gut, sodass man auch Freude daran hat weiter zu lesen. Allerdings gibt es zwischendurch auch Sätze, die einem etwas komisch vorkommen. Da stolpert man dann im Lesefluss etwas, fängt sich aber relativ schnell wieder.

Fazit:
Für den zweiten Teil der Die Nacht der Elemente-Reihe vergebe ich 3 von 5 Punkten, da mir das Buch gut gefallen hat, man aber etwas Ausdauer beweisen muss, um über einen langweiligen Anfang hinweg zu kommen.

Source: coverworlds.de/mondschwinge
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review 2016-06-14 10:43
In der Warteschleife
Die weiße Flamme - Richard Schwartz

Richard Schwartz ist nicht der Geburtsname des Autors der Zyklen „Das Geheimnis von Askir“ und „Die Götterkriege“. Er ist ein Pseudonym – eines von fünf. Es ist nicht öffentlich bekannt, wie der Mann tatsächlich heißt. Offiziell bestätigt ist nur, dass es sich bei Richard Schwartz und Carl A. deWitt um ein und dieselbe Person handelt. Seit diesem Jahr veröffentlicht Piper „Die Lytar-Chronik“ unter dem Namen Richard Schwartz, obwohl diese Trilogie ursprünglich als Zweiteiler von Carl A. deWitt bei blanvalet erschienen ist. Ich werde mir die drei Bände irgendwann von Piper zulegen, weil die Ausgaben überarbeitet wurden. Zuerst liegen jedoch noch einige Bände von „Die Götterkriege“ vor mir.

 

Havald, Engel des Soltar, ist aus seinem Schlaf erwacht, doch sein Gedächtnis kehrt nur langsam zurück. Solange er sich lediglich vage daran erinnert, wer er ist, ist jede Hoffnung, die Askir in ihn setzt, vergeblich. Leandra und Serafine sind enttäuscht, haben mit ihren Pflichten allerdings alle Hände voll zu tun. Leandra muss schnellstmöglich nach Illian reisen, um ihren Thron einzunehmen und den Rat daran zu hindern, die Stadt an den feindlichen thalakischen Kriegsherren Corvulus zu übergeben. Vorher hat sie jedoch ein Versprechen zu erfüllen: sie versprach, Byrwylde zu erschlagen, die riesige Schlange, die sich durch die Umleitung des Weltenstroms befreien konnte. Währenddessen befinden sich Wiesel und Marla bereits in Illian und müssen feststellen, dass die Stadt mit Intrigen verseucht ist und jeden Tag Unschuldige auf den Scheiterhaufen der Weißen Flamme brennen. Leandras Leben steht auf dem Spiel, finden Wiesel und Marla vor ihrer Ankunft keine Verbündeten, die sie unterstützen. Werden sie die Stadt gemeinsam vor sich selbst schützen können?

 

Kennt ihr diese Bücher, die man liest, für gut befindet und danach fast sofort wieder vergisst? So ergeht es mir bisher mit den Bänden von „Die Götterkriege“. Mir gefiel der Auftakt „Die Rose von Illian“ und ich mochte auch den zweiten Band „Die Weiße Flamme“, aber bleibenden Eindruck haben sie leider kaum hinterlassen. Es fällt mir schwer, Positives und Negatives zu definieren, weil mich die Geschichte emotional nicht richtig berührt. Irgendetwas fehlt. Es fühlt sich an, als könnte ich ein objektives Urteil abgeben, aber kein subjektives. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass ich den Eindruck habe, dass diese beiden Bände nur das Vorgeplänkel der eigentlichen Handlung darstellen. Die Geschichte nimmt sehr langsam Fahrt auf. Meiner Meinung nach zielt Richard Schwartz darauf ab, Havald erneut als ihr Zentrum zu etablieren, konnte damit allerdings noch nicht beginnen, weil er ihn selbst ins Aus geschrieben hat. Da Havald durch die Ereignisse am Ende des ersten Zyklus „Das Geheimnis von Askir“ zwischen Leben und Tod schwebte, musste er ihn erst zurückholen und sich erholen lassen, bevor er ihm in den nachfolgenden Bänden abermals die führende Rolle der Geschichte auf den Leib schneidern kann. Ich finde nicht, dass ihm das besonders elegant gelungen ist. „Die Rose von Illian“ und „Die Weiße Flamme“ hinterließen bei mir den Nachgeschmack einer Warteschleife. Obwohl ich die Figuren der Reihe mag und ihnen gern folge, weist keine die gleiche Zugkraft wie Havald auf. Vielleicht liegt mir die gradlinige Zuschreibung von Gut und Böse nicht; normalerweise sind es gerade die ambivalenten Charaktere, die mich am meisten faszinieren. Ich bin nicht überzeugt, dass Schwartz in der Lage ist, zwiespältige Persönlichkeiten zu konzipieren, denn selbst Marla und Wiesel verfolgen ehrenwerte Ziele. Mir erschienen sie aus genau diesem Grund mit der Situation in Illian überfordert, gleichwohl man meinen sollte, zwei Diebe kämen mit einer Schlangengrube voller Intrigen zurecht. Ich denke, Schwartz hat sich mit dieser Darstellung der Stadt keinen Gefallen getan, denn auf mich wirkte sie etwas ungelenk. Erst die Auflösung des Intrigengeflechts durch Leandras Ankunft konnte mich richtig fesseln.
Was mir hingegen sehr gut gefällt, ist die Tatsache, dass Schwartz das Militär Askirs als gleichberechtigte Institution beschreibt. Viele hochrangige Positionen werden von Frauen bekleidet. In der High Fantasy trifft man selten auf eine so fortschrittliche Streitmacht, doch zu Askir passt es hervorragend, schließlich wird das Reich von einer Frau regiert. Lustigerweise habe ich trotzdem Schwierigkeiten, Desina als Kaiserin wahrzunehmen. Ich empfinde sie primär als Eule und glaube, dass ihr das selbst ähnlich geht. Die Magie nimmt in Schwartz‘ Universum einen interessanten Stellenwert ein. Sie ist ein mächtiges Werkzeug mit vielen Einsatzmöglichkeiten, beinhaltet aber nicht die Antwort auf jedes Problem. Weder Desina, noch Leandra oder Asela verlassen sich uneingeschränkt auf sie. Es gefällt mir, dass in Schwartz‘ Welt sowohl Platz für Magie als auch für rudimentäre Technik ist, denn ich fand nie, dass das eine das andere ausschließt.

 

Ich hoffe sehr, dass „Die Götterkriege“ im nächsten Band „Das Blutige Land“ endlich richtig durchstarten. Es wäre zu schade, würden sie weiter vor sich hinplätschern, denn ich möchte mich begeistern lassen. Das Potential ist da und ich habe das Gefühl, dass die Geschichte erzählt werden will, doch bisher fehlt einfach das gewisse Etwas, diese spezielle Anziehungskraft, die sie unwiderstehlich werden ließe. Vielleicht braucht es dafür erst Havald, der in „Das Blutige Land“ wieder in den Fokus rückt. Ich bin äußerst neugierig, in welche Richtung er die Geschichte führen wird und ob Richard Schwartz aus ihm tatsächlich die zentrale Figur macht, die ich in ihm vermute.
„Die Weiße Flamme“ ist ein solider, unterhaltsamer High Fantasy – Roman voller klassischer Elemente. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ich wünschte nur, zwischen den Seiten würde sich ein wenig mehr emotionaler Zauber verstecken.

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text 2016-04-19 12:46
Reading progress update: I've read 2%.
Mondschwinge - Die Nacht der Elemente 2 - Lia Haycraft

Kasumi drückte die Klinke hinunter und hielt die Luft an, ...

Kapitel 1, Pos 55

Ich habe angefangen, Mondschwinge von Lia Haycraft zu lesen.

Nach Mondtochter bin ich wirklich gespannt, was in diesem Teil passieren wird.

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review 2016-03-09 14:10
Mondtochter
Mondtochter: Die Nacht der Elemente 1 - Lia Haycraft

Titel: Mondtochter - Die Nacht der Elemente 1

Autor: Lia Haycraft

Verlag: bookhouse

 

Worum es geht:
Lucija wusste schon immer, dass sie nicht ganz normal war, denn von allen Menschen, die sie kannte, war sie die einzige, die mit Krähen sprechen konnte. Das “warum” konnte ihr aber bisher niemand beantworten, bis eines Tages Sander in ihr Leben tritt.
Von diesem erfährt sie, dass sie ein Mondtochter ist und als solche Fähigkeiten besitzt von denen jeder Mensch nur träumen kann.
Leider kommt diese Nachricht mit einer Menge Probleme. Denn kurz bevor sie in dieses Geheimnis eingeweiht wurde, hatte sie die Bekanntschaft mit einer Frau namens Umbra Jones gemacht. Ein Frau, auf dessen Bekanntschaft sie am liebsten verzichtet hätte. Diese aber hat sich fest vorgenommen Lucija zu schaden. Doch warum ist sie so versessen darauf?

Was ich sage:
Da dieses Buch das Wort Mond im Titel trägt, erwarte ich schon einmal sehr viel mehr. Ich liebe den Mond und wenn dieser eine anscheinend wichtige Rolle spielt, möchte ich den Bezug auch spüren können. Ansonsten hatte ich die gleichen Erwartungen wie an jeden Fantasyroman . Es sollte spannend sein und den Leser mitreißen. Dank dem Klappentext habe ich mich auch auf eine Prise Romantik eingestellt.
Gekommen ist es leider ganz anders. Bis auf die Sache mit der Romantik ist eigentlich nichts so gekommen wie erwartet. Und sind wir doch mal ehrlich: der Romantik-Teil wird immer eingehalten.

Als erstes möchte ich auf die Charakteren eingehen. Diese sind die Hauptursache dafür, dass ich mit der Geschichte nicht richtig warm geworden bin.
Über den Hauptteil der Geschichte wird Lucija begleitet und somit bekommt man alles von ihrer Sicht her erzählt, was dem Leser hilft zu verstehen, was es mit den Mondtöchtern auf sich hat und was das für die Mädchen mit sich zieht. Den Rest der Geschichte begleitet man Sander oder Umbra und bekommt so auch andere Seiten der Geschichte erzählt.
Verschiedene Sichtweisen auf eine Geschichte sind erst einmal wirklich gut. So war es diesem Falle zum Teil auch. Leider bekommt man durch die verschiedenen Perspektiven nicht mehr Informationen als man nur mir der von Lucija bekommt. Von daher fand ich die verschiedenen Perspektiven teils störend und sie haben auch in den Fluss der Geschichte eingegriffen.
Eine andere Sache, die mich an den Charakteren gestört hat, ist dass ich keinen wirklichen Zugang zu einem von ihnen finden konnte. Das beginnt schon bei dem Aussehen. So wirklich sicher, wie die Charakteren aussehen, bin ich nicht.
Die Charakteren sind also Fremde für mich geblieben. Ihr Schicksal hat mich nicht wirklich berührt. Das ist wirklich schade. Die meiste Freude an Büchern habe ich immer, wenn ich mich mir mindestens einem Charakter identifizieren kann.

Die Idee für die Geschichte ist wirklich gut und sie ist völlig neu für mich. Wie ich weiter oben bereits erwähnt habe, liebe ich den Mond und die Vorstellung, dass Menschen von ihm beeinflusst werden und vollkommen neue Eigenschaften entwickeln, ist eine tolle Vorstellung. Betroffen sein, würde ich nicht sein wollen. Das wäre dann doch etwas viel.
Der Schreibstil ist gut und flüssig. Es gibt einige Dialoge, die die Geschichte lebendig machen. Auf der anderen Seite passiert das meiste in den Gedanken der Charakteren. Dadurch kommt die Geschichte manchmal ins Straucheln, denn einige Gedanken werden immer und immer wieder wiederholt.

Fazit:
Ich vergebe 3 von 5 Punkten, denn mir hat das Buch gut gefallen. Leider hat mir aber der Funke gefehlt, der dieses Buch zu einem wirklich tollen Buch gemacht hätte.

Source: coverworlds.wordpress.com/2016/03/09/mondtochter
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review 2016-01-15 09:58
Märchenhaft
Heaven - Stadt der Feen - Christoph Marzi

Christoph Marzi. *seufz* Meine Beziehung zu diesem Autor ist kompliziert. Als Teenager habe ich seine vierteilige Reihe „Die Uralte Metropole“ gelesen und von Herzen geliebt. So sehr, dass ich sie sogar mehrfach gelesen habe. Bis heute gehören die Romane zu meinen All-Time-Favorites. Leider konnte Marzi danach meiner Meinung weder mit dem Zweiteiler „Fabula“ noch mit dem Einzelband „Grimm“ an seine eigene Brillanz anknüpfen. Dreimal hat er mich nach „Die Uralte Metropole“ enttäuscht. Trotz dessen kann ich nicht aufhören, ihm immer wieder eine Chance zu geben, weil ich weiß, was er kann. Ich weiß, wie viel Talent und sprachliche Schönheit in ihm schlummern. „Heaven: Stadt der Feen“ ist ein weiterer Versuch, in seinem Schaffen abermals das zu finden, was er mir vor Jahren mit „Lycidas“ und dessen Nachfolgern geboten hat.

 

Auf den Dächern Londons fühlt David sich frei. Hier oben kann er der erdrückenden Enge der Stadt entfliehen, ohne Mauern, Wände und Grenzen. David kann gehen, wohin auch immer er möchte. Eines Abends ist er wieder einmal unterwegs, um einen Auslieferungsauftrag zu erfüllen, als er plötzlich stolpert und beinahe vom Dach rutscht. David sieht sich um und stellt fest, dass ihn nicht etwas zu Fall brachte, sondern jemand. Ein Mädchen. Sie scheint Hilfe zu brauchen, also gibt sich David einen Ruck und spricht sie an. Sie sagt, ihr Name sei Heaven. Sie erzählt ihm eine ungeheuerliche, haarsträubende Geschichte: zwei unheimliche Männer haben ihr Herz gestohlen. Wortwörtlich. Und doch ist Heaven am Leben, spricht und atmet. Wie ist das möglich? David ist nicht sicher, ob er ihr glaubt, aber irgendetwas an ihr fasziniert ihn und so beschließt er, ihr beizustehen. Gemeinsam begeben sie sich auf die gefährliche Suche nach Heavens Herz und enträtseln dabei ein Mysterium, das London seit vielen Jahren umgibt.

 

„Heaven“ gibt mir für Christoph Marzi als Autor wieder Hoffnung. Es ist lange nicht so zauberhaft, detailreich und überzeugend wie „Die Uralte Metropole“, aber um einiges besser als „Fabula“ und „Grimm“. Vielleicht ist es nicht fair, das Buch nicht eigenständig zu bewerten, doch ich glaube, ein Schriftsteller muss es sich nun einmal gefallen lassen, dass man ihn an seinen vorangegangenen Werken misst. Ich habe den Eindruck, dass Marzi sich für diesen Einzelband auf seine Wurzeln besann. Die Handlung ist bodenständig, verzichtet auf Schlenker in andere, parallele Realitäten und konzentriert sich auf das Wesentliche. Ich bin erleichtert, dass dieser Roman so bescheiden geraten ist, denn auf diese Weise beweist Marzi, dass er noch immer eine glaubhafte, runde Geschichte schreiben kann. Über die Jagd nach Heavens Herz führt er seine beiden ProtagonistInnen durch die faszinierende Kulisse Londons und ließ vor meinen Augen ganz ähnliche Bilder entstehen wie damals vor vielen Jahren bei der Lektüre von „Die Uralte Metropole“. Ich kann seine Leidenschaft für diese alte Lady, für den charaktervollen Gegensatz von Geschichte und Moderne, absolut nachvollziehen. Diese Stadt umgibt von Natur aus ein Hauch Magie, den Marzi dank seines märchenhaften Schreibstils nicht nur in eine überzeugende, geheimnisvolle Atmosphäre verwandelt, sondern auch für sich arbeiten lässt. London selbst treibt Heavens und Davids Geschichte bereits voran, sodass sie sich ganz von allein entwickelt. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass Marzi jemals die Kontrolle verloren hätte – nein, er wusste, was er tat. Ich hätte mir allerdings etwas mehr Umfang gewünscht. „Heaven“ beschränkt sich fast ausschließlich auf Heaven und David und nimmt keine größeren Dimensionen ein, obwohl die Möglichkeit dazu meiner Ansicht nach durchaus präsent war. Es war, als würde die große Geschichte, die „Heaven“ hätte werden können, stets hinter der Handlung darauf warten, eingefangen zu werden. Ich kann natürlich nur vermuten, warum Marzi sie nicht lebendig werden ließ, doch ehrlich gesagt ist es mir so lieber, als hätte sich der Autor ein weiteres Mal verzettelt. Außerdem sind Heaven und David wirklich sympathisch, sodass ich sie gern begleitet habe. David hat genau das Feuer, das ich in der Figur des Oliver Twist von Charles Dickens vermisst habe. Ein wenig draufgängerisch, mutig und ein Herz aus Gold – eine Kombination, die man einfach mögen muss. Heaven ist nicht minder tapfer, aber sie besitzt ein zarteres, sanfteres Wesen als David. Ich empfand sie als introvertierte Persönlichkeit, die sowohl ihre innere wie auch ihre äußere Schönheit durch ihre Scheu verbirgt. Sie vereint Stärke und Zerbrechlichkeit, wodurch ihre Figur außerordentlich gut zum übernatürlichen Thema des Buches passt: Feen. Christoph Marzi hat sich ein ganz wundervolles, originelles Konzept dieser fantastischen Geschöpfe überlegt; anders als alles, was ich bisher über Feen gelesen habe. Ich fand seine Idee wahnsinnig interessant – schade, dass er nur kurz darauf eingeht.

 

„Heaven: Stadt der Feen“ ist ein märchenhafter Einzelband, mit dem Christoph Marzi meiner Meinung nach langsam wieder zu seiner alten Form zurückfindet. Nach den letzten drei Enttäuschungen freut es mich sehr, dass „Heaven“ mich überzeugen konnte, rund und ausgeglichen ist und tolle Ideen zusammenhängend verarbeitet. Ich finde, es passt hervorragend in die Weihnachts- und Winterzeit, weil es diese besondere Magie transportiert, die ich mit dieser Saison assoziiere. Dabei wirken die übernatürlichen Elemente angenehm dezent und sind nicht zu dominant integriert. Ich bin gespannt, ob das auf „Memory: Stadt der Träume“ auch zutreffen wird, obwohl es keine Fortsetzung ist.
Wenn ihr Lust auf ein modernes, zauberhaft geschriebenes Märchen habt, ist „Heaven“ genau die richtige Wahl. In London, dieser Stadt der Mythen und Geheimnisse, sind Feen lebendig und Mädchen ohne Herz können die Liebe finden.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/01/15/christoph-marzi-heaven-stadt-der-feen
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