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review 2019-11-23 07:51
Fast jene Geschichte, wie es im Keller von Josef Fritzl zugegangen sein könnte
Raum - Emma Donoghue,Armin Gontermann

Am Tag nachdem schon wieder herauskam, dass ein Österreicher in Holland seine Kinder in einem Verließ im Keller eingesperrt hat (was ist eigentlich los mit meinen männlichen Landsleuten, die Häufung derjenigen Psychopathen, die komplett auf diese perfide Art eine Schraube locker haben, ist mittlerweile schon auffällig), machte ich mich an die Arbeit, dieses Buch im Rahmen der die Autorinnenchallenge für Irland zu besprechen. Ihr seht also, diese Straftat einmal aus der Sicht der Opfer zu betrachten, ist topaktueller denn je.

Die Empfehlung für dieses mir völlig unbekannte Buch kam von meinem Goodreads Freund Semjon, und ich bin sehr froh und dankbar dafür, weil ich den Roman zwar furchtbar im Thema, aber als Psychogramm der Opfer richtig gut ausgeführt fand. Zudem habe ich noch rausgefunden, das es hierzu auch noch einen guten Film geben soll, der wäre für meine Book2movieambitionen auch noch sehr interessant.

Viele meiner Buchfreunde mögen sich wundern, warum mich solche Themen, die sich mit dem Bösen intensiv beschäftigen, besonders interessieren, und ich möchte Euch das genauer erläutern, denn es ist weder mein Beruf noch Sensationsgeilheit, die mich zu solchen Stoffen bringen. Für mich sind solche Taten und Menschen nicht so abstrakt, wie für viele andere, denn ich wohne in der Stadt, in der Herr Mayrhoff (ehemals Fritzl) einsitzt (Justizanstalt Krems-Stein). Wir alle leben mit dieser Institution in der Nachbarschaft. Mein Büro der Donau-Uni Krems sah früher direkt vom 3. Stock in den Innenhof des Gefängnisses, ich bin mit der Schließerin (Justizwachebeamtin) befreundet, die Herrn Fritzl jeden Tag sieht und auch die Therapeutin kenne ich gut. Die Donau-Uni arbeitet auch mit der Justizwachanstalt im Bereich Druckerei (Folder, Masterthesen) zusammen und früher, als wir als Universität noch kleiner waren, und keine Mensa und Gastro-Infrastruktur hatten, gingen wir mit einigen Kursen (zum Beispiel Lehrerweiterbildung von 1997-2000) zwei Mal wöchentlich in die Gefängniskantine essen. Wir hatten also sehr viel mit Mitarbeitern aber auch gelegentlich in der Kantine mit Gefangenen, die kurz vor der Entlassung stehen, zu tun.

Wenn frau so konkret hautnah und permanent mit dem Bösen konfrontiert ist, möchte zumindest ich eher mehr über so ein Thema wissen, als weniger. Dieses Thema zu verdrängen und den Kopf in den Sand zu stecken, hilft mir persönlich gar nix. Deshalb habe auch schon viele Sachbücher über die Psychologie des Bösen von Profilern gelesen und auch andere Artikel zu dem Thema. Ach ja, dieses Thema beschäftigt mich schon sehr lange aus diesem Grund, denn ab meinem 12 Lebensjahr wohnte ich zufällig in Steyr und war mit der anderen Schwerverbrecheranstalt Steyr-Garsten konfrontiert, in der die restliche Hälfte der größten Psychopathen und Massenmörder Österreichs einsaß.

Der erste Teil der Story erinnert also sehr frappant an die wahre Geschichte mit Herrn Fritzl - sorry Mayerhoff heißt er ja jetzt - nur dass weniger Kinder im Verließ sind. Nämlich nur eines. Die Geschichte ist wie gesagt sehr gut aus der Opferperspektive – respektive aus der Sicht des gerade mal fünfjährigen Jungen geschildert und zudem sowohl von der psychologischen Sicht als auch von der Sprache her sehr authentisch.

Manche Leser waren von den Fehlern bei unregelmäßigen Verben und den Artikelfehlern des Kindes sehr genervt. Abgesehen davon, dass gerade Kinder zwischen vier und sechs Jahren genau solche Fehler in der Sprachentwicklung machen, dies somit total authentisch ist, kam ich sehr schnell über diese Fehler hinweg, ich verstehe ja auch im realen Leben, wenn so junge Kinder mit genau denselben Fehlern mit mir kommunizieren, was sie wollen und ärgere mich nicht darüber.

Der kleine Jack lebt also mit seiner Mutter in einem ein paar Quadratmeter großen Verließ und hat das „Draußen“ noch nie gesehen, Im Gegenteil, er weiß bis zu seinem fünften Geburtstag überhaupt nicht, dass eine andere Welt jenseits seines Gefängnisses überhaupt existiert. Lediglich der Fernseher zeigt, ihm eine andere Welt, aber er glaubt, diese sei nicht real. Am fünften Geburtstag eröffnet ihm seine Mutter, dass einige Sachen im Fernseher doch real sind, dabei kann das Kind aber zu Beginn nicht unterscheiden, ob die Zeichentrickfilme auch dazugehören oder nicht. Warum die Mutter das gemacht hat? Weil sie ihr Kind liebt und abschirmen wollte. Was nützt es, von einer fremden Welt zu wissen, wenn man in einem Raum eingesperrt ist. In völliger Unkenntnis ist die Gefangenschaft besser zu ertragen. Auch ansonsten ist die Mutter sehr liebevoll, sie beschäftigt sich mit ihrem Sohn, bringt ihm Sprache und Rechnen bei, bastelt liebevoll aus den Essensresten Spielzeug, achtet im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die Gesundheit, die Fitness und den Fernsehkonsum ihres Sohnes und versucht ihr Kind auch sonst vor allem zu beschützten.

Als LeserIn werden wir komplett in die tägliche und wöchentliche Routine involviert, die tiefe liebevolle Mutter-Kind-Beziehung, die permanenten Vergewaltigungen der Mutter, das Arrangement mit und die Unterwerfung unter den Peiniger, um den Sohn zu schützen und Kerkervergünstigungen wie zum Beispiel Essen oder Spielzeug oder einfach Güter des täglichen Bedarfs zu erhalten.

Erst gestern haben wieder viele sehr dumme Leute in Facebook behauptet und diskutiert, dass es völlig unrealistisch wäre, dass die Opfer in Holland nicht wussten, dass es eine Welt da draußen gibt. Die sollten sich vielleicht mal die Mühe machen, dieses gut konstruierte Psychogramm zu lesen oder mit einem Psychiater reden. Genau deshalb plädiere ich dafür, dass man sich sowas aus Opfersicht zumindest einmal anschaut, wenn man es aushält.

Der Kleine Jack ist also nun fünf Jahre alt, nach Meinung der Mutter nun deshalb groß genug für die Wahrheit über die Welt da draußen und auch dafür, dass er als Held beide aus dem Kerker erretten kann. Viel Verantwortung für so ein kleines Kind, aber die Mutter fürchtet, dass sich die Aufmerksamkeit ihres Peinigers mit fortschreitendem Alter nicht nur auf sie, sondern auch auf das Kind richtet. Minutiös und akribisch plant die Mutter den Ausbruch aus dem Gefängnis und wiederholt permanent die Aufgaben des Kindes Jack, den Peiniger Old Jack zu überlisten. Mammamia, dieser Teil der Geschichte war extrem nervenzerfetzend spannend. Die Flucht glückt, und der Junge läuft letztendlich der Polizei in die Arme.

Was dann kommt, ist aber noch grandioser, denn die Geschichte ist ja erst zur Hälfte erzählt. Nach der Rettung wird also nicht abgeblendet, alles ist gut und die Opfer werden mit den Traumata schon irgendwie zurechtkommen. Im Gegenteil, der mühsame Weg zurück in ein normales Leben unter Hilfe und Anleitung der Ärzte, Psychologen und der Familie der Mutter wird ebenso grandios und detailliert geschildert wie vorher die Tagesroutine im Kerker. Die Eingewöhnungsphase von Mutter und Sohn in die "normale" Welt, der Umgang mit der Reizüberflutung, dem Lärm und dem ganzen Draußen und dann auch noch die Trennung von Mutter und Sohn. Hier schildert die Autorin sehr sensibel und entwicklungspsychologisch konsistent konstruiert die Probleme, die Lösungen, die Konflikte, aber auch das lustvolle Entdecken der realen neuen Welt, die Annäherung und die Liebe, die letztendlich ein einigermaßen normalen Umgang mit der Umwelt und einen Abschluss des Traumas einleiten.

Genauso wurden übrigens auch die Kinder der Familie Fritzl und auch Natascha Kampusch in einer psychiatrischen Anstalt betreut.

Fazit: Nicht für jeden geeignet, da der Roman in seiner ganzen Authentizität und in seinem grausamen Realismus richtig starker Tobak ist. Vor allem weil die Geschichte ja nicht nur fiktiv ist, genau solche schrecklichen Verbrechen nun schon dreimal in diesem Jahrtausend passiert sind. Ein qualitativ hochwertiges, grandios gemachtes Psychogramm aus Opfersicht, das man sich nicht entgehen lassen sollte, sofern man es aushält. Der Roman ist aber eben nicht der effektheischende Skandalthriller, sondern stellt die Opfer und ihre Überlebens- und Bewältigungsstrategien in den Vordergrund. Absolute Leseempfehlung von mir!

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review 2017-04-07 10:46
FAST der feuchte Traum jeder Leseratte
The Invisible Library - Genevieve Cogman

Ich glaube fest daran, dass Genevieve Cogman, Autorin der Reihe „The Invisible Library“, eine tolle und interessante Person ist. Leider ist ihre Kurzbiografie, die sie auf ihrer Website veröffentlichte, sterbenslangweilig. Da steht lediglich, dass sie für verschiedene Rollenspielprojekte geschrieben hat und aktuell für den englischen National Health Service arbeitet. Gähn. Glücklicherweise interessiert mich das Privatleben von Autor_innen beim Buchkauf nicht. „The Invisible Library“ fiel mir in einer Buchhandlung ins Auge. Oh ja, das kommt durchaus noch vor. Der Klappentext gefiel, das Cover auch – es durfte spontan bei mir einziehen.

 

Irene ist keine Diebin. Nein, sie ist Bibliothekarin. Zugegeben, in ihrem Job muss sie sich hin und wieder als Agentin und Spionin betätigen, aber diese Ausflüge dienen schließlich einem höheren Wohl. Sie infiltriert alternative Welten, lokalisiert wertvolle Bücher und stellt diese unter den Schutz der Unsichtbaren Bibliothek, die zwischen den Welten existiert. Irenes letzter Auftrag verlief erfolgreich, wenn auch turbulent, sodass sie reichlich verwundert ist, sofort auf den nächsten Fall angesetzt zu werden. In Begleitung des neues Rekruten Kai soll sie ein Buch aus einer alternativen Welt bergen, die hochgradig vom Chaos infiziert ist. Doch als Irene und Kai dort eintreffen, ist das Buch verschwunden. Es wurde gestohlen. Mit leeren Händen in die Bibliothek zurückzukehren kommt nicht in Frage, also stürzt sich das Duo kopfüber in die Unterwelt Londons. Zwischen Geheimgesellschaften, übernatürlichen Wesen und handfester Detektivarbeit begegnet ihnen das schmutzigste Geheimnis der Bibliothek – und plötzlich sind ihre Leben und die Realität selbst in Gefahr. Von wegen langweiliges Dasein einer Bibliothekarin.

 

Bücherwürmer lieben Bücher, die von Büchern handeln. Soweit richtig? Okay. Das heißt aber nicht, dass wir wahllos über jeden Roman in Begeisterungsstürme ausbrechen, der Bücher, Bibliotheken oder das Lesen thematisiert. Ich fand „The Invisible Library“ mittelmäßig, obwohl die Idee des Buches bzw. der Reihe selbstverständlich toll ist. Reisen in alternative Welten, eine gigantische Bibliothek, die außerhalb von Zeit und Raum existiert und die berufliche Jagd nach seltenen Büchern. Der feuchte Traum jeder Leseratte. Zumindest einzeln. Die Kombination dieser Komponenten empfand ich als schwierig, unter anderem, weil Genevieve Cogman ihren Ansatz selbst kritisiert.
Die Bibliothekar_innen der Unsichtbaren Bibliothek sichern literarische Werke, um sie zu bewahren. Bin ich die einzige, die diesen Beweggrund für das Entwenden eines Buches aus einem Alternativuniversum irgendwie dünn, egoistisch und verantwortungslos findet? De facto stehlen die Bibliothekar_innen, da gibt es nichts zu beschönigen. Nicht einmal die Protagonistin Irene kann überzeugend rechtfertigen, dass sie in fremde Welten eindringt, um dort einen Diebstahl zu begehen. Direkt darauf angesprochen, stammelt sie eine unzusammenhängende und offenbar auswendig gelernte Antwort, in der meines Erachtens nach leise Kritik seitens der Autorin mitschwingt. Bewahrt die Unsichtbare Bibliothek nur um des Bewahrens willen? Entspricht das nicht der Definition von sinn- und ziellosem Horten? Wie viele Bücher befinden sich in ihren Regalen, die nach der Sicherung nie wieder angefasst wurden? Was passiert, wenn ein Buch gestohlen wird, das für die Zukunft der alternativen Welt bedeutsam ist? Grundsätzlich gefiel es mir, dass Cogman die Ethik der Unsichtbaren Bibliothek in Frage stellt, ich kann allerdings nicht leugnen, dass ich dadurch den Eindruck gewann, dass sie ihrem eigenen Entwurf nicht so recht traute oder nicht zu 100 Prozent von ihm überzeugt war.
Außerdem glaube ich, dass Irene nur einen Bruchteil dessen weiß, was hinter der erhabenen Fassade der Bibliothek vor sich geht. Normalerweise verpflichten sich Bibliothekar_innen für die Ewigkeit. Während ihrer Mission begegnet Irene jedoch ein Aussteiger, jemand, der sich von der Bibliothek abwandte. Die Frage, die sich aufdrängt, ist, warum diese Person ausstieg. Warum verließ er die Bibliothek? Angesichts der Loyalität, Leidenschaft und Hingabe, die scheinbar alle Bibliothekar_innen empfinden, fiel diese Entscheidung garantiert nicht grundlos oder leichthin. Leider hinterfragt Irene seine Motivation nicht, weil sie die Jagd nach dem Buch pausenlos in Atem hält.
„The Invisible Library“ ist äußerst tempo- und actionreich und verströmt eine gute Portion des Charmes einer Detektivgeschichte à la „Sherlock Holmes“. Ich mochte die etwas altmodische Ausstrahlung der Geschichte, hätte mir allerdings gewünscht, dass Cogman sich mit der Atmosphäre des alternativen Londons mehr Mühe gegeben hätte. Ich hatte Schwierigkeiten, mir die Unterschiede zur reellen Stadt vorzustellen, weil mir die Beschreibung der viktorianisch angehauchten Steampunk-Version oberflächlich und skizzenhaft erschien. Insgesamt fand ich das Konzept der Stadt auch etwas unkreativ. Alles schon tausend Mal dagewesen. Wieso nicht eine völlig neue Variante erschaffen?

 

Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, „The Invisible Library“ zu lesen, weil euch beispielsweise „Die Seiten der Welt“ von Kai Meyer begeisterte, muss ich euch leider enttäuschen. Dieser Reihenauftakt weist längst nicht das gleiche Maß an liebevoller, inspirierender Konstruktion auf. Ich fand das Buch ganz nett und unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Trotz dessen warf die Lektüre so viele Fragen auf, dass ich beschlossen habe, dem Nachfolger „The Masked City“ eine Chance zu geben. Ich bin neugierig. Ich möchte wissen, ob Genevieve Cogman die Kritik an der Ethik der Unsichtbaren Bibliothek weiterverfolgt und Irene weitere Geheimnisse aufdecken lässt, die ihre Ergebenheit auf die Probe stellen. Vielleicht braucht die Reihe einfach ein wenig Anlauf, bis sie richtig in Fahrt kommt.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/04/07/genevieve-cogman-the-invisible-library
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review 2017-03-25 23:20
[Rezension] Amy Crossing - Raum 213 ~ Falsche Furcht (Band 3)
Raum 213 - Falsche Furcht - Amy Crossing Raum 213 - Falsche Furcht - Amy Crossing
Beschreibung:
Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das manifestierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben - oder hat es nicht überlebt! Tim, Liam und Amber lieben Verschwörungstheorien, besonders die um Raum 213. Zusammen brechen sie in die Schule ein und suchen nach neuen Informationen über den verfluchten Raum. Eine Akte über einen Zwischenfall vor 20 Jahren entpuppt sich jedoch als lebensgefährlich für alle Beteiligten. Schon am nächsten Tag hat Liam einen schweren Unfall und Tim scheint verschwunden. Auch Amber gerät in die Schusslinie und ist plötzlich auf sich allein gestellt - verfolgt und bedroht von einem unheimlichen Fremden, der ein Mörder sein könnte. Diese Reihe in der Tradition von Fear Street sorgt für Gänsehaut. Mystery-Thrill zum Licht-anlassen!
 
Details:
Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: Loewe; Auflage: 1 (21. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785578741
ISBN-13: 978-3785578742
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe: 13,8 x 2,2 x 20,8 cm
Teil einer Reihe? - Ja
Rezension zu Band 1: ~*~ Klick ~*~
Rezension zu Band 2: ~*~ Klick ~*~
 
Eigene Meinung:
Nachdem ich bereits die ersten beiden Bände der "Raum 213"-Reihe gelesen habe, ist nun Band 3 mit "Falsche Furcht" der dickste der Bände bisher. 
Tim, Lian und Amber sind wirkliche Verschwörungstheoretiker und wollen das Geheimnis rund um den Raum 213 lüften, aber gerade diese Leidenschaft für das Rätsel um den Raum bringt alle drei in eine tödliche Gefahr...
Bei der Gestaltung der Charakter bleibt Amy Crossing - wie schon in den Bänden davor - sehr oberflächlich, was aber bei der Geschichte nicht weiter auffällt, da die Geschichte rund um Amber aufgebaut ist.
Amy Crossing schafft es, die Spannungskurve über die gesamte Zeit des Geschehens hoch zu halten, allerdings gibt es ein paar kleine unlogische Momente, die aber nicht so großartig den Gesamteindruck stören, aber leider trotzdem auffallen. Durch diese unlogischen Stellen wird das Lesen immer wieder in seinem Fluss gestört, weil man meint, dass man etwas überlesen hat. 
Sonst ist der Stil von Amy Crossing wirklich sehr gut und flüssig, sie weiss, was sie schreibt und wie sie die Leser in die Geschichte und auch in der Geheimnis um den Raum 213 einführt.
Der Verlag gibt das Alter ab 12 Jahren vor, aber man kann es auch gut als Erwachsener noch lesen, es ist so eine Spannungskick, der wirklich interessant ist und nicht nur für Jugendliche.
Das Buch liest sich auch wirklich schnell aus, bei 176 Seiten auch nicht wirklich ein Wunder, gerade bei der grossen Spannungskurve, die Amy Crossing immer wieder aufbauen kann und das auch schon innerhalb der wenigen Seiten.
 
Fazit:
"Raum 213" ist und bleibt eine Legend, die Spannung um den Raum fängt Amy Crossing immer wieder gut ein und man kann das Buch wirklich gut mal zwischendurch lesen, da es mit 176 Seiten wirklich schnell zu lesen ist. Die Geschichte rund um Amber ist spannend, aber man muss eben über die kleinen Schwächen in der Umsetzung hinweg sehen können.

 

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text 2016-11-22 18:09
Zeitwände bersten: Lyrische Gedanken von Christa Schyboll mit Fotos von Stefan Kierek

 

 

 

Link zum Ebook: Zeitwände bersten

 

Der erste Gedichte-Band der Roman-Autorin und Aphoristikerin Christa Schyboll deutet schon in seinem Titel „Zeitwände bersten" die Richtung an: Es geht u.a. um das Sein und die Metaphysik aus dem Blickwinkel der Autorin, die auch die Themen von Raum und Zeit immer wieder neu lyrisch umkreist.
Auch Leben und Tod, Liebe, Schmerz, Verzweiflung und Hoffnung geben sich mal in tiefsinnigen, mal in fröhlichen Wortbildern immer wieder neu brüderlich die Hände, weil sie alle Aspekte des einen Lebens sind, das wir als Individualität zum Geschenk bekamen.
Die Autorin spielt mit den Möglichkeiten, unsere Realität auch anders wahrzunehmen, als es gemeinhin üblich ist. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtungen steht aber immer wieder neu der Mensch mit seinen geheimnisvollen Möglichkeiten, die Zeit zwischen Geburt und Sterben schöpferisch selbst zu gestalten.
Christa Schyboll erweist sich dabei als gute Beobachterin des menschlichen Wesens, das doch nach ihrer Auffassung in zwei Welten zugleich beheimatet ist: Einer geistigen Welt, die ihren Tribut im Inneren des Menschen durch seine Haltung zum Leben fordert, wie auch der handfesten irdischen Welt mit ihren anderen Gesetzen im Alltag. Doch immer einmal wieder kollidieren diese beiden Welten miteinander, die eigentlich ein harmonisches Ganzes bilden sollten. Dann tauchen Zweifel auf oder auch „Schatten anderer Wirklichkeiten", die „ein dunkel klingendes Gefühl" vermitteln und die Frage nach den „Koordinaten" stellen.
Der ungewöhnliche Mix an geistigen Themen, Betrachtungen oder subjektivem Erleben einerseits und den uns allen bekannten Tatsachen aus den Lebensbereichen Liebe, Politik oder der puren Lust am Leben andererseits zeigt die große Bandbreite von Wahrnehmung und Empfindung, die solche Texte schufen.
Bei manch einem Leser wird die Autorin eventuell auch eine Reihe von Fragen aufwerfen. Sie schüttelt dabei fröhlich und unbekümmert die Facetten der von ihr erlebten Wirklichkeit wie den Schnee in einer Schneeglaskugel.

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review 2016-01-29 10:31
Düstere Southern Gothic
Beautiful Darkness - Margaret Stohl,Kami Garcia

Wusstet ihr, dass weder Kami Garcia noch Margaret Stohl aus den Südstaaten der USA stammen? Garcia wurde in Washington, D.C. geboren und lebt heute in Los Angeles, Stohl in Pasadena, Kalifornien. Mich hat das sehr überrascht, denn angesichts ihrer überzeugenden Darstellung der Südstaaten-Kleinstadt Gatlin in den „Caster Chronicles“ hätte ich erwartet, dass zumindest eine der beiden im Süden aufgewachsen ist. Vielleicht ist es aber gerade diese Distanz, die es ihnen erlaubte, Gatlin mit einem Augenzwinkern zu charakterisieren.

 

Lenas 16. Geburtstag hinterließ tiefe Wunden. Zwar konnte sie ihre Berufung verhindern und ihrer dunklen Mutter Sarafine die Stirn bieten, doch der Preis für ihren Widerstand war entsetzlich. Zerfressen von Kummer und Schuld zieht sich Lena immer weiter zurück. Sie erträgt es nicht, Ethan anzusehen. Ethan hingegen versucht, ihr so viel Zeit und Raum zu geben, wie sie braucht, spürt allerdings, dass ihm die Liebe seines Lebens zu entgleiten droht. Als er abermals von mysteriösen Visionen heimgesucht wird und ein neuer Song das Unheil des Siebzehnten Mondes voraussagt, kann er nicht länger zusehen, wie Lena sich selbst zerstört. Unterstützt von seinen Freunden wagt sich Ethan in das Labyrinth der Caster-Tunnel, um sie vor sich selbst zu retten. Doch der Feind schläft nicht und verfolgt weiterhin furchterregende Pläne. Wird Ethan Lena aus ihrem Strudel des Schmerzes und der Gefahr befreien können?

 

„Beautiful Darkness“ ist sehr viel düsterer als „Beautiful Creatures“ und verdient sich meiner Meinung nach erst recht einen Platz im Genre der Southern Gothic. Die Ereignisse des ersten Bandes werfen ihren schwermütigen Schatten auf Ethan und Lena und stellen sie vor neue Herausforderungen. Ihre Beziehung steht auf dem Prüfstand; sie müssen einander beweisen, dass sie gemeinsam nicht nur mit äußeren Faktoren zurechtkommen, sondern auch mit den Problemen, die sie selbst verursachen. Mir gefiel es außerordentlich gut, dass Garcia und Stohl die Handlung aus „Beautiful Creatures“ konsequent weiterführen und keine heile Welt präsentieren. Sie wagen es, ihr ProtagonistInnen-Pärchen von einer neuen Seite zu zeigen, wodurch die Geschichte einen realistischen Weg einschlägt. Friede, Freude, Eierkuchen hätte ich ihnen nicht abgekauft. Den Handlungsverlauf von „Beautiful Darkness“ empfand ich weniger gradlinig, denn unsere beiden Hauptcharaktere arbeiten nicht auf ein klar definiertes Ziel hin. Stattdessen vermittelt Ethan als Ich-Erzähler ein Maß an Verzweiflung, Verwirrung und Hilflosigkeit, das mir wirklich zu Herzen ging. Er weiß nicht, wie er Lena in ihrer selbst errichteten Festung des Kummers erreichen soll. Das Mädchen, das er liebt, distanziert sich mehr und mehr von ihm und er hat lange Zeit das Gefühl, nichts dagegen unternehmen zu können. Ich hätte gern eingegriffen, Lena geschüttelt oder ihr eine saftige Ohrfeige verpasst, damit sie wieder zur Besinnung kommt. Ich wollte Ethan beschützen, denn obwohl ich Lenas Schmerz durchaus verstehen konnte, fand ich, dass sie sich extrem verhält. Sie merkt nicht, dass sie in dem Bestreben, sich selbst zu bestrafen, auch andere bestraft und wegstößt, allen voran natürlich Ethan. Ich war froh, dass Ethan nicht nur seine Familie an seiner Seite hat, sondern auch einen großartigen besten Freund: Link. Link ist für ihn da, während Lena es nicht ist. Ethan kann sich zu 100% auf ihn verlassen, ganz gleich wie haarsträubend und gefährlich die Situation zu werden droht. Trotzdem hinterlässt Lenas Rückzug selbstverständlich eine physische und emotionale Lücke, in die Garcia und Stohl eine neue Figur treten lassen. Liv ist Britin, Marians studentische Hilfskraft und ein totaler Nerd. Ich mochte sie von der ersten Sekunde an. Ethan ist mit ihrem Auftauchen überfordert, weil zwischen den beiden eine unleugbare Anziehungskraft wirkt. Liv verkörpert all das, was Ethan haben könnte, wenn er nicht hoffnungslos in ein Caster-Mädchen verliebt wäre: ein normales, einfaches Leben voller Glück und Lachen, ohne magische Verwicklungen. Kein Wunder, dass ihn ihre Anwesenheit durcheinanderbringt. Vielleicht ist sie einer der Gründe dafür, dass Ethan sehr lange wartet, bis er einschreitet, um Lena vor sich selbst zu retten. Meiner Meinung nach ergreift er zu spät die Initiative. Lenas Trauerprozess in allen Ehren, aber er hätte ihren Eskapaden viel früher ein Ende setzen müssen, denn sie entwickelt sich zu einer ernsthaften Gefahr für die Menschen, die ihm etwas bedeuten. Er ist zu nachsichtig mit ihr. Schließlich interveniert er aber doch und folgt Lena in die Caster-Tunnel, die sich durch den ganzen Süden der USA (und vermutlich weit darüber hinaus) ziehen. Als Setting gefielen mir die Tunnel gut, da sie rätselhaft und ein bisschen unheimlich sind, allerdings bringen sie auch Unruhe in die Geschichte. Sie sind schwer fassbar und verändern sich ständig. Ich hatte hin und wieder Probleme, sie mir vorzustellen. Das Gleiche gilt für den finalen Kampf gegen Ende des Buches, der zwar spannend, meinem Empfinden nach jedoch nicht plastisch genug beschrieben ist.

 

Insgesamt fand ich „Beautiful Darkness“ anders als „Beautiful Creatures“. Nicht besser oder schlechter, sondern eben einfach anders. Genau das gefiel mir. Kami Garcia und Margaret Stohl rollen die Geschichte des ersten Bandes nicht noch einmal auf, sondern führen sie logisch weiter. Sie gestehen ihren Charakteren Entwicklung zu und trauen sich, die psychologischen Konsequenzen des Vorgängers zu verdeutlichen. Die liebevoll gezeichneten Charaktere fesselten mich an die Handlung; besonders Ethan habe ich wirklich ins Herz geschlossen, aber auch Link, Liv und Ethans gesamte Familie. Meine heiß entflammte Liebe zu den „Caster Chronicles“ ist ungebrochen. Diese Reihe ist wirklich magisch und ich freue mich darauf, zu erfahren, wie es in Gatlin weitergeht!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/01/29/kami-garcia-margaret-stohl-beautiful-darkness
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