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review 2020-01-27 11:15
Kunst und Krempel, aber immer mit Niveau!
Breslau, du mit dem faltigen Gesicht - Käthe Kleinert
Es ist ein seltsames Gefühl, wenn man durch Gedichte zu verstehen versucht, was andere Menschen vor 50, 100 Jahren am gleichen Ort, wo du heute lebst...also in Breslau, dachten, fühlten, gesehen haben... So ist es vor allem bei Gedichten, die zwar keine natürliche Erzählensweise darstellen, doch fast immer sehr persönlich sind. Bei der Auswahl der Zeilen von Käthe Kleinert ist das besonders deutlich, denn sie schrieb meistens in ruhigen Momenten der Nachdacht, wenn man irgendwo alleine am Abend saß, anderseits aber auch aus gesellschaftlichen, sich wiederholenden Anlässen, wie das Neujahr, Geburtstage oder sogar über so alltägliche Sachen, wie Kauf eines Ölofens. Man kann auch einiges von ihrem persönlichen Leben zwischen den Zeilen erfahren. Die Gedichte in dieser Auwahl umfassen 60 Jahre ihres langen Lebens (das erste datierte 1925, das letzte 1983), und sie schrieb bis in den hohen Alter. Die Verse im Band sind nicht chronologisch zu lesen, sondern vom Herausgeber gewählt, wurden in 5 Themen gruppiert:
1. Heimat und Fremde, 2. Stille und Sehnsucht, 3. Jahres- und Festzeiten, 4. Schnurren und Weisheiten, 5. Abschied und Heimgang.

Am schönsten fand ich die ersten, die über die Heimat erzählen oder die Sehnsucht nach ihr beschreiben (es scheint, dass sie schon im Alter von 23 Jahren, im Jahr 1925, Breslau verlassen hat). Sie sind ziemlich kunstvoll, sehr knapp, aber bildgewaltig. Wie diese Worte über einem
Sonnenuntergang
Und in gewalt'gem Zuge,
Wie eine Schlußfuge,
Schleudert der Sonne sinkende Kraft
Feuergarben, und damit rafft
Sie die ganze Weite ein
In güldenen Abendschein.
Breslau, Sonnenuntergang am Schwarzwasser
Oderdamm bei Wilhelmsruh, ca. 1936


Bei anderen Themen, greift sie oft zum Humor, die Zeilen werden auch üppiger. Sehr treffend und gleichzeitig witzig fand ich den Text über zeitgenössiche Kunst, der bereits aus dem Distanz des 70-jährigen Lebens geschrieben wurde und auch heute, so denke ich, seine Gültigkeit behält:
Oh, arme Kunst!
Das Dichten ist heut gar nicht schwer,
Denn Form und Sinn braucht es nicht mehr -
Ja, einstens hielt man auf Nievau,
Heut sagt man spottend:
's geht auch so !

Nur wer den größten Blödsinn macht,
Kommt für die Presse in Betracht,
Und was kein Sterblicher kapiert,
Wird von ihr bestens honoriert.

Vereinzelt noch, verkalkte Sonderlinge,
Sie wissen um den Erst der Dinge
Und fragen sich - ehrlich bedrückt,
Sind denn die Menschen ganz verrückt?

Sie möchten rufen, warnen, mahnen,
"Verspielt es nicht, das Geistesgut der Ahnen:
Wenn ihrer Sprache edle Kunst
Ihr heut verspottet und verhunzt,
Bekennt ihr euch - so sagt es nur:
Zum Nihilismus der Kultur!"
17.06.1971

Auch der zweite Abschnit liefert viele interessante Gedanken: Stille, Liebe und Nachdacht sind ihre Themen, wie die
Mahnung
Entwinde dich der Stille nicht,
Und wende dich nicht von hinnen,
Sie ist nicht stumm! Die Stille spricht
Zu deinen inneren Sinnen.
20.09.1959

In einem der lustigsten Gelegenheitsgedichten beweist die Autorin, dass sie auch noch schlesiche Mundart beherrscht:
Setz', eh de in de Kieche gehst
Die Prille uf de Nees!
Moritat: Die Geschichte vom versalznen Zuckerguß; 1971
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review 2018-06-15 14:58
Grusel-Snack
Ein Gesicht in der Menge - Stephen King,Stewart O'Nan,Thomas Gunkel

Als sich Dean Evers ein Baseball-Spiel im Fernsehen ansieht staunt er nicht schlecht. Er sieht auf den Zuschauerrängen einen Mann, der ist bereits seit Jahren tot!

"Ein Gesicht in der Menge" ist eine gruselige Kurzgeschichte aus der Feder von Horrormeister Stephen King. Obwohl das kurze Werk zu den bescheidenen seiner Art zählt, bietet es gewohnte Schaueratmosphäre und ist für zwischendurch ganz nett.

Der Witwer Dean Evers ist nach dem Tod seiner Frau nach Florida gezogen, wo er seinen Lebensabend verbringt. Trotz der angenehmen Temperaturen geht es ihm gar nicht gut. Er vermisst seine Frau und hat es sich angewöhnt seine Einsamkeit im Alkohol zu ertränken und mit Tabletten zu betäuben. 

Mangelnde Lebensfreude hin oder her, nach wie vor schaut er sich leidenschaftlich gerne Baseballspiele im Fernsehen an. So auch an diesem Abend als er plötzlich den Zahnarzt seiner Kindheit im Publikum entdeckt. Egal wie er es dreht und wendet, dieser Mann kann nicht sein Zahnarzt sein, denn der Mann war damals schon alt!

Dean schiebt es auf den Alkohol, doch beim nächsten Spiel tauchen weitere Bekannte in den Zuschauerrängen auf. Nun kriegt er es mit der Angst zutun, und ist sich sicher, dass es alkoholbedingte Halluzinationen sind. Bis er eines Abends seine tote Frau unter den Zuschauern sieht und sein Handy ringt ... 

Dieses kleine Büchlein ist schon sehr kurz geraten, was für mich der größte Makel daran ist. Wenn man bedenkt, für welchen Preis es über den Ladentisch geht, dann handelt es sich um eine ziemlich teure Angelegenheit.

Nichtsdestotrotz zeigt Stephen King erneut, dass er gute Kurzgeschichten schreibt. Ein um das andere Mal erstaunt er mich, indem er mir seine lebendigen Figuren näher bringt. Dean Evers hat auf den wenigen Seiten kaum Raum, trotzdem bekommt man sofort ein Gefühl für ihn und sieht ihn, wie er da auf dem Sofa vor seinem Fernseher sitzt.

Gruselig ist es allein, weil das Mysteriöse in den Alltag drängt. Reichen ein paar Bierchen zu viel, um in der Menge die Toten sitzen zu sehen? Oder ist doch etwas Übernatürliches schuld daran?

Insgesamt mochte ich diesen Grusel-Snack ganz gern, weil er zwischendrin gut zu lesen ist. Es mangelt am Umfang, denn etliche Seiten mehr hätten Dean Evers Schicksal sicher nicht geschadet. Gewohnte Eloquenz trifft auf annehmbares Grauen, wird aber auf viel zu wenig Raum umgesetzt.

Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.co.at
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review 2017-07-20 10:55
Nur ein Wort: Grimdark
King of Thorns - Mark Lawrence

Habt ihr schon mal den Begriff Grimdark gehört und euch gefragt, was das nun wieder ist? Grimdark ist ein Subgenre der Fantasy: die Charaktere sind zwielichtiger, ihre Entscheidungen fragwürdiger, ihre Handlungen gewalttätiger. Alles ist etwas extremer, härter, blutiger, kompromissloser. So würde ich Grimdark erklären, denn bisher scheint es keine einheitliche Definition zu geben. Mein persönlicher Favorit ist die Beschreibung des Autors Adam Roberts, der Grimdark ganz simpel als „Anti-Tolkien“ bezeichnet – obwohl ich nicht glaube, dass dieses Subgenre zwangläufig eine Definition braucht. Ich halte es für eine intuitive Kategorie, die lediglich eine bestimmte Atmosphäre vermitteln und eine gewisse emotionale Resonanz erzeugen sollte.
„King of Thorns“, der zweite Band der Trilogie „The Broken Empire“ von Mark Lawrence, qualifiziert sich nach meinen Maßstäben spielend als Grimdark.

 

Als Jorg Ancrath schwor, er würde im Alter von 14 Jahren König sein, wurde er verspottet und belächelt. Er bewies, dass er niemals leere Reden schwingt, strafte seinen Onkel für den Verrat an seiner Mutter und seinem Bruder und entriss ihm sein Königreich. Heute ist Jorg 18 Jahre alt, herrscht seit vier Jahren über das Gebirgsland Renar und befindet sich in einer deprimierend aussichtslosen Lage. Vor den Toren seiner Burg versammelt sich eine gewaltige Streitmacht, die Jorgs Truppen zahlenmäßig weit überlegen ist. Der Prinz der Pfeile ist entschlossen, Renar zu erobern, denn er will zum Imperator ernannt werden, um den Krieg der Hundert ein für alle Mal zu beenden. Jorgs Chancen, ihm zu trotzen, sind gering. Jedenfalls in einem fairen Kampf. Vor vier Jahren entdeckte der junge König während einer Reise Artefakte der Erbauer von unsäglicher Macht. Niemand hat behauptet, Jorg würde fair kämpfen, richtig?

 

Ich hatte vor der Lektüre keinen blassen Schimmer, was mich im zweiten Band der „The Broken Empire“ – Trilogie, „King of Thorns“, erwarten würden. Es ist unheimlich schwierig, vorauszusagen, wie Mark Lawrence seinen Protagonisten Jorg handeln lassen wird, weil Unberechenbarkeit ein dominanter Zug seiner Persönlichkeit ist. Ich schlug das Buch auf und wäre beinahe rückwärts vom Stuhl gekippt – über dem ersten Kapitel steht in dicken Lettern „Wedding Day“. Hochzeitstag? Wer heiratet? Jorg etwa? Nicht möglich! Oder doch? Seit „Prince of Thorns“ vergingen vier Jahre, vielleicht hat er sich ja tatsächlich weiterentwickelt, ist gereift und ruht nun in sich selbst? Klingt das in euren Ohren genauso lächerlich wie in meinen, verstehen wir uns. Nein, darüber hätte ich mir wirklich keine Gedanken machen müssen, Jorg ist noch immer derselbe, beängstigende, bis in den Kern verrottete, von Hass, Rache und giftigem Ehrgeiz getriebene junge Mann, der er schon mit 14 war. Selbstverständlich verrät Mark Lawrence seinen Leser_innen, was er in den letzten Jahren getrieben hat. Erneut unterteilt er die Handlung aus Jorgs Ich-Perspektive heraus in Vergangenheit und Gegenwart und veranschaulicht auf diese Weise geschickt, dass sich die aktuelle Situation bereits vor vier Jahren abzeichnete. Vor vier Jahren begegnete Jorg dem Prinzen der Pfeile das erste Mal. Seit dieser schicksalhaften Begegnung wusste er, dass der Konflikt zwischen ihnen eines Tages unvermeidlich eskalieren würde. Nun, Jorg wäre nicht Jorg, hätte er nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen. Er bereitete sich auf eben diesen Angriff der Gegenwart vor, zeigt in der Hitze der unausweichlichen, mitreißenden Schlacht eine überraschend kühle, militärisch-strategische Gewandtheit und spuckt der Ausweglosigkeit der Umstände frech ins Gesicht. Er würde lieber brennen, als sich einem Rivalen zu unterwerfen. Aus seiner Sicht begehrt der Prinz der Pfeile, was rechtmäßig ihm zusteht: den Thron des Imperators. Er will diesen Titel, also hat er ein Anrecht darauf, basta. Diese Einstellung illustriert Jorgs verdorbenen Charakter haargenau und unmissverständlich. Wer noch Hoffnung für ihn hegte, wird schonungslos desillusioniert. Sein schwarzes Herz verfolgt ihn auch auf seiner Reise, immer wieder wird er mit seinen Sünden konfrontiert, weil die wahren Puppenspieler des Krieges der Hundert glauben, ihn so kontrollieren zu können. Ich fand es beeindruckend, wie ausgeklügelt Mark Lawrence permanent eine unterschwellige Spannung aufrechterhält, indem er die verborgenen Akteure seines brutalen Universums langsam und widerwillig identifiziert. Dadurch bleibt stets ein Gefühl der Neugier bestehen. Manchmal war diese Neugier das einzige, das mich zum Weiterlesen bewog, denn ich kann nicht leugnen, dass „King of Thorns“ hin und wieder reichlich zäh ist. Die Lektüre war anstrengend, weil Mark Lawrence viele bedeutsame Details lediglich andeutet. Dadurch erfordert das Buch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Eine Sekunde nicht aufgepasst und schwupps – schon ging ein wichtiges Informationskrümelchen verloren.

 

„King of Thorns“ ist eine würdige Fortsetzung der Trilogie „The Broken Empire“ und steht dem Auftakt „Prince of Thorns“ in nichts nach. Noch immer bin ich vollkommen fasziniert vom Protagonisten Jorg, sodass es mir teilweise sogar schwerfällt, mich auf die Handlung zu konzentrieren, obwohl diese äußerst feinsinnig und intelligent konstruiert ist. All die Fäden, die Mark Lawrence mit gewissenhafter Autorität spinnt, verknüpfen sich erst ganz am Ende des Buches, ergeben dann aber ein überzeugendes Gewebe. Für mich wiegt es nicht allzu schwer, dass Lawrence zur Geheimniskrämerei neigt, weil er dadurch das eine oder andere Ass im Ärmel behält, das wunderbares Material für überraschende Wendungen bietet. Die Unberechenbarkeit von Autor, Handlung und Protagonist, die schiere Ahnungslosigkeit, die ich beim Lesen empfand, vermischen sich mit der unbequemen, düsteren, gewaltgeschwängerten Atmosphäre zu einer besonderen Lektüre, für die es vermutlich tatsächlich nur eine passende Beschreibung gibt: Grimdark.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/07/20/mark-lawrence-king-of-thorns
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review SPOILER ALERT! 2017-03-23 16:41
Das Gesicht meines Mörders
Das Gesicht meines Mörders: Psychothrill... Das Gesicht meines Mörders: Psychothriller - Sophie Kendrick

 

Das Gesicht meines Mörders

Psychothriller 

 

Sie muss sich erinnern, um zu überleben.

 

Als Clara aus dem Koma erwacht, ist ihr bisheriges Leben wie ausgelöscht. Sie erinnert sich weder ihren eigenen Namen noch an ihren Ehemann, den Schriftsteller Roland Winter. Auch nicht an den Einbrecher, der sie niedergeschlagen haben soll. Freunde scheint sie keine zu haben – Roland ist ihre einzige Verbindung zur Vergangenheit. Mit seiner Hilfe wagt Clara einen Neuanfang. Bis jemand versucht, sie umzubringen. Und die junge Frau begreift, dass sie sich erinnern muss, um zu überleben. Schritt für Schritt rekonstruiert Clara ihr Leben und stößt auf eine geheimnisvolle Frau, mit der sie am Tag des Unglücks verabredet war. Und die seither spurlos verschwunden ist.

 

Meine Meinung:

Ich bin durch die tolle Gestaltung des Buches und auch des interessanten Titels auf das Buch aufmerksam geworden. 

 

Der Einstieg ist das Buch ist mir wahnsinnig leicht gefallen, der Schreibstil ist dermaßen flüssig, dass ich gar nicht aufhören konnte, weiterzulesen und war dann trotz später Stunde schon auf einmal bei Seite 80 gelandet. Dieses flüssige Lesen hat sich durch das ganze Buch hindurch gezogen. 

 

Ich habe in letzter Zeit schon mehrere Thriller gelesen, die sich mit Gedächtnisverlust beschäftigt haben, aber dennoch konnte mich dieses Buch total in den Bann ziehen. Man wusste genauso wie Clara nicht mehr, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Auch mit den für mich unvorhersehbaren Wendungen habe ich gar nicht gerechnet. 

 

Lediglich zum Schluss hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, alles noch logisch zu durchschauen, ansonsten wäre dies ein 5 Sterne Buch für mich geworden. 

 

Alles in allem kann ich hier wirklich eine klare Kauf- und Leseempfehlung geben. Hier bekommt man einen tollen flüssigen Schreibstil mit einer interessanten Story, die sich auf jeden Fall lohnt, zu lesen. Ich hoffe, es wird von der Autorin noch mehr veröffentlicht. Von mir bekommt das Buch sehr gute 4,5 Sterne. 

 

 
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review 2016-01-13 10:47
Ich bin verliebt
Beautiful Creatures - Margaret Stohl,Kami Garcia

Um „Beautiful Creatures“ bin ich ewig herumgeschlichen, bevor ich es endlich gekauft habe. YA Urban Fantasy bedeutet für mich immer ein recht hohes Risiko, wegen des Schnulzen-Faktors. Die Entscheidung für „Beautiful Creatures“ fiel dank Yvo – sie hat es gelesen und geliebt. Da sie einen recht anspruchsvollen Geschmack hat, war ich gewillt, ihr zu vertrauen und habe mich direkt für das hübsche Box-Set mit allen Bänden der „Caster Chronicles“ entschieden. Nichtsdestoweniger hielt ich meine Erwartungen im Zaum, denn ich wollte nicht enttäuscht werden.

 

Ethan Wate kann es kaum erwarten, seine Heimat, die Südstaaten-Kleinstadt Gatlin in South Carolina, zu verlassen. Er möchte die Welt sehen, will raus aus dem kleinen Kaff, in dem sich niemals etwas ändert. Drei Jahre und sein Schulabschluss trennen ihn noch von der Freiheit. Als Ethan am ersten Tag des neuen Schuljahres erfährt, dass die Stonewall Jackson High eine neue Schülerin hat, kommt er fast um vor Neugierde. Schließlich handelt es sich um die Nichte von Old Man Ravenwood, dem stadtbekannten Einsiedler und Sonderling. Auf den Anblick von Lena Duchannes war er jedoch nicht vorbereitet. Seit Wochen träumt Ethan Nacht für Nacht von einem fremden Mädchen – ein Blick in Lenas Gesicht genügt und ihm ist klar, dass sie das mysteriöse Mädchen seiner sehr realen Träume ist. Er fühlt sich unwiderstehlich von ihr angezogen. Fest entschlossen, herauszufinden, was sie verbindet, stürzt Ethan in eine Welt voller Geheimnisse, Magie, Licht und Dunkelheit und muss lernen, dass sich hinter der Südstaatenidylle Gatlins weit mehr verbirgt, als er je für möglich gehalten hätte…

 

Ich bin verliebt. „Beautiful Creatures“ hat mir unheimlich viel Spaß bereitet. Ich hätte nie gedacht, dass mich dieser Reihenauftakt so überzeugt. Das Buch ist charmant wie die Südstaaten selbst, mit einer reichen Geschichte und einem ganz besonderen Flair. Meiner Meinung nach kann man es ohne Weiteres zur Southern Gothic zählen, wodurch es für mich leuchtend aus dem Genre der Young Adult Urban Fantasy heraussticht. Kami Garcia und Margaret Stohl bieten ihren Leser_innen eine unwiderstehliche Mischung aus Vertrautem und Neuem, aus Spannung, Magie, Romantik und Witz. Um den Schnulzen-Faktor hätte ich mir nie Sorgen machen müssen, denn ich empfand die Liebesgeschichte zwischen Ethan und Lena als sehr süß, herzergreifend und unaufdringlich. Ich denke, das hat viel damit zu tun, dass es dieses Mal nicht die Perspektive des Mädchens ist, die die Leser_innen einnehmen. Ethan ist Protagonist und Ich-Erzähler seiner eigenen Geschichte, womit die beiden Autorinnen meinem Empfinden nach genau richtiglagen. Die männliche Sichtweise gibt den Ereignissen eine andere, erfrischende Dimension. Ethan hat eine angenehme, erstaunlich gefasste Art und Weise, zu erzählen. Da gibt es kein Gejammer, kein Geheule und keine ewig langen Monologe darüber, dass seine Angebetete perfekt und er selbst ihrer Liebe unwürdig ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass er distanziert oder nicht in der Lage wäre, Emotionalität auszudrücken. Er steht zu seinen Gefühlen, schämt sich ihrer nicht, ist aber trotzdem ein pragmatischer junger Mann, der die Dinge anpackt, die getan werden müssen. Mir hat das sehr imponiert. Außerdem fand ich seine Südstaaten-Manieren einfach köstlich und entzückend. Das Leben im Süden der USA folgt speziellen Regeln und Verhaltensnormen; diese Atmosphäre haben Garcia und Stohl hervorragend eingefangen. In Gatlin ist Geschichte heute noch so lebendig wie vor 150 Jahren, obwohl die braven Bürger_innen selbstverständlich nicht ahnen, wie viele Geheimnisse sich in den Stammbäumen ihrer Vorfahren verstecken. Ich kann mir keinen besseren Ort für eine magiegestützte Handlung vorstellen als diese fiktionale Kleinstadt.
Die Darstellung der Magie in „Beautiful Creatures“ ist prinzipiell nicht neu, doch die Autorinnen haben eine Möglichkeit gefunden, Altbekanntem einen frischen Anstrich zu verleihen. Die Welt der Caster bietet äußerst viel Potential; ich habe das Gefühl, dass noch zahlreiche Mysterien aufzudecken sind, die Ethan und Lena herausfordern werden. Ich glaube jedoch fest daran, dass sie gemeinsam alle Hindernisse überwinden werden, denn ihre Beziehung ist außergewöhnlich. Ich habe die beiden so gern begleitet, es war so schön, ihre zarten, jungen Gefühle für einander zu erleben. Ihre Liebe verschiebt Wolken und lässt Sonnenschein dort entstehen, wo er eigentlich nicht hingelangen kann. Ethan und Lena verkörpern einen Wunsch, den wir insgeheim wohl alle hegen: die Sehnsucht nach echter, wahrer Liebe. So dramatisch der Weg, der vor ihnen liegt, auch zu sein scheint und bereits im erste Band war, es hat mich wirklich glücklich gemacht, Zeugin so tiefer Empfindungen zu werden.

 

„Beautiful Creatures“ hat mir viel mehr geboten, als ich erwartet hatte. Ich bin in Ethans und Lenas Geschichte versunken und wollte gar nicht mehr auftauchen, weil mich einfach alles daran verzaubert hat. Liebe und Magie – was braucht es mehr, um einen tollen Young Adult Urban Fantasy – Roman zu schreiben? Kami Garcia und Margaret Stohl haben bewiesen, dass sie definitiv nur diese beiden Zutaten mit viel Herzblut und Kreativität vermischen mussten. Der Auftakt der Reihe „Caster Chronicles“ wirkte nicht ein einziges Mal angestrengt, übertrieben oder kitschig, sondern war meinem Empfinden nach voll und ganz stimmig. Mein Lesevergnügen war enorm und ich kann es kaum abwarten, den nächsten Band zu lesen.
Ich bin fest überzeugt, dass „Beautiful Creatures“ die richtige Lektüre für alle Fans der Young Adult Urban Fantasy ist und glaube darüber hinaus, dass es sogar denjenigen den Glauben an das Genre zurückgibt, die zu viele schlechte Erfahrungen damit machen mussten. Folgt Ethan und Lena nach Gatlin und seht, wie viel Magie diese Südstaaten-Kleinstadt zu bieten hat!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/01/13/kami-garcia-margaret-stohl-beautiful-creatures
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